Zalando Aktie Prognose Zalando: Ein cleverer Schachzug

News: Aktuelle Analyse der Zalando Aktie

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Zalando
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Zur Zalando Aktie

Ein anderes Unternehmen zu übernehmen, kostet Geld. Daher ist es normal, dass die Aktie des Käufers bei solchen Nachrichten fällt und die des übernommenen Unternehmens steigt. So ging es bei Zalando am Mittwoch auch los, doch am Ende schloss die Aktie im Plus. Warum?

Zalando meldete am Mittwochmorgen nicht nur, dass man den Aktionären des ebenfalls im Bereich Mode agierenden deutschen Online-Händlers About You 6,50 Euro pro Aktie anbietet. Man teilte ebenfalls mit, dass die Großaktionäre von About You bereits zugestimmt haben, ihre Anteile an Zalando zu verkaufen. Und da es sich da insgesamt um 73 Prozent aller Aktien handelt, ist die Übernahme, vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen, schon „durch“.

Da die About-You-Aktie am Dienstagabend bei 3,90 Euro geschlossen hatte, wirkten die 6,50 Euro, die Zalando da bietet, äußerst happig. Das dürfte der Grund gewesen sein, weshalb die Zalando-Aktie am Morgen erst einmal abtauchte, bis zu 9,2 Prozent ging es nach unten. Dass der Kurs in den Tagen zuvor erheblich gestiegen und markttechnisch heißgelaufen war, dürfte denen, die da umgehend die Reißleine zogen, die Entscheidung noch erleichtert haben.

Zalando Aktie: Chart vom 11.12.2024, Kurs 34,99 Euro, Kürzel: ZAL | Online Broker LYNX
Zalando Aktie: Chart vom 11.12.2024, Kurs 34,99 Euro, Kürzel: ZAL | Quelle: TWS

Aber dann drehte die Aktie. Und sie grenzte nicht nur die Verluste ein, sie schloss am Ende 1,63 Prozent im Plus und hatte am Tageshoch sogar knapp 4,2 Prozent zugelegt. Warum dieser Sinneswandel? Nur, weil die Aktie die nächstgelegene Unterstützung in Form des Oktober-Hochs bei 30,82 Euro gehalten hatte? Nein, der Grund dürfte sein, dass die Akteure nach dem ersten Reflex, den Übernehmenden zu verkaufen, genauer hingesehen hatten.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Zalando Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Denn die angebotenen 6,50 Euro mögen zum vorherigen Kurs der About-You-Aktie viel sein. Aber wenn man sich ansieht, dass es sich hier um eine Aktie handelt, deren erster Börsenkurs im Juni 2021 bei 25,60 Euro gelegen hatte und die seither nie aus dem Abwärtstrend herauskam, ist das Angebot zwar einerseits verlockend genug, um die gebeutelten About-You-Aktionäre zum Verkauf zu bewegen. Immerhin liegen diese 6,50 Euro auf einem Level, den die Aktie zuletzt im Sommer 2023 – und auch nur kurz – hatte überbieten können. Aber es ist andererseits nicht zu teuer, wenn die Akquisition Zalando wirklich mehr bringt als einen Konkurrenten durch „Schlucken“ loszuwerden. Und das ließe sich so sehen.

Denn zum einen agiert About You im Bereich jüngerer Kunden, Zalando hat seine Stärke in den Altersklassen darüber: passt. Zum anderen sind beide Unternehmen ähnlich strukturiert und im gleichen Markt unterwegs, so dass die Übernahme wohl Synergie-Effekte auslöst, die Zalando in der Pressemeldung auf 100 Millionen jährlich schätzt. Zugleich erwartet Zalando, dass die Wachstumsraten und die Margenziele unverändert bleiben, sodass den Anlegern im Laufe des Tages dämmerte:

About You zu akquirieren, während die Aktie so niedrig notiert, ist, als würde man einen Apfel im genau richtigen Moment vom Baum pflücken. Das wirkt wie ein cleverer Schachzug, bei dem ein Topf seinen Deckel findet. Wie weit das die Aktie weiter ziehen könnte, ist zwar nicht absehbar. Aber der Gedanke, dass diese Übernahme ein Auslöser sein könnte, um den Aufwärtstrend der Zalando-Aktie zu beenden, der ist vom Tisch. Solange diese gestern locker verteidigte Supportlinie bei 30,82 Euro hält, gibt es für die Bären hier nichts zu verdienen.

Quellen:
Meldung über das Übernahmeangebot an die About You-Anleger, 11.12.2024: https://corporate.zalando.com/de/investor-relations/zalando-und-about-you-buendeln-ihre-kraefte

Top Flop Aktien – Übersicht der Gewinner und Verlierer

Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2024? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top FlopMDAX Top FlopEuro Stoxx Top FlopDow Jones Top FlopNasdaq 100 Top Flop

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Vorherige Analysen der Zalando Aktie

Drei Handelstage, knapp 13 Prozent Kursanstieg: Die Zalando-Aktie hat umgehend mit dem Beginn der Handelswoche und mit ihr des neuen Börsenmonats massiv zugelegt. Doch was preisen die Trader da eigentlich ein?

Der tiefste Kurs der Aktie des Online-Händlers in diesem vierten Quartal wurde am 6. November bei 25,79 Euro erreicht, unmittelbar nach Vorlage der Neun-Monats-Zahlen. Und neuere Zahlen gibt es bislang nicht. Wie also ließe sich rechtfertigen, dass die Anleger nach der Bilanz ausstiegen, die Aktie aktuell aber knapp 29 Prozent über diesem Tief von Anfang November notiert? Ist das so eine Art Black Friday & Weihnachtsgeschäft-Rallye?

Denkbar wäre es, clever wäre es nicht. Denn dass Online-Händler wie Zalando in dieser Zeit steigende Umsätze sehen, weiß man ja. Das ist daher auch schon insgesamt eingepreist. Jetzt wie wild zuzugreifen wäre nur dann logisch unterfüttert, wenn man unterstellen könnte, dass nicht nur mehr über die Ladentheke geht, sondern auch unerwartet viel in der Kasse hängen bleibt, sprich die Margen stark ausfallen. Kann man das?

Expertenmeinung: Das kann man lapidar mit „wo soll’s herkommen?“ beantworten. Schließlich hatten wir gerade erst letzte Woche die deutschen Einzelhandelsumsätze des Oktobers auf dem Tisch. Ein Minus von 1,5 Prozent zum September, 1,0 Prozent Anstieg im Vorjahresvergleich: mager. Als ob es überhaupt solcher Zahlen bedürfte; dass der Einzelhandel in den Seilen hängt, kann jeder beim Gang vor die Tür selbst sehen. Man müsste also unterstellen, dass zwar im Laden nichts geht, online aber umso mehr und dass Zalando dabei massiv profitiert.

Nun gibt es Analysten, die das genau so sehen. Letzte Woche rief RBC Capital mit 50 Euro das höchste unter den aktuellen Kurszielen aus. Gestern kam HSBC mit einem Ziel von immerhin 40 Euro. Aber um solche Kurslevels zu rechtfertigen, müsste in den kommenden Jahren viel klappen und nichts schiefgehen. Erwarten bzw. hoffen kann man das … und man darf vermuten, dass die Käufer der letzten Tage auch genau das tun. Aber nüchtern betrachtet haben wir derzeit ein ungünstiges Umfeld für Händler, die Artikel anbieten, die großenteils nicht zum täglich Notwendigen gehören, sondern nur „nice to have“ sind. Zalando gehört dazu.

Dementsprechend gibt es auch andere Ansichten in Sachen gerechtfertigtem Kurs. Ebenfalls gestern kam die LBBW und reduzierte bei einem Kursziel von 32,50 Euro ihre Einschätzung von „Kaufen“ auf „Halten“. Die UBS ebenso wie JP Morgan sehen die Aktie derzeit bei 28 Euro und stufen sie ebenso nur mit „Halten“ ein. Und beide kamen mit diesen Kurszielen nach der Bilanz von Anfang November … und jüngere Daten gibt es, wie gesagt, nicht. Also?

Hier wird eine Menge positiver Zukunft eingepreist. Auch, wenn der Ausbruch über den markanten Widerstand in Form des Hochs vom August 2023 bei 32,17 Euro ein bullisches Signal ist: Damit ist die Aktie eher teuer bewertet und markttechnisch überkauft. Und um diesen Level zu halten oder sogar auszubauen, müsste ein positiveres Konsumumfeld entstehen, als wir es derzeit sehen. Nüchtern betrachtet ist Letzteres aber die Variante mit der geringeren Wahrscheinlichkeit, zumindest auf Sicht der nächsten zwei, drei Quartale. Daher wäre der Gedanke, in diese Rallye hinein zu verkaufen, nicht nur mit einem Blick darauf, was zuletzt immer passierte, wenn der RSI-Indikator in die überkaufte Zone lief, überlegenswert.

Zalando Aktie: Chart vom 04.12.2024, Kurs 33,23 Euro, Kürzel: ZAL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Allzu begeistert reagierten die Marktteilnehmer auf Zalandos Quartalsbilanz, die am Dienstag auf den Tisch kam, nicht. Aber am Ende des Tages war der Großteil der Abgaben aufgeholt. Am Mittwoch jedoch öffneten sich dann doch die Schleusentore. Aber eher nicht wegen der Bilanz.

War es das Wahlergebnis in den USA, bei dem man anfangs bis auf direkt negativ betroffene Branchen wie die Autobauer noch dachte, mit den steigenden US-Indizes mitlaufen zu müssen, um dann am späten Vormittag am Gesamtmarkt ins Minus abzudrehen, das Zalando mit in die Tiefe riss? Denkbar wäre es, wenn man folgende Gedankenkette aufmacht:

Die im Januar beginnende Regierungszeit von Trump wird der europäischen Wirtschaft Probleme machen, den Export in die USA unter Druck setzen. Das hat zwar in erster Linie wenig bis gar nichts mit Zalando zu tun, in zweiter Linie aber schon. Denn die auf Basis dessen, was man heute abschätzen kann, wahrscheinliche Entwicklung beinhaltet steigende geopolitische Risiken für Europa, Druck auf die Exporteure, aus den USA herüberschwappende, anziehende Preise und damit auch Druck auf sehr viele Verbraucher. Und geht es den Verbrauchern schlechter, bekommen Online-Händler wie Zalando das zu spüren.

Was hieße: Die am Dienstag vorgelegten Quartalsergebnisse waren zwar „okay“, weil im Rahmen der Erwartungen. Und würde die Tendenz eines leichten Umsatzwachstums bei leicht anziehenden Gewinnmargen weitergehen, wäre die Aktie auch nach der Rallye des Septembers, die sie auf neue Jahreshochs geführt hatte, nicht zu teuer bewertet. Würde dieses zuletzt in die Zukunft fortgeführte Gewinnwachstum aber nicht kommen, wäre sie definitiv zu teuer. Und die bislang eher wahrscheinlich wirkende Version der Zukunft in Form eines weiter steigenden Gewinns erhielt in der Wahlnacht einen Dämpfer. Will heißen:

Expertenmeinung: Die Quartalsbilanz, die nach der Anhebung der 2024er-Prognose vom 10. Oktober auch so erwartet wurde, ist wahrscheinlich nicht für den am Mittwoch auf einmal doch noch aufkommenden, stärkeren und diesmal nicht auf Käufe treffenden Verkaufsdruck verantwortlich, sondern eine neue Version der Zukunft in Sachen Umsatz- und Gewinnpotenzial. Wobei es jetzt darum geht, wie weit diese aufgekommene Unruhe reicht.

Der erste wichtige Support in Form der Zwischenhochs vom März, April und Mai ist bereits gefallen, auf den zweiten steuert die Aktie jetzt zu. Aber der ist der wichtigere, daher wird es jetzt spannend sein zu beobachten, ob der Druck auch in diesem jetzt nahe gekommenen Unterstützungsbereich weitergeht, was indizieren würde, dass nicht nur sicherheitshalber Positionen reduziert werden, sondern die Bären zum Angriff übergehen.

Zalando Aktie: Chart vom 06.11.2024, Kurs 26,09 Euro, Kürzel: ZAL | Online Broker LYNX
Zalando Aktie: Chart vom 06.11.2024, Kurs 26,09 Euro, Kürzel: ZAL | Quelle: TWS

Es geht um die Zone der Zwischenhochs der Monate Juni bis September im Bereich 24,58 bis 25,14 Euro sowie die knapp darunter, bei aktuell 24,06 Euro, verlaufende 200-Tage-Linie. Würde dieser Support fallen, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht bis in den Bereich 20,26/20,95 Euro frei. Und da steigende Kurse die Kauflaune befeuern und so die Hausse aus sich selbst heraus nähren, dasselbe aber auch auf der Baisse-Seite gilt, wenn die Stimmungslage in Sorge und Unsicherheit umschlägt, wäre es riskant, im Fall eines Tests dieser jetzt nahe kommenden Unterstützungszone einfach die Hand aufzuhalten, bevor sich abzeichnet, dass man mit Käufen nicht alleine auf weiter Flur stünde.

Gerechnet vom Jahrestief im Januar ist die Aktie des Online-Händlers Zalando auf dem Weg zur Kursverdoppelung. Das Chartbild ist bislang tadellos bullisch, aber was steht hinter dieser kräftigen Aufwärtsbewegung? Für heute zum Beispiel eine angehobene 2024er-Prognose.

Am Donnerstag nach Xetra-Handelsschluss meldete Zalando, dass das sehr gut gelaufene Sommerquartal die Basis für eine Aufwärts-Korrektur der Gesamtjahresprognose bietet. Der Umsatz stieg im dritten Quartal um fünf Prozent auf 2,4 Milliarden Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte von den 23 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 93 Millionen zu.

Damit gilt ab jetzt für das Gesamtjahr folgender Ausblick seitens des Unternehmens: Die Umsatzprognose, die bisher eine Spanne von null bis fünf Prozent Anstieg auswies, wird auf der Unterseite eingegrenzt, jetzt sieht Zalando eine Range zwischen zwei und fünf Prozent. Für das um Sonderfaktoren bereinigte EBIT erwartet der Online-Händler statt den bisher avisierten 380 bis 450 Millionen Euro eine Spanne zwischen 440 und 480 Millionen.

Im abendlichen, umsatzarmen Handel reagierte die Aktie mit Aufschlägen zwischen zwei und vier Prozent. Kein Wunder, immerhin sind Prognosen, die nicht nach unten, sondern nach oben korrigiert werden, in letzter Zeit ein wenig selten geworden. Die Frage ist: Wie weit reicht dieser neue Treibstoff für die Aktie?

Expertenmeinung: Das ist eine Frage dahingehend, was sich potenzielle Käufer jetzt ausmalen. Ob sie Zalandos Gewinn jetzt rasant an und über den bisherigen Rekordgewinn des starken Jahres 2021 laufen sehen und entsprechend jetzt erst neu einsteigen oder reichlich zukaufen. Oder ob sie sich sagen, dass die Prognose-Anhebung zwar erfreulich, aber nicht gerade revolutionär groß war und sich beim Blick auf den Chart und/oder die aktuell für einen Online-Händler normale Bewertung der Aktie sagen, dass ein Kurssprung womöglich eher eine Gelegenheit sein könnte, hier, Bestand vorausgesetzt, mal Kasse zu machen.

Wenn die Aktie die positive Reaktion von gestern Abend in den regulären Handel hinüber rettet, könnte man womöglich jetzt direkt sehen, welche Seite da überwiegt. Denn ja, charttechnisch sieht die Sache grundsätzlich tadellos aus. Der Kurs hatte im September das bisherige, im April entstandene Jahreshoch mit Schwung überboten, Anfang dieser Woche nahe an diese Linie zurückgesetzt, da aber sofort wieder Käufe gesehen, so dass man diesen Rücksetzer als erfolgreichen Pullback an den Ausbruchslevel einordnen darf. Aber:

Auf der anderen Seite bewegen wir uns momentan eher nicht in einem Umfeld, in dem man sicher sein könnte, dass der Konsum kurz vor einem massiven Zuwachs steht. Und die Aktie ist bereits sehr stark gelaufen. Zwar ist der Aufwärtstrend bislang tadellos, aber er stößt jetzt auf Hürden. Zum einen ist das die bei aktuell 31,25 verlaufende obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals, zum anderen das Zwischenhoch vom Sommer 2023 bei 32,17 Euro, zugleich ist die Aktie markttechnisch heißgelaufen, wie der RSI-Indikator zeigt.

Diese obere Begrenzung des Trendkanals könnte heute womöglich bereits erreicht werden. Dort würde sich dann zeigen, ob die Optimisten überwiegen oder doch schon so viele investiert sind, dass Gewinnmitnahmen die Nachfrage übersteigen. Ein Augenmerk sollte in letzterem Fall auf dem April-Hoch bei 27,41 Euro liegen. Wenn das auf Schlusskursbasis fallen sollte, wäre aus bullischer Sicht der Wurm drin!

Zalando Aktie: Chart vom 10.10.2024, Kurs 29,85 Euro, Kürzel: ZAL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Anhebung der 2024er-Jahresprognose, 10.10.2024:
https://corporate.zalando.com/de/finanzen/q3-trading-statement

Binnen drei Wochen hat die Zalando-Aktie in der Spitze fast 45 Prozent zugelegt. Im Chart präsentiert sich dadurch eine „Fahnenstange“ wie aus dem Lehrbuch. Was indes keine große Gefahr wäre, sollte die Rallye solide von Fakten unterfüttert sein. Ist die das?

Die Hausse nährt die Hausse, das klingt nach einer dieser Plattitüden, denen man an der Börse so oft begegnet, aber dieser Spruch hat schon eine tiefere Wahrheit zu bieten. Denn er erinnert daran, dass ein Kurs nicht selten nur deswegen steigt, weil er steigt, sprich weil Marktteilnehmer hier schnelle Gewinne sehen, die sie auch machen möchten. Sie kaufen wegen des starken Momentums einer Rallye und hinterfragen nicht deren Hintergrund. Was letztlich einer konsequenten Trendfolge entspricht: Folge dem Trend, basta. Aber dieser Vorgabe folgt eigentlich noch das Wort „solange“, was gerne vergessen wird:

Folge dem Trend, solange der nicht so heiß läuft, dass das Risiko eines schlagartigen Einbruchs besteht. Und tust Du es trotzdem, dann nur mit einem konsequenten Stop Loss. Die Frage, ob bei Zalando dieses Risiko besteht, ist leicht zu beantworten: ja.

Expertenmeinung: Es besteht deswegen, weil die Aktie nach den jüngsten Quartalszahlen, die am 6. August kamen, eine zunächst positive Reaktion abverkaufte und bei 21,48 Euro schloss. Weil sie danach zwar wieder anzog, dann aber in der Widerstandszone 24,67/24,94 Euro scheiterte und auf den Level zurückfiel, den sie nach der Bilanz erreicht hatte. Erst ab dem 13. September schoss der Kurs auf einmal nach oben, durchbrach die Widerstandszone, an der er zuvor mehrfach abdrehte und stieg immer weiter, zuletzt bis relativ nahe an die obere Begrenzung eines ab Januar zu konstruierenden Aufwärtstrendkanals. Wodurch er auch noch markttechnisch heiß gelaufen ist. Aber seither gibt es keine neuen Zahlen, sondern nur…

… Zinssenkungsphantasie. Das Problem dabei ist, dass langsam wieder billiger werdende Kredite nicht automatisch für ein Anspringen des Konsums im Bereich Mode-Onlinehandel sorgen. Da geht es nicht darum, für ein Paar neue Schuhe oder Kosmetik einen Kredit aufzunehmen, den man bei einem einen halben Prozentpunkt höher liegendem EZB-Leitzins nicht aufgenommen hätte. Es geht um die Verbraucherstimmung. Herrscht dort Zuversicht vor, die den Konsum ankurbeln könnte? Nein, davon ist bislang nichts zu sehen – im Gegenteil. Die bullischen Trader sind es, die zuversichtlich sind, aber nicht die, auf die es ankommt: die Verbraucher. Das macht aus diesem Kursanstieg eine Fahnenstange, die nicht aus Stahl ist, sondern aus morschem Holz.

Was nicht heißt, dass die Aktie jetzt, nachdem sie am Dienstag schwach in den neuen Monat gestartet ist, zwingend umgehend wegbrechen muss. Es heißt aber, dass sie es jederzeit könnte. Die Käufer, die sich um vorstehende Problematik nicht scheren, könnten schon heute wiederkommen, könnten Zalando ans obere Ende des Trendkanals um 31 Euro oder an das markante Hoch vom Juli 2023 bei 32,17 Euro treiben. Aber nur, wer sich darüber im Klaren ist, dass auch die andere Option im Raum steht, die eines abrupten Bruchs der „Fahnenstange“, reagiert schnell und konsequent, wenn es anders kommt. Sollte Zalando unter dem April-Hoch bei 27,65 Euro schließen, würde es im Holz bereits erheblich krachen … konsequente Stop Loss Long sind daher nicht bloß eine gute Idee, sondern zwingend!

Zalando Aktie: Chart vom 01.10.2024, Kurs 29,00 Euro, Kürzel: ZAL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des deutschen Onlinehändlers geht seit einigen Tagen regelrecht durch die Decke. Nachdem die Zalando-Aktie sich zuletzt noch mit den Tiefs der letzten Monate herumschlagen musste, haben mittlerweile die Bullen das Zepter übernommen. Der zuletzt starke Anstieg wurde zudem von hohem Volumen begleitet.

Dies ist ein recht starkes Signal, welches auf hohen Kaufdruck hindeutet. In diesem Zusammenhang konnte das Papier zudem die hartnäckige Widerstandsebene bei rund 25 EUR in eindrucksvoller Manier durchbrechen. Somit könnte die heiß ersehnte Trendwende nun endlich geglückt sein.   

Expertenmeinung: Im längerfristigen Chartbild hat sich Zalando der nächsten wichtigen Hürde, dem Hoch von April dieses Jahres genähert. Wenn auch dieser Widerstand gebrochen werden würde, wäre der Weg auch im Wochenchart zu einem neuen Aufwärtstrend geebnet. Das wäre dann wohl der endgültige Startschuss für eine möglicherweise nachhaltige Rallye.

Alles in allem scheinen die Bullen alles richtigzumachen. Dennoch wäre eine kleine Zwischenkonsolidierung nicht verkehrt. Eine Verschnaufpause würde der Aktie mehr Luft für einen nachhaltigen Anstieg liefern.

Aussicht: BULLISCH

Zalando Aktie: Chart vom 23.09.2024, Kurs: 27.68 EUR, Kürzel: ZAL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Zalando Aktie: Chart vom 23.09.2024, Kurs: 27.68 EUR, Kürzel: ZAL | Quelle: TWS