Anleger können mit dem iShares STOXX Europe 600 Automobiles & Parts ETF in die Aktien von aktuell 13 Unternehmen investieren, die dem europäischen Sektor Automobile und Autoteile zuzuordnen sind.
Informationen zum Referenzindex – STOXX Europe 600 Automobiles & Parts Index Net Return (EUR)
Der dem ETF zugrundeliegende Referenzindex ist der STOXX Europe 600 Automobiles & Parts Index Net Return (EUR) mit dem Symbol SXAR, der vom Indexanbieter STOXX (der Gruppe Deutsche Börse zuzurechnen) veröffentlicht und berechnet wird. Der Referenzindex bildet die Performance der größten Aktiengesellschaften der Eurozone, die dem Sektor Automobile und Automobilteile zuzurechnen sind, in Bezug auf ihre streubesitzadjustierte Marktkapitalisierung ab. Diese streubesitzadjustierte Marktkapitalisierung betrug mit dem Stichtag des 31. Oktober 2024 rund 206,3 Milliarden Euro.
Der Index bestand zum Zeitpunkt dieser Analyse aus 13 Einzeltiteln – die Anzahl der Einzeltitel ist jedoch von der Index-Methodik her als variabel zu bezeichnen. Der Index weist eine Handelszeit von 09:00 bis 18:00 Uhr MEZ auf. Es gibt Indexvarianten als Net Return in Euro (wie hier vom ETF herangezogen), aber auch die Indexvarianten Price (Kursindex), sowie Gross Return. Diese verschiedenen Indexvarianten werden jeweils in Euro und auch in US-Dollar in der Berechnung angeboten.
Eine Indexüberprüfung findet turnusgemäß je Quartal im März, Juni, September und Dezember statt. Der Index hat für den größten Einzelwert eine Kappungsgrenze von 30 Prozent und für den zweitgrößten Einzelwert eine Kappungsgrenze von 15 Prozent. Der Index hat eine Basis, die vom 31. Dezember 1991 stammt und bietet historische Daten, die bis zum 29. Dezember 1986 zurückreichen. (Daten gemäß STOXX-Index-Factsheets vom 31. Oktober 2024)
Die wichtigsten Einzeltitel im ETF-Portfolio
Der ETF nutzt die vollständig physische Abbildungsmethode. Folglich besteht zwischen den Positionen des ETF-Portfolios und des Referenzindex eine sehr hohe Deckungsgleichheit.
Die größte Position ist mit 24,57 Prozent Ferrari. Auf den weiteren Plätzen folgen mit 14,85 Prozent Mercedes-Benz, mit 13,57 Prozent Stellantis, mit 11,24 Prozent Michelin, mit 10,22 Prozent BMW, mit 8,41 Prozent Volkswagen Vz., mit 4,22 Prozent Renault, mit 3,37 Prozent Continental, mit 3,17 Prozent Porsche AG Vz. und mit 2,62 Prozent Porsche Automobil Holding Vz..
Diese Top-10-Positionen erreichen bereits eine Gewichtung von 96,24 Prozent. Das Gesamtportfolio besteht aus 10 weiteren Einzelpositionen, wobei 7 davon Cash- und Derivatepositionen sind. Da es sich jedoch um einen Sektor-ETF handelt, spekulieren Anleger auf eine Outperformance gegenüber den restlichen Sektoren. (Quelle: iShares mit dem Stand vom 22. November 2024)
Sektoren-, Währungs- und Länderallokation
Das ETF-Portfolio besteht zu 99,95 Prozent aus Wertpapieren und zu 0,05 Prozent aus Cash- und Derivatebeständen.
In Bezug auf die Länderallokation liegt Deutschland mit einem Anteil von 42,64 Prozent auf dem ersten Platz. Auf den nachfolgenden Positionen finden sich mit 38,14 Prozent Italien, mit 16,30 Prozent Frankreich, mit 2,21 Prozent Belgien und mit 0,66 Prozent Schweden.
In Bezug auf die Währungsallokation dominiert der Euro mit 99,3 Prozent. Der stärkste Sektor ist der Bereich Automobile und Automobilteile mit 97,73 Prozent. Als ein weiterer Sektor findet sich mit 2,21 Prozent der Bereich Einzelhandel. (Quelle: iShares mit dem Stand vom 22. November 2024)
iShares STOXX Europe 600 Automobiles & Parts ETF im Detail
Der ETF kann über die Xetra in der Handelswährung Euro erworben werden. Die Fondswährung ist ebenfalls der Euro. Die jährliche Pauschalgebühr beträgt 0,46 Prozent und die Ertragsverwendung des Fonds ist ausschüttend.
Der ETF nutzt die vollständig physische Replikationsmethode und erwirbt die Wertpapiere somit direkt. Der ETF wurde am 08. Juli 2002 aufgelegt und wies mit dem Stichtag des 25. November 2024 ein Anteilsklassevermögen in Höhe von rund 123,504 Millionen Euro auf. (Quelle: iShares mit dem Stand vom 26. November 2024)
Performance in der längerfristigen Betrachtung erfreulich stark
Der Referenzindex konnte seit der Veröffentlichung des ETF eine Rendite von insgesamt 323,53 Prozent erreichen, während der ETF eine Gesamtrendite von 329,26 Prozent aufwies.
Auf Sicht der letzten zehn Jahre konnte der Index um 56,21 Prozent im Wert klettern, der ETF stieg um 58,37 Prozent, auf Sicht der letzten fünf Jahre konnte der Index um 25,15 Prozent im Wert klettern, der ETF stieg um 25,48 Prozent.
Seit dem Jahresbeginn kletterte der Referenzindex bis zum 31. Oktober 2024 um 3,86 Prozent, der ETF um 3,93 Prozent. Die letzten 6 Monate indes hatten es in sich – der Index fiel um 16,22 Prozent, der ETF um 15,97 Prozent. (Performancedaten in Bezug auf den Referenzindex und der ETF gemäß iShares mit dem Stand des 31. Oktober 2024)
Expertenmeinung – Vor allem deutscher Automobilsektor aufgrund drohender US-Strafzölle und der mächtigen E-Automobil-Konkurrenz aus China belastet
Anhand der Portfoliostruktur ist unschwer zu erkennen, welchen hohen Anteil die deutsche Automobilindustrie im europäischen Automobilsektor hat. Das ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. wies im Rahmen der jüngsten ifo Konjunkturumfrage vom 08. November darauf hin, dass sich die Stimmung in der deutschen Autoindustrie weiter verschlechtert hat.
Der Geschäftsklimaindex für die Automobilindustrie rutschte im Berichtsmonat Oktober weiter ins Minus und wurde nach einem Minus von 23,4 Punkten im September zuletzt mit einem Minus von 27,7 Punkten publiziert. Der deutschen Autoindustrie scheint der intensiver werdende Wettbewerb vor allem aus dem außereuropäischen Ausland zunehmend zuzusetzen.
Die Krise der deutschen Autoindustrie setzt sich fort, so ifo Branchenexpertin Anita Wölfl. Die aktuelle Geschäftslage wird von den deutschen Automobilkonzernen schlechter beurteil, die Geschäftserwartungen indes zuletzt etwas besser. Vor allem der Auftragsmangel macht den deutschen Konzernen zu schaffen – ähnlich der Lage im Juli 2020 im Jahr der Pandemie.
Die neuesten Daten der ACEA (The European Automobile Manufacturers’ Association) zeigen auch die Schwierigkeiten in Bezug auf den Absatz von vollelektrischen Fahrzeugen (BEVs). In den ersten zehn Monaten des Jahres 2023 lag der Anteil der neuzugelassenen BEVs noch bei 14 Prozent, im Vergleichszeitraum 2024 sank der Anteil auf 13,2 Prozent.
Die Zahlen des deutschen Kraftfahrtbundesamtes (KBA) waren diesbezüglich auch nicht erfreulicher. In den ersten zehn Monaten in 2024 wurden mit 311.881 Bevs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 26,6 Prozent weniger Einheiten zugelassen. Der BEV-Anteil bei Pkws in Deutschland bei den Neuzulassungen lag bei einem Anteil von 13,3 Prozent.
Die Einstellung der E-Automobilförderung wog schwer und drückte auf den Absatz. Ohne das Dienstwagenprivileg in Deutschland stünde es um die BMW Group, Mercedes-Benz Group und Volkswagen Group mit all ihren Marken und vor allem bei den BEVs dieser Markengruppen noch schlechter.
Der Wettbewerb aus China, Schweden, Vietnam und auch aus den USA im umkämpften Segment BEV dürfte härter werden. Bis dato fielen die Verkaufszahlen der ausländischen Marken bei uns in Deutschland jedoch größtenteils überschaubar aus. BYD wies in den ersten zehn Monaten 2024 2.137 Neuzulassungen auf, GWM 2.368 Neuzulassungen, Lucid 256, Lynk & Co 67, MG Roewe 18.166, Nio 338, Polestar 2.645, Tesla 31.461, Vinfast 98, XPeng 213.
Die Marke Volkswagen indes wies 448.821 Neuzulassungen auf, Mercedes-Benz 210.910, BMW 188.815, Skoda 172.795, Audi 168.610, Seat 129.119 und Opel 126.183 Einheiten, doch hier. überwiegen eben noch sehr deutlich durch alle Marken und Baureihen die Verbrenner.
In Deutschland wurden von Januar bis Oktober 2024 insgesamt 2,348 Millionen Pkw neu zugelassen. Das schafft man in China in einem Monat. Der wichtigste Markt neben den USA ist deshalb das Reich der Mitte und hier sieht es für die Europäer, Deutschen eher düster aus. Schon im Jahr 2023 wurde Volkswagen von BYD als meistverkaufte Automarke in China abgelöst und auf den zweiten Platz verwiesen.
Bei den BEVs lag Volkswagen in 2023 auf Platz 6. Tesla schaffte es als ausländische Marke in diesem Zeitraum auf Platz 2 – keine weitere deutsche Marke war in den Top10.
Ein halbes Jahr später im Juli 2024 findet man unter den Top-Sales in China bei den Elektrofahrzeugen nur den Tesla Model Y auf Platz 3, ansonsten unter den Top 20 kein deutsches oder europäisches Modell.
Die Top-Automarken in China bei den BEVs sind BYD mit einem Marktanteil von 31,4 Prozent, Tesla mit 6,5 Prozent, Li Auto mit 4,7 Prozent, Wuling mit 4,6 Prozent, Aito mit 4,4 Prozent und mit 48,4 Prozent Andere.
Haben die deutschen Hersteller eine Chance sich zu beweisen? Mit Modelloffensiven und auch weiteren Produkten in weiteren Preisklassen könnte sich die Absatzsituation verbessern. Gegen chinesische Hersteller wäre ein Preiskampf jedoch als vergeblich zu bezeichnen. Es geht nur mit Vorsprung durch Technik, Effizienz, Leistung, Qualität und Markenimage. Eine Herkulesaufgabe. Wer von einer Erholung des Sektors ausgeht, könnte mit dem vorliegenden Produkt darauf spekulieren.
Mögliches Setup
Eine vorerst abwartende Haltung wäre einzunehmen bis es zu einer Konsolidierung kommt, um dann eine Positionierung einzugehen. Ein Kauf könnte bei einem Kurs von 45,00 Euro erfolgen, mit einem ersten Ziel bei 52,50 Euro. Die Position könnte zum Beispiel mit einem Stoploss von 42,50 Euro begrenzt werden. Das Chance-Risiko-Verhältnis liegt bei diesem Setup bei 3.00.
Informationen zum / zu den auf dieser Seite genannten Produkt(en) finden Sie hier: iShares STOXX Europe 600 Automobiles & Parts UCITS ETF (DE) EUR (Dist) Laufende Gebühren: 0,46 % – Risikoindikator: 5 – KID – Factsheet – Prospekt
Quellen:
https://www.ifo.de/fakten/2024-11-08/stimmung-der-autoindustrie-verschlechtert-sich-weiter
https://www.acea.auto/pc-registrations/new-car-registrations-1-1-in-october-2024-year-to-date-battery-electric-sales-4-9/
https://www.kba.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/AlternativeAntriebe/2024/pm39_2024_Antriebe_10_24_komplett.html
https://carnewschina.com/2024/01/12/top-selling-car-brands-in-2023-in-china-byd-surpassed-volkswagen-and-won-the-championship-for-the-first-time/
https://cleantechnica.com/2024/09/01/most-car-sales-51-in-china-are-now-plugins-full-report/
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