Auch, wenn der MDAX – ganz im Gegensatz zum DAX – das Jahr 2024 mit einem Minus abgeschlossen hat, könnte man mit Blick auf die äußerst trüben Rahmenbedingungen konstatieren: Es hätte schlimmer laufen können. Aber das „Schlimmer“ könnte noch kommen.
Import und Export kommen bislang nicht wieder in Schwung. Die Verbraucher sind, nicht nur in Deutschland, vorsichtiger geworden. China eilt weiterhin nicht als Retter in der Not zu Hilfe. Die Zinsen sind gesenkt worden, aber immer noch sehr hoch. Die Nervosität vor den Neuwahlen nimmt zu. Und jetzt kommt auch noch Donald Trump, dessen Pläne für die großen Wirtschaftsräume außerhalb der USA nichts Gutes verheißen. Da wundert es nicht, dass der MDAX, quasi die 2. Liga der deutschen Aktien, in den ersten Handelstagen des Jahres im Gegensatz zum DAX kein Plus zustande brachte. Den Käufern fehlt es an Motivation. Den Bären nicht.
Zum einen, weil der Druck auf die Unternehmensgewinne so schnell nicht enden dürfte. Zum anderen, weil dieses Zaudern der Käuferseite Chancen bietet, durch gezielte Short-Attacken eine neue Verkaufswelle zu erzwingen. Und dazu hat der schwache Start ins Jahr eine gute Gelegenheit geliefert, denn im Wochenverlauf ergab sich beim MDAX ein bärischer Crossover zweier wichtiger, gleitender Durchschnittslinien.
Expertenmeinung: Am Donnerstag kam es zu einer abwärts gerichteten Überkreuzung der 20-Tage-Linie unter die 200-Tage-Linie. Das ist ein Indiz dafür, dass sich eine Abwärtstendenz festsetzt … und die Basis dafür ist ja aus charttechnischer Sicht auch vorhanden. Wir sehen, dass der MDAX in der zweiten Dezemberhälfte eine Toppbildung vollendete. Der Versuch, die Nackenlinien-Zone dieses zwischen September und Dezember ausgebildeten Topps zurückzuerobern und das bärische Signal dadurch zu egalisieren, scheiterte, als der MDAX im Verlauf der Vorwoche an dieser Zone nach unten abdrehte … und dadurch dieser bärische Crossover entstand.
Wenn wir uns den Chart auf Tagesbasis ansehen, finden wir seit Herbst 2023 zwei vorangegangene Fälle dieser Art. Und wir sehen: In beiden Fällen kam es zu einer Fortführung der Abwärtsbewegung, der Crossover verlieh den Bären Flügel und machte den Bullen Beine. Aus aktueller Sicht spricht, mit Seitenblick auf die trüben Rahmenbedingungen, nichts dagegen, dass es diesmal ähnlich läuft. Aber das lässt eine weitere Gefahr entstehen, die viele womöglich noch gar nicht auf dem Schirm haben.
Denn der Chart auf Monatsbasis zeigt nicht nur, dass der MDAX derart oft an der bei grob 27.500 zu 29.500 Punkten liegenden Widerstandszone hängen geblieben ist, dass das den Käufern langsam nachhaltig den Schneid abkaufen könnte, sondern dass dadurch auch die übergeordnete, im März 2009 etablierte Aufwärtstrendlinie näher gerückt ist. Derzeit verläuft sie um 23.700 Punkte und damit noch oberhalb des August-Tiefs. Und wenn diese Linie fällt, könnte das hinreichenden, medialen Widerhall erzeugen, dass auch diejenigen, die sich um ihre Depots kaum bis gar nicht kümmern, nervös werden. Die kommenden Wochen werden hier zweifellos hoch spannend.
Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2025? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top Flop – MDAX Top Flop – Euro Stoxx Top Flop – Dow Jones Top Flop – Nasdaq 100 Top Flop
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