Risikogebühr für hochriskante Depots (Exposure Fee)
Interactive Brokers berechnet und erhebt eine tägliche „Risikogebühr” für Konten, die ein besonderes hohes Risikopotenzial tragen. Die Gebühr für solche Konten basiert auf Ergebnissen aus Stresstests, die durchgeführt werden, um das Risikopotenzial bei einer Bandbreite an Kursänderungen zu bestimmen und um Konten zu identifizieren, deren potenzielles Risikopotenzial das Kontokapital übersteigen würde, falls diese hypothetischen Szenarios tatsächlich auftreten würden, obwohl die Margin-Anforderungen derzeit erfüllt werden.
Risikogebühren werden nur von einem kleinen Anteil an Konten mit besonders risikoreichen Positionen erhoben. Basierend auf aktuellen Studien kommt diese Gebühr für die meisten Konten nicht zur Anwendung. Die Risikogebühr unterscheidet sich von einer Margin-Anforderung, da der Betrag der Risikogebühr täglich vom Barsaldo des Kontos abgezogen wird. Bitte beachten Sie, dass die Risikogebühr keine Versicherung gegen Verluste in einem Konto darstellt und Kunden nach wie vor gegenüber Interactive Brokers für Schulden und Defizite in einem Konto haften, ungeachtet dessen, ob eine Risikogebühr bereits bezahlt wurde oder nicht.
Im Rahmen unserer Risikomanagementverfahren simulieren wir bei IB jeden Tag Gewinn/Verlust-Szenarien für Kundenportfolios auf Basis umfassender, Sektor-basierter Marktszenarien für alle vordefinierten, primären Risikofaktoren. Nach solch einer Simulation werden alle anderen Produkte im Portfolio im Hinblick auf deren jeweilige Korrelation angepasst. Diese Marktszenarios simulieren Ereignisse wie z. B. Kursveränderungen im Basiswert, sowohl aufsteigende als auch fallende, zusammen mit implizierten Volatilitätsverschiebungen in Portfolios, einschließlich Optionspositionen. IBKR berechnet eine Risikogebühr für das Konto anhand des Risikopotenzials, falls diese prognostizierten Szenarios tatsächlich auftreten.
Die Risikogebühr wird für alle Kalendertage berechnet und am Ende des folgenden Handelstages dem Konto belastet. Die Risikogebührenbelastung auf der Umsatzübersicht an einem Montag entspricht den angefallenen Risikogebühren für Freitag, Samstag und Sonntag. Die Berechnungszeiträume für die Risikogebühr, die einen Feiertag enthalten, werden auf dieselbe Art und Weise wie Wochenenden bestimmt. Die Gebühr wird am Feiertag berechnet und am Ende des nächsten Handelstages erhoben. Die Ergebnisse der Risikopotenzialanalyse und die sich daraus ergebende Risikogebühr werden für jedes Konto über das Client Portal von IBKR zugänglich gemacht.
Bitte beachten Sie Folgendes:
- IBKR berechnet die Risikogebühr nach ihrem eigenen Ermessen. Die Berechnungsmethode kann sich jederzeit unangekündigt ändern und basiert auf einem proprietären Algorithmus, der zur Bestimmung des potenziellen Risikos entwickelt wurde, das ein Konto für das Unternehmen darstellt.
- In Abhängigkeit von Marktbewegungen, Änderungen im Portfolio des Kontos und Änderungen an den Formeln und Algorithmen, die IB zur Risikobewertung von Konten verwendet, kann sich die Risikogebühr täglich ändern.
- Die Risikogebühr wird täglich berechnet und am nächsten Tag von betroffenen Konten erhoben. Konten, die der Risikogebühr unterliegen, sollten überschüssige Liquidität halten, um ein Margindefizit zu vermeiden. Falls die Abbuchung der Gebühr zu einem Margindefizit führt, können in dem Konto – wie in der IBKR-Kundenvereinbarung erläutert – Positionen liquidiert werden.
- Bei Konten, für die sowohl eine (Bestands-)Gebühr für über Nacht gehaltene Positionen als auch die Risikogebühr zur Anwendung kommt, wird die Gebühr mit dem höheren Betrag erhoben.
- Die Risikogebühr fungiert nicht als Versicherung. Kunden sind weiterhin dafür verantwortlich, dass sie jegliche Kontoschulden oder -defizite bei IBKR begleichen. Ungeachtet dessen, ob die Risikogebühr für ein Konto berechnet und diese beglichen wurde, wird dem Konto keine Haftung entzogen. Schulden oder Defizite gegenüber IBKR werden durch etwaige Risikogebührenbeträge, die zu dem Zeitpunkt möglicherweise entrichtet wurden, weder ausgeglichen noch gemindert.
Die Risikogebühr wird für alle Vermögenswerte im gesamten Portfolio berechnet.
Falls Sie vermeiden möchten, dass Ihnen Risikogebühren in Rechnung gestellt werden, können Sie folgende Maßnahmen erwägen:
- Sie können zusätzliches Kapital einbringen, wodurch sich das Risikoprofil Ihres Kontos verbessert und Risikogebühren ggf. gesenkt oder hinfällig werden.
- Das Halten einer oder mehrerer Einzelpositionen in hoher Konzentration setzt Konten einem höheren Risikopotenzial aus. Daher erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass bei dem Konto eine Risikogebühr erhoben wird. Die Verwaltung von Risiken durch Diversifizierung und Hedging kann das Risiko senken und somit die Risikogebühr vermindern oder eliminieren.
- Die Schließung von Short-Optionspositionen kann auch dazu beitragen, dass die Risikogebühr reduziert oder vollkommen hinfällig wird. Tests weisen darauf hin, dass Short-Positionen in niedrigpreisigen Optionen das größte Risikopotenzial im Verhältnis zum Kapital erzeugen.