Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Versandhändler befindet sich an der Börse aktuell noch immer auf dem Vormarsch. Zuletzt hatte ich der Zalando-Aktie im September des vorigen Jahres positive Aussichten mit auf den Weg gegeben. Damals konnte das Papier gerade eine wichtige Widerstandsebene nach oben durchbrechen: Dies war gleichzeitig auch der Startschuss für die Bullen, das Ruder zu übernehmen.
Diese haben in den letzten Monaten auch das Geschehen weitgehend diktiert. Die letzte Korrektur bis auf rund 28 EUR war zwar etwas schärfer als gewollt, doch die Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs konnte gehalten werden.
Expertenmeinung: Auch auf langfristige Sicht befindet sich die Aktie inmitten einer nachhaltigen Trendwende. Der nächste größere Widerstand befindet sich bei rund 36 EUR, gefolgt vom Hoch aus dem Jahr 2023, welches bei 45.81 EUR liegt. Dies könnte mitunter ein mögliches Kursziel für das erste Quartal sein.
Derzeit haben die Bullen das Zepter in der Hand. Erst wenn der kürzlich aufgebaute Boden bei 30.68 EUR nach unten verletzt werden würde, dürfte sich die Lage ändern. Vorerst gebe ich der Aktie weiterhin positive Aussichten mit auf den Weg.
Aussicht: BULLISCH
Firmendepot für Kapitalgesellschaften
Sie möchten ein Depot für Ihre GmbH, AG oder UG eröffnen und Betriebsvermögen in Wertpapieren anlegen? Informieren Sie sich jetzt über unser Wertpapierdepot für Geschäftskunden: Mehr zum Firmendepot über LYNX
Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
Knapp eine Stunde nach dem offiziellen Handelsende lieferte Zalando vorläufige Rumpfdaten für das Jahr 2024. Der Gewinn auf EBIT-Basis lag sehr solide über der unternehmenseigenen Prognose, die Aktie reagierte im nachbörslichen Handel positiv. Reicht das für die Wende?
Das war wirklich gut, was Zalando da vorlegen konnte. Ja, der Umsatz legte nur eher mäßig zu, um 3,9 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro, das Bruttowarenvolumen stieg um 4,5 Prozent. Aber woher sollte ein Umsatzboom auch kommen, in einem derart trüben Konsumumfeld. Zudem verstärkt sich der Online-Händler ja mit „About You“ und verbreitert damit die Kundenbasis und den Marktanteil. Sollte der Konsum in Europa wieder an Fahrt aufnehmen, hätte man dann eine bessere Ausgangsbasis. Aber nicht nur wegen des von den Anlegern aufgrund des Preises mit gemischten Gefühlen aufgenommenen Zukaufs, sondern auch, weil man bei einem kaum weniger wichtigen Aspekt 2024 gut vorankam:
Bei der Umsatzrendite. Zalando meldete einen vorläufig errechneten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 510 Millionen Euro. Das unternehmenseigene Ziel lautete zuvor 440 bis 480 Millionen. Nimmt man davon die Mitte, liegt das EBIT damit gut zehn Prozent über Ziel – eine saubere Leistung. Denn 2023 lag man da bei 350 Millionen, was klar macht: Aus einem nur leicht steigenden Umsatz gelang es, deutlich mehr Gewinn zu generieren, sprich die EBIT-Marge zog solide an, konkret auf etwa 4,85 Prozent, wenn man das EBIT von 510 Millionen ins Verhältnis zu den gemeldeten 10,5 Milliarden Umsatz setzt. Was bedeutet:
Expertenmeinung: Zalando hat sich mit der gesteigerten Rentabilität eine ideale Basis geschaffen, um in einem anziehenden Konsumumfeld beim Gewinn so richtig durchzustarten. Und auch, wenn die Aktie sich schon ein gutes Stück von der Handelsspanne nach oben hatte lösen können, die das Jahr 2024 dominierte: Dieser Schritt nach vorne dürfte noch in keiner Weise eingepreist sein.
Dass man hier keine Zahlen vorgesetzt bekam, mit denen man längst gerechnet hatte, zeigt die Reaktion der Trader im abendlichen Handel, hier im Chart der Börsenplatz Tradegate. Um 17:30 Uhr beendete die Zalando-Aktie den regulären Handel bei 29,18 Euro. Gegen 20:30 Uhr, etwa zwei Stunden nach den per Ad-hoc-Mitteilung gemeldeten Vorab-Zahlen, lag die Aktie bei 31,99 Euro und damit fast zehn Prozent über dem offiziellen Schlusskurs.
Damit ist der Kurs, der im Vorfeld ja wochenlang im Korrekturmodus gelaufen war, zwar erst in und noch nicht über den Kreuzwiderstandsbereich 31/32 Euro gelaufen. Aber selbst dann, wenn man heute im regulären Handel Kurse unter denen des Vorabends sehen sollte, wäre die Aktie angesichts dieser Zahlen eine, bei der man auf diesem Niveau über den Einstieg zumindest nachdenken könnte … und eine, die man aber auf jeden Fall jetzt von seiner Short-Liste streichen sollte.
Ein anderes Unternehmen zu übernehmen, kostet Geld. Daher ist es normal, dass die Aktie des Käufers bei solchen Nachrichten fällt und die des übernommenen Unternehmens steigt. So ging es bei Zalando am Mittwoch auch los, doch am Ende schloss die Aktie im Plus. Warum?
Zalando meldete am Mittwochmorgen nicht nur, dass man den Aktionären des ebenfalls im Bereich Mode agierenden deutschen Online-Händlers About You 6,50 Euro pro Aktie anbietet. Man teilte ebenfalls mit, dass die Großaktionäre von About You bereits zugestimmt haben, ihre Anteile an Zalando zu verkaufen. Und da es sich da insgesamt um 73 Prozent aller Aktien handelt, ist die Übernahme, vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen, schon „durch“.
Da die About-You-Aktie am Dienstagabend bei 3,90 Euro geschlossen hatte, wirkten die 6,50 Euro, die Zalando da bietet, äußerst happig. Das dürfte der Grund gewesen sein, weshalb die Zalando-Aktie am Morgen erst einmal abtauchte, bis zu 9,2 Prozent ging es nach unten. Dass der Kurs in den Tagen zuvor erheblich gestiegen und markttechnisch heißgelaufen war, dürfte denen, die da umgehend die Reißleine zogen, die Entscheidung noch erleichtert haben.
Aber dann drehte die Aktie. Und sie grenzte nicht nur die Verluste ein, sie schloss am Ende 1,63 Prozent im Plus und hatte am Tageshoch sogar knapp 4,2 Prozent zugelegt. Warum dieser Sinneswandel? Nur, weil die Aktie die nächstgelegene Unterstützung in Form des Oktober-Hochs bei 30,82 Euro gehalten hatte? Nein, der Grund dürfte sein, dass die Akteure nach dem ersten Reflex, den Übernehmenden zu verkaufen, genauer hingesehen hatten.
Expertenmeinung: Denn die angebotenen 6,50 Euro mögen zum vorherigen Kurs der About-You-Aktie viel sein. Aber wenn man sich ansieht, dass es sich hier um eine Aktie handelt, deren erster Börsenkurs im Juni 2021 bei 25,60 Euro gelegen hatte und die seither nie aus dem Abwärtstrend herauskam, ist das Angebot zwar einerseits verlockend genug, um die gebeutelten About-You-Aktionäre zum Verkauf zu bewegen. Immerhin liegen diese 6,50 Euro auf einem Level, den die Aktie zuletzt im Sommer 2023 – und auch nur kurz – hatte überbieten können. Aber es ist andererseits nicht zu teuer, wenn die Akquisition Zalando wirklich mehr bringt als einen Konkurrenten durch „Schlucken“ loszuwerden. Und das ließe sich so sehen.
Denn zum einen agiert About You im Bereich jüngerer Kunden, Zalando hat seine Stärke in den Altersklassen darüber: passt. Zum anderen sind beide Unternehmen ähnlich strukturiert und im gleichen Markt unterwegs, so dass die Übernahme wohl Synergie-Effekte auslöst, die Zalando in der Pressemeldung auf 100 Millionen jährlich schätzt. Zugleich erwartet Zalando, dass die Wachstumsraten und die Margenziele unverändert bleiben, sodass den Anlegern im Laufe des Tages dämmerte:
About You zu akquirieren, während die Aktie so niedrig notiert, ist, als würde man einen Apfel im genau richtigen Moment vom Baum pflücken. Das wirkt wie ein cleverer Schachzug, bei dem ein Topf seinen Deckel findet. Wie weit das die Aktie weiter ziehen könnte, ist zwar nicht absehbar. Aber der Gedanke, dass diese Übernahme ein Auslöser sein könnte, um den Aufwärtstrend der Zalando-Aktie zu beenden, der ist vom Tisch. Solange diese gestern locker verteidigte Supportlinie bei 30,82 Euro hält, gibt es für die Bären hier nichts zu verdienen.
Quellen: Meldung über das Übernahmeangebot an die About You-Anleger, 11.12.2024: https://corporate.zalando.com/de/investor-relations/zalando-und-about-you-buendeln-ihre-kraefte
Drei Handelstage, knapp 13 Prozent Kursanstieg: Die Zalando-Aktie hat umgehend mit dem Beginn der Handelswoche und mit ihr des neuen Börsenmonats massiv zugelegt. Doch was preisen die Trader da eigentlich ein?
Der tiefste Kurs der Aktie des Online-Händlers in diesem vierten Quartal wurde am 6. November bei 25,79 Euro erreicht, unmittelbar nach Vorlage der Neun-Monats-Zahlen. Und neuere Zahlen gibt es bislang nicht. Wie also ließe sich rechtfertigen, dass die Anleger nach der Bilanz ausstiegen, die Aktie aktuell aber knapp 29 Prozent über diesem Tief von Anfang November notiert? Ist das so eine Art Black Friday & Weihnachtsgeschäft-Rallye?
Denkbar wäre es, clever wäre es nicht. Denn dass Online-Händler wie Zalando in dieser Zeit steigende Umsätze sehen, weiß man ja. Das ist daher auch schon insgesamt eingepreist. Jetzt wie wild zuzugreifen wäre nur dann logisch unterfüttert, wenn man unterstellen könnte, dass nicht nur mehr über die Ladentheke geht, sondern auch unerwartet viel in der Kasse hängen bleibt, sprich die Margen stark ausfallen. Kann man das?
Expertenmeinung: Das kann man lapidar mit „wo soll’s herkommen?“ beantworten. Schließlich hatten wir gerade erst letzte Woche die deutschen Einzelhandelsumsätze des Oktobers auf dem Tisch. Ein Minus von 1,5 Prozent zum September, 1,0 Prozent Anstieg im Vorjahresvergleich: mager. Als ob es überhaupt solcher Zahlen bedürfte; dass der Einzelhandel in den Seilen hängt, kann jeder beim Gang vor die Tür selbst sehen. Man müsste also unterstellen, dass zwar im Laden nichts geht, online aber umso mehr und dass Zalando dabei massiv profitiert.
Nun gibt es Analysten, die das genau so sehen. Letzte Woche rief RBC Capital mit 50 Euro das höchste unter den aktuellen Kurszielen aus. Gestern kam HSBC mit einem Ziel von immerhin 40 Euro. Aber um solche Kurslevels zu rechtfertigen, müsste in den kommenden Jahren viel klappen und nichts schiefgehen. Erwarten bzw. hoffen kann man das … und man darf vermuten, dass die Käufer der letzten Tage auch genau das tun. Aber nüchtern betrachtet haben wir derzeit ein ungünstiges Umfeld für Händler, die Artikel anbieten, die großenteils nicht zum täglich Notwendigen gehören, sondern nur „nice to have“ sind. Zalando gehört dazu.
Dementsprechend gibt es auch andere Ansichten in Sachen gerechtfertigtem Kurs. Ebenfalls gestern kam die LBBW und reduzierte bei einem Kursziel von 32,50 Euro ihre Einschätzung von „Kaufen“ auf „Halten“. Die UBS ebenso wie JP Morgan sehen die Aktie derzeit bei 28 Euro und stufen sie ebenso nur mit „Halten“ ein. Und beide kamen mit diesen Kurszielen nach der Bilanz von Anfang November … und jüngere Daten gibt es, wie gesagt, nicht. Also?
Hier wird eine Menge positiver Zukunft eingepreist. Auch, wenn der Ausbruch über den markanten Widerstand in Form des Hochs vom August 2023 bei 32,17 Euro ein bullisches Signal ist: Damit ist die Aktie eher teuer bewertet und markttechnisch überkauft. Und um diesen Level zu halten oder sogar auszubauen, müsste ein positiveres Konsumumfeld entstehen, als wir es derzeit sehen. Nüchtern betrachtet ist Letzteres aber die Variante mit der geringeren Wahrscheinlichkeit, zumindest auf Sicht der nächsten zwei, drei Quartale. Daher wäre der Gedanke, in diese Rallye hinein zu verkaufen, nicht nur mit einem Blick darauf, was zuletzt immer passierte, wenn der RSI-Indikator in die überkaufte Zone lief, überlegenswert.
Allzu begeistert reagierten die Marktteilnehmer auf Zalandos Quartalsbilanz, die am Dienstag auf den Tisch kam, nicht. Aber am Ende des Tages war der Großteil der Abgaben aufgeholt. Am Mittwoch jedoch öffneten sich dann doch die Schleusentore. Aber eher nicht wegen der Bilanz.
War es das Wahlergebnis in den USA, bei dem man anfangs bis auf direkt negativ betroffene Branchen wie die Autobauer noch dachte, mit den steigenden US-Indizes mitlaufen zu müssen, um dann am späten Vormittag am Gesamtmarkt ins Minus abzudrehen, das Zalando mit in die Tiefe riss? Denkbar wäre es, wenn man folgende Gedankenkette aufmacht:
Die im Januar beginnende Regierungszeit von Trump wird der europäischen Wirtschaft Probleme machen, den Export in die USA unter Druck setzen. Das hat zwar in erster Linie wenig bis gar nichts mit Zalando zu tun, in zweiter Linie aber schon. Denn die auf Basis dessen, was man heute abschätzen kann, wahrscheinliche Entwicklung beinhaltet steigende geopolitische Risiken für Europa, Druck auf die Exporteure, aus den USA herüberschwappende, anziehende Preise und damit auch Druck auf sehr viele Verbraucher. Und geht es den Verbrauchern schlechter, bekommen Online-Händler wie Zalando das zu spüren.
Was hieße: Die am Dienstag vorgelegten Quartalsergebnisse waren zwar „okay“, weil im Rahmen der Erwartungen. Und würde die Tendenz eines leichten Umsatzwachstums bei leicht anziehenden Gewinnmargen weitergehen, wäre die Aktie auch nach der Rallye des Septembers, die sie auf neue Jahreshochs geführt hatte, nicht zu teuer bewertet. Würde dieses zuletzt in die Zukunft fortgeführte Gewinnwachstum aber nicht kommen, wäre sie definitiv zu teuer. Und die bislang eher wahrscheinlich wirkende Version der Zukunft in Form eines weiter steigenden Gewinns erhielt in der Wahlnacht einen Dämpfer. Will heißen:
Expertenmeinung: Die Quartalsbilanz, die nach der Anhebung der 2024er-Prognose vom 10. Oktober auch so erwartet wurde, ist wahrscheinlich nicht für den am Mittwoch auf einmal doch noch aufkommenden, stärkeren und diesmal nicht auf Käufe treffenden Verkaufsdruck verantwortlich, sondern eine neue Version der Zukunft in Sachen Umsatz- und Gewinnpotenzial. Wobei es jetzt darum geht, wie weit diese aufgekommene Unruhe reicht.
Der erste wichtige Support in Form der Zwischenhochs vom März, April und Mai ist bereits gefallen, auf den zweiten steuert die Aktie jetzt zu. Aber der ist der wichtigere, daher wird es jetzt spannend sein zu beobachten, ob der Druck auch in diesem jetzt nahe gekommenen Unterstützungsbereich weitergeht, was indizieren würde, dass nicht nur sicherheitshalber Positionen reduziert werden, sondern die Bären zum Angriff übergehen.
Es geht um die Zone der Zwischenhochs der Monate Juni bis September im Bereich 24,58 bis 25,14 Euro sowie die knapp darunter, bei aktuell 24,06 Euro, verlaufende 200-Tage-Linie. Würde dieser Support fallen, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht bis in den Bereich 20,26/20,95 Euro frei. Und da steigende Kurse die Kauflaune befeuern und so die Hausse aus sich selbst heraus nähren, dasselbe aber auch auf der Baisse-Seite gilt, wenn die Stimmungslage in Sorge und Unsicherheit umschlägt, wäre es riskant, im Fall eines Tests dieser jetzt nahe kommenden Unterstützungszone einfach die Hand aufzuhalten, bevor sich abzeichnet, dass man mit Käufen nicht alleine auf weiter Flur stünde.
Gerechnet vom Jahrestief im Januar ist die Aktie des Online-Händlers Zalando auf dem Weg zur Kursverdoppelung. Das Chartbild ist bislang tadellos bullisch, aber was steht hinter dieser kräftigen Aufwärtsbewegung? Für heute zum Beispiel eine angehobene 2024er-Prognose.
Am Donnerstag nach Xetra-Handelsschluss meldete Zalando, dass das sehr gut gelaufene Sommerquartal die Basis für eine Aufwärts-Korrektur der Gesamtjahresprognose bietet. Der Umsatz stieg im dritten Quartal um fünf Prozent auf 2,4 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte von den 23 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 93 Millionen zu.
Damit gilt ab jetzt für das Gesamtjahr folgender Ausblick seitens des Unternehmens: Die Umsatzprognose, die bisher eine Spanne von null bis fünf Prozent Anstieg auswies, wird auf der Unterseite eingegrenzt, jetzt sieht Zalando eine Range zwischen zwei und fünf Prozent. Für das um Sonderfaktoren bereinigte EBIT erwartet der Online-Händler statt den bisher avisierten 380 bis 450 Millionen Euro eine Spanne zwischen 440 und 480 Millionen.
Im abendlichen, umsatzarmen Handel reagierte die Aktie mit Aufschlägen zwischen zwei und vier Prozent. Kein Wunder, immerhin sind Prognosen, die nicht nach unten, sondern nach oben korrigiert werden, in letzter Zeit ein wenig selten geworden. Die Frage ist: Wie weit reicht dieser neue Treibstoff für die Aktie?
Expertenmeinung: Das ist eine Frage dahingehend, was sich potenzielle Käufer jetzt ausmalen. Ob sie Zalandos Gewinn jetzt rasant an und über den bisherigen Rekordgewinn des starken Jahres 2021 laufen sehen und entsprechend jetzt erst neu einsteigen oder reichlich zukaufen. Oder ob sie sich sagen, dass die Prognose-Anhebung zwar erfreulich, aber nicht gerade revolutionär groß war und sich beim Blick auf den Chart und/oder die aktuell für einen Online-Händler normale Bewertung der Aktie sagen, dass ein Kurssprung womöglich eher eine Gelegenheit sein könnte, hier, Bestand vorausgesetzt, mal Kasse zu machen.
Wenn die Aktie die positive Reaktion von gestern Abend in den regulären Handel hinüber rettet, könnte man womöglich jetzt direkt sehen, welche Seite da überwiegt. Denn ja, charttechnisch sieht die Sache grundsätzlich tadellos aus. Der Kurs hatte im September das bisherige, im April entstandene Jahreshoch mit Schwung überboten, Anfang dieser Woche nahe an diese Linie zurückgesetzt, da aber sofort wieder Käufe gesehen, so dass man diesen Rücksetzer als erfolgreichen Pullback an den Ausbruchslevel einordnen darf. Aber:
Auf der anderen Seite bewegen wir uns momentan eher nicht in einem Umfeld, in dem man sicher sein könnte, dass der Konsum kurz vor einem massiven Zuwachs steht. Und die Aktie ist bereits sehr stark gelaufen. Zwar ist der Aufwärtstrend bislang tadellos, aber er stößt jetzt auf Hürden. Zum einen ist das die bei aktuell 31,25 verlaufende obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals, zum anderen das Zwischenhoch vom Sommer 2023 bei 32,17 Euro, zugleich ist die Aktie markttechnisch heißgelaufen, wie der RSI-Indikator zeigt.
Diese obere Begrenzung des Trendkanals könnte heute womöglich bereits erreicht werden. Dort würde sich dann zeigen, ob die Optimisten überwiegen oder doch schon so viele investiert sind, dass Gewinnmitnahmen die Nachfrage übersteigen. Ein Augenmerk sollte in letzterem Fall auf dem April-Hoch bei 27,41 Euro liegen. Wenn das auf Schlusskursbasis fallen sollte, wäre aus bullischer Sicht der Wurm drin!
Quellenangaben: Anhebung der 2024er-Jahresprognose, 10.10.2024: https://corporate.zalando.com/de/finanzen/q3-trading-statement