Knapp eine Stunde nach dem offiziellen Handelsende lieferte Zalando vorläufige Rumpfdaten für das Jahr 2024. Der Gewinn auf EBIT-Basis lag sehr solide über der unternehmenseigenen Prognose, die Aktie reagierte im nachbörslichen Handel positiv. Reicht das für die Wende?
Das war wirklich gut, was Zalando da vorlegen konnte. Ja, der Umsatz legte nur eher mäßig zu, um 3,9 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro, das Bruttowarenvolumen stieg um 4,5 Prozent. Aber woher sollte ein Umsatzboom auch kommen, in einem derart trüben Konsumumfeld. Zudem verstärkt sich der Online-Händler ja mit „About You“ und verbreitert damit die Kundenbasis und den Marktanteil. Sollte der Konsum in Europa wieder an Fahrt aufnehmen, hätte man dann eine bessere Ausgangsbasis. Aber nicht nur wegen des von den Anlegern aufgrund des Preises mit gemischten Gefühlen aufgenommenen Zukaufs, sondern auch, weil man bei einem kaum weniger wichtigen Aspekt 2024 gut vorankam:
Bei der Umsatzrendite. Zalando meldete einen vorläufig errechneten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 510 Millionen Euro. Das unternehmenseigene Ziel lautete zuvor 440 bis 480 Millionen. Nimmt man davon die Mitte, liegt das EBIT damit gut zehn Prozent über Ziel – eine saubere Leistung. Denn 2023 lag man da bei 350 Millionen, was klar macht: Aus einem nur leicht steigenden Umsatz gelang es, deutlich mehr Gewinn zu generieren, sprich die EBIT-Marge zog solide an, konkret auf etwa 4,85 Prozent, wenn man das EBIT von 510 Millionen ins Verhältnis zu den gemeldeten 10,5 Milliarden Umsatz setzt. Was bedeutet:
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Expertenmeinung: Zalando hat sich mit der gesteigerten Rentabilität eine ideale Basis geschaffen, um in einem anziehenden Konsumumfeld beim Gewinn so richtig durchzustarten. Und auch, wenn die Aktie sich schon ein gutes Stück von der Handelsspanne nach oben hatte lösen können, die das Jahr 2024 dominierte: Dieser Schritt nach vorne dürfte noch in keiner Weise eingepreist sein.
Dass man hier keine Zahlen vorgesetzt bekam, mit denen man längst gerechnet hatte, zeigt die Reaktion der Trader im abendlichen Handel, hier im Chart der Börsenplatz Tradegate. Um 17:30 Uhr beendete die Zalando-Aktie den regulären Handel bei 29,18 Euro. Gegen 20:30 Uhr, etwa zwei Stunden nach den per Ad-hoc-Mitteilung gemeldeten Vorab-Zahlen, lag die Aktie bei 31,99 Euro und damit fast zehn Prozent über dem offiziellen Schlusskurs.
Damit ist der Kurs, der im Vorfeld ja wochenlang im Korrekturmodus gelaufen war, zwar erst in und noch nicht über den Kreuzwiderstandsbereich 31/32 Euro gelaufen. Aber selbst dann, wenn man heute im regulären Handel Kurse unter denen des Vorabends sehen sollte, wäre die Aktie angesichts dieser Zahlen eine, bei der man auf diesem Niveau über den Einstieg zumindest nachdenken könnte … und eine, die man aber auf jeden Fall jetzt von seiner Short-Liste streichen sollte.
Quellen:
Vorläufige Ergebnisse 2024, 15.01.2025: https://corporate.zalando.com/de/investor-relations/finanzpublikationen/pflichtveroeffentlichungen/ad-hoc-mitteilungen
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