In Telemedizin & Digitale Gesundheit investieren

von Dirk Friczewsky
23.04.2025 | 08:39 Uhr

Anleger können mit dem Global X Telemedicine & Digital Health ETF gebündelt in ausgewählte Aktien von Unternehmen investieren, die unter anderem in den Bereichen digitale Gesundheit, Telemedizin, Vernetzung von Arzt und Patient und Analytik inklusive KI-Analytik im Sektor Gesundheit tätig sind.

Informationen zum Referenzindex – Solactive Telemedicine & Digital Health Index NTR

Der dem ETF zugrundeliegende Referenzindex ist der Solactive Telemedicine & Digital Health Index Net Total Return (NTR) (ISIN: DE000SL0A121 / WKN: SL0A12 / Bloomberg Indexticker: SOLEDOC), der vom Indexanbieter Solactive veröffentlicht und berechnet wird. Der Index misst die Wertentwicklungen von Unternehmen, die darauf ausgerichtet sind, von weiteren Fortschritten auf dem Gebiet der digitalen Gesundheit und Telemedizin sowie deren Anwendungen zu profitieren, wie es der Emittent Global X formuliert.

Die Basiswährung des Index ist der US-Dollar. Der Index besteht aus 39 Einzeltiteln und hat eine Basis von 1.000,00 Punkten, die vom 16. Juli 2020 stammt. Die Berechnung des Index erfolgt alle 15 Sekunden in der Handelszeit von 01:00 bis 22:50 Uhr MEZ.

In den Index werden nur Wertpapiere von börsennotierten Unternehmen aufgenommen, die eine Marktkapitalisierung von mehr als von 200 Millionen US-Dollar aufweisen. Zudem muss auf Sicht der letzten sechs Monate ein täglicher Turnover von zumindest zwei Millionen US-Dollar vorhanden sein. Außerdem müssen die jeweiligen Einzeltitel einen minimalen Streubesitz von mindestens 10 Prozent aufweisen. Der Index bündelt Aktien und ADRs. (Quelle: Solactive Index Factsheet mit dem Stand vom 17. April 2025 und Index Guideline vom 19. April 2024)

Die wichtigsten Einzeltitel im ETF

Der ETF nutzt die vollständig physische Abbildungsmethode. Folglich besteht zwischen den Positionen des ETF-Portfolios und denen des Referenzindex eine recht hohe Deckungsgleichheit.

Die größte Position ist mit 5,67 Prozent Doximity. Auf den weiteren Plätzen folgen mit 5,61 Prozent Hims & Hers Health, mit 5,47 Prozent JD Health, mit 4,73 Prozent Masimo Corporation, mit 4,68 Prozent Pro Medicus, mit 4,63 Prozent Insulet, mit 4,60 Prozent Quest Diagnostics, mit 4,58 Prozent Irhythm Technologies, mit 4,40 Prozent Alibaba Health und mit 4,34 Prozent Labcorp Holdings.

Diese Top 10-Positionen erreichen eine Gewichtung von 48,71 Prozent. Im vorliegenden Fall kann von einer ausreichenden Diversifikation gesprochen werden. Das ETF-Portfolio besteht insgesamt aus 39 Einzeltiteln, sowie sechs weiteren Cash- und eine Derivatepositionen. (Quelle: Global X mit dem Stand vom 17. April 2025)

Sektoren-, Währungs- und Länderallokation

Die Aktien im ETF stammen zu 92,2 Prozent aus dem Sektor Gesundheit, zu 4,4 Prozent aus dem Sektor Materialien, zu 3,2 Prozent aus dem Sektor Finanzen und zu 0,3 Prozent aus dem Sektor Energie.

In Bezug auf die Länderallokation sind 78,9 Prozent der Wertpapiere den USA zuzuordnen. Auf den weiteren Plätzen folgen mit 5,8 Prozent China, mit 4,5 Prozent Hongkong, mit 4,4 Prozent Australien, mit 4,0 Prozent die Niederlande, mit 1,2 Prozent Japan, mit 1,0 Prozent Deutschland und mit 0,3 Prozent Südkorea.

Entsprechend dieser Länderallokation und weiterer Einzeltitel ist in Bezug auf die Währungsallokation vor allem der US-Dollar mit rund 82 Prozent Währungsanteil dominierend. (Quelle: Global X mit dem Stand vom 31. März 2025 und Solactive Index Factsheet Solactive Telemedicine & Digital Health Index vom 17. April 2025)

Global X Telemedicine & Digital Health ETF im Detail

Der ETF kann zum Beispiel über die gettex (Börsenkürzel: GETTEX2) in der Handelswährung Euro erworben werden. Die Fondswährung ist der US-Dollar. Die jährliche Pauschalgebühr beträgt 0,68 Prozent und die Ertragsverwendung des Fonds ist thesaurierend.

Der ETF nutzt die vollständig physische Replikationsmethode und erwirbt die Wertpapiere somit direkt. Der ETF wurde am 17. Dezember 2020 aufgelegt und wies mit dem Stichtag des 17. April 2025 ein Fondsvermögen (AUM) in Höhe von rund 4,074 Millionen US-Dollar auf. (Quelle: Global X mit dem Stand vom 17. April 2025)

Performance des Referenzindex und ETFs deutlich negativ

Der Referenzindex fiel seit der Auflage des ETFs um 49,49 Prozent zurück, während der ETF selbst 50,72 Prozent an Wert verlor. Das klingt in Bezug auf die Wertentwicklung erst einmal schlimm, kann aber beim Stockpicking mit Einzelaktien auch jederzeit drohen.

Auf Sicht der letzten 12 Monate fiel der Index um 0,61 Prozent und der ETF um 1,32 Prozent zurück. Seit Jahresbeginn liegt der Index mit 4,54 Prozent und der ETF mit 4,70 Prozent im Minus. Letzteres ist im Vergleich zu manchem Leitindex an den Börsen im derzeitigen Umfeld der US-Strafzollthematik sogar noch eine gute Performance. Die jeweiligen Performancedifferenzen sind größtenteils mit den Kosten/Gebühren zu erklären. (Performancedaten in Bezug auf den Referenzindex und den Index gemäß Global X ETF-Factsheet mit dem Stand vom 31. März 2025)

Expertenmeinung – hohes Wachstumspotenzial im globalen Telemedizinmarkt

Deutschland ist sicherlich nicht der Nabel der Welt und gilt nicht gerade als ausreichend digitalisiert, doch es dürfte mitunter hier als Beispiel dazu taugen, um das Potenzial in den Bereichen der Telemedizin und der digitalen Gesundheit näher darzustellen.

Der Emittent Global X beschreibt das Potenzial recht eindeutig. Prognosen des Telemedicine Market Size, Share & Trends Analysis Report by Component von Grand View Research zufolge dürfte dieser Markt bis zum Jahr 2028 eine Größe von 300 Milliarden US-Dollar erreichen. Von 2019 bis 2020 zum Beispiel wuchs der Markt bereits um 35 Prozent auf 55 Milliarden US-Dollar Volumen heran. Natürlich sind seitdem wieder einige Jahre vergangen, doch das Potenzial ist weiterhin da und nach wie vor bestimmt auch in Deutschland.

Gerade hierzulande dünnen sich die Praxen auf dem Land immer mehr aus, Ärztemangel, Personalmangel, junge Ärzte, die sich nicht mehr selbständig machen wollen, das Risiko von Investitionen scheuen, weniger arbeiten wollen und viele weitere Probleme mehr. Für die Patienten zum Beispiel in den eher ländlichen Gebieten bedeutet dies meist lange Anfahrten zum Arzt, leider oft auch lange Wartezeiten, bis man Termine bekommt. Und manch gebrechlicher Patient dürfte auch in der Mobilität eingeschränkt sein.

Die Telemedizin und der gesamte Bereich der digitalen Gesundheit kann sicherlich nicht alles ersetzen, was herkömmlich in den Praxen geleistet wird, jedoch könnte mitunter der eine oder andere Patient die neuen Services und digitalen Wege schätzen lernen.

Für Patienten könnte sich der Zugang zu ärztlichen, medizinischen Leistungen erleichtern, was letztlich für die Patienten auch eine Zeit- und mitunter Kostenersparnis darstellen dürfte. Über Online-Plattformen können Spezialisten konsultiert werden, chronisch Kranke können regelmäßig betreut und überwacht werden, sofern sie nicht für spezielle Behandlungen persönlich erscheinen müssen. Beratungen können persönlicher, diskreter erfolgen, ohne das andere Patienten alles mitbekommen (man sieht den Patienten nicht einmal in einer Praxis, was bei Psychologen oder anderen Gesundheitsberatungen auch für den Patienten sehr angenehm sein kann).

Praktischerweise können auch Patienten über Portale und eine Reihe digitaler Tools ihre Gesundheitswerte einsehen und kontrollieren, messen und eingeben und mit dem behandelnden Arzt abklären. Der Arzt kann diese Daten dann bequem über ein System einsehen und kontrollieren und gegebenenfalls eine geeignete Medikation veranlassen, umstellen oder anpassen.

Diese Beispiele sind lediglich die Spitze des Eisbergs, das Potenzial ist noch viel größer, denn schließlich betrifft der Bereich nicht nur das Arzt-Patienten-Verhältnis, sondern auch die Kommunikation, die Arbeit der Ärzte untereinander, sowie die Kommunikation von Ärzten mit den jeweiligen zuständigen Stellen des restlichen Gesundheitssystems wie den Pflegekräften, den Betreuern, wie den Ambulanzen, den Krankenkassen, kassenärztlichen Vereinigungen und gegebenenfalls sogar den pharmazeutischen Betrieben. Zusätzliche Apps auf Smartwatches, Sportgeräten usw. lassen sich zudem in den Bereich der Gesundheitsüberwachung mit einbeziehen. Die Möglichkeiten scheinen jdenfalls enorm.

Auch wenn die Börse derzeit ein Minenfeld zu sein scheint und viele Indizes sich recht volatil geben, insbesondere viele Technologiewerte kurstechnisch betrachtet unter die Räder kamen, liegt für den Markt der Telemedizin und der digitalen Gesundheit nach wie vor ein großes Potenzial bereit.

In Telemedzin & Digitale Gesundheit investieren - Global X Telemedicine & Digital Health UCITS ETF | Online Broker LYNX
Global X Robotics & Artificial Intelligence UCITS ETF, Chart vom 22.04.2025, Kurs: 6,149 EUR, Kürzel: EDOC – Quelle: TWS

Informationen zum/zu den auf dieser Seite genannten Produkt(en) finden Sie hier: Global X Telemedicine & Digital Health UCITS ETF – Laufende Gebühren: 0,68 % – Risikoindikator: 5 – KIDFactsheetProspekt

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Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.


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