Aktienindex Analysen

Mit seiner Rede beim Notenbanker-Treffen in Jackson Hole läutete „Fed“-Chef Powell über ein Jahr nach der letzten Anhebung die Zeit sinkender Leitzinsen ein. Genau darauf warteten und hofften die Anleger, der Dow Jones legte daraufhin zu. Ist der Weg nach oben jetzt frei?

Deutschland stellt unter den großen Eurozone-Ländern derzeit das Schlusslicht in Sachen Wachstum, aber der DAX lief in den letzten Wochen trotzdem weit besser als der französische Aktienmarkt. Denn wenn Trader etwas fürchten, dann Unsicherheit. Und die bleibt immens.

Bislang läuft es für das bullische Lager perfekt. Der Euro Stoxx 50 drehte genau da, wo er drehen musste, um ein dramatisches Verkaufssignal abzuwenden. Alleine das treibt die Bären schon in die Flucht und generiert massive Käufe. Aber nichts steigt für die Ewigkeit.

Die Aktienquote von Fondsmanagern sinkt! Dies offenbart eine Befragung der Bank of America. Was bedeutet das für Privatanleger? Ob Aktien, Anleihen oder Cash: Erfahren Sie im Interview mit Börsen-Experte Robert Halver, was Sie sich von den Profis abschauen könnten. Außerdem im Fokus: Der Einfluss der anstehenden US-Wahlen und wie Anleger sich aufstellen könnten.

Eine Korrektur von in der Spitze gut 15 Prozent binnen vier Wochen, dann die Verteidigung der 200-Tage-Linie und eine Kaufwelle, die binnen zwei Wochen den Großteil der Verluste wettmacht: Was könnte man mehr wollen? Ein ebenso bullisches Umfeld zum Beispiel.

Anfang des Monats hielt der MDAX so gerade eben noch das 2023er-Tief. Aber die seither laufende Gegenbewegung nach oben ist auffällig schwach auf der Brust. Und das ist nicht das einzige Problem, denn Anfang August ging es um mehr als um das 2023er-Tief.

Die Frage ist simpel: Ist die Korrektur vorbei? Die Antwort ist indes weitaus weniger einfach. Der DAX hat genau dort gehalten und nach oben gedreht, wo er es musste, um sich den Weg nach oben freizuhalten. Soweit ist das positiv. Aber dadurch ist er (noch?) nicht wieder bullisch.

Das Chartbild des S&P 500 ließ dem mit dem Rücken zur Wand stehenden bullischen Lager keine Wahl: Sie mussten einen Ausfall wagen, ansonsten wäre das Risiko, mit Mann und Maus unterzugehen, mit Händen greifbar gewesen. Der Gegenangriff gelang - aber reicht das aus?

Aus anfangs drastischen -3,55 Prozent wurden beim Euro Stoxx 50 gestern weit weniger drastische -1,45 Prozent. Dadurch gelang es, den Index an Supportmarken zurückzuziehen, die als Plattform einer kräftigen Gegenbewegung dienen können. Können, nicht müssen.

In Fernost herrscht Panik. Der Nikkei bricht um 12,4% ein. Yen Carrytrade am Ende? Jetzt geht es um hunderte Milliarden Dollar!

Aktuell bullisch investierte Trader, die sich den Chart des Nasdaq 100 auf Monatsbasis ansehen, könnten nervös werden. Würde der August dort enden, wo der Index jetzt steht, wäre das eine Einladung zum Tanz für die Bären. Aber der August ist ja noch lang.

Weniger als ein Prozent würde fehlen, dann hätte der DAX ein Doppeltopp vollendet. Das könnte das bullische Lager theoretisch verhindern. Aber der gestrige Abverkauf des Index lässt zweifeln, ob es dafür noch stark genug oder überhaupt zur aktiven Defensive bereit ist.