US-Präsidentschaftswahl 2024: Das sollten Börsen-Anleger beachten

von Wendelin Probst
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Die US-Präsidentschaftswahlen 2024 sind eines der meistbeachteten politischen Ereignisse weltweit. Die US-Wahlen sind nicht nur auf der politischen Ebene wichtig, sondern haben auch einen erheblichen Einfluss auf die Finanzmärkte – und zwar nicht nur in den USA, sondern weltweit.

Nachdem sich US-Präsident Joe Biden aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit zurückgezogen hatte, trat Vizepräsidentin Kamala Harris seine Nachfolge an. Sie tritt als demokratische Kandidatin gegen den umstrittenen republikanischen Ex-Präsidenten Donald Trump an.

In diesem Artikel sehen wir uns an, wie sich US-Wahlen auf den Aktienmarkt auswirken könnten.

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US-Wahlen 2024: Harris gegen Trump

Am 5. November 2024 finden die 60. Präsidentschaftswahlen in den Vereinigten Staaten statt. Die Entscheidung von Joe Biden, sich aus dem Wahlkampf zurückzuziehen, kam nach monatelangen Spekulationen und Bedenken innerhalb der Demokratischen Partei bezüglich seinen für jedermann offensichtlichen Alterserscheinungen und den Aussichten zur Wiederwahl. Auch die nationalen Umfragen favorisierten zunehmend Donald Trump. Wobei Umfragen, wie im Jahr 2016 sowohl die Brexit-Entscheidung als auch der damalige Wahlsieg Trumps gezeigt haben, durchaus auch mal gehörig daneben liegen können. Kamala Harris, die von Biden voll unterstützt wird, führt nun also die Kampagne als Kandidatin der Demokraten an. Das Duell Harris versus Trump hat die Dynamik des Wahlkampfes mittlerweile erheblich verändert, sodass die Karten neu gemischt wurden.

Was die Umfragen zur US-Wahl sagen

Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen 2024 zeichnet sich in den Umfragen ein spannender Kampf zwischen Kamala Harris und Donald Trump ab. Harris steht vor der Herausforderung, ihre Partei und die Wähler von ihrer Führungsstärke zu überzeugen. Auf der anderen Seite ist Trump trotz der Kontroversen, die ihn nach wie vor umgeben, bei seinen Anhängern weiterhin beliebt. Zudem haben die beiden vereitelten Attentatsversuche auf Trump dessen Status unter seinen Anhängern gestärkt. Die Umfragen deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hin, bei dem jeder Schritt und jede Aussage der Kandidaten auf die Goldwaage gelegt wird. So wie beispielsweise Trump, der für die abstruse Behauptung in einem Interview, wonach haitianische Einwanderer im Städtchen Springfield, Ohio, die Haustiere der weißen Bevölkerung einfangen und verspeisen würden, sehr viel Kritik und Spott einstecken musste. Doch Trumps Beliebtheit tat dies keinen Abbruch, wenngleich er in den Umfragen aktuell rund 2 Prozentpunkte hinter Harris liegt. Aufgrund des veralteten Wahlsystems ist jedoch das Wahlverhalten in den sogenannten „Swing States“ entscheidender als einzelne Prozentpunkte.

Trump vs. Harris | Online Broker LYNX
Quelle: RealClear Polling, 2024 National: Trump vs. Harris, https://www.realclearpolling.com/polls/president/general/2024/trump-vs-harris

Zahlreiche Einflussfaktoren bestimmen die Reaktion der Börse

Wie sich politische Veränderungen auf die Finanzmärkte auswirken, ist kein einfacher Determinismus nach dem Schema, wenn A passiert, folgt B, sondern ein sehr komplexes Thema, das von zahlreichen Einflussfaktoren bestimmt wird. Eine Rolle spielen beispielsweise die Erwartungen der Marktteilnehmer im Vorfeld, die Konjunkturlage inklusive der wirtschaftlichen Aussichten, sowie die internationalen Beziehungen.

Doch auch die Marktphase, in der sich die Börse zum Zeitpunkt des Ereignisses befindet, ist von entscheidender Bedeutung. Es macht beispielsweise einen gewaltigen Unterschied, ob sich die Börse bei schlechter Anlegerstimmung in den letzten Zügen eines Bärenmarktes befindet oder ob die Nachricht auf einen überhitzten, euphorischen Markt trifft, dem bereits die Luft ausgeht. Das sind natürlich Extrembeispiele und meist wird sich der Markt zwar irgendwo dazwischen befinden. Aber die aktuelle Marktlage aus einem übergeordneten Blickwinkel zu analysieren und einzuordnen schadet sicher auf keinen Fall. Denn erfahrene Anleger werden bestätigen, dass ein- und dieselbe Nachricht in einem anderen Marktumfeld mitunter sogar konträre Bewegungen hervorrufen kann – je nachdem ob die Anleger eher unter- oder überinvestiert sind. Es kommt also immer auch darauf an, auf welchen Boden eine Nachricht trifft. Doch zurück zur Präsidentschaftswahl:

Politische Unsicherheit erhöht die Volatilität

Wenn der Ausgang der US-Wahl relativ offen ist, so ist die unmittelbarste Auswirkung auf den Aktienmarkt ein Anstieg der Volatilität, also der Schwankungsbreite des Marktes. Denn je nach Ausgang der Wahl kann es eine drastische Änderung der Politik und folglich auch andere wirtschaftliche Voraussetzungen geben. Die Unsicherheiten diesbezüglich und wechselnde Wahrscheinlichkeiten spiegeln sich in starken Schwankungen der Kurse wider. Natürlich nur dann, wenn es nicht schon im Vorfeld eine klare Mehrheit für einen der Kandidaten gibt, der die Wahl dann auch mit großem Vorsprung gewinnt. Doch dies war bei den letzten US-Wahlen nie der Fall und auch diesmal zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab.  

Viele Anleger sind risikoscheu und halten sich vor der Wahl mit Aktienkäufen zurück, schichten in defensive Aktien um oder reduzieren ihre Positionen vorübergehend. Auch dadurch erhöht sich die Volatilität. Denn sobald ein bestimmter Ausgang der Wahl wahrscheinlicher wird, wollen die ersten Investoren wieder einsteigen. So gab es an den Aktienmärkten auch nach Wahlen und anderen politischen Abstimmungen wie beispielsweise dem Brexit oder dem letzten Wahlsieg Trumps im Jahr 2016 starke Kursausschläge. Auch wenn das Wahlergebnis in der Schwebe hängt oder sich die Führung während der Auszählung ändert, so reagieren die Kurse mit nervösen Ausschlägen. Falls die Börse zu dieser Zeit geschlossen ist, dann spielt sich das Hin und Her der Kurse auf dem Futures-Markt bzw. an den gerade geöffneten Handelsplätzen der Welt ab.

Der VIX-Index, der die Marktvolatilität misst, zeigt bereits jetzt an, dass sich die Anleger auf mögliche Kursausschläge vorbereiten. Dies ist weitgehend auf die Unsicherheit über die künftige Ausrichtung der Politik zurückzuführen. Historische Daten zeigen, dass die Volatilität in der Regel zurückgeht, sobald die Wahlergebnisse bekannt sind und mehr Klarheit über die künftige Politik besteht.

Negative Renditen vor den Präsidentschaftswahlen?

Einem Bericht von Wells Fargo zufolge schneidet der S&P 500 Index im Vorfeld von US-Präsidentschaftswahlen in der Regel schlechter ab. In den letzten sechs Wahlzyklen verzeichnete der Index in den zwei Monaten vor dem Wahltag im Schnitt eine negative Rendite von -4,3 %.  Auch die Aktien kleiner und mittlerer Unternehmen verzeichneten ähnliche Verluste. Dagegen schnitten defensive Sektoren wie Basiskonsumgüter, Versorger und das Gesundheitswesen mit Renditen von +3,9 %, +3,4 % und +2,3 % gut ab. Am schlechtesten hingegen schnitten die zyklischen Branchen Immobilien und Informationstechnologie mit durchschnittlichen Rückgängen von -3,5 % und -3 % ab.

Wirtschaftspolitik im Fokus der Investoren

Die Auswirkungen von Wahlen auf den Aktienmarkt werden auch stark von den wirtschaftspolitischen Plänen der Kandidaten beeinflusst. Politische Vorschläge in Bereichen wie Steuern, Handel, Regulierung und Staatsausgaben können erhebliche Auswirkungen auf Unternehmen und Sektoren haben. So können beispielsweise Ankündigungen von Steuersenkungen oder Deregulierungsmaßnahmen vom Markt positiv aufgenommen werden, während Vorschläge für Steuererhöhungen oder strengere Vorschriften meist nicht so gut ankommen.

Harris hat ein politisches Programm, das sich stark auf soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Wirtschaftsreformen konzentriert. Anleger sollten daher bei einem Wahlsieg der Demokratin Auswirkungen auf Sektoren wie Gesundheitswesen, Technologie und Energie erwarten. Während Trump bisher eine Politik der Deregulierung und Steuersenkungen verfolgte, würde Harris wahrscheinlich mehr Wert auf Regulierung, Steuereinnahmen und Staatsausgaben legen.

Ein Blick auf den S&P 500 Index während der Präsidentschaftswahlen 2016 zeigt, dass die Märkte aufgrund der Unsicherheit über die unkonventionellen und unkalkulierbaren politischen Absichten Donald Trumps zunächst negativ reagierten. Nachdem jedoch seine Pläne für umfangreiche Steuersenkungen und Deregulierung deutlicher wurden, erholten sich die Märkte schnell und erreichten sogar neue Höchststände.

Branchen im Fokus

Einzelne Branchen und Sektoren können durch den Wahlausgang stark beeinflusst werden. So könnten Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien beispielsweise von Harris’ Schwerpunkt auf Klimawandel und erneuerbare Energien profitieren, während die Produktion fossiler Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle wahrscheinlich weniger Unterstützung erhalten würde als unter Trump. In Bezug auf Technologieunternehmen könnte Harris Datenschutz- und Kartellfragen stärker in den Vordergrund stellen. Doch auch Trump hat offenbar Pläne, um die Macht der großen Tech-Konzerne einzudämmen.

Während der letzten Wahl 2020 standen Technologieunternehmen besonders im Rampenlicht, unter anderem wegen der Sorgen über strengere Vorschriften und kartellrechtliche Maßnahmen, die von beiden Parteien vorgeschlagen wurden. Der Technologiemarkt, insbesondere Big Tech Aktien wie Google, Amazon oder Facebook, vollzogen Kursschwankungen, die mit den Wahlberichten und den Debatten über geplante Regulierungen korrelierten.

Internationale Auswirkungen der US-Wahl

US-Wahlen wirken sich auch auf internationale Finanzmärkte aus, insbesondere von Ländern, die stark vom Handel mit den Vereinigten Staaten abhängig sind. Politische Veränderungen, die sich auf die Handelsbeziehungen auswirken, wie Zölle und Handelsabkommen, können auch ausländische Börsen durchrütteln. Dies zeigte sich speziell während Trumps Amtszeit, in der ein Handelskrieg zwischen den USA und China ausgelöst wurde. Vor allem die oft überraschenden und zudem von Trump recht undiplomatisch formulierten Ankündigungen von Strafzöllen auf chinesische Importe sorgten an den Börsen mehrfach für kurzzeitige Turbulenzen. Auch die EU und Deutschland gerieten in Trumps Visier.

Eine mögliche Präsidentin Harris könnte eine neue Dynamik in die Beziehungen der USA zu anderen Ländern bringen, die sich entsprechend auf die internationalen Märkte auswirken würde. Die Handelspolitik ist also zu Recht ein entscheidendes Thema im Wahlkampf, insbesondere im Hinblick auf die angespannten Beziehungen zwischen den USA und China.

Historische Renditen: Die Theorie des Präsidentschaftszyklus

Die Beziehung zwischen den US-Präsidentschaftswahlen und den Aktienmarktrenditen ist ein interessantes Thema – nicht nur für Wirtschaftswissenschaftler, sondern auch für Anleger und Analysten. Die in der Vergangenheit beobachteten Muster könnten Aufschluss darüber geben, wie der Präsidentschaftszyklus die Finanzmärkte beeinflussen könnte.

Die Theorie des Präsidentschaftszyklus verknüpft die Aktienmarktentwicklung mit der Amtszeit eines US-Präsidenten. Dieser Zyklus wird entsprechend der Amtszeit eines US-Präsidenten in vier Jahre unterteilt.

  • Erstes Jahr: Dieses Jahr ist häufig durch relativ niedrige Aktienmarktrenditen gekennzeichnet. Die neue Regierung legt zunächst oft unpopuläre politische Maßnahmen fest, die kurzfristig für die Wirtschaft schmerzhaft sind, wie z. B. Steuererhöhungen oder regulatorische Vorgaben.
  • Zweites Jahr: Auch im zweiten Jahr des Präsidentschaftszyklus bleiben die Renditen oft moderat, denn die Auswirkungen der Regierungspolitik sind meist weiterhin ungewiss, sodass die Märkte dies reflektieren.
  • Drittes Jahr: Historisch gesehen zeigt das dritte Jahr des Präsidentschaftszyklus die stärkste Performance am Aktienmarkt. In diesem sogenannten Vorwahljahr führt die amtierende Regierung häufig Konjunkturmaßnahmen ein, um die Wirtschaft zu stärken und die Gunst der Wähler zu gewinnen.
  • Viertes Jahr: Im vierten Jahr, dem Wahljahr, sind die Renditen zumeist positiv, können aber je nach erwartetem Wahlausgang und den in Aussicht gestellten politischen Maßnahmen der Kandidaten variieren.
Jährliche Gewinne nach verschiedenen Präsidentschaftsjahren und politischen Parteien in Prozent nach 1928 | Online Broker LYNX
Quelle: gurufocus, Presidential Cycle, Political Parties and the Stock Market, https://www.gurufocus.com/market/presidential-cycle

Historische Renditen und Prognosen

Nach Untersuchungen des Stock Trader’s Almanac zeigen die Marktdaten, dass seit 1928 die durchschnittliche jährliche Rendite des S&P 500 im dritten Jahr des Präsidentschaftswahlzyklus etwa +14 % beträgt und damit deutlich höher ist als in allen anderen Jahren. Dieses Muster verdeutlicht – der Theorie zufolge – die Auswirkungen stimulierender wirtschaftspolitischer Maßnahmen, die häufig im Vorfeld einer Wahl durchgeführt werden.

Generell machen sich die Anleger meist zu große Sorgen über den Ausgang von Wahlen. Es wäre jedoch besser, dem Ergebnis nicht allzu viel Bedeutung beizumessen. Getreu dem Sprichwort „Politische Börsen haben kurze Beine“, wirkten sich Wahlergebnisse in der Vergangenheit nur geringfügig oder gar nicht auf die langfristigen Anlagerenditen aus. Laut Darrell Spence, Ökonom bei Capital Group, wird dem Präsidenten zu viel Einfluss auf die Gesundheit der US-Wirtschaft zugeschrieben – in beide Richtungen. Denn es gibt sehr viele andere Faktoren, die das Wirtschaftswachstum und die Marktrenditen bestimmen, ohne dass der Präsident einen Einfluss darauf hat.

Für Anleger ist es wichtig, investiert zu bleiben. Ein Beispiel: Eine Investition von 1.000 USD in den S&P 500 Index bei Amtsantritt von Franklin D. Roosevelt wäre heute fast 22 Mio. USD wert, unabhängig davon, dass sich in der Zwischenzeit acht demokratische und sieben republikanische Präsidenten abwechselten. Ein Ausstieg aus dem Markt, nur um eine bestimmte Partei oder einen bestimmten Kandidaten zu meiden, hätte die Rendite durchaus beeinträchtigen können. Die wahren Gewinner sind die Anleger, die der Versuchung widerstanden haben, ihre Entscheidungen von Wahlergebnissen abhängig zu machen, und langfristig investiert blieben.

Wachstum von einem hypothetischen 1000 US-Dollar Investment in S&P 500 Index | Online Broker LYNX
Quelle: Capitalgroup, How elections move markets in 5 charts, https://www.capitalgroup.com/advisor/ca/en/insights/articles/how-elections-move-markets-5-charts.html

Aktien versus Anleihen

Anleihen sind in der Regel weniger schwankungsanfällig als Aktien, aber auch nicht immun gegen Wahleinflüsse. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich die Politik einer neuen Regierung auf die Zinssätze auswirkt. Eine expansive Finanzpolitik und eine hohe Neuverschuldung kann beispielsweise zu höheren Zinsen und damit niedrigeren Anleihekursen führen. Auch die Nominierung des US-Notenbankchefs durch den Präsidenten kann einen Einfluss auf die Geldpolitik der Federal Reserve (Fed) und damit die Zinsen haben.

Präsidentschaftskandidaten lenken die Aufmerksamkeit häufig auf die Probleme des Landes, und im Wahlkampf werden regelmäßig negative Entwicklungen hervorgehoben. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Anleger vor den Wahlen eher vorsichtig agieren. Insbesondere auch deshalb, weil die starken Kursschwankungen bei der überraschenden Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten im Jahr 2016 noch im Hinterkopf sein dürften.

Seit 1992 haben die Anleger im Vorfeld der Wahlen ihr Vermögen häufig vorübergehend in Geldmarktfonds angelegt, die traditionell als „Safe Haven“ (sicherer Hafen) zu den risikoärmsten Anlageformen gehören. Im Gegensatz dazu verzeichneten Aktienfonds im Jahr unmittelbar nach einer Wahl die höchsten Nettozuflüsse. Dies deutet darauf hin, dass viele Anleger in Wahljahren das Risiko minimieren und erst dann wieder an den Aktienmarkt zurückkehren, wenn keine Unsicherheit mehr besteht. Dabei besteht jedoch die Gefahr, dass den Anlegern Renditen entgehen, weil sie nicht oder zu wenig in Aktien investiert sind. Untersuchungen der Capital Group zeigen, dass genau dies in der Vergangenheit der Fall war.

Durchschnittliche Nettomittelflüsse nach Jahr der Präsidentschaften von 1992 bis 2023 | Online Broker LYNX
Quelle: Capitalgroup, How elections move markets in 5 charts, https://www.capitalgroup.com/advisor/ca/en/insights/articles/how-elections-move-markets-5-charts.html

Auf hohe Volatilität vorbereitet sein

Historischen Daten zufolge steigt der Aktienmarkt am Wahltag in etwa 80 % der Fälle an. Am Tag danach ist dann jedoch mit einer sehr hohen Volatilität zu rechnen. Angesichts der bevorstehenden Wahlen sollten sich die Anleger auf erhebliche Marktschwankungen einstellen. Der VIX-Index und die erhöhten Marginanforderungen deuten darauf hin, dass die Märkte mit dem Näherrücken des Wahltermins eine höhere Volatilität implizieren. Anleger und Trader tun also gut daran, sich darauf vorzubereiten und Anlagestrategien entsprechend anzupassen.

Der VIX-Index ist ein Maß für die erwartete Volatilität des S&P 500-Index. Der Preis des VIX-Index leitet sich aus Optionen ab. Dabei werden Optionen mit einer Restlaufzeit zwischen 23 und 37 Tagen betrachtet. Daraus berechnet sich dann die durchschnittliche implizite Volatilität für 30-Tage-Optionen auf den S&P 500-Index.

Der VIX Future für Oktober liegt aktuell bei 19,25 Punkten und damit oberhalb des aktuellen VIX, der am 27. September bei 16,96 Punkten notierte. Dies entspricht einem sogenannten Contango, was bedeutet, dass ein näherliegender Kontrakt unterhalb des Kontrakts des Folgemonats notiert. Der nächste Future Kontrakt für November handelt derzeit bei 18,62 und befindet sich damit in einer sogenannten Backwardation, d. h. die Preise für längerfristige Futures-Kontrakte sind niedriger als die Preise für Futures-Kontrakte, die früher auslaufen. Die Marktteilnehmer erwarten also, dass sich die Volatilität im Laufe des Novembers wieder etwas beruhigt.

CBOE Volatilitäts-Index | Online Broker LYNX
CBOE Volatilitäts-Index | Quelle: TWS

Erhöhte Margin Anforderungen beim Handel über LYNX

Die höhere „implizite Volatilität“ von Optionen zeigt die Erwartungen der Marktteilnehmer an, dass die Volatilität Richtung Wahltermin ansteigen könnte. LYNX und Interactive Brokers teilen diese Markteinschätzung und erhöhen deshalb die Margin-Anforderungen. Eine Erhöhung der Margin Anforderungen ist ein Schutzmechanismus, der sowohl den Anleger als auch den Broker vor großen Verlusten bewahrt, die im Worst Case sogar die Einlage übersteigen könnten.

Um die Anleger vor hoher Volatilität zu schützen, werden die bestehenden Marginanforderungen von Oktober an um +35 % erhöht. Dies gilt sowohl für die Ersteinschussanforderungen (Initial Margin) als auch für die Erhaltungsmargin (Maintenance Margin). Zur Veranschaulichung: Bei einem Margin-Konto besteht für die Aktien einer bestimmten Risikoeinstufung eine Standard-Marginanforderung von 50 % Ersteinschuss und 25 % Erhaltungsmargin. Wenn diese Anforderungen um 35 % erhöht werden, beträgt die Margin zum Einstieg in die Position 67,5 % und die Erhaltungsmargin dann 33,75 %. Für Portfolio-Margin-Konten gilt dasselbe.

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Quellen:
Real Clear Polling: 2024 National: Trump vs. Harris (30.09.2024); https://www.realclearpolling.com/polls/president/general/2024/trump-vs-harris
Guru Focus: Presidential Cycle, Political Parties and the Stock Market (30.09.2024); https://www.gurufocus.com/market/presidential-cycle


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