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Ein uraltes Erfolgsrezept des bullischen Lagers lautet, kritische News gezielt „wegzukaufen“. Denn nicht nur für die Handelsprogramme, sondern auch für viele Trader ist ein intakter Trend entscheidend, nicht der Nachrichtenticker. Aber das darf eben nicht schiefgehen.
Eigentlich waren die US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag nicht bullisch. Einerseits lag die Zahl neu geschaffener Jobs nur deswegen einigermaßen im Rahmen der Erwartungen, weil seitens der öffentlichen Hand 70.000 Stellen im Mai geschaffen wurden. Die US-Industrie baute sogar 8.000 Jobs ab. Aber mit einer Jahresrate von +3,9 Prozent lag der Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne andererseits trotzdem auf einem Niveau, das zu hoch ist, um sicher von einem nennenswerten Rückgang der Inflation ausgehen zu können.
Trotzdem wurde versucht, diese Daten in Käufe umzusetzen, schließlich wurde auch an der Wall Street weiter gekauft. Doch am Ende des Tages blieb beim DAX nur ein Plus von 25 Punkten übrig, nachdem er zeitweise 200 Punkte zugelegt hatte. Aber wenn einmal aus einem größeren Gewinn ein kleiner wird, ist das ja noch lange kein Beinbruch.
Wenn das aber zweimal nacheinander passiert, geht bei vielen erfahrenen Tradern eine Augenbraue nach oben. Und am Montag passierte es eben noch einmal, diesmal als – letztlich nachvollziehbare – Reaktion auf die Wahlentscheidung in Frankreich.
Expertenmeinung: Schnell wurde klar, dass der Versuch, eine Regierung der Rechtsparteien zu verhindern, zu einer nicht weniger problematischen Situation geführt hatte. Indem jetzt ein untereinander uneiniger linker Flügel, die die stärkste Kraft wurde, aber nicht stark genug, um alleine regieren zu können. Die Sitzverteilung bedeutet unklare Verhältnisse und erhebliche Probleme, eine neue Regierung zu bilden. Das ist für die Eurozone insgesamt eine ungute Situation. Entsprechend verhalten ging es beim DAX zum Wochenstart los, die Vorbörse zeigte kaum Regung.
Aber dann wurde wie so oft, wenn die Bullen merken, dass sie Zeichen setzen müssen, trotzdem gekauft. Der DAX legte zeitweise gut 150 Punkte zu. Nur am Ende, da sah es in etwa genauso aus wie am Freitag: Der Kursgewinn war diesmal sogar komplett dahin, der deutsche Leitindex ging mit -3 Punkten quasi unverändert aus dem Handelstag.
![DAX: Tages-Chart vom 08.07.2024, Kurs 18.472,05 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX DAX: Tages-Chart vom 08.07.2024, Kurs 18.472,05 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.de/app/uploads/2024/07/20240709-dax-tageschart-schwaeche-zeigen-verboten.jpg)
Zwei Tage, an denen vergeblich versucht wurde, negativen Nachrichten zu trotzen, das ist dann schon etwas, das die ersten unruhig machen kann. Zumal der DAX, wir sehen es im Chart, auf Tagesbasis, unter seinen letzten Zwischenhochs abgewiesen wurde.
Noch sieht das im mittelfristigen Chart auf Wochenbasis mehr wie eine Konsolidierungsphase als wie eine Toppbildung aus. Noch könnte das Lager der Käufer das bullische Momentum mit einem einzigen, starken Handelstag, der den DAX über die kurzfristige Abwärtstrendlinie und die Hochs der letzten zwei Handelstage trägt, wieder herstellen. Aber es ist zweifellos genug Akteuren klar, dass wir hier nicht über ein „Kann“, sondern ein „Muss“ reden, dass Eile geboten ist. Denn „unverwundbar“ ist der DAX, das hatten wir gerade erst Mitte Juni gesehen, nicht.
![DAX: Wochen-Chart vom 08.07.2024, Kurs 18.472,05 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX DAX: Wochen-Chart vom 08.07.2024, Kurs 18.472,05 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.de/app/uploads/2024/07/20240709-dax-wochenchart-schwaeche-zeigen-verboten.jpg)
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