Veeva Systems zeigt, wie cloudbasierte Innovation den Erfolg in einer streng regulierten Branche antreibt. Das lässt man sich gut bezahlen.
Cloudbasierte Lösungen für maximale Effizienz
Veeva Systems ist ein Anbieter von cloudbasierten Softwarelösungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Pharma- und Biotechnologieunternehmen zugeschnitten sind.
Die Plattform von Veeva umfasst eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen, die den gesamten Lebenszyklus eines Produkts in der Life-Sciences-Industrie unterstützen. Dazu gehören unter anderem Veeva CRM, das den Vertrieb und die Marketingprozesse optimiert.
Hinzu kommt Veeva Vault: Eine Content-Management-Lösung, die regulatorische Anforderungen erfüllt und die Verwaltung von Dokumenten, Daten und Prozessen erleichtert. Dadurch werden Unternehmen bei der Einhaltung strenger behördlicher Vorschriften unterstützt und gleichzeitig die Effizienz bei der Produktentwicklung und -vermarktung gesteigert.
Ein weiteres bedeutendes Produkt ist Veeva Commercial Cloud, eine integrierte Lösung, die Unternehmen dabei hilft, ihre Marketing- und Vertriebsstrategien zu verbessern, indem sie Daten und Analysen nutzen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Veeva Clinical Cloud bietet Lösungen für die Durchführung klinischer Studien, indem es die Planung, Durchführung und Nachverfolgung von Studienprozessen vereinfacht und beschleunigt.
Durch die Bereitstellung von cloudbasierten Lösungen bietet Veeva seinen Kunden Flexibilität und Skalierbarkeit, was in einer Branche, die von ständiger Innovation und strengen Regulierungen geprägt ist, besonders wichtig ist.
Ein altbekanntes Erfolgsmodell
Wie bereits in der letzten Analyse aufgezeigt, bringt das Geschäftsmodell eine ganze Reihe von wünschenswerten Eigenschaften mit. Das Geschäft ist nicht kapitalintensiv, gut skalierbar, durch wiederkehrende Einnahmen geprägt und hat eine starke Kundebindung.
Sobald die Systeme von Veeva implementiert und Teil der Arbeitsabläufe geworden sind, sind die Wechselkosten enorm.
Darüber hinaus bedient sich Veeva einem altbekannten Erfolgsmodell und erschafft immer wieder neue Services, rund um die bestehenden Kernprodukte.
Die einstige Salesforce-Tochter kopiert demnach eins zu eins das Erfolgsmodell von Salesforce.
Seit der letzten Analyse hat Veeva zweimal Quartalszahlen vorgelegt, daher schauen wir sie uns jetzt etwas genauer an.
In Q2 lag der Gewinn mit 1,62 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 1,52 USD. Mit einem Umsatz von 676,2 Mio. USD hat man die Analystenschätzungen von 668 Mio. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 15 % und einem Gewinnsprung um 34 %. Darüber hinaus hat man die Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr von 6,16 auf 6,22 USD je Aktie erhöht.
Das löst den nächsten Kurssprung aus
In Q3 lag der Gewinn mit 1,75 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 1,58 USD. Mit einem Umsatz von 699,2 Mio. USD hat man die Analystenschätzungen von 684 Mio. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 13 % und einem Gewinnsprung von 31 %.
Hinzu kommt, dass die Prognose abermals erhöht wurde. Für den Umsatz von 2,70 – 2,71 auf 2,72 – 2,73 Mrd. USD und beim Gewinn von 6,22 auf 6,44 USD je Aktie.
Wie die vorherigen Quartalszahlen, hat auch das wieder einen Kurssprung verursacht. Da man die Erwartungen durchweg übertroffen und die Prognose erhöht hat, ist das keine große Überraschung.
Wenn man möchte, findet man aber auch ein Haar in der Suppe. Nach einem sehr starken Jahresauftakt war die Wachstumsdynamik in den letzten beiden Quartalen wieder rückläufig.
Die Bullen werden hingegen argumentieren, dass die Wachstumsraten trotzdem sehr solide sind und es Veeva obendrein gelingt, den Gewinn stark überproportional zu steigern.
Ausblick und Bewertung
Darüber hinaus ist das Unternehmen hochprofitabel und gut kapitalisiert. Veeva hat keine nennenswerten Schulden und etwa 5 Mrd. USD Barmittel (Cash, cash equivalents, short-term investments).
Die operative Marge lag im letzten Quartal bei 26 % (GAAP) und 43 % (non-GAAP).
Über die Bewertung von Veeva kann man vortrefflich streiten. Die P/E ist mit 38,3 sicherlich hoch, doch wie sollte es bei den vorliegenden Wachstumsraten, der starken Kundenbindung und der enormen Profitabilität auch anders sein?
Sollte das Ergebnis auch in den kommenden Jahren um 10 oder 20 % p.a. steigen, ist der Weg des geringsten Widerstands die Oberseite.
Mich erinnert die Situation ein wenig an Chipotle. Das Geschäftsmodell ist zwar nicht vergleichbar, aber unter dem Strich verzeichnen beide Unternehmen erhebliches Wachstum und stark steigende Gewinne. Trotzdem erhalte ich nach jeder positiven Analyse zu Chipotle (und das waren über die Jahre hinweg so einige…) Zuschriften, in denen mir nahegelegt wird, dass die Bewertung zu hoch sei. Die Kursentwicklung in den letzten Jahren spricht jedoch eine andere Sprache. Veeva könnte einen ähnlichen Weg gehen.
Veeva ist nachbörslich um 7,05 % auf 248,00 USD gestiegen. Wird der Kurssprung im regulären Handel bestätigt, gleicht das einem Befreiungsschlag und es kommt zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 250 sowie 268 und 278 USD.
Fällt die Aktie jedoch unter 232 USD zurück, haben die Bullen ihre Chance erneut vertan. In diesem Szenario muss ein Rückfall in Richtung 200 USD und den darunter verlaufenden Aufwärtstrends eingeplant werden.
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