Die US-Notenbank legte gestern ihre neuen Projektionen für die US-Wirtschaft vor. Die Inflationsprognose sowie der Leitzins-Ausblick trieben den US-Dollar danach kräftig höher. Die Folge ist, dass es in der Euro/US-Dollar-Relation jetzt um einen Schlüssel-Support geht.
Die Inflationsprognose für 2025 nahm die US-Notenbank von 2,1 auf 2,5 Prozent nach oben. Und der Ausblick für den Leitzins liegt jetzt für Ende 2025 nicht wie zuvor ein Prozent, sondern nur ein halbes unter dem Level von 4,25 – 4,50 Prozent, auf den die „Fed“ ihn am Mittwochabend senkte. Dass das dem US-Dollar Auftrieb gab, ist nur logisch.
Denn das bedeutet, dass sich die Zinsdifferenz zu Gunsten von US-Dollar-Anleihen gegenüber dem Euroraum erst einmal weniger verringern wird als gedacht, womöglich sogar wieder ansteigt. In den USA gibt es mehr Zinsen … und auch, wenn die Inflation auf erhöhtem Niveau unerfreulich ist, so ist sie zugleich ein Signal dafür, dass die Wirtschaft dort stark ist. Und das ist sie derzeit fast nur in den USA, in Europa und China klemmt es bekanntlich. Das wiederum macht Investitionen im US-Dollar-Raum lukrativer und steigert die Nachfrage nach dem US-Dollar noch zusätzlich. Dass der „Greenback“ also nach diesen neuen Projektionen der US-Notenbank zulegte, ist nachvollziehbar.
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Expertenmeinung: Die Frage ist, wie weit das geht. Denn jetzt wäre ein Punkt erreicht, dessen Unterschreiten für den Euro hieße: Die Parität 1:1 zum US-Dollar kommt in Schlagdistanz. Wir sehen das im Chartbild auf Monatsbasis:
Als der Euro im Verhältnis zum US-Dollar deutlich unter die Parität rutschte, sprich man weniger als einen US-Dollar für einen Euro zahlen musste, durchbrach er dazu die bis in das Jahr 2015 zurückgehende Unterstützungszone 1,0340 zu 1,0636 US-Dollar pro Euro. Als das erst einmal passiert war, ging es zügig bis auf 0,9536 US-Dollar nach unten. Und an der Schwelle, dieses Szenario zu wiederholen, steht man jetzt:
Der Euro gab am Mittwochabend deutlich nach und beendete den Handel mit 1,0365 US-Dollar mehr oder weniger direkt an dieser Supportlinie. Die war bereits im November getestet worden, da hielt sie noch. Aber jetzt kehrt man viel zu früh an diese Zone zurück. Zu früh, um den Euro-Bullen das Gefühl zu geben, dass man diesen Support ein zweites Mal würde halten können und dann davon auch noch durch einen kräftigen Aufwärtsschwenk davon profitieren könnte.
Die Argumente sprechen momentan durchweg für den Greenback, das dürfte es den US-Dollar-Bullen (die damit automatisch Euro-Bären sind) eher leicht machen, jetzt den Sack zuzumachen, so sie es denn wollen. Sollte der Euro diesen Bereich um 1,0340 US-Dollar deutlicher und auf Schlusskursbasis durchbrechen, wäre der Level 1,00 US-Dollar pro Euro alles andere als ein überzogenes Kursziel.
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