Brent Crude Oil Prognose Brent Crude Oil: Ein starker Impuls wird jetzt immer wahrscheinlicher

News: Aktuelle Analyse des Brent Crude Oil Futures

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Brent Crude Oil
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Ticker: COIL
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Währung: USD

Erst drehte Brent Crude Oil knapp über dem Dezember-Tief des Vorjahres nach oben, blieb dann aber an den Hochs vom Sommer hängen, fiel zurück und schwankt seither volatil auf und ab. Das dauert bereits lange genug an, um den Druck auf den Kessel massiv zu erhöhen.

Am Rohölmarkt sieht man oft sehr starke, nicht selten bis zum Exzess ausgereizte Trendimpulse. Ein Hin und Her auf eher engem Raum mögen die Trader dort hingegen gar nicht.

Brent Crude Oil: Chart vom 29.11.2024, Kurs 71,84 US-Dollar, Kürzel: COIL | Online Broker LYNX
Brent Crude Oil: Chart vom 29.11.2024, Kurs 71,84 US-Dollar, Kürzel: COIL | Quelle: TWS

Zwar hätte man derzeit das Handicap, dass man hier auf argumentativer Ebene auf ein „einerseits, andererseits“ trifft. Aber das muss die Akteure nicht davon abhalten, einen Trendimpuls loszutreten, um sich aus der momentanen Handelsspanne zwischen 69,84 und 75,77 US-Dollar (bezogen auf den aktuellsten Liefermonat Februar im Brent Crude-Future) zu befreien. Warum kommt momentan kein starker Trend zustande?

Expertenmeinung: Auf der einen Seite ist die Lage in Nahost weiter instabil. Darüber hinaus rechnen viele damit, dass die Wirtschaftsplanung der kommenden US-Regierung das Wachstum in den USA befeuern und die Nachfrage nach Rohöl dadurch steigern wird. Und man kann unterstellen, dass die OPEC versuchen wird, über die Verringerung der Fördermenge dafür zu sorgen, dass der Kurs zumindest stabil bleibt, idealerweise aber steigt, wenn er aus ihrer Sicht zu weit abrutschen sollte. All das würde den Bullen in die Karten spielen und grundsätzlich die Chance für höhere Kurse bieten.

Aber auf der anderen Seite hat sich die kommende Trump-Administration den massiven Ausbau der eigenen Ölförderung auf die Fahne geschrieben, was das Angebot erhöhen würde. Zugleich sehen die Trader am Ölmarkt natürlich auch, dass ein gezielt angeschobenes US-Wachstum auf den Schultern anderer Industrieregionen wie Europa, China und Japan ablaufen würde, so dass ein Mehr an Rohölbedarf in den USA durch weniger Nachfrage im Rest der Welt ausgeglichen werden könnte. Aber:

Ein derartig fruchtloses Auf und Ab auf eher engem Raum ist eben nichts, was die Trader einfach „so stehen lassen“ würden. Ein Ausbruch wird also um wahrscheinlicher, je länger sich durch dieses Hin und Her Druck im Kessel aufbaut, wobei das vorgenannte „einerseits, andererseits“ das nicht verhindert, sondern nur die Richtung des Ausbruchs nicht festlegt.

Die Gelegenheit für einen Trade in Ausbruchsrichtung mit einem dann eher engen Stop Loss innerhalb der dann verlassenen Handelsspanne wäre also jederzeit möglich … aber kalkulieren Sie eine Bullen- bzw. Bärenfalle hier immer mit ein, der Rohölmarkt ist ebenso spannend wie unberechenbar!

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Vorherige Analysen des Brent Crude Oil Futures

Vor dem Wochenende gingen einige Trader von einer Eskalation im Nahen Osten aus. Als diese ausblieb, kam der Kurs von Brent Crude Oil, der für Europa wichtigsten Rohölsorte, deutlich zurück. Aber ist die Luft auf der Oberseite damit jetzt raus … oder doch nicht?

Sollte der Iran jetzt nicht umfassend zurückschlagen, könnte der Weg nach oben für Rohöl in der Tat steinig sein. Denn zuletzt hatten die OPEC und die US-Energiebehörde EIA fast zeitgleich ihre Nachfrageschätzung für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Aber es bleibt bei einem „könnte“, denn:

Zum einen kann man nicht abschätzen, ob OPEC+ nicht in nächster Zeit neue Fördermengenkürzungen beschließt, falls der Ölpreis weiter nachgibt. Und man kann auch nicht sicher sein, ob sich die Lage im Nahen Osten jetzt wirklich allmählich wieder etwas berechenbarer gestaltet oder die Dinge doch noch aus dem Ruder laufen. Entspannt auf die Short-Seite zu gehen und die Füße hochzulegen, das ist bei Brent Crude Oil ohnehin noch nie ratsam gewesen, dafür sind die Notierungen einfach viel zu volatil und sprunghaft. Aber derzeit sollte man besser durchweg auf der Hut sein, zumal:

Expertenmeinung: Auch der US-Wahlausgang und weitere konkrete Maßnahmen zur Belebung der chinesischen Wirtschaft würden ja eine Rolle spielen. Im Fall eines Trump-Sieges, der ja ein Befürworter von mehr Öl- und Gas-Förderung ist, können Brent Crude und die anderen Ölsorten ebenso massiv in Bewegung kommen wie im Fall einer überzeugenden Komplettierung der Stimulus-Maßnahmen in China. Was konkret heißt:

Es kann auch ohne Eskalation in Nahost jederzeit eine Situation kommen, die die aktuelle auf den Kopf stellt. Und diese derzeitige Lage ist zwar derzeit tendenziell bärisch, aber noch nicht zu Gunsten der Short-Seller in Stein gemeißelt.

Brent Crude Oil: Chart vom 28.10.2024, Kurs 71,55 USD, Kürzel: COIL | Online Broker LYNX
Brent Crude Oil: Chart vom 28.10.2024, Kurs 71,55 USD, Kürzel: COIL | Quelle: TWS

So sehen wir zwar, dass Brent Crude das Anfang Oktober markierte Zwischenhoch zuletzt nicht ansatzweise erreicht und jetzt die kurzfristige Aufwärtstrendlinie leicht unterboten hat, aber:

Erst, wenn sich der Kurs unterhalb dieser Linie etabliert, wird ein Konter der Bullen erheblich kniffliger. Und erst, wenn Brent Crude Oil nicht nur die beiden (noch nicht angegangenen) letzten Zwischentiefs und darüber hinaus auch das Dezember-2023-Tief bei 66,91 US-Dollar unterboten hätte, hätten wir eine Gemengelage, in der man eine klare Dominanz des Bären-Lagers unterstellen könnte. Eine Entwarnung in Sachen Ölpreis-Rallye ist das also bislang noch nicht.

Brent Crude Oil ist momentan extrem volatil. Wobei Trader das Problem haben, dass sie nicht absehen können, ob der Kurs mehrere Prozent höher oder tiefer steht, wenn sie morgens die Rechner einschalten. Ein solches Umfeld ist zwar hoch spannend, aber auch hoch riskant.

Aktuell sieht man eine Beruhigung der Lage in Nahost. Die unmittelbare Eskalation ist bislang ausgeblieben, das führte dazu, dass der rasante, weitreichende Anstieg der Ölsorte Brent Anfang Oktober zuletzt zum großen Teil zurückgenommen wurde. Ob die Situation aber auch weiterhin eher ruhig bleiben wird? Das ist völlig offen.

Hinzu kommt, dass die US-Energiebehörde und die OPEC beide von einer niedrigeren als bislang erwarteten Ölnachfrage im laufenden Jahr ausgehen. Das drückte auf den Kurs. Aber bleibt das so? Und wie weit müssten die Kurse der wichtigsten Ölsorten denn nachgeben, um das korrekt einzupreisen?

Expertenmeinung: Es gibt momentan viele Fragen und keine Antworten. Aber der Handel geht eben trotzdem weiter. Und die Trader werden die Füße nicht stillhalten, nur, weil man dabei gerade im dichten Nebel durch ein Minenfeld marschiert und absolut nicht abschätzen könnte, ob Long oder Short die richtige Wahl wären, sprich in welche Richtung der Ausbruch des wild auf und ab springenden Kurses erfolgen wird.

Dabei muss man sich den Chart genau ansehen, um das Risiko zu ermessen. Die Vollendung des zwischen Juni und August ausgebildeten Topps wurde zur Bärenfalle. Die Rallye mit den mit ihr einhergehenden Kaufsignalen, entstanden durch einen klaren Anstieg über die drei wichtigen, gleitenden Durchschnitte der letzten 50, 100 und 200 Handelstage, endete als Bullenfalle.

Und ob sich die hier im Chart eingezeichnete mittelfristige Abwärtstrendlinie oder die kurzfristige Aufwärtstrendlinie als relevant erweisen werden, ist keineswegs gesagt. Denn sie bestehen, so markant sie auch wirken, nur aus der Verbindung von zwei Umkehrpunkten. Und zwei Punkte zu verbinden, das geht immer. Ob Trader diese Marken aber beachten werden, wenn die Nachrichtenticker wieder heiß laufen, ist eine ganz andere Frage.

Normalerweise würde man eine Analyse mit einer Tendenz abschließen, eine Aussage treffen, ob ein Kurs eher Chancen auf der Ober- oder auf der Unterseite hätte. Aber ab und an ist es, gerade, wenn es um Basiswerte wie Brent Crude Oil geht, die von vielen Anlegern gerne gehandelt werden, auch richtig und wichtig, ein solches Chartbild dann zu zeigen, wenn die Aussage lautet:

Hier ist derzeit noch weniger kalkulierbar als sonst. Wer also nicht zu den ganz Hartgesottenen gehört, täte gut daran, sich das von der Seitenlinie aus anzusehen!

Brent Crude Oil: Chart vom 21.10.2024, Kurs 74,44 US-Dollar, Kürzel: COIL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Rohöl-Trading ist sowieso etwas, das man erfahrenen Tradern mit Disziplin und guten Nerven überlassen sollte. Aber jetzt ist der Markt ein von der Nachrichtenlage hin und her geworfener Hexenkessel. Brent Crude Oil könnte nach oben ausbrechen, aber wird es das auch?

Zwischen dem Tief am Dienstagvormittag und den Schlusskursen am Donnerstagabend liegen bei Brent Crude Oil über zehn Prozent. Ein gewaltiger Satz nach oben, der diesmal nicht auf Preisaktivitäten der OPEC+-Staaten zurückzuführen ist, sondern auf unerwartete Wendungen des Israel/Palästinenser-Konflikts. Dachte man noch vor kurzem, dass über die Interventionen anderer Länder, vor allem durch die USA, eine Art Burgfrieden in Form einer zeitweisen Beruhigung des Konflikts zu erreichen wäre, ist das jetzt komplett vom Tisch. Und dass am Donnerstag gemeldet wurde, dass eine Bombardierung der iranischen Ölproduktion diskutiert werde, ließ die Kurse der wichtigsten Ölsorten wie Brent Crude explodieren.

Was nachvollziehbar ist, immerhin stand der Iran 2023 auf Platz 8 der größten Rohöl-Fördernationen. Zudem würde eine solche Ausweitung des Konflikts die gesamte Region in Unruhe versetzen, selbst Reaktionen der eigentlich nicht politisch ausgerichteten OPEC wären nicht ausgeschlossen. Doch daraus abzuleiten, dass der Ölpreis ab jetzt immer weiter steigen muss, ist höchst riskant, denn:

Expertenmeinung: Ob und wie die Lage eskaliert, ist offen. Die nonstop einlaufenden Meldungen sind eine Sache. Wie eine Seite handelt und die andere reagiert  … und wie sehr das auf den Ölpreis faktisch mit Blick auf die Angebotslage und psychologisch mit Blick auf die Marktteilnehmer einwirkt … eine andere.

Brent Crude Oil: Chart vom 02.10.2024, Kurs 77,85 US-Dollar, Kürzel: COIL | Online Broker LYNX
Brent Crude Oil: Chart vom 02.10.2024, Kurs 77,85 US-Dollar, Kürzel: COIL | Quelle: TWS

Durch die dynamische Vollendung eines Doppeltiefs ist das Chartbild bei Brent Crude Oil aktuell zwar bullisch. Aber für einen wirklich großen Aufwärtsschub müssten noch zwei weitere Charthürden genommen werden. An der einen ist der Kurs des hier abgebildeten Dezember-Liefertermins (als nächster Liefermonat) des Brent Crude-Futures jetzt dran: am Kreuzwiderstand aus 100-Tage- und 200-Tage-Linie bei 78 US-Dollar. Würde er überwunden, wäre die nächste und für ein markant bullisches Signal entscheidende Widerstandslinie die über die Hochs vom April und Juli zu zeichnende Abwärtstrendlinie bei momentan 83 US-Dollar. Aber auch, wenn Brent darüber hinaus laufen würde:

Die Charttechnik wird in einem solchen Nachrichtenumfeld immer die zweite Geige spielen. Je nachdem, was noch an Unerwartetem über die Nachrichtenticker läuft, kann der Kurs umso höher steigen oder aber einbrechen. Und das, das zeigt der Verlauf der vergangenen Tage, abrupt. Sich da ins Getümmel dieses Hexenkessels zu stürzen, sollte für Privatanleger gut überlegt sein.

Ob man jetzt seinen Heizöltank füllen sollte oder doch noch lieber abwartet, diese Frage beschäftigt ab jetzt wohl sehr viele intensiv, immerhin kann es da um große Summen gehen, die man zu viel zahlt, wenn das Timing nicht gut ist. Die Frage ist also: Wird Öl noch billiger?

Das Problem ist … und das ist ja der Grund, warum man Jahr für Jahr aufs Neue rätselt, wann wohl ein guter Moment ist, um Heizöl zu kaufen … dass man das eigentlich nicht wirklich sicher absehen kann. Weswegen viele dazu neigen, zwei- oder sogar dreimal zu tanken und lieber die dadurch höheren Preise in Kauf zu nehmen als mit „einmal volltanken bitte“ dann drastisch schief zu liegen. Zwar hätte Brent Crude Oil als für Europa wichtigste Ölsorte jetzt ein Signal nach unten abgeliefert. Aber ob das Bestand hat, ist nicht alleine vom Chartbild abhängig.

Eine ganz entscheidende Frage ist: Was tun OPEC+ und andere Förderländer wie die USA? Fährt man die Fördermenge hoch oder herunter? Und wie wird sich die tatsächliche Ölnachfrage in den kommenden Monaten entwickeln? Da würde schon ein leichter Rückgang ausreichen, um den Preis der wichtigen Ölsorten wie Brent oder WTI weiter zu drücken. Es sei denn wiederum, die Fördermengen würden, um den Preis stabil zu halten oder zu treiben, noch mehr gekürzt, als die Nachfrage es vorgeben würde.

Die Sache ist also knifflig, so dass man sich wirklich nicht grämen sollte, wenn man glaubt, günstig eingekauft zu haben und der Heizölpreis dann unverhofft doch noch deutlich sinkt. Es sind zu viele Faktoren im Spiel, die man nicht absehen kann, ein Beispiel ist der der Erdöl-Vorräte bei den US-Unternehmen:

Expertenmeinung: Der Lagerbestand an Rohöl bei US-Unternehmen wurde gestern Nachmittag für die abgelaufene Woche veröffentlicht. Mit -6,87 Millionen Barrel fiel der Bestand unerwartet stark und stellte das viertstärkste Wochen-Minus der vergangenen zwölf Monate dar. Aber was hat das konkret zu bedeuten? Dass die US-Unternehmen mehr Öl verbrauchen, die Wirtschaft also besser läuft als gedacht und somit die Nachfrage zulegt, so dass der Ölpreis stiegen muss? So könnte man es interpretieren, aber auch aus dem genauen Gegenteil kann ein Schuh werden. Denn es kann genauso sein, dass die Unternehmen keineswegs mehr Öl brauchen, sondern nur zuletzt weniger eingekauft haben, weil sie erwarten, dass der Ölpreis in nächster Zeit nachgibt und man seine Bestände somit in ein paar Wochen deutlich billiger auffüllen kann. Sie sehen:

Brent Crude Oil Future: Chart vom 05.09.2024, Kurs 72,78 US-Dollar, Kürzel: COIL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Brent Crude Oil Future: Chart vom 05.09.2024, Kurs 72,78 US-Dollar, Kürzel: COIL | Quelle: TWS

Hier müsste man schon eine erlesene Glaskugel besitzen, um ernsthaft vorhersagen zu können, was in einer, in zwei oder in vier Wochen sein wird. Bevor man sich den Kopf über Faktoren zermartert, die man ohnehin nicht absehen kann, würde man daher besser fahren, recht stur entlang der Charts zu urteilen, ob man hier Long oder Short sein will bzw. sein Heizöl jetzt oder doch später kaufen soll. Aktuell sieht es dabei wie eingangs erwähnt recht vorteilhaft aus, was weiter fallende Preise angeht:

Brent Crude Oil ist im hier abgebildeten Liefermonat November (der aktuell nächste Termin im Future) durch eine seit Juni geltende Supportzone zwischen 74,40 und 75,00 US-Dollar nach unten ausgebrochen und hat vorher mehrere unter dem jeweils vorherigen liegende Zwischenhochs ausgebildet. Bemerkenswert ist auch, dass der Kurs dabei seit Anfang August dreimal im Bereich der 50- und 100-Tage-Linien nach unten abgewiesen wurde, was auf aktiv bärische Trader hinweist. Aber!

Auf der anderen Seite steht vor einem Anlauf an die markanten Supportlinien bei 69,90 und 67,78 US-Dollar noch eine markante Kreuzunterstützung bei 72,00 US-Dollar, die jetzt bereits nahe ist und aus der unteren Begrenzung des im April etablierten Abwärtstrendkanals und dem Februar-Tief besteht. Damit bleibt ein weiteres Abrutschen von Brent Crude in Richtung 69,90 und 67,78 US-Dollar zwar möglich. Aber jetzt könnten den Bären schon eher sekundäre Aspekte Stöcke in die Speichen werfen, beispielsweise ein heute Nachmittag stärker als erwartet ausfallender US-Arbeitsmarktbericht, der eine stärkere US-Wirtschaft suggerieren und die Bullen am Ölmarkt ermutigen würde. Was hieße:

Brent Crude Oil hätte jetzt Chancen, billiger zu werden, aber ob die wirklich genutzt werden, ist unsicher genug, um den Gedanken, dass Ölheizungs-Besitzer ihre Käufe auf mehrere Tranchen verteilen, erwägenswert zu machen!

Brent Crude Oil ist in den vergangenen vier Wochen erheblich abgerutscht und ringt derzeit mit dem Anfang Juni markierten Zwischentief, das den tiefsten Ölpreis seit Anfang Februar markiert. Kommen jetzt weitere Abgaben, rutscht Brent womöglich auf neue Jahrestiefs?

Dass das bärische Lager weiteres Abwärtspotenzial sieht, ist klar, sonst stünde der Ölpreis aktuell nicht so markant unter Druck. Die Frage ist, ob die Argumente so stark sind, dass die momentan umkämpfte Supportlinie bei 75,20 US-Dollar (bezogen auf den aktuellen, nächstliegenden Futures-Liefermonat Oktober) nicht so effektiv von den Bullen verteidigt wird, dass es tatsächlich zu einer erneuten Verkaufswelle kommt. Einer, die Brent Crude über das Februar-Tief bei 72,64 US-Dollar hinaus an – und aus Sicht der Short-Seller im Idealfall natürlich unter – das bisherige Jahrestief bei 70,52 US-Dollar drückt.

Brent Crude Oil: Chart vom 06.08.2024, Kurs 76,83 US-Dollar, Kürzel: COIL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Brent Crude Oil: Chart vom 06.08.2024, Kurs 76,83 US-Dollar, Kürzel: COIL | Quelle: TWS

Und die Argumente müssten ziemlich beeindruckend sein, denn Sie sehen im Chart, dass diese Unterstützung am Dienstag den zweiten Tag in Folge hielt und der Kurs aufgrund des recht dynamischen Abstiegs der Vorwochen markttechnisch überverkauft ist. Zwar gestaltet sich die Ausgangslage trotzdem recht günstig, weil Brent Crude Oil in der Vorwoche im Bereich der drei wichtigsten gleitenden Durchschnitte (50-, 100- und 200-Tage-Linien) und unterhalb der Widerstandszone 82,50/83,00 US-Dollar nach unten abgewiesen wurde, aber:

Sollte Brent diese jetzt erreichte Auffanglinie noch ein, zwei Tage halten, müssten nicht einmal die Bullen attackieren. Da würde es dann reichen, wenn Short-Seller, die wegen der nicht fallenden Auffanglinie unruhig werden, ihre Short-Trades eindecken und den Ölpreis auf diesem Wege an der Linie nach oben drehen. Es sei denn, wie gesagt, man könnte sicher sein, dass der Weg auch weiterhin nach unten weisen müsste. Ist das so?

Expertenmeinung: Nein, nicht zwingend. Zwar klingt das Argument logisch, dass die Rezessionsangst in den USA den Ölpreis drücken müsste. Weil im Fall einer rückläufigen Konjunkturentwicklung mit einer nachgebenden Nachfrage zu rechnen wäre, während die Ölproduzenten dann vermutlich zusehen, dass sie so viel wie möglich verkaufen können und Fördermengenkürzungen ins Leere laufen, da der am meisten Umsatz macht, der sich nicht daran hält. Aber!

Erstens ist Rezessionsangst ein dünnes Brett als Plattform einer Baisse, weil es eben auch anders kommen kann. Würde z.B. die US-Notenbank zeitnah den Leitzins gleich um einen halben Prozentpunkt senken und einen weiteren, vergleichbaren Schritt andeuten, dürfte diese Sorge schnell verschwinden (auch, wenn das eine Rezession nicht zwingend verhindern müsste) und damit auch das aktuelle Argument der Bären. Zweitens hat sich die kritische Lage im Nahen Osten, die zuvor Basis eines steigenden Ölpreises war, ja nicht beruhigt, eher ist das Gegenteil der Fall. Was bedeutet:

Selbst wenn Brent Crude Oil diese Unterstützung bei 75,20 US-Dollar unterbietet, könnte es jederzeit zu einem Rebound kommen. Die Lage der Bären ist wacklig genug um hier wenn, dann nur mit einem konsequenten Stop Loss mitzumischen!