Mit einem ETF in einer großen Bandbreite in Südafrikas größte Unternehmen investieren

von Dirk Friczewsky
In diesem Artikel

iShares MSCI South Africa UCITS ETF USD (Acc)
ISIN: IE00B52XQP83
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Ticker: IRSA
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Währung: USD

Wer als Anleger sein Portfolio geografisch weiter streuen möchte, der könnte mit dem vorliegenden ETF einen Treffer landen. Der ETF bietet dem Investor die Möglichkeit, mit einer ausreichend hohen Diversifikation in die größten und liquidesten südafrikanischen Unternehmen zu investieren.

Informationen zum Referenzindex – MSCI South Africa Index

Der dem ETF zugrundeliegende Referenzindex MSCI South Africa Index wurde konzipiert, um die Wertentwicklung von LargeCaps und MidCaps des südafrikanischen Aktienmarktes zu bündeln und messbar zu machen. Mit insgesamt 37 Einzeltiteln deckt der Referenzindex rund 85 Prozent des südafrikanischen Aktienuniversums ab.

Der MSCI South Arica Index wurde am 01. Januar 2001 erstmals veröffentlicht und berechnet. Daten, die sich auf den Zeitraum vor dieser Veröffentlichung beziehen, wurden mittels des Backtesting-Verfahrens ermittelt. Zum Stichtag des 29. April 2022 wiesen die 37 Einzeltitel eine Gesamtmarktkapitalisierung in Höhe von 256,555 Milliarden US-Dollar auf. Betrachtet man die dieseMarktkapitalisierung stellt man fest, dass so mancher NASDAQ-Titel diese alleine auf die Waage bringt.

Der Index wird quartalsweise im Februar, Mai, August und November auf seine Zusammensetzung hin überprüft. Im Rahmen der halbjährlichen Überprüfung im Mai und November wird der Index ausbalanciert und gegebenenfalls neuberechnet. (Daten gemäß MSCI-Factsheet mit dem Stichtag des 29. April 2022)

Die wichtigsten Einzeltitel im ETF-Portfolio

Da der ETF die Wertpapiere direkt erwirbt, besteht zwischen den Positionen im ETF-Portfolio und denen des Referenzindex keine sehr hohe Abweichung.

Die größten Positionen sind mit 8,97 Prozent Naspers, mit 8,69 Prozent Firstrand, mit 7,44 Prozent MTN Group, mit 5,75 Prozent Sasol, mit 5,58 Prozent Standard Bank Group, mit 4,41 Prozent Capitec, mit 4,21 Prozent Gold Fields, mit 4,16 Prozent Impala Platinum, mit 3,47 Prozent Absa Group und mit 3,19 Prozent Sibanye Stillwater.

Diese Top-10 weisen bereits eine recht hohe Gewichtung von 55,87 Prozent auf. Eine ausreichend hohe Diversifikation ist hier dennoch anzunehmen. Insgesamt weist das ETF-Portfolio noch 28 weitere Einzelpositionen und 7 Geldmarkt- und Futures-Positionen auf. (Daten gemäß iShares vom 13. Mai 2022)

Sektoren- Währungs- und Länderallokation des ETFs

Das Fondsportfolio besteht zu 99,59 Prozent aus südafrikanischen Aktien, der Rest besteht aus Cash- und Futures-Positionen. Die Wertpapierpositionen sind mit einer deutlichen Mehrheit Südafrika zuzuordnen. Die jeweiligen Einzeltitel weisen nahezu durchweg südafrikanische ISINs auf und notieren damit an ihrer Heimatbörse in südafrikanischen Rand.

Die vertretenen Sektoren sind mit 33,90 Prozent Finanzen, mit 26,42 Prozent Materialien, mit 12,65 Prozent Zyklische Konsumgüter, mit 11,12 Prozent Kommunikation, mit 8,99 Prozent Nichtzyklische Konsumgüter, mit 2,26 Prozent Immobilien, mit 1,57 Prozent Gesundheitsversorgung, mit 1,54 Prozent Industrie und mit 1,30 Prozent Energie. Der restliche Anteil entfällt auf Cash- und Derivatepositionen. (Daten gemäß iShares vom 13. Mai 2022)

iShares MSCI South Africa ETF im Detail

Der ETF kann über die London Stock Exchange in US-Dollar erworben werden. Die jährliche Pauschalgebühr beträgt 0,65 Prozent und die Ertragsverwendung des Fonds ist thesaurierend. Die Fonds- und Handelswährung ist der US-Dollar.

Der ETF nutzt die vollständig physische Replikationsmethode und erwirbt die Wertpapiere somit direkt. Der ETF wurde am 22. Januar 2010 aufgelegt und wies mit dem Stichtag des 16. Mai 2022 ein Anteilsklassevermögen in Höhe von rund 93,299 Millionen US-Dollar auf.

Performance zeugt von der Schwankungsanfälligkeit des südafrikanischen Aktienmarkts

Der ETF konnte seit seiner Auflage um 40,67 Prozent zulegen. Der Referenzindex wies im Vergleichszeitraum eine Performance von 49,80 Prozent auf.

Im Jahr 2017 konnte der ETF um 35,5 Prozent steigen, in 2018 fiel er dann aber um 25,1 Prozent zurück, 2019 kletterte er wieder um 9,6 Prozent, 2020 setzte er um 3,6 Prozent zurück und in 2021 gewann er 3,9 Prozent hinzu. Der Referenzindex konnte in 2017 um 36,1 Prozent klettern, verlor in 2018 24,8 Prozent, steig in 2019 um 10,0 Prozent, setzte in 2020 um 3,3 Prozent zurück und legte in 2021 um 4,2 Prozent zu.

Alles in allem wirken die Performancedifferenzen innerhalb der letzten fünf Jahre somit recht nachvollziehbar und aufgrund der Kostenquote und der Währungsschwankungen durch den südafrikanischen Rand nachvollziehbar. (alle Performancedaten in Bezug auf den ETF und der Referenzindex auf Basis des aktuellen Factsheets von iShares)

Expertenmeinung – Südafrika ist neben einem günstigen Produktionsstandort auch rohstoffreich

Die jüngsten Entwicklungen an den internationalen Kapitalmärkten machten auch vor Südafrika nicht Halt. Die konjunkturelle Eintrübung in den USA und insbesondere in China drückt auf die globale Konjunkturentwicklung. Das lastet zunächst auch auf Südafrika. Im Rahmen der Revision der BIP-Prognosen des IWF für die Weltwirtschaft wäre deshalb auch auf die Konjunkturprognose für Südafrika zu blicken.

Der IWF sieht das Land im laufenden Jahr mit 1,9 Prozent wachsen, in 2023 sollen es gar nur 1,4 Prozent werden (die OED ging im Dezember 2021 noch von 1,6 Prozent in 2023 aus). Die zuständigen südafrikanischen Stellen wiesen für 2021 ein Wirtschaftswachstum in Höhe von 4,9 Prozent aus. Auch die Inflation ist wie bei vielen Industrieländern in Südafrika ein Thema geworden. Für 2022 schätzt der IWF die Inflation im Schnitt auf 5,5 Prozent, 2023 könnte die Inflation auf 4,5 Prozent leicht zurückkommen.

Südafrika hat eigentlich aufgrund seines Rohstoffreichtums mehr Potenzial, jedoch beschränkten in den letzten Jahren immer wieder soziale Unruhen das wirtschaftliche Fortkommen des Staates. Die Corona-Pandemie beutelte das Land schwer. Die Wirtschaftsexperten des Beratungshauses PwC wiesen für das Jahr 2021 mit rund 1.000 Firmen eine recht hohe Anzahl von Liquidationen im Jahr 2021 aus. In 2020 waren es schon über 2.000 Liquidationen.

Dies alles hatte bereits sehr negative Auswirkungen auf die Beschäftigtenquote – die Arbeitslosenquote liegt weiter deutlich oberhalb der Marke von 30 Prozent. Im Jahr 2020 waren es den Angaben von PwC zufolge 32,5 Prozent, in 2021 schätzt man die Werte auf 33,9 Prozent, für das laufende Jahr geht man immer noch mit 33,6 Prozent von einem traurig hohen Wert aus und für 2023 sieht man mit einem prognostizierten Wert von 33,5 Prozent auch noch kein wirkliches Fortkommen.

Dennoch dürfte sich die Wirtschaft zumindest langsam von den Pandemiezeiten erholen. Die Sektoren, die besser abschneiden könnten und auch Südafrika etwas Vortrieb bieten könnten, wären die Sektoren „Verarbeitendes Gewerbe“, „Minenindustrie“, sowie „Logistik und Transport“. Diese Sektoren haben sich zumindest schon erholt und weisen im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit schon bessere Leistungskennzahlen auf. Der Tourismus liegt da im Vergleich immer noch recht am Boden und auch der Sektor der „Gastronomie“ hat es immer noch schwer.

Ein Investment in Südafrika ist im Vergleich zu Anlagen in die führenden Industrienationen noch viel stärker als eine Wette auf die Erholung eines Landes zu bezeichnen. Die anhaltenden geopolitischen Spannungen und Risiken aufgrund des Russland-Ukraine-Kriegs könnten für Südafrika mitunter neue Investmentchancen bieten. Neue Direktinvestitionen könnten in die Verarbeitende Industrie und auch die Minenindustrie fließen, zum Beispiel von ausländischen Produzenten, die ihr Ukraine- und insbesondere Russland-Exposure reduzieren möchten, so zumindest der Gedanke der „IDC“ (Industrial Development Corporation).

Im Vergleich zum IWF oder zur OECD sieht die „IDC“ für Südafrika – basierend auf der Februar-2022-Schätzung – für das laufende Jahr ein BIP-Wachstum von 2,2 Prozent, für 2023 ein Plus von 2,0 Prozent und in den Folgejahren 2024 und 2025 ein bis auf 2,3 und 2,5 Prozent ansteigendes BIP.

Mögliches Setup

Mit einem ETF in einer großen Bandbreite in Südafrikas größte Unternehmen investieren

Nach einer Konsolidierung könnte eine Neupositionierung eingegangen werden. Ein Kauf könnte bei 31,50 US-Dollar erfolgen, mit einem möglichen Ziel bei 35,50 US-Dollar. Die Position könnte mit einem Stoploss von 30,00 US-Dollar eng abgesichert werden. Das Chance-Risiko-Verhältnis liegt bei diesem Setup bei 2.66.

Informationen zu dem Produkt finden Sie hier:
iShares MSCI South Africa UCITS ETF USD Accu

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