William O` Neil schreibt in seinem Börsen-Bestseller “Wie man mit Aktien Geld verdient”, dass erfolgreiche Investoren lernen das zu tun, was 90 % der Anleger nicht zu tun bereit sind. Dazu gehört beispielsweise starke Aktien zu kaufen die neue Hochs erzielen und Verluste konsequent zu begrenzen. Auch können sich Anleger oft nicht dazu überwinden, eine Aktie die zuvor mit Verlust ausgestoppt wurde, zu einem deutlich höheren Kurs zurückzukaufen, aber dies kann lohnenswert sein.
Genau diese und weitere psychologische Faktoren sind der Grund dafür, dass die meisten Investoren an der Börse unterdurchschnittliche Ergebnisse oder sogar Verluste verzeichnen. Daher möchten wir im folgenden Artikel aufzeigen, wie man die CANSLIM-Methode mit einer geeigneten Positionsgröße und konkreten Ein- und Ausstiegspunkten in einen profitablen Handelsansatz umsetzen kann. Denn dann steht Ihrem Ziel, systematisch Börsengewinne zu erzielen nicht mehr viel im Wege.
Der perfekte Einstieg in einen CANSLIM-Trade
Nachdem William O`Neil die Gemeinsamkeiten von Gewinneraktien vor ihren Anstiegen untersuchte und die sieben CANSLIM-Kriterien (siehe CANSLIM Trading nach William O`Neil Teil 1) festlegte, ging er auch der Frage nach dem perfekten Einstiegszeitpunkt nach. Er erkannte, dass der optimale Zeitpunkt für den Kauf von Aktien ein charttechnischer Ausbruch aus einer Korrekturbewegung ist.
Zur Erklärung: Eine Korrektur (oder eine Konsolidierung) liegt dann vor, wenn ein Wert nach einem Anstieg zwischenzeitlich wieder einen Teil der bisher erzielten Kursgewinne abgibt.
Die Bedeutung des Handelsvolumens
Am Tag des Ausbruchs aus der charttechnischen Korrektur sollte das Handelsvolumen einer Aktie mindestens +40 % über dem eines durchschnittlichen Börsentages liegen. Für O`Neil ist das eine wichtige Voraussetzung, denn ein hohes Handelsvolumen spricht seiner Meinung nach für eine starke Nachfrage durch große Marktteilnehmer.
Durch erhöhte Handelsaktivität steigt die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Kursanstieg. Bei mäßigem Handelsvolumen hingegen kommt es oft zu einem sog “Fehlausbruch” d.h. der Ausbruch aus der Korrektur ist meist nur von kurzer Dauer.
Darüber hinaus ist es sehr positiv zu werten, wenn bei einer CANSLIM-Aktie an Plustagen tendenziell mehr Handel stattfindet als an Minustagen.
Die drei besten Chartmuster für Aktienkäufe nach William O`Neil
“Cup and /with handle” (Tasse mit Henkel)
Beim “Cup and Handle” bzw. “Cup with handle”-Chartmuster handelt es sich um eines der häufigsten und gleichzeitig zuverlässigsten Chartmuster für einen Einstieg in Wachstumsaktien. Die Formation beginnt damit, dass nach einem Kursanstieg der Kurs einer Aktie um ca. 15 % bis 33 % nachgibt. Im Anschluss daran klettert der Kurs wieder stetig in Richtung des vorangegangenen Hochs, wodurch sich die Tassenform ergibt. Meist bildet das alte Hoch dann aber erst einmal einen Widerstand, der nicht gleich im ersten Anlauf überwunden werden kann. Dann folgt nochmals eine kleine “Verschnaufpause” von mindestens einer Woche, während der “Henkel” entsteht. Insgesamt sollte die Bildung dieses Chartmusters mindestens 7 und maximal 65 Wochen in Anspruch nehmen. Nachfolgend sehen Sie ein Beispiel:
Ebenfalls gültige Varianten des Chartmusters sind “Cup without handle” (Tasse ohne Henkel) und “Cup with high handle” (Tasse mit hohem Henkel). Während bei der ersten Variante der Henkel einfach entfällt, bildet sich dieser bei der zweiten Variante leicht oberhalb des linken Tassenrands. Die Erfolgsquote beide Varianten ist ähnlich hoch wie bei einer normalen Cup and handle.
“Double bottom” (Doppelboden)
Der “Double bottom” – dessen Chartverlauf den Buchstaben W zeigt, gleicht von Zeitumfang und Korrekturtiefe dem “Cup with handle”. Nach einem Anstieg bildet die Aktie ein Tief und steigt dann wieder an, ohne dabei ein neues Hoch zu markieren. Danach folgt ein zweites Tief. Im Idealfall hängt der zweite Boden des W sogar etwas tiefer als der erste, so dass viele schwache Investoren an dieser Stelle verkaufen. Klettert die Aktie dann bei hohem Handelsvolumen über das Kursniveau des mittleren Hochs, so ergibt sich ein Kaufsignal (siehe Chart). Die Konsolidierungsformation Double bottom hat ebenfalls eine sehr hohe Trefferquote.
“Flat Base” (flache Basis)
Bei diesem Chartmuster bewegt sich eine Aktie, während eines Aufwärtstrends, über mindestens 5 Wochen hinweg in einer recht engen Handelsspanne von maximal 15 % seitwärts. Die enge Handelsspanne zeigt an, dass trotz des Anstiegs nur wenige Anleger Gewinne mitnehmen bzw. dass genügend Käufer aktiv sind, die den Kurs mit ihren Kauforders stützen. Ein Einstieg in die Aktie sollte bei dieser Formation schließlich erfolgen, wenn der Kurs bei starker Handelsaktivität nach oben aus der Formation ausbricht.
Zudem bietet die “Flat-Base” oft auch eine weitere Einstiegsmöglichkeit in eine Aktie, falls man den initialen Einstiegspunkt aus der “Cup with handle”-Formation verpasst hat, was im folgenden Chart dargestellt ist.
Profitables Trading mit CANSLIM
Sie kennen mittlerweile die wichtigsten Elemente der CANSLIM-Strategie, aber für einen kompletten Tradingansatz müssen Sie neben den Einstiegspunkten auch Ihre Ausstiegsszenarien, sowie Ihre Standard–Positionsgröße bestimmen.
Wichtig: Wählen Sie die Parameter so, dass Sie sich selbst damit wohlfühlen. Je nach persönlichem Sicherheitsbedürfnis können Sie Ihre Stopps entweder etwas enger oder etwas weiter und Ihre Positionsgrößen kleiner oder größer wählen.
Besonders wichtig: Gewinnziele und Stopps
Generell schlägt William O`Neil vor, Gewinne bei +20 % bis +25 % Plus mitzunehmen, da nach Anstiegen in dieser Größenordnung oft ein Rücksetzer erfolgen würde, der sonst einen Teil der Gewinne wieder “auffrisst”. Gleichzeitig rät O`Neil dazu, Verluste konsequent bei -7 % bis -8 % zu begrenzen. Ein Gewinnziel von beispielsweise +21 % bei -7 % Stopp (bzw. +24 % und -8 %) ergibt ein hervorragendes 3:1 Chance-Risiko-Verhältnis.
Ihr Trading wäre bei diesem Verhältnis bereits profitabel, wenn Ihnen mindestens jede vierte Trade (!) einen Gewinn liefert. Mittel- bis langfristig können Sie – je nach Börsenphase – aber durchaus damit rechnen, dass mindestens jede zweite Aktie ihr Gewinnziel auch erreichen wird.
Tipp: Gewinnlimit und Stopp-Order gleichzeitig platzieren
In der LYNX Handelsplattform können Sie mittels einer OCA-Order (“One Cancels All”-Order) Stopp-Order und Gewinnlimit gleichzeitig eingeben. Durch die Ausführung einer Order (Gewinn-Limit oder Stopp) wird die andere Order automatisch storniert. Das hat für Sie den Vorteil, dass Sie die Entwicklung Ihrer Aktien nach dem Einstieg nicht mehr täglich verfolgen müssen. Sind Gewinnlimit und Stopp gleichzeitig aktiv, werden Sie auch bei überraschenden Kursentwicklungen nicht auf dem falschen Fuß erwischt.
Der letzte Baustein: Die richtige Positionsgröße
Damit Ihr Depot keinen größeren Schwankungen ausgesetzt ist, empfiehlt O`Neil eine Diversifizierung in mindestens 8 bis maximal 12 CANSLIM Aktien. Das bedeutet, dass Sie je Position zwischen 8 % und 12,5 % Ihres Depotwertes investieren. Wenn Sie dann noch die Stopp-Vorgaben von -7 % bis -8 % verwenden, riskieren Sie pro Trade weniger als 1 % ihres Gesamtkapitals.
Verluste bei Einzelpositionen haben dann nur einen relativ geringen Einfluss auf den Gesamtwert Ihres Portfolios. Dadurch bleibt Ihr Risiko überschaubar und hin und wieder auftretende moderate Einzelverluste können schnell abgehakt werden.
Ihrem zukünftigen Erfolg mit der CANSLIM-Strategie steht damit nichts mehr im Wege.
Im dritten Teil unserer Artikelserie CANSLIM Trading nach William O`Neil sehen wir uns drei Aktien an, die alle CANSLIM-Kriterien erfüllen und gerade ein Kaufsignal generiert haben.
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Hinweis: Charts mit Trader Workstation erstellt.