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Aus den „Magnificent Seven“, den Hightech-Giganten und mehreren, mit ihnen im KI-Hype monatelang haussierenden Aktien fließt seit einigen Tagen Geld ab. Unter anderem fließt es in die Nebenwerte des Russell 2000-Index, der geradezu haussiert. Aber kann das gutgehen?
Sie waren heiß gelaufen. Die Kursraketen der Nasdaq … und wie üblich an der Börse muss dann nur irgendjemand „Feuer“ schreien und alle, die zuvor nicht einmal erwogen hatten, dass ihre „Dauerläufer“ im Hightech-Bereich nach unten drehen könnten, drängeln sich zugleich durch einen zu engen Notausgang. Denn in solchen Fällen schrumpft die Nachfrage auf einmal erheblich … zumal das Geld momentan nicht von einem Highflyer in einen anderen geht, sondern in US-Bonds, Gold, konservativere Aktien und viele Nebenwerte, die u.a. im Russell 2000 gelistet sind.
Der zieht dadurch massiv davon. Wir sehen im Chart auf Tagesbasis, dass der Small Cap-Index seit vier Tagen so rasant steigt wie selten zuvor und dadurch auf Basis schnell reagierender markttechnischer Indikatoren wie dem unten mit eingeblendeten RSI schon überkauft ist.
Und wir sehen im Chart auf Wochenbasis, dass dieser Ausbruch über das bisherige Jahreshoch, der zum Ende der Vorwoche noch knapp war, jetzt signifikant ist und der Weg an die 2021er-Hochs im Bereich 2.350/2.460 Punkte frei wäre. Aber wie wollten Verkäufe bei ein paar Hightech-Riesen einen Index mit ganzen 2.000 verschiedenen Aktien ernsthaft deutlich und vor allem nachhaltig höher treiben!?
Expertenmeinung: Das wäre im Prinzip gar kein Problem, selbst, wenn zugleich ja noch ordentlich Kapital in konservativere Dow Jones-Aktien fließt, was das US-Index-Flaggschiff am Dienstag massiv höher, auf neue Rekorde, trieb und auch noch Geld in Gold und Anleihen geht. Denn wenn wir uns mal überlegen, dass die drei Super-Schwergewichte Nvidia, Apple und Microsoft jedes für sich mehr Kapital über die Marktkapitalisierung (Zahl der Aktien x Kurs) in sich vereint als der gesamte DAX, wird klar: Wenn z.B. eine Nvidia fünf Prozent an Kurswert abgibt, sind das bei einer Marktkapitalisierung von drei Billionen US-Dollar sportliche 150 Milliarden US-Dollar. Und selbst das größte Schwergewicht im Russell 2000 hat gerade einmal eine Marktkapitalisierung von 47 Milliarden US-Dollar.
Wenn also Luft auf aufgeblasenen „Großen“ herausgeht, kann das bei den kleinen Werten gewaltiges bewegen … wenn a) genug von diesem Geld in die Small Caps gelangt und b) dieser Zustrom auch andauert, was hieße: Entweder müssten die „Magnificent Seven“ weiter nachgeben oder Barreserven und Abflüsse aus anderen Bereichen müssten den Russell 2000 weiter befeuern. Kommt es so?
Eines ist klar: Wenn die Trader erst einmal glauben, ein neuer Hype sei ausgebrochen, kennen sie gerne mal kein Halten und noch weniger Vernunft, der KI-Hype hat es ja gezeigt. Aber ob das am Ende gutgeht, ist trotzdem fraglich genug, um hier wie auf Eiern zu laufen. Denn ein Aspekt spricht gegen eine breite Rallye der Small Caps auf mittelfristiger Ebene:
Diese Top-Hightech-Aktien wurden ja auch deswegen wie wild (und zu wild, aber das ist nicht der Punkt) gekauft, weil man sah, dass die Gesamtwirtschaft in den USA sehr wohl unter dem Druck der stark angehobenen Zinsen und der Inflation litt. Es waren die ganz großen Blue Chips, die, oft zu Lasten der kleineren Konkurrenten, immer mehr verdienten, während viele kleine und mittlere Unternehmen ernste Probleme bekamen. Probleme, die nicht einfach von heute auf morgen verschwunden sein werden, wenn die „Fed“ zwei-, dreimal den Leitzins um je ein Viertelpünktchen nach unten nimmt.
Berücksichtigen diejenigen, die jetzt im Russell 2000 die neue Rakete sehen, das? Es ist ziemlich fraglich. Fraglich genug, um im Fall von Long-Trades mit stetig nachgezogenen Stop Loss zu agieren und umgehend von Bord zu gehen, sollte die Sache durch einen Rückfall unter 2.050 Punkte wider Erwarten der aktuell wild kaufenden Anleger als Bullenfalle enden.
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