Gerade erst Anfang der Woche hatte ich hier den US-Nebenwerte-Index Russell 20000 auf dem Schirm. Die damalige Überschrift „das muss man jetzt im Auge behalten“ darf man mittlerweile umschreiben: Hier geht gerade was ins Auge!
Der Russell 2000 umfasst die 2.000 kleinsten US-Nebenwerte, die an der New York Stock Exchange, der Nasdaq und der AMEX gehandelt werden. Man könnte versucht sein zu sagen: Welche Relevanz soll ein Nebenwerte-Index haben, das große Geld fließt schließlich vor allem in die Blue Chips. Was richtig ist, einerseits. Aber andererseits muss man sich fragen:
Wer handelt und hat sie denn, diese vielen Small Caps der US-Börsenlandschaft, die insgesamt das Grundgerüst der US-Wirtschaft, den Mittelstand, repräsentieren? Nicht die großen internationalen Investoren, nicht die Trader, die in volatileren Titeln agieren, nicht die großen Spieler am Terminmarkt. Der Russell 2000 hat einen größeren Anteil an ganz normalen Anlegern, als die anderen Indizes. Diese Anleger wählen Aktien meist sorgfältig aus und halten sie normalerweise lange. Bewegungen hier haben daher einen höheren Anteil an Relevanz bei der Frage, wie „Otto Normalanleger“ die Lage sieht. Und der Chart zeigt:
Er scheint sie immer weniger positiv einzuordnen, denn aus dem verdächtigen Abbröckeln zum Ende der vergangenen Woche wurde jetzt ein dynamischer Abwärtsimpuls. Einer, bei dem schon etwas angebrannt ist.
Expertenmeinung: Wir sehen im Chart auf Tagesbasis, dass der Russell 2000 nach der US-Notenbanksitzung am Mittwoch noch heftiger durchsackte als der Gesamtmarkt. 4,4 Prozent gingen da verloren, was den Index unter die August-Aufwärtstrendlinie und marginal unter die Supportzone 2.238 zu 2.300 Punkte drückte. Damit war für das bullische Lager am Donnerstag zwingender Handlungsbedarf gegeben. Wenn es gelänge, den Russell 2000 in diesem Bereich nach oben zu drehen und blitzschnell zurück über 2.300 Punkte zu heben, wäre damit nicht nur ein möglicher Trendbruch vorerst abgewendet, sondern noch etwas anderes, nicht weniger Bedeutsames.
Denn durch diesen Selloff des Mittwochabends hat der Index das Anfang November entstandene “Trump Gap” geschlossen, ohne dass Käufe aufkamen. Damit ist all der Gewinn, der durch den Wahlsieg Trumps und die damit einhergehenden Hoffnungen aufgelaufen ist, weg. Und Sie sehen es im Chart: Die Käufer tauchten nicht auf. Es gab zwar eingangs des Donnerstags-Handel eine kleine Gegenreaktion. Aber am Ende stand ein Minus von 0,45 Prozent zu Buche.
Eine hoch problematische Entwicklung, denn sie deutet an, dass der Abriss des Mittwochs womöglich nicht nur durch reißende Stop Loss und Hedging-Aktionen am Terminmarkt so heftig ausfiel. Es wirkt, als würden viele Anleger jetzt doch noch unruhig werden und sich an die Seitenlinie stellen. Dabei ist die US-Notenbank mit ihren neuen Projektionen keine echte Ursache, wenn es jetzt zu weiter fallenden Kursen käme, sondern nur der Auslöser, der, in einer solchen hochgekochten Marktphase, auch irgendwas anderes hätte sein können. Aber es bleibt eine weitere wichtige Unterstützungszone, die wir im Chart auf Wochenbasis sehen:
Aktuell ist der Russell 2000, erst recht nach der gestern ausgebliebenen Gegenreaktion, kurzfristig bärisch. Aber mittelfristig käme erst dann ein weiteres, dann aber umso lauteres Signal, wenn die Kreuzunterstützung im Bereich 2.135/2.160 Punkte fallen sollte, die sich aus der unteren Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals, der 200-Tage-Linie und dem Hoch des ersten Halbjahres zusammensetzt. Aber was Anfang der Woche noch fern schien, ist jetzt nahe – da die Alarmglocke zu läuten, scheint angebracht!
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