SÜSS MicroTec Aktie Prognose SÜSS MicroTec: Die Bullen sind zurück … aber die Bären noch da

News: Aktuelle Analyse der SÜSS MicroTec Aktie

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SÜSS MicroTec
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Zur SÜSS MicroTec Aktie

Kaum war die Tinte der Analyse des Spezialisten für spezielle Lösungen in der Chipindustrie SÜSS MicroTec am Abend des 6. Januar trocken, begann am 7. Januar eine Welle von Analysten-Kurszielsenkungen. Wie sich Donnerstagabend zeigte, lagen die aber eher falsch.

Zwar hatte ich in der am Morgen des 7. Januar an dieser Stelle erschienenen Analyse hervorgehoben, dass die SÜSS MicroTec-Aktie erst noch die da attackierte Widerstandszone 51,80 zu 55,00 Euro bezwingen müsse, bevor man hier ein solides, bullisches Signal hätte. Aber dass der Kurs dann stehenden Fußes nach unten abdrehte und dann auch noch erheblich in die Knie ging, war schon ebenso verblüffend wie ernüchternd, denn die Frage stellte sich:

Woher nahm die Analystin bei der UBS, die ihre Einstufung der Aktie auf „Verkaufen“ mit Kursziel 40,30 Euro senkte, die Argumente dafür, wenn es über den 30.9. hinaus noch gar keine Zahlen gab? Und warum folgten drei weitere Analysten dann in den Tagen danach, die ihre Ziele allesamt ebenfalls nach unten nahmen, wenngleich mit 48, 60 und 66 Euro auf weniger drastische Levels? Wusste da jemand mehr als die Anleger? Die Antwort kam am Abend des Donnerstags nach Handelsende: Nein, da wusste niemand mehr als die anderen. Denn das, was SÜSS MicroTec am Donnerstagabend an vorläufigen Zahlen vorlegte, rechtfertigte keine Kurszielsenkungen, eher das Gegenteil.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur SÜSS MicroTec Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: SÜSS meldete, dass der Umsatz 2024 vor allem durch ein sehr starkes, viertes Quartal mit 445 Millionen Euro deutlich über der eigenen Zielzone von 380 bis 410 Millionen Euro lag. Und zugleich liegt die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) mit ca. 17,5 Prozent ebenfalls über dem eigenen Ziel von 14 bis 16 Prozent. Damit hat das Unternehmen 2024 deutlich mehr verdient als allgemein erwartet. Und die starken Umsätze im Herbstquartal gehen nicht zu Lasten einer schwächeren Auslastung im neuen Jahr, denn:

Der Auftragseingang lag bei 423 Millionen Euro und übertraf damit den des Jahres 2023 (420,5 Millionen) leicht. Gegenwind für das Wachstum im Jahr 2025, den man bei der UBS als Argument für die Verkaufsempfehlung sah, ist das eindeutig nicht.

Entsprechend reagierte die Aktie am Freitag: Diejenigen, die zuvor in der Aktie nach den Kurszielsenkungen ein ideales Opfer für Leerverkäufe sahen, wurden förmlich überrannt. Aus dem Bruch der Supportzone 43,65/45,70 Euro wurde eine Bärenfalle … und jetzt geht es sofort wieder um ein charttechnisches Kaufsignal. Das indes, wie der Chart zeigt, erst noch errungen werden müsste, denn dieser Kurssprung wurde umgehend mit Abgaben beantwortet.

SÜSS MicroTec Aktie: Chart vom 17.01.2025, Kurs 49,30 Euro, Kürzel: SMHN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SÜSS MicroTec Aktie: Chart vom 17.01.2025, Kurs 49,30 Euro, Kürzel: SMHN | Quelle: TWS

Die SÜSS-Aktie startete den Freitag zwar mit einem gewaltigen Aufwärts-Gap von 34 Prozent und notierte dadurch sofort am oberen Ende dieser Widerstandszone zwischen 51,80 und 55,00 Euro. Aber am Ende standen „nur“ noch +20,39 Prozent zu Buche. Auch ein beeindruckendes Plus, keine Frage. Aber dieser Abstieg vom Tageshoch ist charttechnisch problematisch, wie wir im Chart sehen. Denn dadurch ist die Aktie erst einmal an dieser Widerstandszone gescheitert und schloss darunter. Das ist für diejenigen, die erwägen, auf den Zug aufzuspringen, nicht gerade eine Ermunterung, immerhin zeigt das, dass das bärische Lager noch da ist. Daher gilt unverändert:

Diese Aktie ist hoch spannend und hätte grundsätzlich Potenzial. Aber man täte gut daran abzuwarten, bis diese Widerstandszone mit Schlusskursen klar über 55 Euro bezwungen wurde und damit das Startsignal entsteht, dieses Potenzial auch wirklich auszuschöpfen.

Quellenangaben: Vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2024, 16.01.2025: https://www.suss.com/de/investor-relations/ad-hoc-releases/suss-ubertrifft-prognose-fur-umsatz-und-ebit-marge-im-geschaftsjahr-2024-auf-basis-vorlaufiger-berechnungen-deutlich/2920417

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Vorherige Analysen der SÜSS MicroTec Aktie

Halbleiteraktien waren am Montag die klaren Gewinner. Und mit einem Plus von 5,58 Prozent schwamm SÜSS MicroTec gut auf der Welle mit. Zwar darf man zweifeln, ob der Auslöser der Rallye wirklich wegweisend ist. Aber gelingt ein Kaufsignal, könnte das zweitrangig werden.

Der taiwanesische Auftrags-Hersteller im Halbleiterbereich Foxconn erzielte im vierten Quartal einen Umsatz, der 15 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums lag und ist auch für das erste Quartal 2025 guter Dinge. Die Analystenprognosen lagen niedriger, so gesehen ist diese zu Wochenbeginn lancierte Meldung in der Tat eine positive Überraschung. Die Frage ist aber, ob das wegweisend für die gesamte Halbleiterindustrie ist. Denn Foxconn sah vor allem im Bereich von KI-Servern starkes Wachstum. Und alles, was unmittelbar mit KI zu tun hat, ist eh schon stark gelaufen, von der ansonsten weiter grassierenden Nachfrageflaute abgekoppelt. Und SÜSS MicroTec hat nicht unmittelbar mit KI zu tun.

War also der gestrige, deutliche Anstieg der SÜSS-Aktie einer, der schnell wieder abverkauft wird, wenn die Trader sich die Sache in Ruhe durch den Kopf gehen lassen? Nicht unbedingt.

Expertenmeinung: SÜSS MicroTec stellt keine Chips her, sondern entwickelt und liefert spezielle Lösungen für verschiedene Bereiche der Halbleiterfertigung, ist also so etwas wie ein Zulieferer fürs „Spezielle“. Damit bewegt man sich weder in der Flaute noch im Boom, potenzielle Kunden sind alle Halbleiterunternehmen, ob sie nun unmittelbar mit KI zu tun haben oder nicht. So gesehen ist die Lage der Gesamtbranche wichtiger als die einzelner Unternehmen wie Foxconn, wenn es um die Perspektiven bei SÜSS MicroTec geht – und ein Ausbruch wegen der guten Foxconn-Zahlen damit nicht zwingend logisch unterfüttert. Aber:

Daraus zu schließen, dass man SÜSS in die Gruppe der „notleidenden“ Halbleiter-Unternehmen stecken müsste, wäre falsch. Denn im Gegensatz zu vielen Chipherstellern hat dieser Zulieferer in den vergangenen Jahren konstantes Umsatzwachstum abgeliefert. Und abzüglich von Sonderfaktoren sehen die Analysten für 2024 einen Gewinn pro Aktie, der der Aktie zu einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von gerade einmal 20 verhilft, für die 2025er-Konsensschätzung liegt man da bei 18. Das ist für diese Branche billig und impliziert, dass da im Kurs schon einiges einer Krise eingepreist ist, die bislang gar nicht aufgetreten ist. Sprich: SÜSS könnte ein gutes Stück höher notieren und wäre grundsätzlich immer noch nicht teuer.

Dieses Misstrauen mögen gute Umsatzzuwächse bei Foxconn nicht vom Tisch wischen, ein charttechnisches Kaufsignal könnte es aber allemal, denn wenn das Eis hier erst einmal gebrochen ist, könnte alleine durch charttechnisch induzierte Käufe einiges gehen. Und das gestrige Kursplus hat die Aktie nahe an einen solchen Punkt, der seitens der Charttechnik grünes Licht bedeuten würde, herangeführt.

Sie sehen im Chart, dass sich die Aktie in eine bis auf das Frühjahr 2024 zurückgehende Wendezone geschoben hat. Die bildet zusammen mit dem abverkauften Ausbruchsversuch von Mitte November und der 200-Tage-Linie bei 51,80 zu 55,00 Euro eine Widerstandszone die, wenn sie überwunden wird, den Weg an das bisherige Hoch bei 71,40 Euro freigeben würde. Die Bullen könnten also hier einen Stein ins Rollen bringen – wenn sie jetzt dranbleiben.

SÜSS MicroTec Aktie: Chart vom 06.01.2025, Kurs 53,00 Euro, Kürzel: SMHN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Während manche Branchen extrem teuer bewertet sind und deren Aktien trotzdem immer weiter gekauft werden, sind andere Titel mittlerweile so deutlich unter Abgabedruck geraten, dass man sie als hoch spannend ansehen könnte. Die SÜSS MicroTec-Aktie gehört dazu.

Lange wollten weder Analysten noch Anleger wahrhaben, was zwangsläufig kommen musste: Dem Boom folgt die Baisse, nach einer Phase immenser Nachfrage und dadurch deutlich gestiegenen Gewinnmargen ist der Markt gesättigt: Die Nachfrage sinkt, die Margen mit ihr. Das gilt für den Großteil der Halbleiterbranche, für die Chiphersteller ebenso wie für Zulieferer.

SÜSS MicroTec stellt Spezialanlagen für die Chipindustrie her. Die Nische, die SÜSS bedient, war begehrt genug, um länger mit einem randvollen Auftragsbuch winken zu können als beispielsweise ASML oder Aixtron. Aber in der Bilanz zum dritten Quartal, die am 7. November vorgelegt wurde, enttäuschte auch hier der Auftragseingang, die Anleger hatten mehr erhofft.

Zumindest wurde das so kolportiert. Denn erstens reagierte die Aktie gar nicht mal so massiv negativ auf das Zahlenwerk, das außer dem Auftragseingang tadellos war und die Prognosen leicht übertraf. Zweitens war die Aktie ja bereits im Vorfeld kräftig nach unten gekommen, man durfte also mutmaßen, dass viele nachlassende Neuaufträge bereits vorweggenommen hatten. Das alleine wäre kein Argument, jetzt, da die Zahlen auf dem Tisch liegen, gleich zuzugreifen. Aber dass die „bad news“ jetzt eingepreist sein könnten, ist nicht der einzige Aspekt, der SÜSS MicroTec für die Watchlist interessant macht.

Expertenmeinung: Zum einen ist die Aktie für einen Halbleiter-Anlagenbauer ziemlich günstig bewertet. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis liegt auf Basis der durchschnittlichen 2024er-Gewinnschätzung der Analysten derzeit um 20. Das ist so niedrig, dass auch ein Rückgang bei Umsatz und Gewinn kein Problem wäre, solange es nicht gleich ein massiver Einbruch würde. Was auch die Analysten so sehen, denn außer der DZ Bank, die die Aktie bei 52 Euro korrekt bewertet sieht, liegen die anderen Kursziele höher, gehen bis zu 83 Euro hinauf und damit sogar über das bisherige Rekordhoch.

Zum anderen ist die Aktie jetzt chart- und markttechnisch interessant. Die Korrektur nach dem gescheiterten Versuch im Oktober, das im Juli erzielte Rekordhoch zu überwinden, war weitreichend und hatte die SÜSS MicroTec-Aktie zu Wochenbeginn in den überverkauften Bereich gedrückt. Und genau dort entstand ein „Hammer“ im Candlestick-Chart.

SÜSS MicroTec Aktie: Chart vom 05.12.2024, Kurs 51,10 Euro, Kürzel: SMHN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SÜSS MicroTec Aktie: Chart vom 05.12.2024, Kurs 51,10 Euro, Kürzel: SMHN | Quelle: TWS

Das ist eine Kerze mit einem langen, unteren Docht. D.h., es ging innerhalb des Tages heftig abwärts, dann aber wurden die Verluste deutlich reduziert, so dass der Kurs zum Handelsende nahe unter dem Eröffnungskurs liegt, im Idealfall – was hier nicht gelang – sogar darüber. Der Punkt ist, dass es dadurch gelungen war, einen größeren, charttechnisch induzierten Selloff abzuwenden. Der denkbar gewesen wäre, wenn das markante August-Tief bei 45,70 Euro nicht durch das Aufkaufen der Verluste verteidigt worden wäre.

Dass die Käufer hier zugriffen, kann auf Eindeckungen von Leerverkäufen basieren, es können aber auch unmittelbar bullisch motivierte Akteure gewesen sein, die diese Diskrepanz von Ertragsstärke und gedrücktem Aktienkurs erkannten. Doch damit ist erst einmal nur ein weiterer Abstieg verhindert, ein bullisches Signal ist es nicht. Zumindest noch nicht.

Gut ist, dass diesem „Hammer“ Anschlusskäufe folgten, d.h. diese „Rettungsaktion“ an einem wichtigen Support endete nicht als Eintagsfliege. Die Kür, die jetzt folgen muss, wäre das Überwinden des Kreuzwiderstands bei 52,50 zu 53,50 Euro, bestehend aus mehreren Zwischentiefs und der 200-Tage-Linie.

Schafft es die SÜSS-Aktie über diese Zone, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht erst einmal frei. Und bedenkt man, dass es jetzt jederzeit zu Gewinnmitnahmen in heiß gelaufenen Aktien aus den Bereichen kommen könnte, die die Hausse des Gesamtmarkts derzeit anführen, wäre es zumindest keine große Überraschung, wenn eine Aktie wie SÜSS MicroTec dann, im Fall eines frischen, bullischen Signals, einen Teil des frei werdenden Kapitals abbekäme.

Ein Kurssturz von 10 % bei Süss Microtec wirft Fragen auf – was steckt wirklich dahinter? Was sind die Gründe?

Ein Blick in die Gewinner und Verlierer der großen Indizes lohnt sich immer. Wer diese Übung täglich vollzieht, wird in den starken und schwachen Marktphasen immer wieder auf dieselben Titel stoßen.

Heute ist mit Süss Microtec jedoch ein Unternehmen der größte Verlierer, bei dem es in den letzten Jahren sehr erfreulich gelaufen ist – das gilt kurstechnisch und auch geschäftlich.
Ausgehend von den Tiefs der Jahre 2020 oder 2022 hat sich die Aktie vervielfacht, und auch die einstiegen Hochs aus 2019 wurden um ein Vielfaches übertroffen.

Süss Microtec Aktie: Chart vom 02.12.2024, Kurs: 44,15 EUR - Kürzel: SMHN | Online Broker LYNX
Süss Microtec Aktie: Chart vom 02.12.2024, Kurs: 44,15 EUR – Kürzel: SMHN | Quelle: TWS

Heute rauscht die Aktie jedoch fast 10 % in die Tiefe und notiert aktuell bei 44,15 Euro. Aus technischer Sicht hätte dieser Abverkauf zu keinem schlechteren Zeitpunkt erfolgen können.
Wird nicht umgehend eine Kehrtwende eingeleitet, kommt es zu einem prozyklischen Verkaufssignal mit möglichen Kurszielen bei 40 – 41 Euro.
Darunter droht sogar ein Abverkauf bis 35 oder 30 Euro.

Kommt es hingegen zu einer Kehrtwende und einer schnellen Rückkehr über 49 Euro, könnte das der Beginn einer Rallye sein.

Jetzt gilt es zu klären, ob dieser Kurssturz aus fundamentaler Sichtweite gerechtfertigt ist, oder ob es sich um eine Gelegenheit handelt. Als Erstes sucht man in solchen Fällen nach einem Auslöser für den Abverkauf.

Ein Abverkauf ohne klare Gründe: Manipulation oder Zufall?

Im Fall von Süss Microtec verlief diese Suche jedoch ergebnislos. Weder in meinem Newsfeed noch in den gängigen Börsenmedien waren irgendwelche Meldungen zu finden. Auch Google konnte nicht weiterhelfen.

Dasselbe gilt für die übersichtlich gestaltete Investor-Relations-Seite von Süss Microtec selbst. Die jüngsten Meldungen sind fast einen Monat alt.

All das lässt einen stutzig werden, warum es gerade heute zu einem Kurssturz von nahezu 10 % gekommen ist. Obendrein direkt nach dem Thanksgiving-Wochenende, also in einem Umfeld, das von einem besonders geringen Handelsvolumen geprägt ist.

Hätte jemand die Absicht, einen künstlichen Kurssturz herbeizuführen, um massenhaft Stopps abzufischen, wäre das der perfekte Moment. Daher ist es unwahrscheinlich, dass es sich um einen Zufall handelt.

Bewusst herbeigeführt?

Wer hinter der ganzen Sache steckt, werden wir vermutlich nie erfahren. Aber es sieht danach aus, dass der Kurssturz bewusst herbeigeführt wurde.
Sollte das der Fall sein, stellt sich jetzt die Frage, ob man nur kurz Stopps abfischen wollte oder den Kurs sogar mittelfristig drücken möchte.

Sollte der Kurs nicht binnen weniger Tage über die zentralen Unterstützungen bei 48 – 49 Euro zurückkehren, ist der charttechnische Schaden enorm. In diesem Szenario könnte es einige Etagen tiefer gehen.
Die Mehrheit der Anleger wird aus Angst vor weiter sinkenden Kursen verkaufen, unabhängig davon, wie es um das Unternehmen wirklich steht.

Für langfristige Investoren könnte sich das als Gelegenheit herausstellen, denn geschäftlich läuft es bei dem Hersteller von Anlagen und Prozesslösungen für die Halbleiterindustrie gut.
Der Trackrecord kann sich sehen lassen und der positive Trend hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. Dank hohem Auftragsbestand sieht es auch für die nähere Zukunft gut aus.

In der Vergangenheit war die Entwicklung bei Süss Microtec eher unstetig und man hatte sporadische Probleme mit der Profitabilität.
Die Entwicklungen in den letzten Jahren deuten jedoch darauf hin, dass man an dieser Front nachhaltige Fortschritte erzielt hat und auf einem deutlich besseren Fundament steht.

Hoher Auftragsbestand: Ein solides Fundament

Seit einigen Jahren liegt der Auftragsbestand konstant über dem Umsatz, wodurch der Auftragsbestand immer weiter gestiegen ist. Dadurch wurden größere Investitionen in den Ausbau der Kapazitäten notwendig, was wiederum den Gewinn künstlich gedrückt hat.
Inzwischen dürfte das Unternehmen in eine Phase eingetreten sein, in der man die Früchte dieser Anstrengungen erntet.

Im letzten Geschäftsjahr hat man einen Umsatz von 304,3 Mio. Euro erzielt, jedoch einen Auftragseingang von 420,5 Mio. Euro verzeichnet.
Der Auftragsbestand lag bei 452,5 Mio. Euro. Es ist anzunehmen, dass der Auftragseingang sogar noch höher ausgefallen wäre, wenn die Kunden von Süss Microtec mit einer schnelleren Lieferung rechnen könnten.

Das hat der Markt verstanden, und daher war die zwischenzeitliche Euphorie auch verständlich. Am Hoch lag das KGV jedoch bei nahezu 40, was für die Charakteristiken von Süss Microtec aus meiner Sicht eindeutig zu viel ist.
Durch den jüngsten Kurssturz ist das KGVe jedoch auf 18,2 gesunken.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte der Umsatz von 46 % auf 295,3 Mio. Euro gesteigert werden.
„Unsere Anstrengungen, die Produktionskapazität zu erhöhen, zahlen sich aus. Wir liefern in diesem Jahr so viele Anlagen an unsere Kunden aus wie noch nie zuvor in unserer Unternehmensgeschichte“, so Dr. Thomas Rohe, COO von SUSS.

Ausblick und Bewertung

Die Bruttomarge hat sich auf Jahressicht von 33,5 auf 39,6 % verbessert, wozu beide Geschäftsbereiche beigetragen haben.

Die EBIT-Marge kletterte von 6,3 % auf 16,1 %. Angesichts der positiven Entwicklung wurde die im Juli angehobene Prognose für das Geschäftsjahr 2024 bestätigt. Der Vorstand erwartet weiterhin einen Umsatz zwischen 380 und 410 Mio. Euro, eine Bruttomarge von 38 bis 40 Prozent und eine EBIT-Marge von 14 bis 16 Prozent. Bei allen drei Prognosekennzahlen wird mit einer Zielerreichung in der oberen Hälfte der jeweiligen Prognosespanne gerechnet.

Das einzige Haar in der Suppe ist der schwache Auftragseingang im dritten Quartal in Höhe von 84,0 Mio. Euro. In Summe lag der Auftragseingang in den ersten neun Monaten jedoch bei 276,2 Mio. Euro, also fast auf dem Vorjahresniveau von 281,2 Mio. Euro. Darf man den aktuellen Schätzungen glauben, wird Süss Microtec in diesem Jahr ein Ergebnis von 2,43 Euro je Aktie erzielen. Das KGVe liegt demnach bei 18,2.
Da der Gewinn im kommenden Jahr um 18 % steigen soll, würde das KGV auf 15,4 sinken.

Die Senkung des Kursziels durch das US-Investmenthaus Stifel machte die SÜSS MicroTec-Aktie am Freitag zum Tagesverlierer im TecDAX. Allerdings ist die Argumentation eher vage und die Aktie schon durch das neue Kursziel durchgefallen. Übertreibt man es da nach unten?

Der Stifel-Analyst nahm sein bisheriges Kursziel von 70 auf 60 Euro nach unten und korrigierte die Einstufung von „Kaufen“ auf „Halten“. Läge er richtig, wäre die Aktie jetzt, nach dem dadurch ausgelösten, drastischen Minus von 13,56 Prozent am Freitag auf 54,20 Euro, damit bereits wieder kaufenswert. Außerdem urteilte er ja mit “Halten” und nicht mit „Verkaufen“. Das alleine würde den Gedanken aufkommen lassen, dass man da jetzt nicht noch aussteigen oder gar über die Short-Seite nachdenken muss.

Hinzu kommt, dass SÜSS MicroTec ja noch keine neuen Zahlen auf den Tisch gelegt hat, das steht für den 7. November im Terminkalender. Was den Analysten skeptischer gemacht hatte, war der enttäuschende Auftragseingang bei der ASML Holding, die wie SÜSS MicroTec ein Zulieferer von Anlagen und Geräten für die Halbleiterindustrie ist. Aber SÜSS‘ jüngste Ergebnisse, die zum 1. Halbjahr, waren hervorragend, da wurde auch die Prognose deutlich angehoben. Was heißt:

Expertenmeinung: Zum einen ist in keiner Weise sicher dass, was für ASML gilt, auch für SÜSS MicroTec gelten müsste, zumal SÜSS sehr spezielle technische Lösungen liefert, die auch weiter stark gefragt sein könnten, wenn Produktionsanlagen wie die von ASML bereits ausreichend vorhanden sind.

Zum anderen wurde die Aktie ja bereits durch die „Sippenhaft“, die nach dem schwachen Ausblick der ASML Holding für die gesamte Branche vorgenommen wurde, kräftig gedrückt, wie wir im Chart sehen:

SÜSS MicroTec Aktie: Chart vom 18.10.2024, Kurs 54,20 Euro, Kürzel: SMHN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SÜSS MicroTec Aktie: Chart vom 18.10.2024, Kurs 54,20 Euro, Kürzel: SMHN | Quelle: TWS

Die Aktie hatte sich beim Versuch, das bisherige Rekordhoch von 70,70 Euro aus dem Mai zu überwinden, festgefahren. Und das ging schon fast drei Wochen so, als die ASML-Auftragseingänge die Aktie und mit ihr auch die des „Branchenkollegen“ SÜSS MicroTec drückten. Kein Wunder, dass man da nervös reagierte, eine solche Belagerung alter Hochs, bei der nichts vorangeht, macht die Bullen natürlich unruhig, da ist man dann mit der Reißleine schnell bei der Hand. Aber damit wurde die Aktie jetzt schon zweimal abgestraft, ohne dass man wüsste, ob das überhaupt fundiert ist.

Aus dieser Warte heraus könnte die Supportzone 52,50/53,50, zumindest aber die bei knapp 50 Euro laufende 200-Tage-Linie halten. „Könnte“ wohlgemerkt, denn das wird davon abhängen, ob genug potenzielle Käufer im Vorfeld der SÜSS-Quartalsbilanz bereit sind, in das aus charttechnischer Sicht nun einmal fallende Messer zu greifen. Ob man das erwägen sollte, ist eine Frage der eigenen Risikobereitschaft … aber als Fazit ließe sich zumindest ziehen: Jetzt noch zu verkaufen oder gar Short zu gehen, ohne dass klar wäre, wie es beim Unternehmen überhaupt läuft, wirkt nicht wie eine gute Idee.

Am Dienstag versuchte man sich bei der Aktie von SÜSS MicroTec an einem Befreiungsschlag, der indes genau da, wo es darauf ankam, auf Verkäufe traf. Doch der Kurs bleibt bislang in Reichweite eines Ausbruchs – springt sie doch noch … oder springt sie nicht?

Die Halbleiterindustrie mag derzeit vor allem wegen der schwachen Nachfrage und Restriktionen in Bezug auf Exporte nach China gebeutelt sein, von den Chipherstellern abgesehen, die direkt mit dem KI-Hype zu tun haben. Aber manche Zulieferer stehen trotzdem tadellos da – wenn sie anzubieten haben, was viele Hersteller brauchen. SÜSS MicroTec liefert hoch spezialisierte Geräte und Maschinen für die Chiphersteller, und die brauchen diese offensichtlich reichlich. Denn die Ergebnisse des ersten Halbjahrs waren durchweg beeindruckend und sorgten für eine satte Anhebung des 2024er-Ausblicks. Konkret wurde die Umsatzprognose wurde von 340 – 370 Millionen auf 380 – 410 Millionen Euro angehoben, bei der EBIT-Marge sieht SÜSS MicroTec nunmehr 14 – 16 Prozent statt bisher 10 – 12 Prozent.

Doch die Aktie markierte als Reaktion auf starke Bilanz und höhere Prognose keine neuen Rekorde. Das bisherige Rekordhoch wurde am 11. Juli, einige Tage vor der Bilanzvorlage, bei 70,70 Euro erreicht. Nach der Bilanz wurde zwar versucht, diese Bestmarke zu überwinden, aber die SÜSS-Aktie drehte noch vorher nach unten und geriet in den Sog des Abverkaufs im Bereich der Hightech-Aktien Anfang August. Seither bewegt sich der Kurs volatil seitwärts … aber am Dienstag wurde der Ausbruch über die Widerstandslinie bei 59,20 und die Abwärtstrendlinie bei aktuell 61 Euro versucht. Wenngleich am Ende trotzdem ein solides Plus von 7,08 Prozent stand, das Ausbruch gelang nicht. War es das für die Bullen … oder besteht die Chance für einen zweiten Anlauf?

Expertenmeinung: Der Auslöser für die gestrigen Käufe dürfte das Kursziel von 76 Euro mit der Einstufung „Kaufen“ durch die Analysten von Jefferies gewesen sein. Was Rückenwind liefert, aber dieses Kursziel ist nicht das höchste, bereits seit dem 8. August sieht die Deutsche Bank die Aktie bei einem Zielkurs von 83 Euro, auch die Berenberg Bank liegt mit 80 Euro höher. Insgesamt sind nur zwei von sieben Experten skeptischer und werten mit „Halten“, der Rest sieht die Aktie als Kauf, das durchschnittliche Kursziel liegt derzeit bei knapp 72 Euro. Aine Menge Luft nach oben also, wenn die Marktteilnehmer den Analysten folgen würden.

Was sie bislang aber nicht recht tun. Weil die Aktie zu teuer ist? Ist sie nicht, das Kurs/Gewinn-Verhältnis läge für die derzeitige 2024er-Schätzung um die 20, bei dieser Wachstumsdynamik ist das eher günstig, selbst dann, wenn der Schwung nachlassen sollte. Denkbar wäre, dass viele diese Aktie gar nicht auf dem Schirm haben, weil sie bis 2020 fast 20 Jahre lang ziemlich unauffällig in der hinteren Reihe vor sich hin dümpelte. Aber da Wachstum, Bewertung und Produkte passen, könnte SÜSS MicroTec jederzeit den gestern erst einmal abgeblasenen Befreiungsschlag nachholen. Wäre hier erst einmal ein bullisches Signal durch Schlusskurse über 61 Euro generiert, könnten viele, die jetzt zögern, mitziehen und für kräftiges Momentum sorgen. Da so etwas aber nie sicher ist, wäre man hier, sofern man nicht gezielt längerfristig investiert, auf der sichereren Seite, wen man den Befreiungsschlag abwarten würde, statt ihm vorzugreifen.

SÜSS MicroTec Aktie: Chart vom 17.09.2024, Kurs 57,50 Euro, Kürzel: SMHN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SÜSS MicroTec Aktie: Chart vom 17.09.2024, Kurs 57,50 Euro, Kürzel: SMHN | Quelle: TWS