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Die Europawahl dürfte nicht nur von Europäern, sondern auch von internationalen Investoren weniger als Chance auf zielführende Veränderungen wahrgenommen werden, sondern in erster Linie als Zerfall bestehender Strukturen. Kann das den Euro seine Stabilität kosten?
Dass der Euro zum US-Dollar in den vergangenen sechs Monaten stabil war, ist an sich schon keine Selbstverständlichkeit. Unser Chart zeigt, wie viel US-Dollar man für einen Euro zu bezahlen hat, d.h. fällt der Kurs, wird der Euro weniger wert, ist also schwach.
![Euro/US-Dollar: Chart vom 11.06.2024, Kurs 1,0744 US-Dollar, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX Euro/US-Dollar: Chart vom 11.06.2024, Kurs 1,0744 US-Dollar, Kürzel: EUR.USD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.de/app/uploads/2024/06/20240612-eur-usd-chart-kostet-die-europawahl-den-euro-die-stabilitaet.jpg)
Und diese Schwäche kam nicht, obwohl die Eurozone seit Jahren weitaus weniger Wachstum vorweisen kann als die USA. Und obwohl dort die Anleiherenditen höher liegen und die US-Notenbank restriktiver ist. Die EZB senkte erstmals am vergangenen Donnerstag den Leitzins, die US-Notenbank wird es heute Abend vermutlich nicht tun.
Hinzu kommt, dass man die USA immer noch als die für Investitionen sicherere Region einschätzt. Diese Robustheit des Euro war also keine Selbstverständlichkeit … und jetzt hätten wir eine Konstellation, in der die Schwäche doch noch kommen könnte.
Expertenmeinung: Auffällig war, dass der Euro zum US-Dollar bereits am Freitag deutlicher Boden preisgeben musste, als man auf Basis der US-Arbeitsmarktdaten wieder einmal Argumente für die US-Notenbank auf den Tisch bekam, den Leitzins vorerst nicht zu senken. Allerdings spielte sich das noch in einem charttechnisch unbedenklichen Terrain ab, oberhalb der Kreuzunterstützung aus der kurzfristigen April-Aufwärtstrendlinie und der im Chart dick schwarz hervorgehobenen 200-Tage-Linie. Seit Montag aber ist diese Unterstützung gefallen.
Das Wahlergebnis in Europa bedeutet Unsicherheit. Ein an sich schon schwieriges Konglomerat aus vielen Staaten mit ganz unterschiedlichen Interessen könnte jetzt noch schwieriger zusammenzuhalten sein. Das erhöht die Skepsis gegenüber Europa als Investitionsstandort. Dem gegenüber dürfte dieser kleine, erste Zinsschritt der EZB, der die Differenz der Leitzinsen zu denen in den USA nur geringfügig vergrößerte, nur Beiwerk gewesen sein. Das könnte also der Beginn einer größeren Schwächephase des Euro werden, aber:
Noch ist hier nichts angebrannt. Immerhin notiert der Euro trotzdem noch ein gutes Stück über dem letzten, markanten Zwischentief vom April (1,0601 US-Dollar). Erst, wenn dieser Support fällt, geht es an die mittelfristig wirklich wichtigen Auffanglinien. Dann ginge es um die Zone 1,0448 zu 1,0525, darunter dann um das Jahrestief 2017 bei 1,0340 US-Dollar. Solange diese Unterstützungen halten, haben die internationalen Investoren dem Euro noch nicht den Rücken gekehrt oder würden gar gezielt auf dessen Schwäche spekulieren. Unter 1,0340 US-Dollar pro Euro müsste man indes genau das annehmen … aber erst dann wäre der Euro auf der Short-Seite auch wirklich einen Gedanken wert.
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