NASDAQ 100 Prognose Nasdaq: What a difference a day makes …. vielleicht

News: Aktuelle Analyse des NASDAQ 100 Index

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NASDAQ 100
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Zum NASDAQ 100

Am Montag bezeichnete das Weiße Haus es als „Fake News“, am Mittwoch war es auf einmal wahr: Donald Trump setzt die gerade erst implementierten Zusatz-Zölle für viele Länder aus. Der Nasdaq 100 schoss senkrecht nach oben. Aber ob der jetzt gutgemachte Boden trägt?

Wer dachte, extremer könnten die Schwankungen an den Aktienmärkten nicht mehr werden, wurde am Mittwoch eines Besseren belehrt. Am Tageshoch legte der Nasdaq 100 nach der kurz nach 19 Uhr unserer Zeit kommunizierten Entscheidung, die gerade erst vor einer Woche verkündeten Zusatzzölle für „über 75 Länder“ auf einen Pauschalzoll von zehn Prozent zu senken, unglaubliche 12,55 Prozent zum Dienstags-Schlusskurs zu.

Diese Aussetzung soll für 90 Tage gelten. Der Präsident schrieb, die große Bereitschaft vieler Länder, verhandeln zu wollen, habe ihn bewogen, diesen Ländern die Zeit für entsprechende Deals auch zu geben. Wie man in 90 Tagen mit der halben Welt Handelsabkommen schaffen will, bleibt offen. Aber der Aktienmarkt feierte diese Aussage, als sei der Spuk der immer höher geschraubten Zölle und die damit verbundene, dramatische Gefahr einer Kombination aus Rezession und Inflation vorüber. Ist sie das denn?

Den aktuellen Kurs und Chart des NASDAQ 100 sowie Kursinformationen und alle Aktien des Index finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das ist sie nicht. Donald Trump hob die Einfuhrzölle für chinesische Waren erneut auf jetzt 125 Prozent an, weil, so Präsident und Finanzminister, sie sich gewehrt haben. Ebenso kündigte Trump am gleichen gestrigen Abend an, Zölle auf Pharmaprodukte zu erheben, die bislang von den Zöllen ausgenommen waren, und schrieb da von 25 Prozent und mehr. Und man sollte nicht übersehen, dass die Zölle auf Autos, Stahl und Aluminium trotzdem bestehen bleiben. Es ging nur um diese Liste des von Trump genannten „Tag der Befreiung“, dem 2. April. Der Zollstreit ist also nicht vorbei.

Davon abgesehen, dass niemand auch nur im Ansatz absehen könnte, welche Länder wirklich einen „Deal“ erreichen und wie der dann aussehen könnte. Das Problem, dass billigere Waren in die USA kommen und das auch und gerade, weil die USA ihre Produktion einfacher Güter über Jahrzehnte ausgelagert haben, löst das ja nicht. Daher bleibt für die Unternehmen egal welcher Branchen, ob in den USA oder im Rest der Welt, die Crux bestehen, auf die es dem Aktienmarkt durchaus ankommen müsste: Man hat keine Planungssicherheit.

Diese Entscheidung gestern kam völlig überraschend. Die Trader hatten keine Zeit, erst nachzudenken und dann zu kaufen, der Nasdaq 100 schoss binnen der ersten Viertelstunde bis zu 6,6 Prozent nach oben, wie der Chart auf Intraday-Basis zeigt, der den Nasdaq 100 ab Montag zum Handelsstart auf 15-Minuten-Basis abbildet.

Nasdaq 100 Index: Intraday-Chart vom 09.04.2025, Kurs 19.145,06 Punkte, Kürzel: NDX | Online Broker LYNX
Nasdaq 100 Index: Intraday-Chart vom 09.04.2025, Kurs 19.145,06 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Der Rest des Anstiegs basierte nach der ersten, größten Kaufwelle, die durch Stop-Loss-Eindeckungen der Bären intensiviert wurde, auf den Käufen derjenigen, die, vor die Frage „friss oder stirb“ gestellt, entschieden haben, lieber die hohen Kurse zu schlucken. Für ein genaueres Abwägen über die Bedeutung dieser Entscheidung blieb da keine Zeit.

Wenn man sich diese Zeit aber über Nacht nimmt, stellt sich angesichts der gigantischen Kursgewinne binnen kürzester Zeit die Frage: Werden heute wirklich so viele noch kaufen, dass Gewinnmitnahmen einfach „weggekauft“ werden? Angesichts des Umstands, dass morgen schon wieder vieles anders sein kann, und, das kommt hinzu, angesichts des Chartbilds?

Denn dieses Chartbild war gestern nicht nur auf Intraday-Basis interessant. Sie sehen im Chart auf Tagesbasis, dass der Nasdaq 100 durch diese Kursexplosion in den Kreuzwiderstand aus dem Zwischentief von Mitte März bei 19.153 Punkten, der 20-Tage-Linie bei 19.225 und der Februar-Abwärtstrendlinie bei etwa 19.500 Punkten hineingelaufen ist.

Nasdaq 100 Index: Tageschart vom 09.04.2025, Kurs 19.145,06 Punkte, Kürzel: NDX | Online Broker LYNX
Nasdaq 100 Index: Tageschart vom 09.04.2025, Kurs 19.145,06 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Und, noch wichtiger: Dadurch hat der Index beide großen Abwärts-Kurslücken, die am Morgen des 3. April und des 4. April entstanden waren, geschlossen. Damit steht die Frage im Raum:

Wird nach dem zweitgrößten Kursanstieg in der Geschichte der Nasdaq danach genug weiter gekauft, um den Nasdaq 100 nicht nur aus dem bärischen in neutrales Terrain zu ziehen, was gelungen wäre, wenn dieser Kreuzwiderstand überboten ist, sondern ihn auch wieder bullisch zu bekommen?

Dazu müsste er über die 200-Tage-Linie (aktuell bei 20.269 Punkten) und die Nackenlinie des Doppeltopps (bei 20.536 Punkten) hinaus. Und dazu müsste eine Mehrheit der Trader zu dem Schluss kommen, dass die Rahmenbedingungen jetzt nicht nur vorerst aus einer Abwärtsspirale herausgelöst, sondern wieder positiv sind. Trotz der fortbestehenden Zölle, trotz China, trotz der Unberechenbarkeit politischer Entscheidungen, die die Rahmenbedingungen festlegen. Und das ist offen genug, um sich sehr genau zu überlegen, ob man einem derartigen Anstieg noch hinterherlaufen will.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren, aber wir könnten Analysen für dieselbe Aktie veröffentlichen.
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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen des NASDAQ 100 Index

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Bearish
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: In der letzten Woche hatte ich am Donnerstag bei LYNX Live auf YouTube mögliche Kursziele der US-Indizes thematisiert. Ich hatte dabei den Fokus auf den Zeitraum zwischen dem Beginn der Kursanstiege seit dem Bärenmarkt 2022 und heute gelegt.

Betrachtet man für diesen Zeitraum die Fibonacci-Ebenen, so wurde am Freitag die 38,2 %-Marke erreicht. Diese galt als erstes mögliches Kursziel für den US-Markt und entspricht in etwa auch dem Tiefstand von August 2024. Ein Blick auf die US-Futures zu Wochenbeginn zeigt jedoch, dass einige Schnäppchenjäger womöglich zu früh eingestiegen sind, denn scheinbar könnte es noch tiefer gehen.

Expertenmeinung: Der Trend der US-Börsen ist am vergangenen Donnerstag erstmals in eine bärische Marktphase übergegangen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Märkte in den kommenden Tagen und Wochen weiterhin hochvolatil bleiben. Anleger stellen sich daher die Frage nach der nächsten potenziellen Zielmarke.

Diese lässt sich eventuell beim 50 %-Retracement finden – im Nasdaq-100 bei rund 16.400 Punkten. Diese Marke überschneidet sich nahezu mit dem Hoch aus dem Jahr 2022. Beim S&P 500 läge ein vergleichbares Kursziel bei etwa 4.800 Punkten.

Es erscheint möglich, dass diese Marken sogar noch im Verlauf dieser Woche erreicht werden. Danach könnte eine erste stärkere Gegenbewegung in Richtung Norden einsetzen.

Aussicht: BÄRISCH

Nasdaq 100 Index: Chart vom 04.04.2025, Kurs: 17.397,70 Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100 Index: Chart vom 04.04.2025, Kurs: 17.397,70 Kürzel: NDX | Quelle: TWS
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
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Momentan muss nicht einmal etwas drastisch Neues seitens der Nachrichtenlage passieren, um zu einem schwachen Tag im US-Index Nasdaq 100 zu führen. Es reicht, wenn das Bären-Lager sieht, dass den Käufern mal wieder die Luft ausgeht … wie Mitte letzter Woche.

In der Spitze hatte der Nasdaq 100 zwischen Mitte Februar und Mitte März knapp 14 Prozent korrigiert. Mehr als die zehn Prozent, die man für eine Korrektur als normal ansieht. Aber der marktbreitere S&P 500, der hatte diese zehn Prozent ziemlich genau absolviert. Also war es aus Sicht der bullischen Akteure Zeit, wieder zuzugreifen. Auch und gerade beim Nasdaq 100, der, weil er mehr nach unten gelaufen war, umso „billiger“ wirkte.

Zwar hatte der Index Anfang März ein Doppeltopp vollendet, war kurz darauf unter die 200-Tage-Linie gefallen und sah wenig später auch noch einen bärischen Crossover der 20-Tage- und die 200-Tage-Linie. Aber manche sagten sich, dass das, so selten das auch passiert, kein Grund sei, warum der Index nicht zügig wieder an und über die bisherigen Hochs laufen sollte. Schließlich glauben viele weiter ungebrochen an die Zugkraft der „Magnificent Seven“, dieser sieben am schwersten gewichteten Blue Chips im Index.

So wie sich das Chartbild jetzt aber präsentiert, könnten die Käufer sich da verhoben haben. Denn ja, der Index läuft beinahe wie aus dem Lehrbuch. Aber es wäre ein tadelloses Beispiel für einen beginnenden Abwärtstrend.

Expertenmeinung: Eine Trendwendeformation auf Höhe eines Rekordhochs? Das Paradebeispiel dafür, wie eine Hausse enden kann. Der Bruch der 200-Tage-Linie und der Crossover der 20-Tage-Linie darunter? Ein doppelter Wink mit dem Zaunpfahl, dass es jetzt die Bullen sein sollten, die wie auf Eiern gehen. Und der Verlauf der vergangenen Woche? Nichts anderes als eine Bestätigung dafür, dass es die Verkäuferseite ist, die hier momentan den Ton angibt.

Nasdaq 100: Monatschart vom 28.03.2025, Kurs 19.281,40 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS
Nasdaq 100: Monatschart vom 28.03.2025, Kurs 19.281,40 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Der Chart auf Monatsbasis zeigt das übergeordnete Bild: Der Index vollzog im Dezember, Januar und Februar verdächtige Monatskerzen in Form von Dojis, ausgerechnet an der oberen Begrenzung des 2020 etablierten Aufwärtstrendkanals. Dann kam der März bei dem man, da nur noch der heutige Tag bis zum Monatsultimo bleibt, nicht mehr imstande sein wird, aus Sicht er Bullen eine massive Niederlage zu verbuchen. Und dass es so kam, ist mit Blick auf den Chart auf Tagesbasis auf gezielt wirkende Aktivitäten der Verkäufer bzw. der Bären zurückzuführen.

Nasdaq 100: Tages-Chart vom 28.03.2025, Kurs 19.281,40 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100: Tageschart vom 28.03.2025, Kurs 19.281,40 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Sie sehen, dass ein Erholungsversuch beim Nasdaq 100 noch unterhalb der Nackenlinie des Doppeltopps und genau auf Höhe der 200-Tage-Linie nach unten abgewiesen wurde. Ein Abwärtsschwenk, der derart genau an einem entscheidenden Widerstand vollzogen wird, deutet auf gezielte und zugleich auch hoch effektive Aktivitäten der Bären hin. Und angesichts der immer weiter steigenden Sorge vor den Folgen der US-Wirtschaftspolitik hätten die Bären gute Chancen, den Nasdaq 100 durch das bisherige März-Verlaufstief bei 19.152 Zählern zu drücken … nicht zuletzt angesichts der die Bullen einschüchternden Dynamik, mit der er auf diese Linie zuläuft.

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Ein Plus von 1,3 Prozent nach der gestrigen US-Notenbanksitzung wirkt, als hätten die Bullen wieder Wasser unter dem Kiel. Schaut man aber genauer hin, sieht man, dass das Tageshoch des Nasdaq 100 bei +2,25 Prozent lag … und dass die drängendsten Chartprobleme bleiben.

Wenn man sich fragt, warum die „janusköpfigen“ Aussagen der US-Notenbank den US-Aktienmarkt am Mittwochabend ins Plus gezogen haben, könnte man angesichts der zum Negativen veränderten 2025er-Projektionen der „Fed“ (siehe dazu auch die heutige Analyse zu Euro/US-Dollar) bestenfalls argumentieren, dass die Aussagen ja noch schlimmer hätten ausfallen können. Aber das ist eine höchst wacklige Logik, die eher der ebenso uralten wie unguten Vorgehensweise gehorchen würde, den potenziellen Auslöser so zurechtzubiegen, dass er zum Effekt passt. Das kann den Blick davon ablenken, was vermutlich deutlich mehr zu dem Anstieg des Nasdaq 100 beitrug:

Morgen steht der „Triple Witching Day“ an, der Abrechnungstermin für Optionen und Futures am Terminmarkt. Da kurz vorher deutlich aus dem Ruder laufende Kurse zu sehen sind, ist für viele große Akteure am Terminmarkt etwas, das sie auf jeden Fall vermeiden müssen. Dass man eine Notenbankentscheidung als Sprungbrett für ein Dagegenhalten in einem Abwärtstrend benutzt, ist dabei nicht selten. Und dass diese großen Adressen fürchteten, eine negative Reaktion auf die tendenziell ebenso negativen Aussagen der Notenbank könne für den Freitag heftige Folgen haben, ergibt sich aus dem Chartbild, sehen wir hin:

Nasdaq 100 Index: Chart vom 19.03.2025, Kurs 19.736,66 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100 Index: Chart vom 19.03.2025, Kurs 19.736,66 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Expertenmeinung: Im Chart auf Wochenbasis sehen wir, dass der Index Ende letzter Woche aus dem Anfang 2023 etablierten Aufwärtstrendkanal herausgefallen war. Zum Wochenschluss gelang es aber, wieder einigermaßen Tuchfühlung zur Trendlinie herzustellen. Diese Nähe nicht zu verlieren, ist essenziell für das Bullen-Lager, denn würde der Nasdaq 100 durch das Vorwochentief rutschen (19.152 Punkte), wäre der Weg nach unten aus charttechnischer Sicht erst einmal frei. Und ein weiterer Aspekt würde der Gegenseite, sprich dem Bären-Lager, den nötigen Anreiz liefern, den dafür nötigen Druck zu machen:

Nasdaq 100 Index: Chart vom 19.03.2025, Kurs 19.736,66 Punkte, Kürzel: NDX | Online Broker LYNX
Nasdaq 100 Index: Chart vom 19.03.2025, Kurs 19.736,66 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Wir sehen im Chart auf Tagesbasis, dass die 20-Tage-Linie kurz davor ist, die 200-Tage-Linie nach unten zu kreuzen. Ein solcher bärischer Crossover hat Signalwirkung, vor allem, wenn er – wie beim Nasdaq 100 – selten vorkommt. Das letzte Mal, dass die 20-Tage-Linie die 200er-Linie nach unten kreuzte, war im Februar 2022. Was dann für ein Jahr für den Index folgte, sehen wir im Wochenchart. Erst im Februar 2023 gelang dann ein bullischer Crossover, sprich, lief die 20-Tage-Linie zurück über die der letzten 200 Handelstage.

Es wundert also nicht, dass die Bullen hier nach jedem Strohhalm greifen. Ob es aber gelingt, neuen Abwärtsdruck über die morgige Terminmarkt-Abrechnung hinaus zu verhindern, ist zumindest fraglich. Denn das Umfeld bleibt ja problematisch. Und um nicht nur ihre Verteidigungsposition zu halten, sondern wirklich Zeichen zu setzen, müssten die Bullen beide gleitenden Durchschnitte, die Nackenlinie des Doppeltopps und das Hoch vom Sommer 2024 zurückerobern. Dazu bräuchte es Schlusskurse über 20.691 Punkten. Ein weiter Weg, vor allem, nachdem das Abrutschen vom Tageshoch am Mittwochabend deutlich gemacht hat, dass die Gegenseite nicht allzu beeindruckt von den Klimmzügen des Bullen-Lagers ist.

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Der S&P 500 fiel am Freitag zeitweise unter seine 200-Tage-Linie und wurde durch eine Kaufwelle vorerst gerettet. Aber für den Nasdaq 100 reichte es nicht – er schloss darunter. Jetzt bleibt nur noch eine Trendlinie übrig, um die Bullen zu retten.

In der Analyse des Dow Jones am Freitag hatte ich auf das Risiko hingewiesen, dass das US-Index-Flaggschiff nahe dran ist, ein großes Doppeltopp zu vollenden. Hier, im Nasdaq 100, finden wir dieses Doppeltopp auch, allerdings mit einem Unterschied: Hier ist es bereits vollendet. Der Technologie-dominierte Index hatte die Nackenlinie des Topps in Form des Januar-Tiefs zum Ende des Februars erreicht und zum Monatsultimo erst einmal verteidigt. Aber direkt mit dem Beginn des neuen Börsenmonats kam es zu einem „Bearish Engulfing Pattern“, das den Index am Montag unter diese bei 20.538 Punkten verlaufende Linie drückte. Versuche, sich wieder darüber zu retten, misslangen in den zwei Tagen danach … und am Donnerstag kamen erneut massive Verkäufe, die dann auch noch den Bruch der nächsten, wichtigen Linie verursachten: der 200-Tage-Linie.

Diese bei aktuell 20.247 Zählern verlaufende Linie sollte am Freitag sofort zurückerobert werden. Aber im Gegensatz zum S&P 500, der am Donnerstag an, aber noch nicht unter dieser Linie geschlossen hatte, war der Weg hier zu weit und die Trader zu nervös, um den Rebreak zu schaffen. Das könnte heute nachgeholt werden. Aber nur, wenn es über das Wochenende nicht zu neuen, bärischen Nachrichten oder Entwicklungen aus Washington oder weltweit kommen sollte (Redaktionsschluss der Analyse: Freitagabend kurz nach US-Handelsende).

Das Problem mit dieser 200-Tage-Linie ist, dass sie zwar faktisch keine zwingende Bedeutung hat, aber psychologisch umso mehr. Sie ist nun einmal allgemein als wichtige Scheidemarke zwischen Hause und Baisse, zwischen Kauf und Ausstieg, anerkannt. Zwar wäre sie als massiv negatives Signal vor allem dann von Bedeutung, wenn sie bereits nach unten gedreht hat und ein Kurs von unten an sie heranläuft und dann abdreht. Aber auch, wenn sie einfach „nur“ von oben nach unten gebrochen wird, kann das Folgen haben. In einem derart nervösen Markt, wie wir ihn derzeit in den USA sehen, sowieso. Und wenn wir uns einmal ansehen, wie sich Index und 200-Tage-Linie in den letzten Jahren zueinander gestellt haben, sehen wir schnell, dass es sich bei diesem Bruch der Linie nicht um „Peanuts“ handelt.

Expertenmeinung: In den vergangenen Jahren fungierte die200-Tage-Linie zuerst im Jahr 2022 dreimal als entscheidender Widerstand, an dem der Nasdaq 100 nach unten drehte, bevor sie dann Anfang 2023 wieder überboten wurde. Seither wurde sie dreimal von oben getestet und hielt, bezogen auf die Tages-Schlusskurse, jedes Mal. Auch am 5. August 2024, als sie zwar zur Eröffnung deutlich unterboten war, zum Handelsende aber zurückerobert wurde. Das ist jetzt also zum ersten Mal seit Langem schiefgegangen … und das werden die Trader nicht übersehen. Nicht in einem Umfeld, das sich aufgrund der unberechenbaren Politik in Washington als extrem problematisch entpuppt hat und in der man immer Gefahr läuft, von irgendeiner unerwarteten Meldung auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.

Aber noch können die Bären hier die Champagnerkorken nicht knallen lassen, denn die 200-Tage-Linie verfügt über eine Art „Sprungtuch“. Und das ist das gleiche, das die Bullen schon Anfang August 2024 gerettet hatte. Wir sehen das im Chart auf Wochenbasis:

Nasdaq 100: Wochen-Chart vom 07.03.2025, Kurs 20.201,37 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100: Wochenchart vom 07.03.2025, Kurs 20.201,37 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Der Index läuft seit 2023 in einem Aufwärtstrendkanal. Dessen untere Begrenzungslinie war bis August 2024 nichts anders als eine Verbindung zwischen zwei Punkten, also eine Aufwärtstrendlinie, die noch nicht bestätigt wurde. Aber dann, Anfang August, wurde diese Linie gezielt und erfolgreich verteidigt und in einem Aufwasch auch noch die 200-Tage-Linie gehalten. Damit ist diese Aufwärtstrendlinie in ihrer Relevanz bestätigt … und das sah man dann auch am Freitag. Genau dort, man sieht es im Chart auf Tagesbasis, setzten Käufe ein, die den Index ein gutes Stück vom Tagestief lösten. Eine gute Vorlage für eine Rallye, aber diesmal ist die Ausgangslage schwieriger als im Sommer, denn:

Nasdaq 100: Tages-Chart vom 07.03.2025, Kurs 20.201,37 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100: Tageschart vom 07.03.2025, Kurs 20.201,37 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Es reichte nicht, um auch noch über die 200-Tage-Linie zu kommen. Und würde das Freitags-Verlaufstief des Nasdaq 100 von 19.736 Zählern doch noch (und das auf Schlusskursbasis) unterboten, wären damit gleich zwei mittelfristig bedeutsame Supportlinien in einem Aufwasch gefallen. In einem normalen Umfeld würden die Bullen über dieses Risiko wohl eher lächeln und die Ärmel hochkrempeln. Aber durch das eisiger werdende konjunkturelle und wirtschaftspolitische Umfeld mit seiner immensen Unberechenbarkeit lächelt jetzt wohl kaum jemand. Die Kurve zu kriegen, ist möglich, aber es dürfte ein hartes Stück Arbeit werden … mit ungewissem Ausgang.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren, aber wir könnten Analysen für dieselbe Aktie veröffentlichen.

Auf gleich mehrere problematische Nachrichten wurde am Freitag zuerst mit Verkäufen reagiert, dann aber drehten die US-Indizes wieder solide ins Plus, auch der Nasdaq 100. Aber sieht man sich das Chartbild an, ist das eher kein Beweis von Stärke, sondern von Angst.

Dass die Trader die Nvidia-Zahlen nicht positiv honorierten, war am Donnerstag ein ernstes Problem für den Nasdaq 100. Der Abgabedruck beim Schwergewicht drückte auch auf andere Titel und führte dazu, dass der Index per Donnerstagabend am bisherigen Jahrestief, am 13. Januar bei 20.538 Punkten markiert, landete. Und das barg Gefahr. Denn würde diese Linie fallen, wäre damit ein großes Doppeltopp vollendet. Dessen erstes Kursziel in Form der 200-Tage-Linie läge bei aktuell 20.200 Punkten und damit nahe, aber:

Nasdaq 100: Wochen-Chart vom 28.02.2025, Kurs 20.884,41 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100: Wochenchart vom 28.02.2025, Kurs 20.884,41 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS

Würde diese Linie nach einem derartig rasanten Abstieg, wie ihn der Nasdaq 100 seit dem gescheiterten Versuch, das vorherige Rekordhoch vom Dezember zu überwinden gezeigt hat, halten? Das wäre sehr fraglich … und außer einer eher leichten Supportlinie um 19.940 Punkte wäre die nächste, stärkere Unterstützung dann erst bei 19.700 Zählern in Form der unteren Begrenzung des 2023er-Aufwärtstrendkanals zu finden (siehe Chart auf Wochenbasis). Eine hochbrisante Ausgangslage für den Freitag. Und der lieferte dann auch noch „bad news“.

Es ging schon vorbörslich mit den Zahlen zu den persönlichen Einnahmen und Ausgaben der US-Bürger im Januar los. Die PCE-Inflationsdaten waren unauffällig, diese Daten aber waren es nicht. Die Einnahmen stiegen überraschend stark um 0,9 Prozent, aber statt mehr auszugeben, sparen die US-Bürger, die Ausgaben gingen um 0,2 Prozent gegenüber dem Dezember zurück. Was zu den jüngsten Daten zum Verbrauchervertrauen passt … und für Big Tech natürlich alles andere als ein bullisches Umfeld bietet.

Noch kritischer war das Ergebnis des GDP Now-Indikators der regionalen US-Notenbank von Atlanta. Dort rechnet man wöchentlich auf Basis der einlaufenden Konjunkturdaten das vermutete, aktuelle Wachstum der US-Wirtschaft aus. Diesmal lieferte dieser Indikator eine herbe Überraschung: Nach zuvor wochenlang für das erste Quartal indizierten zunächst +2,9 und dann +2,3 Prozent Wachstum im Bruttoinlandsprodukt spuckte der Indikator diesmal einen Wert von -1,5 Prozent aus. Eine indizierte Schrumpfung hatte es hier jahrelang nicht gegeben.

Und dann kam der Eklat beim Treffen Trump/Selenskyj, der den zuvor um eine Stabilisierung ringenden Index wieder ins Minus drückte. Es schien, als sei diese Nackenlinie des Doppeltopps nicht mehr zu halten … bis auf einmal zwei Stunden vor dem Handelsende Käufe aufkamen, die immer mehr an Intensität gewannen, so dass der Nasdaq 100 mit 20.884 Punkten einigermaßen komfortabel über der Nackenlinie des Doppeltopps ins Wochenende ging. Ein Beweis dafür, dass das bullische Lager die Sache im Griff hat?

Expertenmeinung: Das ist ziemlich unwahrscheinlich. Hätten die Bullen die Lage unter Kontrolle, wäre der Nasdaq 100 gar nicht erst in diese Bredouille geraten. Zumal ja am Freitagabend noch offen war (Stand Redaktionsschluss), ob die nächste „Zoll-Runde“ wirklich am Dienstag startet und wenn ja, welche Folgen das für die US-Indizes haben wird, nachdem man bislang den Eindruck hatte, dass viele darauf wetten, dass es erneut zu einer Aussetzung im letzten Moment kommen wird.

In eine dynamische Abwärtsbewegung hinein unmittelbar an einem Schlüssel-Support zu kaufen, hat selten die Motivation, von einer Aufwärtswende überzeugt zu sein, sondern meist die, mit allem, was da ist ein markant bärisches Signal zu verhindern. Die „bad news“ sind präsent, auf „good news“ könnte man nur hoffen – daher muss man vermuten, dass diese Rallye zum Wochenschluss mehr eine Art „offensive Defensive“ war, um den Nasdaq 100 von diesem Schlüssel-Support weg zu bewegen. Ob das aber Anschlusskäufe zeitigt, ist nicht zuletzt von der Nachrichtenlage abhängig, die insbesondere aus Richtung Washington derzeit nicht vorhersehbar ist, daher:

Gerettet ist der Nasdaq 100 mit dieser Rallye zum Wochenschluss noch nicht. Bevor er nicht mindestens über 21.500 läuft, können die Verkäufe jederzeit wieder einsetzen. Und sollte der Index die 200-Tage-Linie brechen und damit zugleich dieses weiter im Raum stehende Doppeltopp klar vollenden, wäre eine umgehende Intensivierung der Abwärtsbewegung alle andere als eine Überraschung.

Nasdaq 100: Tages-Chart vom 28.02.2025, Kurs 20.884,41 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nasdaq 100: Tageschart vom 28.02.2025, Kurs 20.884,41 Punkte, Kürzel: NDX | Quelle: TWS