Western Union Aktie Prognose Western Union: 8% Dividende und massive Aktienrückkäufe

Western Union ist ein hässliches kleines Entlein. Vielleicht wird aber unterschätzt, wieviel das Geschäft abwirft und an die Aktionäre ausgeschüttet werden kann.

Weltweit mehr als 500.000 Niederlassungen

Western Union ist ein globales Finanzdienstleistungsunternehmen, das sich auf Geldtransfers spezialisiert hat.

Gegründet im Jahr 1851 in den USA, begann man ursprünglich als Telegrafenunternehmen und entwickelte sich über die Jahre zu einem der größten Anbieter von Geldüberweisungen weltweit.

Die Hauptdienstleistung von Western Union besteht darin, dass Kunden schnell und sicher Geld in fast jedes Land der Welt senden können. Dabei ist das Geld oft innerhalb von Minuten verfügbar, je nach Zielland und Überweisungsmethode.

Das Netzwerk von Western Union umfasst weltweit mehr als 500.000 Akzeptanzstellen in mehr als 200 Ländern. Dadurch ist Western Union eines der am weitesten verbreiteten Finanzdienstleistungsunternehmen weltweit, was es Kunden ermöglicht, fast überall auf der Welt Geld zu senden und zu empfangen.

Western Union bietet verschiedene Optionen für den Geldtransfer in etlichen Währungen an. Kunden können Geld sowohl online als auch in einer der zahlreichen Western Union Filialen senden. Das Geld kann auf unterschiedliche Weise empfangen werden, entweder in bar in einer Filiale, auf ein Bankkonto überwiesen, oder in einigen Fällen sogar auf eine mobile Wallet.

Hässliches kleines Entlein

Western Union hat in der Vergangenheit Kritik auf sich gezogen, da ihre Dienstleistungen gelegentlich für betrügerische Aktivitäten genutzt wurden. In den letzten Jahren hat das Unternehmen jedoch seine Sicherheitsmaßnahmen erheblich verstärkt, um Betrug zu verhindern und die Identität der Kunden besser zu schützen.

Bei den meisten Anlegern dürfte die Aktie dennoch auf gewisse Abscheu stoßen. Wer die Niederlassungen von Western Union in manchen Teilen der Welt bereits live gesehen hat, weiß, was ich damit meine.

Es handelt sich um ein schmuddeliges veraltetes Geschäft, welches durch neue Technologien immer mehr an Bedeutung verliert und es wäre keine Überraschung, wenn es Western Union in 20 Jahren nicht mehr geben würde.

Doch bis es so weit ist, könnte sich die Aktie dennoch für einen lohnenden Trade anbieten.

Denn Western Union hat zuletzt massiv an Wert verloren. Vielleicht wird dabei übersehen, dass das Geschäft noch immer enorme Summen abwirft.

Hässlich, aber hochprofitabel

In den letzten fünf Jahren hat Western Union rund 1,81 Mrd. USD an Dividenden ausgeschüttet, gleichzeitig etwas mehr als 900 Mio. USD Schulden getilgt und 57 Millionen eigene Aktien zurückgekauft.
Dafür dürfte man nicht viel weniger als eine Milliarde aufgewendet haben.

In Summe hat man also innerhalb von fünf Jahren rund 3,7 Mrd. USD an ausschüttbaren Gewinnen erwirtschaftet.
Das entspricht nahezu dem aktuellen Börsenwert von 3,95 Mrd. USD.

Sollte Western Union in der näheren Zukunft dazu in der Lage sein, auch nur annähernd so viel an die Aktionäre auszuschütten, spielt es keine Rolle mehr, ob es das Unternehmen in 20 Jahren noch gibt.

Die Kernfragen sind demnach, ob die Dividende gut finanziert ist und weiterhin gezahlt werden kann und ob sich das Unternehmen in einem totalen Niedergang befindet.

Für die zweite Frage lassen sich keine stichhaltigen Argumente finden. Das Geschäft läuft sicherlich nicht rosig, aber das muss es bei einer P/E von knapp unter 7 auch nicht.

Diese Kernfragen müssen beantwortet werden

Der Umsatz ist tendenziell rückläufig, die Margen jedoch stabil. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres war der Umsatz um 4% auf 2,12 Mrd. USD rückläufig.
Der Rückgang war jedoch weitgehend auf Probleme im Irak zurückzuführen, ohne die man sogar gewachsen wäre.

Das hat den Gewinn kurzfristig um 14% auf 284 Mio. USD einbrechen lassen, das Ergebnis je Aktie war jedoch nur von 0,87 auf 0,83 USD je Aktie rückläufig.
Damit hat man nach sechs Monaten fast schon genug verdient, um die gesamte Dividende in diesem Jahr zu finanzieren.

Nach absolutem Niedergang schaut das alles nicht aus und die Dividende scheint auch gut finanziert zu sein. Der Gewinn soll in diesem Jahr bei 1,75 USD je Aktie liegen, die Dividende bei 0,94 USD je Aktie.

Das entspricht derzeit einer Dividendenrendite von 8,1%. Die Ausschüttung erfolgt quartalsweise.

Alle darüber hinaus verfügbaren Mittel steckt man derzeit in Aktienrückkäufe. Der Vorstand hat die aktuelle Lage und die niedrige Bewertung genutzt, um die Zahl der ausstehenden Aktien in nur 12 Monaten von 376 auf 340 Millionen Stück zu reduzieren, also in etwa um 10%.
Das ist nur möglich, da die P/E aktuell bei 6,7 liegt. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 9, obwohl die Dynamiken in dieser Zeit nicht wirklich anders waren als aktuell.

Darf man den Prognosen Glauben schenken, könnte das Ergebnis in diesem Jahr sogar um 1% auf 1,75 USD je Aktie steigen. Für die kommenden beiden Geschäftsjahre wird sogar ein nennenswertes Wachstum von 4% und 8% erwartet.

Aus technischer Sicht mehren sich die positiven Zeichen. Der übergeordnete Abwärtstrend wurde überwunden und es hat sich ein zaghafter Aufwärtstrend ausbildet.

Aus Sicht der Bullen sollte die Aktie jetzt nicht mehr unter 11 USD fallen, denn dann wäre die Möglichkeit erneuter Kursgewinne in Richtung 13 oder 14 USD gegeben.