Von einer Rekord-Dividende zur nächsten – So lassen sich die Ausschüttungen der DAX30 Unternehmen der letzten Jahre zusammenfassen.
DAX-Konzerne zahlen Rekord-Dividenden
Nach der Rekordsumme von 29,9 Mrd. Euro im vergangenen Jahr, werden Prognosen zufolge die deutschen Konzerne im Jahr 2015 30,2 Mrd. Euro ausschütten. An der Spitze der ausschüttenden DAX-Unternehmen steht dabei erneut der Versicherungskonzern Allianz. Schätzungen zufolge wird das Unternehmen aus München die Ausschüttungen auch 2015 anheben. Diesmal wahrscheinlich um 6 %, was einer Dividende von ungefähr 7,25 Euro je Aktie entspricht. Die Allianz ist damit der TOP-Zahler unter den DAX-Konzernen und hat die Gewinnbeteiligung für Aktionäre seit 2008 jährlich erhöht.
Licht und Schatten
Wo Licht ist, ist auch Schatten – Dieses Sprichwort beschreibt die aktuelle Situation beim DAX-Konzern Deutsche Bank sehr gut, denn der ehemalige Branchen Primus gab kürzlich bekannt, im Gegensatz zu vielen anderen DAX-Unternehmen, für die Jahre 2015 und 2016 keine Dividende zahlen zu wollen. Der Vorstandsvorsitzender John Cryan begründete diese Maßnahme mit der aktuellen unternehmerischen Situation sowie der Vielzahl an laufenden Rechtsstreitigkeiten.
Durch diese Entscheidung wird die Deutsche Bank seit der Neuformierung des Geldhauses im Jahr 1952 erstmalig keine Gewinne an die Aktionäre ausschütten. Somit beendet der ehemalige Investmentbanker und jetzige Vorstandschef des größten deutschen Geldhauses eine Dividendenserie, welche selbst der Finanzkrise 2008/2009 erfolgreich trotzte.
Im Gegensatz zur Deutschen Bank kündigte die Commerzbank an, im kommenden Jahr erstmalig seit 2007 wieder eine Dividende an ihre Aktionäre auszuschütten. Die Überschneidung dieser Meldung mit der Streichung der Dividende bei der Deutschen Bank wird der scheidende Vorstandschef der Commerzbank, Martin Blessing, nicht ganz ohne Genugtuung vernommen haben.
Für die Deutsche Bank ist die Streichung der Dividende aufgrund der Commerzbankentscheidung hingegen doppelt bitter. Macht es die „Rolle rückwärts“ doch perfekt – vom Branchen Primus zum Dividenden-Schlusslicht.
Vom Branchen Primus zum Dividenden-Schlusslicht
Nach der aktuellen Informationslage wäre die Deutsche Bank der einzige DAX-Konzern, welcher für das laufende Geschäftsjahr keine Dividende ausschüttet. Ob die Entscheidung der Deutschen Bank jedoch final ist, bleibt abzuwarten.
Auch beim skandalgeprägten Volkswagenkonzern gibt es derzeit Diskussionen, die Ausschüttung auszusetzen. Allerdings liefen die Geschäfte bis zum Bekanntwerden der Manipulation ausgezeichnet und Geld für eine Dividende auf Vorjahresniveau wäre somit vorhanden. Aufgrund der Manipulationen rechnen einige Analysten jedoch mit Schadensersatzforderungen im mittleren zweistelligen Milliardenbereich – Eine Tatsache, die die Entscheidung einer möglichen Dividendenzahlung beeinflussen könnte.
Der Konzern selbst ist bereits auf der Suche nach möglichen Einsparpotenzialen und führt dazu auch Gespräche mit den Gewerkschaften. Forderungen auf einen Dividendenverzicht könnten während dieser Gespräche eventuell aufkommen.
Aktuell ist dies jedoch noch kein Thema und es wird für die Vorzugsaktien des Volkswagenkonzerns mit der Hälfte der Vorjahresdividende gerechnet. Diese könnte sich um 2,43 Euro bewegen, was einer Dividendenrendite von immerhin rund 2,5% entsprechen würde.
Volkswagen versus Dividendenrekord
Sollte der Volkswagenkonzern die Dividende jedoch vollständig streichen, würde der DAX-Ausschüttungsrekord des Vorjahres wahrscheinlich nicht übertroffen werden. Dennoch kann der Kauf von Dividendenwerten für das eigene Portfolio sehr interessant sein.
Aufgrund der europäischen Staatsschuldenkrise, sowie der daraus resultierenden Zinspolitik der europäischen Notenbank, sind die Renditen für Staatsanleihen auf einem historischen Tiefststand. Wer dem deutschen Staat beispielsweise Geld in Form von Bundesanleihen leiht, erhält aktuell eine Rendite von 0,6% per anno, die durchschnittliche Dividendenrendite der DAX-Unternehmen liegt hingegen bei rund 3 %. Vor nicht allzu langer Zeit – im Jahr 2011- lagen beide Renditen noch nahezu gleichauf.
Gestreut investieren
Wer sich kein eigenes Dividenden-Portfolio aufbauen möchte, kann auch unkompliziert über ETFs (Exchange Traded Funds) in Dividendenwerte investieren. Anleger können aus einer Vielzahl von ETFs wählen und sich für eine Dividendenstrategie entscheiden. Im Folgenden finden Sie eine beispielhafte Auswahl an ETFs, welche alle über LYNX handelbar sind:
Wer keine Streuung, sondern direkte Investitionen in ein Dividenden ausschüttendes Unternehmen bevorzugt, kann selbstverständlich die Aktien des gewünschten Unternehmens auch direkt erwerben.
Oft lässt die Bekanntgabe der Dividendenhöhe bzw. die Dividendenzahlung auch einige Rückschlüsse über das Unternehmen zu, denn streng genommen sind Dividenden nichts anderes als Anteilsbeteiligungen am Unternehmenserfolg. Dies führt häufig dazu, dass Dividenden im gleichen Umfang wie der Unternehmensgewinn steigen.
Im Idealfall steigt die Dividende jährlich an. Als Paradebeispiele sind amerikanischen Unternehmen wie Procter & Gambler oder Coca Cola zu nennen, welche ihre Dividende seit mehr als 50 Jahren kontinuierlich erhöhen.
Doch nicht nur US-Unternehmen sind so anlegerfreundlich, auch deutsche Unternehmen meinen es häufig sehr gut mit den Aktionären. Fresenius hebt zum Beispiel bereits zum 23. Mal in Folge die Dividende an und auch Aktionäre von Bayer können sich freuen, denn der Leverkusener Konzern erhöht bereits zum elften Mal in zwölf Jahren die Ausschüttungen.
Wer direkt Aktien eines Unternehmens kauft, sollte neben der Dividendenrendite allerdings auch die generelle Situation und wirtschaftliche Position des Unternehmens bewerten. Traditionell sind Branchen mit stetigen Gewinnen für hohe Dividenden prädestiniert. Im Folgenden möchten wir ihnen ein paar Dividendenaktien vorstellen, die sich in den letzten Jahren bewährt haben.
Allianz – ISIN: DE0008404005 – Symbol: ALV – WKN: 840400 – Währung: EUR
Der Münchener Versicherungskonzern Allianz ist der größte Versicherer in Europa und ist aufgrund der jährlichen Ausschüttung von 50 % des Nettogewinns ein interessanter Dividendenwert. Sonderausschüttungen sind ebenfalls möglich, sofern das Budget für Akquisitionen nicht ausgeschöpft wird. Die bereits abgeschlossenen Quartale im Jahr 2015 liefen ordentlich und der Nettogewinn liegt acht Prozent über den Vorjahreswerten. Bei aktuellem Börsenkurs liegt die Dividendenrendite bei 4,3%.
BASF – ISIN: DE000BASF111 – Symbol: BAS – WKN: BASF11 – Währung: EUR
Mit dem Chemiekonzern BASF aus Leverkusen können sich Anleger neben Dividenden auch Wachstumschancen ins Depot legen. Bekanntermaßen laufen aktuell die Geschäfte aufgrund der wirtschaftlichen Abkühlung in China nicht zur vollen Zufriedenheit, was jedoch zum zyklischen Geschäft von BASF gehört. Eventuell bieten die derzeit günstigen Kurse daher gute Einstiegsmöglichkeiten. Trotz der aktuellen Situation bekennt sich der Konzern zu Dividendenzahlungen, welche laut Vorgabe des Konzerns jährlich steigen sollen. Die aktuelle Dividendenrendite beträgt ca. 3,8%.
BMW Vz. – ISIN: DE0005190037 – Symbol: BMW – WKN: 519003 – Währung: EUR
Bevor ein Anleger Anteile am Münchener Autobauer BMW in sein Depot legt, muss sich dieser zuerst entscheiden – Stimmrecht oder eine hohe Dividende – denn vom Autobauer gibt es Stammaktien (Stimmrechte) und Vorzugsaktien. Mit den Vorzugsaktien verzichtet ein Anleger auf sein Stimmrecht bei der Hauptversammlung. Im Gegenzug erhält dieser dafür eine höhere Dividende. Die Vorzüge werden aktuell mit rund 20%igem Abschlag zu den Stammaktien gehandelt. Aufgrund der um 2 Cent höheren Dividende sowie dem Kursabschlag beläuft sich die Dividendenrendite auf rund 4%.
Die vorgestellten ETFs und Aktien können Sie über LYNX bereits ab 5,80 Euro handeln. Neben ETFs können Sie natürlich auch mit Optionen auf die Entwicklung von Aktien spekulieren, welche über LYNX bereits ab 2,00 Euro pro Kontrakt handelbar sind. Nehmen Sie sich die Zeit unsere Gebühren mit denen der Konkurrenz zu vergleichen und handeln Sie ETFs, Aktien oder Optionen über unsere professionelle Handelsplattform.
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Offenlegung gemäß § 34b WpHG zwecks möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in dem besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels nicht investiert.