DAX Futures
Der DAX ist der wichtigste Index in Deutschland. Er besteht aus den 30 größten börsennotierten Unternehmen, gemessen an der Marktkapitalisierung und dem Handelsvolumen. Auf dem europäischen Festland repräsentiert Deutschland den größten Aktienmarkt. Ein wichtiger Unterschied zwischen dem DAX und anderen europäischen Indizes wie beispielsweise dem ESTX50 oder dem AEX besteht in der Art und Weise der Berechnung. Der DAX ist nämlich ein Performance-Index, was bedeutet, dass Dividenden und sonstige Ausschüttungen in die Aktien reinvestiert werden. Langfristig ist es daher wichtig zu begreifen, dass der Performance-Unterschied zwischen dem DAX und z.B. dem AEX zum großen Teil in den Dividenden begründet liegt. Bei der Berechnung des AEX werden Dividenden nämlich nicht reinvestiert, wodurch die Entwicklungen beider Indizes im Laufe der Zeit voneinander abweichen.
Für Future-Daytrader ist dies weniger von Belang, da diese ihre Positionen selten länger als ein paar Stunden oder Tage halten. Die täglichen Kursausschläge im DAX sind vergleichsweise groß und der Future gehört zu den volatilsten Index-Futures in Europa. Gerade diese starken Bewegungen sind für Future-Trader, die auf kurzfristige Ausschläge setzen, sehr attraktiv.
Kontraktspezifikationen
Die Kontraktspezifikationen des DAX stimmen zum großen Teil mit denen des ESTX50 überein und sind in der LYNX Handelsplattform einsehbar. Der Future wird an der deutschen Derivatebörse Eurex angeboten und kann von 8 Uhr bis 22 Uhr gehandelt werden. Die Liquidität ist zwischen 9 und 18 Uhr am größten und nimmt danach langsam ab. An einem Handelstag werden durchschnittlich 100.000 Kontrakte gehandelt, was im Vergleich mit beispielsweise dem AEX-Index ein Vielfachs ist.
Warum sollte man den DAX Future handeln? (Videozusammenfassung)
Der Multiplikator des DAX-Future beträgt 25, weshalb der nominale Kontraktwert auch deutlich höher liegt als beim Euro Stoxx 50. Bei einem Stand von 11.000 Punkten hat ein DAX-Future-Kontrakt einen Wert von 275.000 EUR. Damit ist der DAX zwischen all den anderen Index-Futures ein echtes Schwergewicht. Aufgrund des großen Nominalwertes sind auch die geforderten Margin-Sätze recht hoch. Um eine Position von einem Kontrakt zu eröffnen, müssen derzeit ungefähr 12.861 EUR vorhanden sein (Stand: 02. Juli 2015). Und das ist nur die Intraday-Margin. Wenn Sie eine Position über Nacht halten wollen, muss ab 21.45 Uhr der doppelte Marginsatz hinterlegt werden.
Die Verfallmonate des DAX-Future sind März, Juni, September und Dezember, wobei der Handelsschluss jeweils der dritte Freitag des Monats um 13 Uhr ist. Optionen auf den DAX gibt es in vielen Varianten, als wöchentlich oder monatlich verfallende Kontrakte. Beim Multiplikator dieser Optionen ist allerdings Obacht geboten, denn dieser beträgt nur 5 und weicht somit vom Future ab. Damit ist auch der Nominalwert einer solchen Option deutlich kleiner. In Europa sind Optionen auf den Euro Stoxx 50 die liquidesten, jedoch ist auch die Liquidität von DAX-Optionen mehr als ausreichend.
Ein großer Vorteil von an der Eurex gehandelten Future-Kontrakten ist, dass Stop-Orders direkt bei der Börse liegen und nicht vom Broker simuliert werden müssen. Dadurch wird Slippage auf ein Minimum reduziert. Nichtsdestotrotz ist Slippage beim Handeln des DAX-Future aufgrund der großen Kursausschläge nicht zu vermeiden. Das ist gleichzeitig der größte Nachteil des DAX – ich werde später noch erläutern, warum das so ist.
Warum der DAX?
Der Grund, warum der DAX eine so hohe Popularität unter Future-Händlern genießt, sind die großen untertägigen Kursausschläge. Der Unterschied zwischen Tageshoch und Tagestief liegt nicht selten bei mehr als 200 Punkten, was einer Bewegung von ungefähr 1,8% entspricht. Diese große Bewegungsspanne ist genau das, wonach Daytrader suchen und weshalb der DAX-Future häufig für Spekulation auf kurzfristige Aufwärts- und Abwärtstrends genutzt wird. Das Scalping auf steile und kurzlebige Bewegungen funktioniert großartig im DAX. Die Liquidität im Orderbuch ist ausreichend, damit eine Order von 10 Kontrakten problemlos ausgeführt werden kann. Große institutionelle Händler sollten jedoch eher den Euro Stoxx 50 nutzen. Der durchschnittliche Spread beträgt während der regulären Handelszeiten ungefähr 1 Punkt. Die Tick-Größe liegt bei 0,5 Punkten, womit die minimale Preisveränderung einen Wert von 12,50 EUR hat. In der Praxis wird der Spread häufig größer als die minimale Tick-Größe sein, wie untenstehendes Bild zeigt.
Die durchschnittliche Ordergröße im DAX-Future liegt bei etwas über 2 Kontrakten. Beim Euro Stoxx 50 ist diese Zahl deutlich höher und geht in Richtung 20 Kontrakte. Da der Nominalwert des Euro Stoxx 50 Future ungefähr ein 1/8 der Größe eines Dax-Future entspricht, kann man daher sagen, dass im Durchschnitt ähnliche Nominalwerte in beiden Future-Kontrakten gehandelt werden. Dieses Beispiel soll verdeutlichen, dass auch bei geringerer durchschnittlicher Ordergröße der DAX ein wichtiger Index in Europa ist.
Volatilität DAX-Future
Der DAX-Future wird auch häufig von automatischen Handelssystemen genutzt, denn die großen Bewegungen machen ihn ideal für beispielsweise Trendfolge-Systeme. Allerdings sind die großen Kursausschläge Vor- und Nachteil zugleich. Wann immer eine große, schnelle Bewegung stattfindet, gibt es meistens auch eine kleine Stop-Order-Kaskade. Denn sobald Stop-Orders ausgelöst werden, verstärkt das den laufenden Trend noch und es entsteht ein Spike nach oben oder unten.
Das untenstehende Bild zeigt, wie im DAX innerhalb von 30 Sekunden ein starker Aufwärtstrend von ca. 35 Punkten stattfindet, wobei die obersten 10 Punkte ein deutlicher Spike sind, der durch Stop-Orders ausgelöst wurde. In den folgenden Minuten sinkt der Kurs dann wieder schnell ab. Ein solches Szenario kann äußerst frustrierend sein, denn Ihre Short-Position wurde in diesem Move möglicherweise ausgestoppt. Das ist jedoch beim DAX an der Tagesordnung, weshalb Sie als Trader beim Platzieren Ihrer Stop-Orders aufmerksam vorgehen müssen.
Wird Ihre Position ausgestoppt, können Sie recht sicher sein, dass bei der Orderausführung einige Ticks Slippage dabei sind. In der Vergangenheit habe ich das selbst mehr als einmal erlebt, weshalb meine persönliche Vorliebe auch eher zum Euro Stoxx 50 tendiert, denn dort sind die Bewegungen und Ausschläge kleiner. Handeln Sie einen oder zwei DAX-Futures, ist das Ganze noch überschaubar. Wenn Sie aber planen, mit größeren Stückzahlen zu handeln, dann sollte man möglicherweise zum Euro Stoxx 50 übergehen.
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