Target Aktie Prognose Target: … neun, zehn, aus!

News: Aktuelle Analyse der Target Aktie

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Zur Target Aktie

Der Einzelhandel ist ein hartes Pflaster. Und die US-Supermarktkette schlug auf diesem gestern mit voller Wucht auf, nachdem man deutlich unter den Prognosen liegende Gewinne für das 3. Quartal melden musste. Die Aktie crashte … aber könnten das nicht Kaufkurse sein?

Das waren üble Zahlen, das kann man sich nicht schönreden. Im dritten Quartal 2023 hatte Target 2,10 US-Dollar pro Aktie Gewinn erzielt. Für das dritte Quartal 2024 hatten die Experten im Schnitt einen Anstieg auf 2,30 US-Dollar erwartet – aber es wurde ein ziemlich deutlicher Rückgang auf 1,85 US-Dollar. Und auch, wenn man ohnehin nicht mit einem nennenswerten Anstieg des Umsatzes gerechnet hatte, der blieb mit 25,67 Milliarden US-Dollar eben auch noch hinter der Konsens-Prognose von 25,87 Milliarden zurück (Vorjahresquartal 25,4 Mrd.).

Und der Ausblick auf das laufende, wie bei vielen US-Einzelhändlern auch hier am 31.1. endende, vierte Quartal riss das Ruder nicht herum, denn damit entstand nicht der Eindruck, dass das schwache dritte Quartal nur ein kurzer, einmaliger Ausrutscher gewesen wäre. Es scheint, als würde man Marktanteile verlieren. Und da der US-Supermarktriese Walmart am Vortag weitaus bessere Zahlen auf den Tisch legen konnte, deutet sich an, wohin die gegangen sind.

Angenommen, die Trader hätten den anfänglichen Abverkauf aufgefangen, so hätte das angedeutet, dass man mittelfristig trotzdem zuversichtlich für Targets Gewinnentwicklung ist. Aber der Chart zeigt:

Target Aktie: Chart vom 20.11.2024, Kurs 121,72 US-Dollar, Kürzel: TGT | Online Broker LYNX
Target Aktie: Chart vom 20.11.2024, Kurs 121,72 US-Dollar, Kürzel: TGT | Quelle: TWS

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Target Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Die Käufer ließen sich nicht blicken. Die Chance, das obere Ende des vor genau einem Jahr entstandenen Gap Up (Aufwärts-Kurslücke) bei 124,88 US-Dollar als wichtigen Support zu verteidigen, indem man die Aktie zum Handelsende über die Linie rettet, wurde vertan. Der Abstieg wurde mit über 20 Prozent zu einem wahren K.O.-Schlag. Damit geht die Serie großer Kurslücken als Reaktion auf die Target-Quartalsbilanzen also weiter. Und diesmal mit Wegweisung abwärts.

Wenn wir uns den Chart ansehen, stellen wir fest, dass größere Kurslücken, die im März, Mai und August entstanden, relativ bald geschossen wurden … nur die vom November 2023 nicht. Denkbar wäre daher, dass Target diese Lücke noch schließt, indem der Kurs in den Bereich 112/114 US-Dollar rutscht, dort aber eine Gegenbewegung startet. Wäre das die Chance zum Einstieg?

Wie gesagt, der US-Einzelhandel ist ein hartes Pflaster. Es ist keineswegs sicher, dass die nächste Bilanz dann mit einer Aufwärts-Kurslücke quittiert wird. Daher wäre das nur etwas für risikofreudige Trader, die zudem mit absolut konsequentem Stop-Loss arbeiten. Wer bei Target weniger verwegen unterwegs sein will, würde eher abwarten, bis die jetzt gebrochenen Supportlinien bei 124,88 und 132,42 US-Dollar zurückerobert wurden. Das würde die Chance, dass das gestrige Gap Down wirklich geschlossen werden könnte, ein gutes Stück steigern.

Quellen:
Ergebnis 3. Quartal 2024, 20.11.2024: https://corporate.target.com/press/release/2024/11/target-corporation-reports-third-quarter-earnings

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Vorherige Analysen der Target Aktie

Ein düsteres Quartal für Target: Spiegelt der Absturz des Einzelhandelsriesen eine wachsende Konsumflaute in den USA wider?

Einzelhandels-Gigant setzt auf E-Commerce und Drive Up

Target gehört mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Mrd. USD zu den größten Einzelhandelsunternehmen der USA.
Derzeit beschäftigt der Großkonzern mehr als 400.000 Mitarbeitende und betreibt etwa 2.000 Niederlassungen.

Die Stores haben eine durchschnittliche Größe von etwa 12.500 Quadratmeter, also etwa 15-mal so viel wie eine herkömmliche Filiale von Aldi oder Lidl in Deutschland.
Dementsprechend ist die Produktpalette auch sehr viel größer und reicht von einer großen Auswahl an Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Elektronik und Haushaltswaren.

Im Endeffekt wäre es möglich, sich während seines gesamten Lebens ausschließlich durch einen dieser Mega-Stores zu versorgen. Dasselbe gilt auch für Walmart. Das Konzept ist mit jenem, welches wir aus Deutschland kennen, also nicht zu vergleichen.

Was jedoch auf beiden Seiten des großen Teichs eine immer größere Rolle spielt, sind Eigenmarken. Eigenmarken, wie etwa „Up & Up“ oder „Goodfellow & Co.“ sind in ihren jeweiligen Kategorien populär und tragen maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens bei.

Darüber hinaus hat Target den Fokus in den letzten Jahren zunehmend auf digitale Transformation und Omnichannel-Strategien verlegt. Das Unternehmen hat seine E-Commerce-Plattform ausgebaut und investiert kontinuierlich in den Ausbau seines Lieferservices.
Die Einführung von „Drive Up“, bei welchem die Kunden online bestellen und ihre Waren direkt am Fahrzeug abholen können, sowie die Zusammenarbeit mit verschiedenen Lieferdiensten stellten sich als großer Erfolg heraus.

US-Konsumkrise am Horizont?

Der Ausbau des E-Commerce-Geschäfts belastet aber nach wie vor die Profitabilität, das ist beispielsweise auch bei Walmart der Fall.
Walmart konnte das jedoch durch die steigenden Gewinne im Kerngeschäft mehr als kompensieren. Außerdem ist die Umstellung besser geglückt.

Das dürfte nur einer der vielen Gründe sein, warum man zunehmend den Anschluss verliert. Wer eine Kaufempfehlung für Target sucht, wird daher nicht fündig werden.

Vielmehr stellt sich die Frage, ob die Probleme bei Target darauf hindeuten, dass der US-Konsum langsam von der Klippe fällt.
Das Umsatzwachstum bei Walmart ist bereits das dritte Jahr in Folge rückläufig – bei Target ist es inzwischen zum Erliegen gekommen.

Im letzten Quartal lag der Umsatz von Target in etwa auf dem Vorjahresniveau, obwohl das Onlinegeschäft um 11 % gewachsen ist, was die Profitabilität doppelt unter Druck gebracht hat.

Der Gewinn lag mit 1,85 USD je Aktie weit unter den Erwartungen von 2,28 USD. Mit einem Umsatz von 25,2 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 25,9 Mrd. USD ebenfalls verfehlt.
Auf Jahressicht entspricht das einem Gewinneinbruch um 12 %.

Die erschöpfte Mittelklasse

Dem Vorstand zufolge hat die Konsumlaune spürbar nachgelassen, vor allem bei nicht notwendigen Produkten. Ferner seien die Verbraucher derzeit besonders geduldig und würden auf Angebote warten, die dann wiederum reißenden Absatz finden.

Im Klartext: Der Otto Normalverbraucher in den USA spart, wo es nur geht. Die Mitte der Gesellschaft und alles darunter sind inzwischen komplett ausgebrannt. Das ist zwar keine Neuigkeit, aber in den letzten Jahren dürfte sich das Problem erheblich verschärft haben.

Man sollte zwar vorsichtig sein, von dem schleppenden Geschäft bei einem Unternehmen auf die gesamte Wirtschaft zu schließen, aber ein gutes Zeichen ist die Entwicklung bei Target nicht.
Darüber hinaus sind die Umsatz-Wachstumsraten auch beim Branchenprimus rückläufig, wenngleich auch noch solide positiv.

Da man vorerst keine Besserung erwartet, hat man die Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr von 9,00 – 9,70 auf 8,30 – 8,90 USD je Aktie zusammengestrichen.

Target Aktie: Chart vom 20.11.2024, Kurs: 156,00 USD - Kürzel: TGT | Online Broker LYNX
Target Aktie: Chart vom 20.11.2024, Kurs: 156,00 USD – Kürzel: TGT | Quelle: TWS

Der vorbörsliche Kurssturz ist daher gut begründet. Selbst auf dem derzeitigen Kursniveau von 127,18 USD kommt Target noch auf eine forward P/E von 14,8. Das ist für ein Unternehmen, das bereits seit einiger Zeit strauchelt und derzeit kein Wachstum verzeichnet, nicht gerade wenig.