ThyssenKrupp Aktie Prognose thyssenkrupp: Phantasie alleine ist kein guter Hausse-Begleiter

News: Aktuelle Analyse der ThyssenKrupp Aktie

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ThyssenKrupp
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Zur ThyssenKrupp Aktie

Am vergangenen Donnerstag legte thyssenkrupp das Ergebnis des 1. Quartals 2024/2025 vor. Die Aktie stieg seitweise bis zu 11 Prozent, schloss dann aber nur 3,7 Prozent höher. Seitdem aber ist der Kurs um 28 Prozent nach oben geschossen … was passiert hier gerade?

Die Zahlen, die thyssenkrupp letzte Woche für das erste Quartal des am 1.10. begonnenen Geschäftsjahres 2024/2025 vorlegte, waren mies, von einem Lichtblick abgesehen. Und der Ausblick wurde auch noch nach unten korrigiert. Dass da nicht viel Kursgewinn heraussprang, überraschte nicht. Dass die Aktie am Freitag am Tagestief zeitweise sogar das leichte Plus des Vortags verlor, auch nicht. Was wurde gemeldet?

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Der Konzern hatte die durchschnittliche Umsatzprognose der Analysten von 8,3 Milliarden Euro mit 7,8 Milliarden deutlich verfehlt und nahm die Umsatzerwartung für das Gesamt-Geschäftsjahr von bislang plus drei Prozent auf minus drei Prozent nach unten. Alle Bereiche meldeten schwache Nachfrage – nur der Bereich Marine-Schiffsbau nicht.

Dafür lag der Gewinn im vierten Quartal vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 191 Millionen deutlich über den Erwartungen von im Schnitt 75 Millionen. Das lag an besseren Preisen in der Stahlsparte, immerhin, ein Lichtblick. Der auch dazu führte, dass man zwar mit weniger Umsatz im am 30.9. endenden Geschäftsjahr kalkuliert, beim Gewinn aber die Spur halten und nach Steuern zwischen 100 und 500 Millionen Euro Gewinn erreichen will.

Aber das holte die Bullen eben nicht hinter dem Ofen hervor. Die Super-Rallye begann erst am Montag und ging am Dienstag weiter, da waren die Zahlen längst verdaut. Die Käufe drehten sich um einen anderen Aspekt: das Thema Rüstung.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur ThyssenKrupp Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: JP Morgan und die Bank of America verwiesen beide auf die gut laufende Marine-Sparte, bei der man zuletzt einen starken Auftragseingang im U-Boot-Bereich verbuchen konnte. Würde die Marine-Sparte abgespalten und getrennt an die Börse gebracht, hieß es bei der Bank of America, könnte das die Bewertung des Gesamtkonzerns verbessern. Die Trader lasen „Rüstung“ und „Börsengang“, dass alleine schien zu reichen, um die Aktie am Montag um knapp 20 Prozent nach oben zu katapultieren, am Dienstag kamen dann noch mal sieben Prozent obendrauf. Ist das weise gehandelt?

Thyssenkrupp ist in den letzten Jahren von einem Bodenbildungsversuch zum nächsten weitergereicht worden, wobei die Böden immer tiefer lagen. Ja, man könnte in diesem Jahr wieder einen Gewinn erzielen, aber das Gesamtkonstrukt bleibt anfällig. Dass das derzeit einzig gute Element als eigenständige Aktie wohlgelitten sein könnte, mag sein, aber die Familie insgesamt wird durch nur eine schöne Tochter nicht geadelt.

Die magere Reaktion nach den Fakten der Vorwoche und die nahezu hysterische Reaktion nach bullischen Gedanken von Analysten zeigt: Da wurde bei den Käufern der vergangenen zwei Tage nicht allzu lange überlegt. Was aber bei Aktien wie thyssenkrupp äußerst ratsam wäre, bevor man einsteigt.

thyssenkrupp Aktie: Chart vom 18.02.2025, Kurs 6,002 Euro, Kürzel: TKA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
thyssenkrupp Aktie: Chart vom 18.02.2025, Kurs 6,002 Euro, Kürzel: TKA | Quelle: TWS

So sehen wir eine – was nicht wundert – sogar auf Wochenbasis markttechnisch überkaufte Aktie, die zwar eine ganze Reihe an Charthürden überbieten konnte, andererseits aber gerade an die nächste, markante Widerstandslinie bei 5,95 Euro herangelaufen ist und noch im übergeordneten Abwärtstrend läuft. Würde die aktuelle Hürde sowie die momentan um 6,65 Euro verlaufende 2019er-Abwärtstrendlinie überboten, wären das zwar Punktgewinne für die Bullen. Aber bei einer Aktie, die jetzt „auf Zuruf“ derart weit vom Hier und Jetzt der Bilanzdaten entfernt notiert, wäre auch das kein Ruhekissen für jemanden, der jetzt noch einsteigen wollte. Hochriskant!

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Vorherige Analysen der ThyssenKrupp Aktie

Die Angst vor US-Zöllen war groß – doch das wahre Problem sitzt in Brüssel. Warten Sie, bis Sie erfahren, was ETS-II für Ihren Geldbeutel bedeuten könnte.

Es wird alles teurer werden – und kaum jemand spricht darüber

In den letzten Monaten haben sich die Kurse der europäischen Stahlkonzerne wie ThyssenKrupp und Salzgitter wieder spürbar erholt. Thyssen kletterte von 2,75 auf derzeit 4,65 Euro und Salzgitter von 12,85 auf 19,71 Euro.

Beide Aktien haben sich Intraday stark erholt, nachdem mögliche Zölle der USA gegen europäischen Stahl vorerst vom Tisch sind. Die Betonung liegt auf vorerst, denn jedem dürfte klar sein, dass die nächste Kehrtwende von Trump morgen erfolgen kann.

Doch das ist längst nicht das einzige Problem für ThyssenKrupp, Salzgitter und sehr viele andere energieintensive Unternehmen.
Und auch für Sie persönlich wird ab 2027 nahezu alles teurer.

Es wäre gut möglich, dass Sie noch nie von ETS-II gehört haben. Spätestens am 1. Januar 2027 wird jeder diesen Begriff kennen, denn dann startet der EU-Emissionshandel ETS-II, der als Teil des europäischen “Fit for 55”-Pakets beschlossen wurde.

Was sich dahinter verbirgt, ist besorgniserregend. Bitte halten Sie sich fest. Den derzeitigen Schätzungen zufolge wird der CO₂-Preis dadurch von derzeit 55 Euro auf 200 Euro je Tonne steigen.
Denn die Wirtschaft konnte den CO₂-Ausstoß nicht in dem Umfang senken, wie es die Planer in Brüssel vorgesehen hatten.

200 Euro pro Tonne CO₂ – was bedeutet das für Ihren Alltag?

Sie fragen sich jetzt sicherlich, wie sich das konkret auf Ihren Geldbeutel auswirken wird. Falls Sie keine schlechte Laune bekommen möchten, ist das der richtige Zeitpunkt, den Tab zu schließen und nicht weiterzulesen.

Bei einem CO₂-Preis von 200 Euro je Tonne würde der Liter Benzin 38 Cent teurer, schätzt das Forschungsinstitut für Wärmeschutz e. V.
Achtunddreißig Cent, natürlich zuzüglich Mehrwertsteuer.
Falls Sie also bisher größere Strecken gefahren sind, beispielsweise um einer Arbeit nachzugehen, wird es für Sie richtig teuer.

Sollte das nicht der Fall sein, sind Sie dennoch betroffen, keine Sorge. Wenn Benzin und Diesel teurer werden, steigen selbstverständlich die Preise in der Logistikbranche. Höhere Transportkosten führen unweigerlich zu höheren Preisen für nahezu alle Güter, egal ob Käse, Brot oder ein Fahrrad.

Und natürlich wird dadurch auch Heizen teurer, unabhängig von der Heizungsart. Besonders hart trifft es diejenigen, die mit Öl oder Erdgas heizen.
Bei einer jährlichen Heizleistung 20.000 kWh und einer Gasheizung kostet Sie die CO₂-Steuer in diesem Jahr rund 202 Euro. Wer mit Öl heizt, zahlt etwa 265 Euro.

Subventionen als Rettung? Ein fragwürdiger Plan

Sollte der CO₂-Preis von derzeit 50 auf 200 Euro je Tonne steigen, führt das zu einer erheblichen Mehrbelastung der Haushalte.
Wer mit Gas heizt, muss mit 808 Euro Mehrkosten pro Jahr rechnen. Bei Öl-Heizungen werden es 1060 Euro sein.
Die Abschlagszahlungen könnten für viele Haushalte um 60 oder sogar 100 Euro pro Monat steigen. Wie der Ottonormalbürger das zahlen soll, weiß ich nicht.

Wie er gleichzeitig auch noch mit steigenden (Lebensmittel-) Preisen fertig werden will, kann ich auch nicht beantworten.
Wie es die Unternehmen zahlen sollen und international wettbewerbsfähig bleiben wollen, ist mir ebenso schleierhaft.

Das gilt vor allem für energieintensive Unternehmen wie ThyssenKrupp und Salzgitter. Den Schätzungen zufolge würde ein CO₂-Preis von 200 Euro je Tonne dazu führen, dass die Herstellungskosten in der Stahlproduktion um 120 Euro je Tonne steigen würde.
Thyssen hat in einem guten Jahr eine operative Marge von 3 %, verdient also 30 Euro je Tonne.

Es stehen hunderttausende Arbeitsplätze auf dem Spiel

Um die Unternehmen zu retten, wären im Gegenzug Subventionen in Milliardenhöhe notwendig. Doch welchen Sinn ergibt es, den Unternehmen zuerst über den Zertifikatehandel Geld abzunehmen, um sie anschließend durch Subventionen am Leben zu erhalten?
Dadurch würde sich die gewollte Lenkungsfunktion von ETS-II größtenteils in Luft auflösen.

Viele Unternehmen werden es nicht auf dieses gefährliche Experiment ankommen lassen, für sie gibt es nur einen Ausweg und der heißt Standortverlagerung.
Laut einer DIHK-Umfrage von 3.300 Unternehmen vom August 2024, erwogen bereits damals vier von zehn Industriebetrieben eine Verlagerung der Produktion ins Ausland. Bei größeren Industrieunternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten waren es sogar mehr als die Hälfte.

Und das war, bevor ETS-II final beschlossen wurde.

Am Ende wird ETS-II genau das bewirken, was es bewirken soll: Die CO₂-Emissionen in der EU werden sinken. Leider jedoch zu einem bedeutenden Teil dadurch, dass die Industrie abwandert.

Es stehen hunderttausende Arbeitsplätze in Deutschland auf dem Spiel.

Da ich bereits spüren kann, wie die ersten Mails entstehen, in denen mir vorgeworfen wird, ich wäre ein Klimaleugner: Sparen Sie sich die Nachrichten. Deutschland gehört, was den CO₂-Ausstoß im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt angeht, bereits heute zu den effizientesten Volkswirtschaften der Welt.

Es hilft dem Klima überhaupt nichts, wenn deutsche Industriebetriebe abwandern und andernorts unter sehr viel lascheren Rahmenbedingungen produzieren, ganz im Gegenteil, dadurch steigt der CO₂-Ausstoß.

ThyssenKrupp Aktie: Chart vom 10.02.2025, Kurs: 4,65 Euro - Kürzel: TKA | Online Broker LYNX
ThyssenKrupp Aktie: Chart vom 10.02.2025, Kurs: 4,65 Euro – Kürzel: TKA | Quelle: TWS

ThyssenKrupp, Salzgitter und vielen anderen Unternehmen stehen schwere Zeiten bevor.

Ihr Tobias Krieg, bekennender Daueroptimist (das ist keine Ironie).