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Bis zu 1,8 Prozent lief der Euro Stoxx 50 zum Start ins neue Quartal nach oben, als Reaktion auf eine vermeintlich glimpflich ausgegangene Wahl in Frankreich. Aber am Ende blieben nur noch +0,73 Prozent übrig. Charttechnisch nicht unproblematisch, psychologisch auch nicht.
Im Gegensatz zu den US-Börsen konnte der europäische Leitindex im zweiten Quartal kein Plus vorweisen, das die Anleger direkt hätte motivieren können, ordentlich Geld zum Start ins Sommerquartal nachzulegen. Und dass dieses Minus im Quartalsvergleich nicht nur auf einer weiterhin schwachen Konjunktur, sondern auch auf der zunehmenden Unruhe in der politischen Landschaft basierte, war sicherlich ein Hemmschuh, um unmittelbar zum Start in den Juli massiver zuzugreifen. Aber dennoch wurde es versucht … und man weiß ja:
Eine kräftige Rallye wiegt immer stärker in Bezug auf Kaufentscheidungen als rationale Bedenken. Doch um Letztere vom Tisch zu bekommen, hätte dieser Start ins neue Quartal besser laufen müssen. Wir sehen es in den Charts:
![Euro Stoxx 50: Monats-Chart vom 01.07.2024, Kurs 4.929,81 Punkte, Kürzel: SX5E | Quelle: TWS | Online Broker LYNX Euro Stoxx 50: Monats-Chart vom 01.07.2024, Kurs 4.929,81 Punkte, Kürzel: SX5E | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.de/app/uploads/2024/07/20240702-euro-stoxx-50-monatschart-wird-dieser-rohrkrepierer-den-bullen-zum-verhaengnis.jpg)
Auf Monatsbasis verfestigte sich das Bild einer Toppbildung im Anschluss an die beiden Hausse-Impulse, die im Herbst 2022 und 2023 losgetreten wurden. Zwar hielt sich der Index komfortabel über der jetzt als wichtiger Support dienenden Zone 4.415 zu 4.573 Punkte und damit auch deutlich über dem langfristigen Aufwärtstrendkanal. Aber die Gesamtsituation ist keine, in der sich das bullische Lager wünschen würde, diese Zone unbedingt zu testen … denn sie könnte auch brechen.
![Euro Stoxx 50: Tages-Chart vom 01.07.2024, Kurs 4.929,81 Punkte, Kürzel: SX5E | Quelle: TWS | Online Broker LYNX Euro Stoxx 50: Tages-Chart vom 01.07.2024, Kurs 4.929,81 Punkte, Kürzel: SX5E | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.de/app/uploads/2024/07/20240702-euro-stoxx-50-tageschart-wird-dieser-rohrkrepierer-den-bullen-zum-verhaengnis.jpg)
Im kurzfristigen Chartbild haben wir durch den Abverkauf von über der Hälfte der zeitweiligen Gewinne des Montags einen Schlusskurs unter der zeitweise schon bezwungenen 20-Tage-Linie als nächstliegendem Widerstand. Und zugleich den (erst einmal) misslungenen Versuch, sich mit einem Schlusskurs über dem Vorwochen-Hoch (4.976 Punkte) den Weg an das obere Ende der seit März dominierenden Handelsspanne frei zu räumen. Jetzt dürften sich die Akteure beider Lager die Frage stellen, ob es einen zweiten Versuch lohnt, nach oben frei zu kommen … oder ob schon diese eher magere Vorstellung reicht, um die Bären mutiger zu machen. Immerhin würde ein Schlusskurs unter dem Juni-Tief bei 4.820 Punkten als unmittelbares Kursziel die 200-Tage-Linie, derzeit bei 4.650 Punkten, bedeuten.
Expertenmeinung: Hier kommt man wieder zu dem oben schon erwähnten Erfahrungswert, dass ein starker Trend schwerer wiegt als starke Argumente. Würden die Bullen umgehend erneut antreten und würde es ihnen dann gelingen, die gestern abverkauften Punkte zurück zu erobern, kann es gut sein, dass so mancher Zweifler trotzdem auf der Long-Seite zugreift. Doch das kritische Element köchelt weiter, das erhöht das Risiko für die kommenden Tage.
Denn was einige als „glimpflichen Wahlausgang“ in Frankreich verkauften, ist ja keiner, weil das Wort „Ausgang“ falsch ist. Die eigentlich entscheidende Wahl steht erst am Sontag an, denn erst in dieser zweiten Runde, in der die Stichwahlen anstehen, wird das Gros der Sitze in der französischen Nationalversammlung verteilt. Dann erst wird man absehen können, wie eine neue Regierung in diesem für die Eurozone so entscheidenden Land aussehen könnte. Und dabei wäre dann das „politische Problem“ der Eurozone immer noch nicht vom Tisch, immerhin hatte die Europawahl in zahlreichen Mitgliedsstaaten für politische Beben gesorgt, die deutlich machen, dass Brüssel in Zukunft einen schweren Stand haben wird.
Wäre der Euro Stoxx auf Tageshoch aus dem Handel gegangen, würde es leichter fallen, diesen Aspekt vorerst wieder zu verdrängen. So ist dieser „Rohrkrepierer“ der Käufer ein Zeichen dafür, dass diese entweder umgehend und diesmal erfolgreicher nachsetzen müssen oder aber schnell in die Fänge der Bären geraten. Achten Sie auf das Juni-Tief bei 4.820 Zählern – das muss halten, sonst könnten die Deiche brechen.
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