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In dieser Analyse stellen wir Ihnen Short Straddles mit kurzen Laufzeiten und statistischem Vorteil vor.
Das Ziel dieses Artikels ist es, zu analysieren, welche Gewinne entstehen könnten, wenn Sie einen Straddle auf ausgewählte Aktien oder ETFs zu Beginn der Woche verkaufen und bis zum Ende der Woche halten würden (Short Straddle). Wie würde diese Optionsstrategie funktionieren, wenn sie Woche für Woche angewendet wird?
Dazu verkaufen wir jeden Montag gegen 16:00 Uhr ein Straddle, mit einem Verfallsdatum am Freitag derselben Woche. Dieser Short Straddle wird am Freitag, gegen 22:00 Uhr, also kurz vor Börsenschluss der amerikanischen Börsen, glattgestellt (zurückgekauft). Wir handeln jeweils 1 Kontrakt (1 Call Option und 1 Put Option). Die Strategie erwirtschaftet einen Gewinn, wenn der Wert des Straddles im Laufe der Woche gefallen ist.
Die Strategie ist mit einer Laufzeit von 5 Handelstagen sehr kurzfristig ausgelegt. Es handelt sich also nicht um eine Investitionsstrategie, sondern um reines Spekulations-Trading.
Die wichtigsten Parameter der Analyse
Die Betrachtungsperiode der Analyse beträgt 12 Wochen. 12 Wochen lang wurde der Verkauf eines Straddles über eine Laufzeit von 5 Tagen simuliert.
Es werden nur Aktien von Unternehmen oder ETFs in Betracht gezogen, die eine Marktkapitalisierung von mindestens 1 Milliarde US-Dollar aufweisen.
Das durchschnittliche Optionshandelsvolumen sollte mindestens 5.000 Kontrakte am Tag betragen.
Die Spanne zwischen Geld- und Briefkurs des Straddles sollte nicht über 1 US-Dollar liegen.
Die Trefferquote (Verhältnis zwischen der Anzahl der Gewinntrades und allen Trades) sollte mindestens 75 % betragen.
Der Durchschnittsgewinn aller Straddles (inklusive Verlierer) sollte mindestens 30 % der vereinnahmten Prämie betragen.
Das Ergebnis unserer Analyse für die Short Straddles
Nach Anwendung der Parameter wie oben geschrieben haben wir drei passende Short Straddles selektiert. In den letzten 12 Wochen erfüllten diese Basiswerte die strengen Bedingungen eines erfolgreichen wöchentlichen Short Straddles:
Aktie (Ticker) | Name | Trefferquote | Durchschnittsgewinn in % der vereinnahmten Prämie | Maximaler Gewinn in % de vereinnahmten Prämie | Schlechtestes Ergebnis in % der vereinnahmten Prämie |
---|---|---|---|---|---|
TGT | Target | 92 % | 41 % | 93 % | -4 % |
DWAC | Digital World Acquisition Corp | 92 % | 54 % | 89 % | -6 % |
DG | Dollar General | 75 % | 31 % | 92 % | -11 % |
Die obere Tabelle ist wie folgt zu verstehen: Angenommen, wir vereinnahmen zur Eröffnung eines Short Straddles eine Prämie von 100 $ und der Durchschnittsgewinn der letzten 12 Straddles betrug 45 % dieser Prämie, dann konnten im Schnitt aus den letzten 12 Straddles 45 $ je Kontrakt an Gewinn realisiert werden. Wenn der maximale Gewinn 95 % der vereinnahmten Prämie betrug, dann konnten wir mit dem besten Straddle der letzten 12 Wochen 95 $ an Gewinn mitnehmen. Wenn das schlechteste Ergebnis 10% betrug, dann konnte immerhin noch ein Gewinn von 10 $ realisiert werden. Fällt das schlechteste Ergebnis negativ aus, dann wurde ein Verlust erlitten. Ein schlechtestes Ergebnis von -25 % z.B. würde bedeuten, dass 25 $ (immer noch in Bezug auf die beispielhafte vereinnahmte Prämie von 100 $) an Verlust realisiert wurden.
Wir nehmen den Short Straddle auf den Target (US Ticker: TGT) etwas näher unter die Lupe. In den letzten 12 Wochen waren 11 von insgesamt 12 Short Straddles auf diesen Basiswert Gewinner und erbrachten einen Profit von durchschnittlich 41 % der ursprünglich vereinnahmten Prämie je Kontrakt. Der durchschnittliche Gewinn betrug 63 $, der größte Gewinn 310 $ und das schlechteste Ergebnis -12,5 $ (Verlust) je Kontrakt.
Dass die Short Straddles der letzten 12 Wochen auf diesen Basiswert besonders erfolgreich waren, heißt nicht unbedingt, dass die zukünftigen Straddles erfolgreich sein werden. Die Analyse gibt nur Auskunft darüber, welcher Basiswert sich in der Vergangenheit für einwöchige Short Straddles besonders eignete. Es kann auch vorkommen, dass die kommenden Wochen zu Verlust-Trades führen, bevor sich die Gewinnstrecke fortsetzt. Bei statistischen Analysen muss immer damit gerechnet werden, dass Gewinnreihen unterbrochen werden.
Die Analyse wurde so ausgeführt, dass die Optionen immer zum Mittelpunkt zwischen Briefkurs und Geldkurs gehandelt wurden.
Für den Einstieg in die Position ist der Kurs vom Basiswert am 26. Februar 2024 um 16:00 Uhr entscheidend, um die Basispreise passend am Geld auszuwählen. Ein Einstieg in den nachfolgenden Wochen ist ebenfalls möglich.
Angenommen, der Basiswert würde zum Zeitpunkt der Trade-Eröffnung bei 151,48 $ notieren. In diesem Fall würde ein Short Straddle mit Basispreisen bei 152,50 $ und einer Laufzeit bis zum 1. März 2024 in Frage kommen. Dieser Straddle würde schätzungsweise zwischen 282 $ und 398 $ Prämie je Kontrakt bringen (das waren die minimalen und maximalen Prämien der letzten analysierten Trades).
Betrachten wir die aktuellen Kurse der TGT-Optionen, würde der Straddle ca. 388 $ an Prämie erbringen. Die Optionen-Kombination würde dann einen Gewinn liefern, wenn TGT am 1. März 2024 zwischen 148,62 $ und 156,38 $ notiert. Das sind die beiden Gewinnschwellen des Straddles.
3-monatiger Stunden-Chart von TGT
Der Short Straddle liefert einen Gewinn, wenn die Aktie am Ende der Laufzeit am 1. März 2024 innerhalb des Korridors notiert, der durch die blauen Linien definiert ist. Nach Börseneröffnung am 26. Februar 2024 muss jedoch die neue Ausgangslage für den Straddle berücksichtigt werden.
Das Prinzip des Short Straddles
Bei dieser Kombination werden eine Put Option und eine Call Option gleichzeitig verkauft. (Short Put und Short Call). Beide Optionen sind am Geld, das heißt ihre Basispreise entsprechen dem aktuellen Kurs des zugrundeliegenden Basiswerts (oder befinden sich so nah wie möglich am aktuellen Kurs). Durch den Verkauf erhalten Sie eine Prämie, die dem maximalen möglichen Gewinn entspricht. Das Risiko eines Short Straddles ist hingegen unbegrenzt.
Die Laufzeiten beider Optionen sind gleich und entsprechen dem Freitag, an dem der Straddle geschlossen wird.
In der Umsetzung ist ein Short Straddle sehr einfach. Sie müssen die Optionen nicht einzeln handeln: Sie können sie mit einer einzigen Transaktion kombiniert handeln, sowohl bei der Eröffnung des Trades, als auch bei der Schließung. Dazu eignet sich unteren anderem der OptionTrader in Ihrer Handelsplattform TWS.
Am Tag der Schließung des Trades wird kurz vor Börsenschluss die komplette Position glattgestellt (sowohl die Put Option als auch die Call Option werden zurückgekauft).
Die Erwartung beim Short Straddle ist, dass der Basiswert bis zur Schließung des Trades so nah wie möglich am Basispreis der Optionen bleibt.
Mehr Informationen zum Short Straddle erhalten Sie in unserem Artikel: Optionsstrategie Short Straddle.
Fazit: Ausgelesene Short Straddles für blitzschnelle Trades
Der hier vorgestellte Backtest (die rückwirkende Analyse) bietet vielfältige Handelschancen, mit unterschiedlichen Gewinnerwartungen und Risiken. Bei den Short Straddles ist das Gewinnpotenzial auf die vereinnahmte Prämie limitiert und das maximale Verlustrisiko kennt keine Grenzen, wenn sich der Basiswert stark bewegt.
Das heißt aber nicht, dass ein Short Straddle schlechter ist als sein Pendant auf der Long Seite (ein gekaufter Straddle). Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Basiswert nicht bewegt, kann höher sein als die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich stark bewegt, was für den Short Straddle spricht.
Die historischen Ergebnisse sind jedoch keine Erfolgsgarantie für die Zukunft. Der nächste Short Straddle auf TGT kann zu einem Verlust führen. Short Straddles sind immer extrem spekulative Strategien. Man muss das Risiko mögen, wenn man solche Optionen-Kombinationen eingeht. Für aktive Trader sind Straddles jedoch eine ideale Strategie, da sie jeden Tag und jede Woche attraktive Einstiege bietet.
Vorzeitige Gewinnmitnahmen und ein Stop-Loss, um das Verlustrisiko zu beschränken, sind bei Straddles empfehlenswerte Maßnahmen.
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