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Im Februar und März schien es, als wäre die Aktie des Automobil-Giganten Stellantis überhaupt nicht mehr zu stoppen, seit April aber geht es abwärts. Und zwar so massiv, dass die Ende Januar etablierte Hausse komplett abverkauft ist. Was ist los mit den Bullen?
Lange Zeit misstrauten die Investoren diesem noch jungen, gewaltigen Zusammenschluss etablierter Automarken wie Fiat, Opel, Peugeot, Citroen und zahlreichen anderen. Zu groß, zu komplex, das kann nicht funktionieren, dachte man sich … und wurde eines Besseren belehrt. Stellantis erwirtschaftete deutlich mehr Wachstum als gedacht. Dadurch war die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis nahezu grotesk niedrig, Ende 2023 lag es bei sogar für die Autobranche untypisch niedrigen 3,5. Dafür ist die Dividendenrendite äußerst hoch, für 2023 lag sie bei über sieben Prozent.
Es dauerte seine Zeit, bis genug Akteure das erkannten. Aber als es soweit war, wollten auf einmal alle zugleich einsteigen. Das Ergebnis war eine bis Ende März noch einmal intensivierte Hausse … die jetzt in sich zusammenfiel. Nur – wieso? Was hat sich geändert, dass die Stellantis-Aktie seit April dermaßen massiv verliert, deutlich mehr als fast alle anderen Aktien der Branche?
Expertenmeinung: Das Problem ließe sich auf drei Faktoren eingrenzen. Erstens fürchten viele Investoren, nicht zu Unrecht, dass die Wachstumsphase jetzt vorbei ist. Der im ersten Quartal unerwartet deutlich zurückgekommene Umsatz deutet das an, auch die auffallende Konsumzurückhaltung bei den Verbrauchern, zumal man hier mit dem Gros der Modelle aller Stellantis-Marken eher den „normalen“ Verbraucher anspricht, der unter Inflation und höheren Kreditzinsen mehr leidet als die Vermögenden.
Zweitens hat Stellantis sein wichtigstes Standbein in Frankreich, daher kam noch die Angst vor dem Ausgang der gestrigen vorgezogenen Wahl und ihren Folgen hinzu.
Und drittens ist die Stellantis-Aktie wohl auch ein „Opfer“ des Window Dressing der Fonds. Im ersten Quartal war sie begehrt und wurde zum Quartalsende hin durch diese Positionsadjustierungen der institutionellen Akteure noch weiter gezogen. Aber mit Beginn des zweiten Quartals wurde die Aktie eben abgestoßen – und das massiv. Dass sie zum am jetzt absolvierten Ultimo des zweiten Quartals zusätzlich unter Druck kam, wundert daher nicht.
Aber wäre das nicht auch eine Chance? Könnten die Fonds die Aktie jetzt, weit billiger und dadurch erst recht günstig bewertet, mit dem Start ins zweite Halbjahr nicht wieder einsammeln und das zu einem neuen Hausse-Schub, vergleichbar dem der ersten drei Monate, führen?
Das könnte es, das muss es aber keineswegs. Es kommt darauf an, wie die institutionellen Investoren Stellantis‘ Perspektiven einschätzen. Und bevor sie das tun, dürften sie erst einmal den Ausgang der Wahl in Frankreich abwarten. Danach wäre zumindest eine größere Gegenbewegung denkbar. Nur sollte man sich hüten, darauf blind zu setzen.
![Stellantis Aktie: Chart vom 28.06.2024, Kurs 18,476 Euro, Kürzel: STLA | Online Broker LYNX Stellantis Aktie: Chart vom 28.06.2024, Kurs 18,476 Euro, Kürzel: STLA | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.de/app/uploads/2024/07/20240701-stellantis-aktie-chart-wieso-dreht-die-aktie-nicht-endlich.jpg)
Besser wäre es abzuwarten, bis das Chartbild für einen nennenswerten Aufwärtsschwenk Belege liefert. Was dann der Fall wäre, wenn der Kurs mindestens über 19,70 Euro schließt und so die jetzt gefallene Supportzone 18,88/19,21 Euro zurückerobert und die 20-Tage-Linie als einen typischen Leitstrahl der Short-Seller bezwingt. Und auch das wäre nur ein kurzfristig bullisches Signal, für eine echte, auch mittelfristig als relevant anzusehende Wende bräuchte es sogar Schlusskurse über 21,90 Euro. Alles darunter bliebe ein Terrain, in dem das bärische Lager jederzeit aus dem Nichts wieder attackieren könnte.
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