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Am vergangenen Freitag fiel die VISA-Aktie aus einer wochenlangen Seitwärts-Spanne nach unten heraus. Ein bärisches Signal, das sich indes bislang nicht durchsetzen konnte, im Gegenteil: Was wir im Chart sehen, könnte den Ausbruch zur Bärenfalle machen.
Ist die Aktie des Kreditkartenunternehmens VISA bereits so teuer, dass es zu einer Abwärtstrendwende kommen müsste? Eher nicht. Und bislang läuft es ja gut, der Gewinn pro Aktie lag in den vergangenen vier Quartalen stets über den Analystenprognosen. Außerdem ist ein Umfeld hoher Zinsen für VISA grundsätzlich in Sachen Marge von Vorteil. Kritisch würde es erst dann, wenn entweder die Forderungsausfälle durch die Decke gehen, die Zinsen schnell und weit sinken oder, im schlimmsten Fall, beides zugleich passiert.
Zwar haben die jüngsten US-Konjunkturdaten das ungute Gefühl verstetigt, dass die dortige Wirtschaft jetzt doch noch aufgrund des hohen Zinsniveaus in die Knie geht, ohne dass das die Inflation bislang in die Zielzone der US-Notenbank drücken würde. Was, wenn das so weitergeht, Stagflation bedeuten würde. Ein Umfeld, in dem die Verbraucher normalerweise deutlich sparsamer mit ihrem Geld werden, was wiederum nicht gut für VISA wäre. Aber solange sich das nicht in den Bilanzen niederschlägt, ist das nur eine mögliche Variante der Zukunft. Die einige Trader offenbar sehen, andere hingegen nicht, denn:
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Expertenmeinung: Zwar fiel die VISA-Aktie genau zum Halbjahresende aus einer im Chart schwarz markierten Dreiecks-Formation heraus, was grundsätzlich bärisch ist, zumal man dadurch dem bisherigen Jahrestief vom Jahresanfang gefährlich nahe kam. Aber bevor sich dieses abwärts weisende Signal eines Ausbruchs nach unten so richtig auswirken konnte, waren die Käufer schon zur Stelle. Und sie griffen genau dort zu, wo sie es mussten, um die Sache im letzten Moment doch noch zu drehen und aus dem bärischen Signal eine Bärenfalle zu machen:
An der 200-Tage-Linie. Die hielt also erst einmal. Aber sie hielt darüber hinaus nicht nur „einfach so“. Es gelang, dort einen „Morning Star“ zu erzeugen, eine grundsätzlich bullische Formation der Candlestick-Lehre, die aus einer roten Kerze, einem Doji und einer grünen Kerze besteht. Die Formation wird dann gültig, wenn sie unmittelbar danach durch weitere Kursgewinne bestätigt wird. Auch das war, konkret gestern, der Fall … allerdings kam da nur ein Doji heraus, eine grüne Kerze, die dynamische Anschlusskäufe belegt, wäre zweifellos weit solider gewesen. Aber noch ist damit ja auch nur die Basis einer Bärenfalle geschaffen, zugeschnappt hat sie noch nicht.
Die Bullen wären erst dann wieder auf festem Boden unterwegs, wenn die Aktie mit Schlusskursen klar über 270 US-Dollar wieder in dieses Dreieck zurückläuft. Und aus einem dann wieder neutralen Bild würde ein bullisches, wenn das Dreieck im Gegenzug mit Closings klar über 280 US-Dollar nach oben verlassen würde. Die Chance dafür wäre jetzt da. Aber Chancen können auch vergeben werden, daher: VISA im Auge zu behalten, dürfte sich lohnen, einem erfolgreichen, bullischen Konter bereits jetzt vorzugreifen, wäre indes ziemlich gewagt.
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