EUR.JPY Prognose Euro / Japanischer Yen: Noch ist hier alles ruhig, aber …

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Die Relation Euro/Yen läuft seit Jahren wie auf Schienen in einem Aufwärtstrendkanal, d. h. der Euro wird zum Yen sukzessiv teurer, der Yen zum Euro schwächer. Das darf sich nicht ändern, sonst würde hier ein Kartenhaus zusammenfallen. Aber es könnte sich ändern.

Mit einer schwachen Währung handelt man sich unter Umständen Probleme ein. Auf der einen Seite befördert das zwar den Export. Und wenn man wie Japan ein Land mit hohem Exportüberschuss ist, ist ein schwacher Yen aus dieser Warte heraus erstrebenswert. Aber Japan muss auch so gut wie alle Rohstoffe importieren. Die werden in US-Dollar fakturiert (zu dem der Yen auch immer schwächer wird), so dass die Rohstoffe immer teurer werden und die Inflation befeuern. Die zwar in Japan laut offiziellen Zahlen nur bei 2,5 Prozent liegt und auch im Herbst 2022, als in der Eurozone die Zehn-Prozent-Marke erreicht wurde, nicht über 4,3 Prozent hinausging. Aber für japanische Verhältnisse ist das viel. Genug, um einen der entscheidenden Gründe für den schwachen Yen auf den Prüfstand zu stellen: die Leitzinsen.

Seit 2011 lagen die bei 0,0 Prozent, ab 2016 sogar bei -0,1 Prozent. Das sollte das wacklige Wachstum befeuern, hatte aber noch einen weiteren Effekt: Es kam viel Geld aus dem Ausland herein und wanderte zu den japanischen Banken. Grund: die sogenannten „Carry-Trades“. Internationale Investoren nehmen Kredite zu Mini-Zinsen in Yen auf, tauschen den dann in ihre Investmentwährung und stecken das Geld in höher rentierende Anleihen in den USA oder Europa. Und solange der Yen immer weniger wert wird, zahlen sich nicht nur die Zinsen von alleine, man macht sogar noch einen Währungsgewinn. Solange er weniger wert wird, wie gesagt. Aber das ist eben nicht, auch, wenn das viele glauben, in Stein gemeißelt.

Expertenmeinung: Angenommen, dieser scheinbar ewige Trend kippt, der Yen legt zu und dieser Aufwärtstrendkanal, den wir im Chart auf Wochenbasis sehen, würde brechen, was dann? Dann würden diese Carry-Trades auf einmal Währungsverluste einfahren, die Akteure müssten zusehen, dass sie da rauskommen. Aber wie? Dazu müssten sie Yen beschaffen, um die Kredite abzulösen, was dessen Anstieg aber nur noch intensivieren würde.

Euro / Japanischer Yen: Chart vom 14.06.2024, Kurs 168,48 Yen, Kürzel: EUR.JPY | Online Broker LYNX
Euro / Japanischer Yen: Chart vom 14.06.2024, Kurs 168,48 Yen, Kürzel: EUR.JPY | Quelle: TWS

Das Problem ist, dass die Negativ-Leitzinsen nicht mehr existieren. Die japanische Notenbank hat den Leitzins zuletzt auf +0,1 Prozent angehoben. Verschwindend wenig, aber es ist ein Zeichen. Und der nächste Schritt ist laut Statement der Bank of Japan vom Freitag, das Volumen der Anleihekäufe, also des „Quantitative Easing“ mit dem Ziel, die Zinsen niedrig zu halten, zurückzufahren. Auch, weil es langsam an kaufbaren Anleihen mangelt, denn per Ende 2023 lagen die Hälfte aller japanischen Staatsanleihen in Händen der eigenen Notenbank … ein absurdes Szenario.

Neben einer sukzessiven Stabilisierung und Stärkung des Yen könnte das Kartenhaus auch von der anderen Seite her instabil werden, nämlich, indem dieser Aufwärtstrend nicht nur durch einen stärker werdenden Yen, sondern auch durch einen schwächer werdenden Euro ins Wanken gerät. Was dann zu befürchten wäre, wenn die politische Gemengelage in der Eurozone nicht nur weiter als unsicher, sondern sogar als instabil angesehen würde. Da es hier um gewaltige Summen geht, mit denen kleine und große Adressen über diese Carry-Trades sicher sind, ohne Risiko Geld zu verdienen, würde ein Kippen des Trends erhebliche Auswirkungen über Japan hinaus haben, daher: Achten Sie auf diese Aufwärtstrendlinie!

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