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Im Gegensatz zu den Euro-Indizes sind die US-Indizes in intakten Abwärtsbewegungen unterwegs. Am Freitag und Montag kam es in den USA zwar wieder zu Käufen, aber das Chartbild des S&P 500 zeigt: Noch haben die Bären alles im Griff. Könnte die „Fed“ das ändern?

Am Dienstag konnte man – nicht zum ersten Mal – sehen, dass sich die US-Anleger für Außenpolitik wenig bis gar nicht interessieren. Während man in Europa in Bezug auf das Telefonat Trump/Putin den Atem angehalten hatte, zeigten der S&P 500 und die anderen großen US-Indizes keinerlei nennenswerte Reaktion auf ein Ergebnis dieses Gesprächs, welches so mager ausfiel, dass man es als Niederlage für den US-Präsidenten ansehen kann. Man interessiert sich in den USA weit mehr dafür, was die US-Notenbank heute Abend entscheiden wird und, noch wichtiger, wie die neuen Projektionen für Wachstum, Inflation und Arbeitslosenrate im Licht der so sehr gewandelten Politik in Washington aussehen.
Sogar eine Leitzinssenkung sehen einige als denkbar an, allerdings wäre das nicht zwingend etwas, das die Trader positiv honorieren würden. Einige Konjunkturdaten, so z. B. die jüngsten Daten zum US-Verbrauchervertrauen, der Konjunkturindex der regionalen US-Notenbank von New York oder der GDPNow-Tracker der regionalen US-Notenbank von Atlanta (der versucht, das US-Wachstum realtime abzubilden), deuten auf einen Einbruch des Wachstums hin. Was, mit Blick auf die jüngsten, eher niedrig ausgefallenen US-Inflationsdaten, die „Fed“ dazu bringen könnte, den Leitzins trotz der Unsicherheit in Sachen Zölle zu senken, aber:
Expertenmeinung: Das wäre eben auch ein Eingeständnis, dass die Lage mittlerweile ernst ist. Was die Marktteilnehmer seit Wochen am Aktienmarkt abbilden, aber da muss man noch keineswegs am Ende des Weges angekommen sein, denn bislang läuft es für das bärische Lager nach Plan. Wobei die Gegenbewegung des Freitags und des Montags dem nicht entgegensteht, sondern das bärische Szenario zusammen mit dem erneuten Minus des Dienstags sogar unterfüttert, wie der Chart auf Tagesbasis zeigt.

Hier sehen wir, dass die Gegenreaktion im Vergleich zum vorherigen Abstieg eher klein ausfiel und genau da erst einmal hängen blieb, wo man damit rechnen konnte, sofern das bärische Lager auf dem Posten ist: in der Widerstandszone 5.652 zu 5.697 Punkten und damit noch ein gutes Stück unterhalb der aktuell bei 5.744 Zählern verlaufenden 200-Tage-Linie. Dass der Index am Dienstag wieder aus diesem Bereich nach unten herausrutschte, unterstreicht: Die übergeordnete Tendenz bleibt erst einmal bärisch, denn die Short-Seller haben genau da wieder Druck gemacht, wo es aus charttechnischer Sicht darauf ankommt. Was muss gelingen, damit der Wind wieder dreht und die „Short-Seller“ vertreibt?
Die Minimalanforderung wäre, über die aktuelle Widerstandszone und die 200-Tage-Linie hinaus, ein Anstieg über die Nackenlinie des Doppeltopps bei 5.773 Punkten. Das wäre ein Zeichen, dass den Bären die Sache entgleitet. Wirklich glaubhaft zurück im bullischen Terrain wäre der S&P 500 indes erst, wenn er darüber hinaus auch zurück über die 50-Tage- und die 100-Tage-Linie bei derzeit 5.934/5.938 Punkten gelaufen wäre. Ist das kurzfristig realistisch?
Es ist nicht unmöglich, dürfte aber schwierig werden. Dazu müsste das, was die US-Notenbank heute Abend tut, sagt und voraussieht, durchweg geeignet sein, den Käufern wieder Mut zu machen. Was in dem derzeitigen Umfeld überraschen würde.
Eine erneute Attacke an die jetzt erst einmal als stabil belegte Widerstandszone 5.652 zu 5.697 Punkten wäre jederzeit denkbar, aber wie gesagt: Das würde noch nicht reichen, 5.773 Punkte müssten es mindestens auf Schlusskursbasis werden, damit es dann die Bären wären, die unruhig schlafen. Und da wir bereits übermorgen den „dreifachen Hexensabbat“, d. h. die große Abrechnung am Terminmarkt, sehen, wird es zumindest für die kommenden Tage noch einmal schwieriger, den jetzt klar abwärtsweisenden Kurs des S&P 500 kurzfristig überzeugend umzukehren.
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