USD.CNY Prognose US-Dollar / Chinesischer Yuan: Geht es jetzt nach oben hinaus?

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Zum Redaktionsschluss am Montagabend gab es noch keine anderslautende Aussage aus dem Weißen Haus, daher darf man unterstellen, dass für chinesische Einfuhren in die USA jetzt ein Zoll von 20 Prozent gilt. Das könnte für die Relation US-Dollar/Yuan Folgen haben.

Die US-Regierung preist hohe Zölle für Einfuhren aus dem Ausland als perfekte Methode an, die eigenen Arbeitnehmer zu schützen und zugleich die Staatskasse zu füllen. Die US-Bürger würden wieder mehr US-Waren kaufen, das sichert Arbeitsplätze, die Arbeitnehmer werden mehr verdienen und damit haben alle innerhalb der USA nur Vorteile. An den Börsen weiß man jedoch: So läuft es nicht. Einfuhren aus dem Ausland werden so zwar teurer, aber es trifft eher diejenigen, die die Waren importieren und in den USA anbieten. Und das sind eben großenteils US-Firmen, die dann weniger Umsatz machen und/oder weniger Rendite erzielen.

Zugleich wird es Gegenmaßnahmen geben, die die US-Unternehmen treffen, die ins Ausland exportieren. Und die US-Verbraucher müssen höhere Preise zahlen, denn dass die Importwaren gekauft werden, liegt eben fast immer am günstigeren Preis. Da die eingenommenen Zölle aber nicht unmittelbar den Verbrauchern zugutekommen, wären bestenfalls diejenigen US-Unternehmen Gewinner, die dadurch mehr ihrer eigenen Produkte in den USA verkaufen und idealerweise nur wenig auf Exporte angewiesen sind. Das ist eine magere Perspektive. Aber trifft das China nicht dennoch hart?

Vermutlich weniger, als man sich das in Washington erhofft. Zum einen werden Gegenmaßnahmen dafür sorgen, dass auch US-Importe nach China mit höheren Zöllen belegt werden, sodass der „Kauf-Daheim-Effekt“ auch dort greifen dürfte. Zum anderen kann China, sehr zum Missfallen der USA, die das aber nun einmal nicht beeinflussen können, durch die Steuerung seiner Währung dagegenhalten. Wie?

Den aktuellen Kurs und Chart des Währungspaars USD.CNY und historische Wechselkurse finden Sie hier.

Expertenmeinung: Indem man den chinesischen Yuan abwerten lässt, sodass ein US-Dollar mehr Yuan kostet. Der Effekt: Verteuert sich eine Ware aus China durch höhere Zölle in den USA um zehn Prozent, wertet aber zugleich der Yuan um zehn Prozent zum US-Dollar ab, ändert sich für den chinesischen Hersteller wenig, denn:

Selbst falls er die Exporte nur noch dann an den US-Zwischenhändler loswird, wenn der Hersteller und nicht der Zwischenhändler die höheren Kosten für den Zoll übernimmt, erlöst er dadurch für einen US-Dollar, den er beim Verkauf der Ware einnimmt, in seiner eigenen Währung Yuan gerechnet zehn Prozent mehr und gleicht die Zollkosten damit aus. Bedenkt man, dass China ein großes Interesse daran hat, dass die eigenen Unternehmen nicht durch die US-Politik in die Bredouille geraten, ist eine solche Schwächung des Yuan also nicht nur machbar, sondern auch denkbar. Wie realistisch das ist, zeigt der Chart, der dieses Währungspaar auf Wochenbasis ab Sommer 2019 zeigt.

US-Dollar/Chinesischer Yuan: Chart vom 03.03.2025, Kurs 7,3015 Yuan, Kürzel: USD.CNH | Online Broker LYNX
US-Dollar/Chinesischer Yuan: Chart vom 03.03.2025, Kurs 7,3015 Yuan, Kürzel: USD.CNH | Quelle: TWS

Hier sehen wir, wie viel Yuan man für einen US-Dollar zu bezahlen hat. Steigt dieser Kurs, muss man mehr Yuan für einen Greenback hinlegen, letzterer wird also teurer, der Yuan billiger. Der Chart zeigt, dass das Währungspaar seit Anfang 2022 immer höhere Zwischentiefs ausgebildet hat. An der Oberseite klopfte man bereits mehrfach an die Linie um 7,37 Yuan pro US-Dollar.

Dass es Anfang Februar einen Ausbruchsversuch nach oben gab, ist kein Zufall: Da fand die erste „Zollrunde“ statt, in der Donald Trump zehn Prozent Einfuhrzoll auf chinesische Importe verhängte. Die Trader hatten spekuliert, dass man den Yuan in Peking daraufhin gezielt gegen den US-Dollar abwerten würde, was aber nicht passierte. Noch nicht, muss man dazu schreiben. Denn der Kurs bleibt in unmittelbarer Reichweite dieser markanten Hürde. Und wenn man in Peking keine Kompromissbereitschaft im Weißen Haus ausmachen kann, wäre es keine Überraschung, wenn der US-Dollar diesmal eben doch durch diese Linie um 7,37 Yuan nach oben hinauslaufen würde. Warum ist das wichtig?

Weil es den US-Aktienmarkt sehr unmittelbar betreffen kann. Dieses Währungspaar selbst zu traden ist natürlich möglich; wäre aufgrund der Möglichkeit Pekings, den Yuan zu lenken, und wegen der politischen Relevanz der US-Dollar/Yuan-Relation aber ein heißes Eisen. Wichtiger ist der Blick auf diesen Kurs in Bezug auf die US-Unternehmen. Grund:

Während chinesische Exporteure beim Verkauf in den USA durch einen schwächeren Yuan Vorteile haben, haben US-Exporteure beim Verkauf in China dadurch Nachteile, weil die erlösten Yuan beim Rücktausch in US-Dollar gerechnet weniger wert sind. Man sollte daher im Hinterkopf behalten, dass der Hebel, an dem China sitzt, deutlich länger ist, als manche in Washington das offenbar annehmen.

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Vorherige Analysen von USD.CNY

Ab Montag dürfte der Wind für Chinas Exporteure am US-Markt umgehend rauer werden. Doch das weiß man dort bereits seit Wochen. Und China hat sich auf höhere Zölle bereits eingestellt. Nicht mit angedrohten Gegenzöllen, sondern über seine Währung.

Eine schwache eigene Währung gegenüber dem US-Dollar ist ein ernstes Problem, wenn man viele Rohstoffe importieren muss, denn die werden alle in US-Dollar fakturiert. Wird der US-Dollar in Relation zur eigenen Währung teurer, werden also auch diese Importe teurer. China aber hat sehr viele eigene Rohstoffe und einen dominierenden Exportmarkt. Und für den ist eine schwache Währung, sprich ein zum US-Dollar schwacher Yuan, ein Vorteil.

Denn sobald die eigene Währung gegenüber der desjenigen Landes (in diesem Fall also der USA), in dem man seine Waren verkauft, an Wert verliert, steigt ja der Wert des Erlöses in US-Dollar. Beispiel:

Verkaufte ein chinesisches Unternehmen vor genau zwei Jahren eine Ware in den USA zu 100 US-Dollar, wurden daraus bei der Umwandlung zurück in Chinesische Yuan 634 Yuan, denn damals musste man für einen US-Dollar 6,34 Yuan bezahlen. Aktuell aber notiert der Kurs eines US-Dollars bei 7,34 Yuan. Was bedeutet: Jetzt würde man, wenn man die gleiche Ware in den USA verkauft, beim Rücktausch 734 Yuan oder über 15 Prozent mehr erlösen. Und nein, die Inflation frisst das nicht auf, die ist in China nämlich, zumindest offiziell, nahe null. Was bedeutet:

Expertenmeinung: Allzu sehr zittern müssten die chinesischen Exporteure vor Donald Trumps „Strafzöllen“ erst einmal nicht. Ein Glück, dass die Währung rechtzeitig gefallen ist … oder?

Eher kein Glück, sondern Kalkül. Denn der Yuan ist eine der wenigen Währungen, die aktiv von den Behörden beeinflussbar sind, während normalerweise der Markt über die Kursentwicklung entscheidet. Zwar tragen auch die sukzessiv etwas sinkenden Zinsen und das unter den Erwartungen bleibende Wachstum in China dazu bei, dass der US-Dollar zum Yuan mittlerweile nahe an die Hochs der Jahre 2022 und 2023 gestiegen ist. Aber da ist auch ein gerüttelt Maß an aktivem Dagegenhalten in Bezug auf die Erwartung steigender Einfuhrzölle dabei.

So sinkt der Druck auf die Unternehmensgewinne der chinesischen Exporteure. Und sollte es kommende Woche doch entgegen mittlerweile am Markt umgehender Hoffnungen zu harschen Zoll-Erhöhungen durch die USA kommen, wäre es nicht unbedingt überraschend, wenn die US-Dollar/Yuan-Relation diesen „Deckel“ im Bereich 7,3682/7,3750 Yuan pro US-Dollar sprengt.

Womit die Sache dann aber zweifellos nicht erledigt sein wird. Denn natürlich ist dieses aktive Beeinflussen der Währung den USA (und nicht nur denen) ein Dorn im Auge. Das Risiko, dass man die Zölle bei einem weiter nachgebendem Yuan erst recht erhöht, China dann mit höheren Einfuhrzöllen gegenüber US-Waren dagegenhält und wir eine Neuauflage des Handelsstreits aus Donald Trumps erster Amtszeit bekommen, ist nicht zu unterschätzen.

US-Dollar / Chinesischer Yuan: Chart vom 15.01.2025, Kurs 7,3486 Yuan, Kürzel: USD.CNH | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Chinas Wirtschaft fällt hinter den Wachstumsplan Pekings zurück. Zahlreiche Maßnahmen wurden bereits ergriffen. Aber kaum etwas wirkt so effektiv wie eine schwache Währung, denn die befeuert den Export. Wird China den Yuan abwerten?

In den meisten Ländern kann man keinen Einfluss darauf nehmen, wie die eigene Währung zu anderen notiert. In China schon, denn da wird eine Spanne festgelegt, in welcher der heimische Yuan zu einem Korb bestimmter anderer Währungen „floaten“ darf. Mit dieser sogenannten „Cental Parity Rate“ kann man Signale setzen, indem man sie nach oben oder unten verschiebt. Normalerweise bewegt sich der Yuan durch diese Bindung an andere Währungen eher unauffällig und in relativ moderaten Bahnen: Die Handelsspanne zum US-Dollar betrug seit Sommer 2023 keine fünf Prozent, bevor der US-Dollar Mitte September durch die Unterstützungszone 7,0875 zu 7,1160 Yuan pro US-Dollar rutschte.

US-Dollar / Chinesischer Yuan: Chart vom 07.10.2024, Kurs 7,0642 Yuan, Kürzel: USD.CNY | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
US-Dollar / Chinesischer Yuan: Chart vom 07.10.2024, Kurs 7,0642 Yuan, Kürzel: USD.CNY | Quelle: TWS

Ein fallender Kurs dieser im Chart gezeigten Relation bedeutet, dass man weniger Yuan für einen US-Dollar zahlt, d.h. der Yuan wertet auf. Diese jüngste Aufwertung war eine Reaktion auf den Start des chinesischen Konjunkturmaßnahmen-Pakets und die dadurch losgetretene Hausse der chinesischen Aktienmärkte. Die Nachfrage nach Yuan stieg, weil extrem viele internationale Akteure sofort in China dabei sein wollten. Dazu brauchte man die Landeswährung, also wurde die wegen der starken Nachfrage teurer. Was indes eine Entwicklung ist, die China ganz und gar nicht passen kann, denn:

Je teurer eine Währung wird, desto teurer werden die Waren dieses Landes im Ausland. Das drückt auf die Verkaufszahlen oder, wenn man den Preis nicht anhebt, auf die Gewinnspanne der Exporteure, die für das eingenommene Geld im Ausland dann beim Rücktausch in Yuan weniger bekommen. Angesichts des Wachstumsproblems in China wäre aber eine massive Ankurbelung der Exporte ideal. Nur müsste der Yuan dafür eben billiger werden statt zu steigen, nur dann würde man mit nennenswert mehr Absatz in den USA oder auch in Europa rechnen können. Die Frage ist: Wird man versuchen, das über die Festlegung der Wechselkursspanne zu erzwingen?

Expertenmeinung: Möglich wäre es, es könnte gut sein, dass man in China bislang nur noch überlegt, ob die dann zu befürchtenden Gegenmaßnahmen die Sache wert sein werden. Dass man den Yuan durchaus deutlich bewegen kann, zeigte sich z.B. im Zuge des Handelskriegs mit den USA, als man den Yuan zum US-Dollar z.B. 2018 kräftig abwertete (d.h. die im Chart abgebildete Relation stieg), um die von der Trump-Administration verhängten Strafzölle auszugleichen. Was den Nebeneffekt hat, dass US-Waren in China weniger Gewinn bringen bzw. teurer werden müssen und dadurch unattraktiver werden. Dasselbe Spiel wäre jetzt also höchst willkommen, wenn man nicht fürchten müsste, dass die USA und/oder Europa dann vermutlich schnell über höhere Einfuhrzölle dagegenhalten.

Dass der US-Dollar/Yuan-Kurs den Ausbruch nach unten in der vergangenen Woche fast komplett zurücknahm, ist ein Indiz dafür, dass man am Devisenmarkt mit einer solchen Abwertung rechnet. Das heißt aber nicht, dass China das auch wirklich tun wird. Ein Währungskrieg hat meist nur Verlierer … und Unruhe, neue Probleme und höhere Einfuhrzölle in die USA kann Peking jetzt nicht gebrauchen. Wahrscheinlicher wäre, dass man erst einmal abwartet, ob die bisherigen Maßnahmen zur Stimulierung des Wachstums effektiv sind.

Sind sie es (was indes zumindest offen ist), könnte es beim Yuan ruhig bleiben. Sind sie es nicht, dürfte der Yuan Schwächeanfälle erleiden, sprich die Relation US-Dollar/Yuan auf einmal steigen. Aber speziell hier ist für Forex-Trader besondere Vorsicht geboten, denn immer dann, wenn die Politik mit in der Suppe rührt, wird das Trading deutlich unberechenbarer. Die US-Dollar/Yuan-Relation ist wirklich nur etwas für Hartgesottene mit reichlich Erfahrung!