TecDAX Prognose TecDAX: Auffallend unauffällig

News: Aktuelle Analyse des TecDAX Index

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TecDAX
ISIN: DE0007203275
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Zum TecDAX

Viele Aktienindizes laufen derzeit von einem Rekordhoch zum nächsten. Der TecDAX aber läuft seitwärts, nimmt auch die Vorlagen des „großen Bruder“ Nasdaq 100 nicht mehr an. Wo klemmt es? Startet der Index womöglich bald eine Aufholjagd – oder ist das ein böses Omen?

TecDAX Index: Chart vom 10.10.2024, Kurs 3.368,25 Punkte, Kürzel: TDX | Online Broker LYNX
TecDAX Index: Chart vom 10.10.2024, Kurs 3.368,25 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Der langfristige Chart auf Monatsbasis zeigt die mittel- und langfristige Situation. Der TecDAX läuft zwar weiter in seinem übergeordneten, 2011 etablierten Aufwärtstrend, hängt aber seit Monaten weit unter seinem 2021 erreichten Hoch, das den höchsten Level seit dem Platzen der Internetblase 2000 markiert, fest. Dabei war es zur Jahreswende 2023/2024 zwar gelungen, endlich das obere Ende einer das Jahr 2023 dominierenden Handelsspanne zu überbieten, aber Sie sehen es selbst: Das führte nur in die nächste Seitwärtsbewegung, die sich Anfang dieses Jahres etabliert hat. Seither sehen wir keine ernsthaften Versuche, da nach oben hinaus zu kommen.

TecDAX Index: Chart vom 10.10.2024, Kurs 3.368,25 Punkte, Kürzel: TDX | Online Broker LYNX
TecDAX Index: Chart vom 10.10.2024, Kurs 3.368,25 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Im kurzfristigen Bild auf Tagesbasis erkennt man, dass der TecDAX dabei um die 200-Tage-Linie mäandert, die mittlerweile in eine Seitwärtsbewegung übergegangen ist und ziemlich genau die Mitte der das Jahr bis auf einen Intraday-Ausrutscher im August dominierenden Handelsspanne darstellt. Und diese Handelsspanne ist auch noch mit 3.175 Punkten auf der Unter- und 3.490 Punkten auf der Oberseite eher schmal, sodass der TecDAX derzeit nur für flexible Range-Trader interessant wäre. Also, wo klemmt es hier?

Den aktuellen Kurs und Chart des TecDAX sowie Kursinformationen und alle Aktien des Index finden Sie hier.

Expertenmeinung: Man könnte denken, dass der Index eigentlich tadellos laufen müsste, immerhin sind die auch im DAX vertretenen Aktien SAP und Telekom hoch gewichtet – und die laufen beide stark, stehen im bisherigen Jahresverlauf besser da als der DAX. Dazu hätten wir die Kursrakete SÜSS MicroTec mit einem aktuellen Plus von gut 150 Prozent seit Jahresbeginn. Doch da gibt es ein großes „Aber“.

Nur 10 der 30 TecDAX-Aktien laufen seit Jahresbeginn gerechnet besser als der Index. Das sind ungewöhnlich wenige. Und die 20, die schlechter laufen als der Index selbst, dessen Jahresperformance 2024 derzeit in etwa null ist, sind teilweise dramatisch abgestürzt. Die größten fünf Verlierer sind Evotec, SMA Solar, Aixtron und CompuGroup, auf den Flop-Plätzen sechs und sieben kommen dann gleich eher schwer gewichtete Titel wie Carl Zeiss Meditec und Sartorius. Sie sind es, die den TecDAX in seiner Seitwärtsspanne festhalten. Und das passiert nicht zu Unrecht.

Zwischen dem Corona-Crash Anfang 2020 und Ende 2021 hatte der TecDAX einen gewaltigen Run hingelegt. Basis dieser Super-Rallye waren viele der Aktien, die jetzt zum Klotz am Bein geworden sind: Aixtron, SMA Solar, Sartorius, Carl Zeiss. Bis Ende 2021 wurden diese Titel massiv gekauft und waren dadurch am Ende überbewertet. Das hätte nur funktioniert, wenn das Wachstum dieser Branchen wie an der Schnur gezogen immer weiter zugelegt hätte, aber das Gegenteil passierte. Auftragsflaute und Margendruck dominieren die Lage dort. Zu Unrecht hängt der TecDAX also nicht in seiner Handelsspanne fest.

Aber ein böses Omen dahingehend dass, wer als Index nicht mit der Hausse mitlaufen kann, auch als erster und am weitesten fällt, wenn eben diese Hausse endet, kann man das nicht ansehen. Denn jetzt ist bei den „Bremsern“ des TecDAX bereits immens viel Krise eingepreist, ggf. sogar zu viel davon. Dass diese so schwachen Titel in nächster Zeit noch so viel schwächer werden, dass sie den Index stärker drücken als den Aktienmarkt insgesamt, wenn die Tendenz bei DAX oder Dow Jones nach unten drehen sollte, ist eher unwahrscheinlich. Hier also wegen des fehlenden Aufwärtsdrangs auf Short zu setzen, hätte keine taugliche Grundlage … es bleibt daher erst einmal dabei, dass der TecDAX nur etwas für flexible Range-Trader ist.

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Vorherige Analysen des TecDAX Index

Dafür, dass der übliche „Vorlagen-Lieferant“ Nasdaq 100 aktuell erheblichem Abgabedruck ausgesetzt ist, hält sich sein „kleiner Bruder“ TecDAX beeindruckend wacker. Aber das kann ja auch auf Dauer nicht gutgehen, irgendwann bricht der Damm … oder nicht?

Ich würde mit Blick auf die Schleusen, die sich da momentan an der Nasdaq geöffnet haben, zwar nicht allzu viel darauf wetten, dass sich der TecDAX einigermaßen wird halten können. Aber so ganz ausgeschlossen ist das auch wieder nicht. Und das aus zwei Gründen.

Zum einen korrigiert der Nasdaq 100 gerade eine überzogene Rallye, die der TecDAX aber nicht mitgemacht hatte. Gerechnet vom Zwischentief im April war der Nasdaq 100 in der Spitze um sagenhafte 21 Prozent höher gelaufen, der TecDAX jedoch blieb am bisherigen, im März markierten Jahreshoch hängen und lief danach seitwärts. Hier gibt es also aus chart- und markttechnischer Sicht nichts, das zwingend einer erheblichen Korrektur bedürfte.

TecDAX: Monats-Chart vom 24.07.2024, Kurs 3.317,80 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX: Monatschart vom 24.07.2024, Kurs 3.317,80 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Zum anderen besteht der TecDAX nicht aus vergleichbar übergewichteten Publikumslieblingen wie der Nasdaq 100, die dort diesen überhitzten Zustand erst hervorgerufen hatten. Hier findet sich viel Software, Telekommunikation, ein wenig Medizin- und Biotech und Halbleiter. Das ist eine weit weniger explosive Mischung als im Nasdaq 100.

Es wäre also nicht unmöglich, dass der TecDAX auch dann noch eher gemütlich daherkommt, wenn der Nasdaq 100 seinen Abstieg im aktuellen Tempo noch eine Zeitlang fortsetzt. Aber wie gesagt, allzu viel wetten würde ich darauf dann doch nicht, denn:

Expertenmeinung: Dass der TecDAX bislang in dieser das bisherige Jahr dominierenden Seitwärtsbewegung verbleibt, liegt auch daran, dass Schwergewicht SAP mit seinen Zahlen überzeugen konnte, dass ATOSS Software und SÜSS Microtec ebenfalls die Erwartungen übertrafen. Diese Aktien halten den TecDAX stabil, kombiniert mit der „Abteilung Telekommunikation“, die sich derzeit wenig bewegt.

Der Haken dabei könnte aber sein, dass diese vorgenannten Titel mit ihren positiven Reaktionen auf gute Ergebnisse bzw. Vorab-Zahlen ihre Käufe bereits gesehen haben. Da wird ja nicht Tage und Wochen auf solche Zahlen hin weiter gekauft. Und wenn dem TecDAX die Käufer ausgehen, kann das bisherige, einigermaßen stützende Gleichgewicht von eben auf gleich dahin sein.

TecDAX: Tages-Chart vom 24.07.2024, Kurs 3.317,80 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX: Tageschart vom 24.07.2024, Kurs 3.317,80 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Daher ist diese aktuelle, relative Stabilität trotz aller Argumente, die sie unterfüttern, eine fragile. Wenn der Index die momentan im Feuer stehende, im Chart auf Tagesbasis dick blau hervorgehobene 200-Tage-Linie brechen sollte, die bereits seit April als wichtiger Support dominant hervorsticht, muss man eben doch damit rechnen, dass der TecDAX die untere Zone der Seitwärtsrange bei 3.175 zu 3.187 Punkten angeht. Und wenn es in Übersee noch stürmischer werden sollte, auch bricht. Diese aktuelle, relative Stabilität als Argument anzusehen, hier auf der Long-Seite aktiv zu werden, wäre daher ziemlich riskant.

Als wir den TecDAX am 17. Mai letztmalig analysiert hatten, war der Weg nach oben zwar nicht frei, aber das bullische Lager war auf gutem Weg, das zu schaffen. Heute muss man konstatieren: Diese Chance hat man liegenlassen. Damit hat jetzt das Bären-Lager Matchball.

Als der „große Bruder“ des TecDAX, der technologielastige US-Index Nasdaq 100, Ende April wieder Fahrt aufnahm und am 14. Mai das bisherige Rekordhoch überbot, stieg der TecDAX zwar mit. Aber anders als der Nasdaq 100 blieb er an seinem bisherigen Jahreshoch hängen … und das war nicht einmal das Allzeithoch. So etwas macht die Bullen natürlich nachdenklich. Die Konsequenz:

TecDAX: Tages-Chart vom 29.05.2024, Kurs 3.362,40 Euro, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX: Tageschart vom 29.05.2024, Kurs 3.362,40 Euro, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Nachdem der TecDAX zwei Wochen lang knapp unter diesem Jahreshoch vom 7. März bei 3.490,44 auf der Stelle trat, scheinen am Dienstag und Mittwoch so viele Akteure auf der Long-seite zu dem Schluss gekommen sein, dass aus der Sache nichts mehr wird, dass der Index nach unten abdrehte. Was zwar bislang noch kein unmittelbar bärisches Signal ausgelöst hat. Aber bereits ein weiterer, schwacher Tag kann das, zumindest auf kurzfristiger Ebene, bewirken. Und immer dann, wenn eine Seite erst einmal aufgibt, kommt die Gegenseite ins Spiel. Die Bären sind somit jetzt im Vorteil. Was muss ihnen jetzt gelingen, um das Ruder in die Hand zu bekommen?

Expertenmeinung: Zunächst müsste man den Index durch die Supportzone 3.336/3.354 Punkte hindurch bekommen. Die liegt bereits nahe, gut möglich, dass das heute oder morgen bereits versucht wird. Sollte das misslingen, könnte das bullische Lager zwar die „zweite Luft“ bekommen. Aber bevor dann nicht endlich das bisherige Jahreshoch überwunden würde, wäre das wenig wert und könnte ebenso enden wie der kraftlose, zweite Anlauf Anfang April.

Rutscht der TecDAX durch diese Unterstützungszone hindurch, gerät sofort die bei derzeit 3.226 Punkten verlaufende 200-Tage-Linie in den Fokus. Und mit ihr die knapp darunter wartende Supportzone aus den Tiefs vom April und Januar bei 3.175/3.187 Zählern. Aber erst wenn auch dieser Bereich unterboten wäre, hätte das bärische Lager einen „Meilenstein“ erreicht. Erst dann wäre die Vorgabe auch auf mittelfristiger Ebene bärisch. Der langfristige Chart auf Monatsbasis macht deutlich, wieso:

TecDAX: Monats-Chart vom 29.05.2024, Kurs 3.362,40 Euro, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX: Monatschart vom 29.05.2024, Kurs 3.362,40 Euro, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Hier sehen wir, dass in diesem Bereich knapp unter 3.200 Punkten die untere Begrenzung einer bis ins Jahr 2020 zurückreichenden Supportzone liegt. Und knapp darüber, bei 3.264 Punkten, die 1.000 Tage-Linie. Sollte diese nahe gelegene Auffangzone 3.336/3.354 Punkte fallen, würde deutlich, dass das bärische Lager imstande ist, mehr aus seinen Chancen zu machen als die Bullen, dann kann dieser Bereich schnell angesteuert werden. Und darauf zu wetten, dass es anders kommt, dass der TecDAX sich zügig fängt und diesmal nach oben hinausgeht, wäre im Augenblick ziemlich gewagt, denn wären die Bullen wirklich stark, wäre es zu dieser aktuellen Situation gar nicht erst gekommen.

Aus rein charttechnischer Sicht wäre die Ausgangslage für einen Ausbruch des TecDAX über das bisherige, im März erreichte Jahres-Verlaufshoch tadellos. Doch wer sich das mittelfristige Chartbild ansieht, wird vorsichtig, denn hier gilt: Nach der Hürde ist vor der Hürde.

TecDAX Index: Tageschart vom 16.05.2024, Kurs 3.444,03 Euro, Kürzel: TDX | Online Broker LYNX
TecDAX Index: Tageschart vom 16.05.2024, Kurs 3.444,03 Euro, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Die Charttechnik passt wie gesagt: Nachdem die Korrektur im Anschluss an das März-Hoch Mitte April im Bereich der 200-Tage-Linie aufgefangen wurde, entstand Anfang Mai ein etwas höher gelegenes Zwischentief. Und seither geht es mit solider, aber nicht überzogener Dynamik Richtung dieses bei 3.490 Punkten gelegen, bisherigen Jahreshochs. Ausbruch vorprogrammiert?

Es ist zumindest möglich, sicher ist so etwas natürlich nie. Allerdings dürfte die heute stattfindende Abrechnung an der Terminbörse wie ein Zugpferd gewirkt haben, nachdem sich in den vergangenen Tagen abzeichnete, dass die großen Akteure am Terminmarkt ganz offenkundig eine Abrechnung der Optionen auf die großen deutschen ebenso wie auf die wichtigsten US-Indizes am höchstmöglichen Punkt anstreben.

Da dieses kurstreibende Element ab kommender Woche keine Rolle mehr spielt, muss sich da erst einmal weisen, ob dann nicht Gewinnmitnahmen einsetzen, die die Nachfrage übersteigen und die Rallye dadurch kippen. Zumal der TecDAX den Anstieg gestern nicht fortsetzte, sondern mit einem kleinen Abwärts-Turnaround im Minus landete, was andeutet, dass die Sogwirkung des Terminmarkts diesmal nicht stark genug sein könnte, um zur Abrechnung das bisherige Jahreshoch zu erreichen. Dass man eher vorsichtig sein sollte, basiert aber auch auf zwei weiteren Aspekten:

Expertenmeinung: Die Quartalsbilanzen liegen auf dem Tisch … und nicht gerade wenige Ergebnisse und Ausblicke waren enttäuschend und lösten Abgaben in den Aktien der jeweiligen Unternehmen aus. Zwar hellt sich das Stimmungsbild hierzulande in mehr und mehr Branchen auf, das kann stützen. Aber in den USA läuft es gerade umgekehrt. Und ohne „Geleitschutz“ des Nasdaq-Index als dem großen Bruder des TecDAX wäre ein nachhaltiger Ausbruch nach oben wenig wahrscheinlich.

Der andere Aspekt ist, dass diese Charthürde bei 3.490 Punkten nur auf kurzfristiger Ebene entscheidend ist.

TecDAX Index: Wochenchart vom 16.05.2024, Kurs 3.444,03 Euro, Kürzel: TDX | Online Broker LYNX
TecDAX Index: Wochenchart vom 16.05.2024, Kurs 3.444,03 Euro, Kürzel: TDX | Quelle:

Wenn wir uns den TecDAX im Zeitraster auf Wochenbasis ansehen, erkennen wir, dass zwischen 3.525 und 3.606 Zählern eine deutlich markantere Widerstandszone wartet, die unter anderem die Nackenlinie des großen Doppeltopps beinhaltet, das zwischen Juli 2021 und Januar 2022 entstanden war. Fazit:

Auch, wenn der Index das bisherige Jahreshoch als Widerstand herausnehmen sollte: Ob der er es durch diese Zone 3.525 zu 3.606 Punkte schafft, ist fraglich genug, um bei einem Teil bestehender Long-Positionen eher an Gewinnmitnahmen und beim Rest an enger gezogene Stop Loss zu denken als an Zukäufe oder den Neueinstieg im Fall eines Anstiegs über das März-Hoch.

An der Nasdaq wird es stürmischer, aber bislang zeigt sich der TecDAX von der zunehmenden Volatilität des großen US-Tech-Bruders noch eher unbeeindruckt. Was nachvollziehbar ist, denn der KI-Hype fand im TecDAX bislang weniger „Nahrung“. Aufpassen sollte man dennoch.

Die Aktien derjenigen Unternehmen, von denen man in den USA in Sachen KI Großes erwartet, machten über Monate die Pace im Nasdaq 100. Deren dadurch sukzessiv steigende Gewichtung im Index führt dazu, dass ein Gutteil der Hausse des US-Technologieindex auf dieser Spekulation basiert. Normalerweise würde der TecDAX als deutscher „Hightech-Index“ einer Vorlage aus Übersee zwar großenteils folgen. Aber der TecDAX hat eben in Sachen KI weniger zu bieten.

Da sind einige Softwareunternehmen wie SAP, ATOSS oder Nemetschek, bei denen man KI, bei SAP mehr, bei den anderen eher weniger, als potenziell umsatzfördernde Entwicklung sehen könnte. Da sind Aixtron und Siltronic als Zulieferer der Chipindustrie, die mit etwas Fantasie im Kielwasser des Hypes mitlaufen könnten. Aber damit hat es sich dann eben auch. Der TecDAX umfasst auch Erneuerbare Energien, Biotech, Medizintechnik und Telekommunikation, das zieht eben derzeit mehrheitlich nicht.

Expertenmeinung: Was einerseits dazu führt, dass der Index seit Beginn dieses Hypes im Mai 2023 weit weniger gelaufen ist als der Nasdaq. Was andererseits aber bedeutet, dass hier auch keine Blase existiert, die platzen könnte. Was nicht so hoch fliegt, kann eben auch nicht so tief fallen.

TecDAX: Tages-Chart vom 11.03.2024, Kurs 3.431,81 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX: Tageschart vom 11.03.2024, Kurs 3.431,81 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Was indes nicht vor einem bärischen Signal schützen muss, denn das, was bislang an Ergebnissen und Ausblicken seitens der im TecDAX gelisteten Unternehmen auf den Tisch kam, war mehrheitlich eher mäßig erfreulich. Dass der TecDAX also zwingend dorthin gehört, wo er jetzt notiert, nämlich nahe des am Donnerstag erreichten, höchsten Levels seit gut zwei Jahren, könnte man also eher nicht unterschreiben. Rückschlagpotenzial gäbe also durchaus, nur wäre dieser Index als potenzieller Short-Kandidat mangels einer echten Übertreibung im Vorfeld eher zweite Wahl. Was muss halten, um hier weiterhin auf der Long-Seite richtig zu sein?

Kurzfristig sollte man auf die Chartzone achten, die der TecDAX Anfang Februar überboten hatte und die seither als Support dient: die vier Hochs des Jahres 2023 zwischen 3.342 und 3.354 Punkten. Mittelfristig würde die Lage aber erst bärisch, wenn der TecDAX den Bereich 3.200 zu 3.400 Punkte wieder unterbieten würde, der die 200- ebenso wie die 1.000-Tage-Linie mit einschließt und der auf Monats-Schlusskursbasis bislang noch nicht überboten ist.

Bislang sehen wir mit den letzten beiden etwas schwächeren Handelstagen also nicht mehr als einen Pullback an die Ausbruchszone 3.342/3.354 Punkten. Solange die hält, bliebe die Tür nach oben geöffnet. Hält sie aber nicht, wäre Vorsicht angezeigt.

TecDAX: Monats-Chart vom 11.03.2024, Kurs 3.431,81 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX: Monatschart vom 11.03.2024, Kurs 3.431,81 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Der TecDAX hat die oberen Wendepunkte des Jahres 2023 mittlerweile überwunden und schiebt sich Stück für Stück höher. Aber kein Trend ist eine Einbahnstraße. Wo liegen beim TecDAX besondere Aspekte, die man bedenken muss, wo die nächsten Widerstandslinien?

Aus rein charttechnischer Sicht kommt der TecDAX absolut bullisch daher. Nachdem es gleich zu Jahresbeginn misslang, sich über die Hochs des Vorjahres hinaus abzusetzen, wurde die dadurch ausgelöste, kurze, aber kräftige Korrektur noch gut über der Zone aufgefangen, wo das spätestens gelingen musste, um sich die Tür nach oben offenzuhalten: In der durch die 200-Tage-Linie verstärkten Supportzone 3.145/3.160 Punkte.

TecDAX: Chart vom 12.02.2024, Kurs 3.429,29 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX: Chart vom 12.02.2024, Kurs 3.429,29 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Der darauf folgende Rallye-Schub brachte dann im zweiten Versuch den Durchbruch. Und da der Index momentan weder auf Tages- noch auf Wochenebene allzu überkauft wirkt, wäre es grundsätzlich drin, dass er sich noch bis zur im Chart auf Wochenbasis zu sehenden, nächsten Widerstandszone zwischen 3.536 und 3.606 Punkten vorarbeitet, bevor man mit einer Konsolidierung oder mehr rechnen müsste, aber:

Beim TecDAX ist die Charttechnik etwas weniger entscheidend, als dies beim DAX oder den US-Indizes der Fall wäre. Hier ist ein anderer Faktor ungewöhnlich wichtig, der Bullen wie Bären immer mal wieder die Suppe versalzen kann: starke Impulse bei den Einzelwerten. Wieso ist das hier bedeutsamer?

Expertenmeinung: Zum einen, weil der TecDAX mit seinen nur 30 Aktien stärker auf größere Bewegungen von Einzelwerten reagiert als der DAX mit seinen 40 oder der MDAX mit seinen 50 Aktien, erst recht stärker als der „große Bruder“ Nasdaq 100 mit 100 Werten. Hinzu kommt, dass wir hier eine Reihe Markt-engerer Aktien mit entsprechend höherer Volatilität vorfinden.

Zum anderen, weil der Arm der Terminbörse den TecDAX bestenfalls mit den Fingerspitzen streift. Das Gros der Umsätze im Index-Bereich liegt bei den Blue Chip-Indizes. Und der Terminmarkt agiert weitaus mehr charttechnisch und auf den Index an sich fixiert, als das die hier dadurch relevanteren, privaten Akteure beim TecDAX tun.

Daher kann es hier immer wieder Überraschungen geben, die den TecDAX abseits charttechnischer Vorgaben massiv bewegen. Gerade erst zeigte beispielsweise MorphoSys eine markante Rallye, die viel dazu beitrug, dass der TecDAX über die 2023er-Hochs hinauskam. Und heute könnte Siltronic, wenn die nachbörslichen Abgaben von gestern sich in den regulären Handel fortsetzen, deutlich Druck auf den Gesamtindex ausüben.

Wie geht man damit um? Letztlich sollte man trotzdem konsequent dem Trend folgen und sich da nicht am Bauchgefühl, sondern an charttechnischen Fakten orientieren. Denn auch, wenn abrupte Kurssprünge bei Einzelwerten hier mehr auslösen als in anderen Indizes, werden die Akteure doch auf charttechnische Kauf- oder Verkaufssignale reagieren. Wichtig wäre nur, hier einen etwas größeren Puffer in Sachen Stoppkurse oder Einstiegspunkte anzusetzen, was z.B. aktuell hieße, dass man einen Stop Loss Long nicht gar zu eng an die rein charttechnisch betrachtet jetzt entscheidende Unterstützungszone 3.342/3.354 Punkte legen sollte.