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In den Wochen vor Donald Trumps Amtsantritt war der Preis für ein Barrel Brent Crude Oil massiv gestiegen. Man war davon ausgegangen, dass Trumps Wirtschaftsagenda die Preise erheblich befeuern und die OPEC quasi noch Öl ins Feuer gießen werde. Es kam anders.
Zwar hatte Donald Trump im Vorfeld seines Amtsantritts eine Stärkung der klassischen, rohstoffintensiven Industrien angekündigt. Aber zugleich will er immer mehr Öl in den USA fördern und trommelte in diese Richtung so sehr, dass selbst die US-Ölkonzerne nervös wurden. Denn denen ist natürlich klar, dass sie ihren eigenen Gewinnperspektiven erheblich schaden, wenn sie aktiv daran mitwirken, einen weltweiten Angebotsüberschuss zu erzeugen.
Darüber hinaus bremsen die jetzt verhängten Zölle und Gegenzölle den Warenfluss aus. Die Preise steigen dadurch tendenziell, die Verbraucher werden unruhig, das drückt auf die Nachfrage. Was wiederum zu der aus Sicht der Rohöl-Bullen Schattenseite von Trumps Agenda führt, denn ein weiteres Ziel ist, die Benzinpreise für US-Bürger erheblich zu drücken.
Expertenmeinung: Je klarer den Tradern wurde, dass die neue US-Wirtschaftspolitik zwar die US-Konjunktur befeuern soll, dies aber sicher auf Kosten der anderen Länder geht und der Effekt im eigenen Land zumindest zweifelhaft ist, desto klarer wurde ihnen auch:
Diese Politik ist nicht Öl-bullisch. Der Kurs von Brent Crude Oil, hier dargestellt der Liefertermin Mai im Future, begann abzurutschen, statt Hausse kam, für viele sicherlich unverhofft, ein dynamischer Abwärtstrend. Der wurde zwar zunächst im Bereich dieses Clusters aus den wichtigen gleitenden Durchschnittslinien der letzten 50, 100 und 200 Handelstage gestoppt. Aber dann kam nach dem Eklat im Weißen Haus und noch vor dem tatsächlichen Start der Zölle gegen Kanada und Mexiko und der Verdoppelung der Einfuhrzölle für chinesische Güter auch noch die OPEC dazu.
Dort ließ man verlauten, dass man an der Planung festhält, die lange gezielt gedrosselte Förderung, die das Angebot zugunsten hoher Preise knapp halten sollte, ab April wieder auszuweiten. Dadurch entstand ein Szenario, das, zumindest für den Moment, klar bärisch ist.
Brent Crude Oil sackte angesichts dieser Nachrichten zunächst Anfang vergangener Woche durch die drei gleitenden Durchschnitte. Dann gelang es zwar zunächst, die September-Aufwärtstrendlinie zu halten, aber eine Gegenbewegung wurde zum Start in diese Woche durch die Kombination aus Zöllen und den erwähnten, bärisch zu wertenden OPEC-Aussagen abgewürgt. Am Dienstag gelang es, die im Handelsverlauf bereits klar unterbotene, flachere Oktober-Aufwärtstrendlinie auf Schlusskursbasis zu halten. Aber es ist gut möglich, dass das einen weiteren Abstieg des Kurses nur verzögert.
Bullisch wäre Brent Crude erst, wenn es gelingen sollte, mit Schlusskursen über 75,50 US-Dollar die Januar-Abwärtstrendlinie und damit zuvor alle drei vorgenannten gleitenden Durchschnitte zu überwinden. Um Abwärtsspielraum in Richtung der Supportzone zwischen 66 und 69 US-Dollar zu erhalten, würde es hingegen reichen, das gestrige Tages-Verlaufstief bei 69,75 US-Dollar zu unterbieten. Die Bären haben derzeit also den kürzeren Weg.

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