Eine Nachrichten-getriebene Börse ist ein schwieriges Umfeld für Investoren. Vor allem, wenn man wie derzeit nie weiß, wann da was von welcher Seite kommt und die Märkte in Unruhe versetzt. Der US-Aktienmarkt hat damit ein Problem. Gold hingegen ganz und gar nicht.
Die Sorge vor einer Rückkehr der Inflation geht um, auch eine Rezession wäre denkbar. Für Europa könnte Letztere zwar durch massive Schuldenpakete für Infrastruktur und Verteidigung, die ja derzeit nicht nur in Deutschland erwogen und geschnürt werden, erst einmal vom Tisch kommen, das aber würde das Risiko steigender Preise erhöhen. Egal, wie man es dreht und wendet, immer mehr Anleger sorgen sich um den Wert ihrer Investments und ihres Geldes an sich. Auftritt: Gold.
Das Edelmetall hat keinen klar messbaren Wert. Es kann daher nicht unter- oder überbewertet sein und ist letzten Endes immer genau das wert, was der letzte Verkäufer für seine Feinunze haben wollte und von einem Käufer auch bekommen hat. Dadurch ist ein Kursanstieg hier nicht durch Messzahlen limitiert: Gold könnte grundsätzlich jeden Preis haben, 1.000 ebenso wie 5.000 US-Dollar pro Feinunze, je nachdem, wie sich Angebt und Nachfrage gestalten. Und diese Relation wiederum ist von der Marktstimmung in Verbindung mit dem Nimbus des Goldes abhängig, in kritischen Zeiten ein „sicherer Hafen“ zu sein.
Sicher, Gold kann man nicht essen und es ist als Zahlungsmittel beim Bäcker eher ungeeignet. Aber an diesem Punkt stehen wir jetzt ja auch nicht. Es geht für viele einfach nur um die Frage: Wohin mit dem Geld, wenn die Aktien wackeln?
Expertenmeinung: Gold bietet sich offensichtlich für viele an, denn am Donnerstagabend gelang es, das bisherige Rekordhoch, am 24. Februar bei 2.956 US-Dollar markiert, klar zu überbieten. Jetzt wäre es zur 3.000er-Marke nur noch ein Katzensprung. Doch würde das Erreichen einer solchen ebenso runden wie magischen Marke nicht Verkäufe provozieren, wenn man sich anschaut, wie weit der Goldpreis schon über seiner 200-Tage-Linie notiert (aktuell bei 2.611 US-Dollar) und auf Sicht eines Jahres sogar die Performance des DAX geschlagen hat?
Möglich ist es, unbedingt damit rechnen sollte man aber nicht. Zum einen, weil der Kurs den Ende Februar markttechnisch überkauften Zustand durch die Korrektur der letzten Wochen abgebaut hat, so dass Gold aus reiner Trading-Sicht nicht heiß gelaufen ist und im Gegenteil mit dem Ausbruch auf neue Hochs ein klar bullisches Signal zu bieten hat.
Zum anderen, weil die Nachrichtenlage vermutlich vorerst unberechenbar und damit für die Nerven der Anleger problematisch bleiben wird. Hier wacklige US-Börsen und ein frei in der Luft schwebender Aktienmarkt in Europa, da das solide neue Hoch des vermeintlich „sicheren Hafens“, der letzten Endes nie überbewertet sein kann: Es gäbe letzten Endes nichts, das die Bullen aufhalten muss. Korrekturen wird es immer geben. Und meist kommen die abrupt und unerwartet. Aber hier, bei Gold, auf der Baisse-Seite zu stehen: Ich könnte mir so einiges vorstellen, was weniger brenzlig wäre.

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