Stanley Black & Decker bietet 4 % Dividende und dürfte den Gewinn in diesem Jahr wohl nahezu verdreifachen. Wann beginnt die Rallye?
Eine seltene Spezies …
Ein bedeutender Teil der Gewinne an der Börse wird durch Dividenden erzielt und obendrein schneiden Aktien, die eine Dividende ausschütten, im Durchschnitt auch besser ab als Aktien, die es nicht tun.
Noch besser sieht es aus, wenn man sich mit Dividendenaristokraten beschäftigt. Es wäre wohl eine der besten und einfachsten Strategien für Börsenerfolg, sich ausschließlich auf Dividendenaristokraten zu konzentrieren.
Doch worum handelt es sich dabei? Ursprünglich bezeichnete man die Unternehmen im S&P 500, die die Dividende mindestens 25 Jahre in Folge erhöht hatten, als Dividendenaristokrat.
Verzichtet man auf die Index-Zugehörigkeit und konzentriert sich auf die Dividende, erfüllen derzeit 146 von weit mehr als 10.000 börsennotierten Unternehmen in Nordamerika, Europa und Australien diese Anforderung.
Das zeigt, was für eine Seltenheit es ist, dass ein Unternehmen über Jahrzehnte hinweg konstant abliefert. Dieses Kunststück gelingt nur den Wenigsten. Im Gegenzug sind die meisten Dividendenaristokraten relativ hoch bewertet und verzeichnen eine vergleichsweise geringe Volatilität.
… die noch seltener günstig ist.
Daher ist es schwierig, einen günstigen Einstieg zu erreichen. Im Gegenzug federn Aristokraten das Depot in den meisten Krisen ab, denn im Durchschnitt brechen sie während Crashs unterdurchschnittlich ein.
Black & Decker hat jedoch einen massiven Absturz hinter sich, und das nicht grundlos.
Das Unternehmen hatte mit einer ganzen Reihe von Problemen zu kämpfen, darunter hohe Lagerbestände. Da die Nachfrage nach Werkzeugen, insbesondere DIY-Produkten, 2020 stark gestiegen war und ab 2022 rückläufig war, kam es zu einer Überproduktion und hohen Lagerbeständen.
Hinzu kamen Lieferkettenprobleme, Verzögerungen und stark gestiegene Produktionskosten, die man nicht vollständig an die Kunden weitergeben konnte. Dadurch hat sich der Gewinn in den Geschäftsjahren 2022 und 2023 mehr als halbiert.
Stanley Black & Decker hat trotzdem weiter eine Dividende gezahlt und sie sogar leicht erhöht. Eine Siegesserie von 58 Jahren stetig steigenden Dividenden gibt man nicht leichtfertig auf.
Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen weitgehend normalisiert, die Einsparungen entfalten ihre Wirkung und die geschäftliche Erholung ist in vollem Gange. Stanley Black & Decker hat bereits etliche Krisen gemeistert und es sieht immer mehr danach aus, dass das auch dieses Mal wieder der Fall sein wird.
Doch bisher spiegelt sich das nicht in den Kursen wider.
58 Jahre Dividendensteigerungen – ein Titel mit Tradition
Stanley Black & Decker notiert heute kaum höher als 2022 und 2023, als man noch mitten in den Problemen steckte und es nicht absehbar war, wann und ob es zu einem Turnaround kommen wird.
Inzwischen scheint ziemlich sicher zu sein, dass das der Fall ist. Stanley Black & Decker ist auf dem besten Weg, die langfristigen Profitabilitätsziele zu erreichen.
Im ersten Halbjahr konnte man die Bruttomarge bereits von 21,8 % auf 28,5 % steigern. Im dritten Quartal lag die Bruttomarge bei 29,9 %.
Dadurch konnte man das Ergebnis in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres von -0,04 auf +0,66 USD je Aktie verbessern, wobei rund 90 % des Gewinns im dritten Quartal angefallen sind.
Das operative Ergebnis ohne einmalig anfallende Kosten wie beispielsweise Abfindungen, lag in den letzten drei Quartalen bei 2,87 USD je Aktie und in Q3 bereits bei 1,22 USD je Aktie.
Die Zahlen entwickeln sich also definitiv in die richtige Richtung.
Derzeit wird erwartet, dass das operative Ergebnis in diesem Jahr um 184 % auf 4,12 USD je Aktie steigen wird. Der freie Cashflow soll bei 650 – 850 USD liegen, was im Mittel einem FCF von 5,00 USD je Aktie entspricht.
Damit wäre die Dividende in Höhe von 3,91 % wieder gut finanziert. Das gilt umso mehr, da im kommenden Geschäftsjahr (das faktisch bereits läuft) weitere Fortschritte erwartet werden. Den derzeitigen Schätzungen zufolge wird der Gewinn um weitere 31 % steigen.
Stanley Black & Decker kommt demnach auf eine forward P/E (2025) von 15,3. Da man sich mitten im Turnaround befindet und daher außerordentlich hohe Gewinnsteigerungen erwartet werden, ist das problemlos zu rechtfertigen.
Die Aktie versucht sich seit geraumer Zeit an einer Bodenbildung und hat einen zaghaften Aufwärtstrend ausgebildet.
Jetzt ist Stanley Black & Decker wieder an das untere Ende der Handelsspanne zurückgekehrt.
Solange der Aufwärtstrend nicht nachhaltig durchbrochen wird, könnte er abermals die Basis für eine Aufwärtsbewegung sein. Mögliche Kursziele liegen bei 95 und 100 USD.
Darüber würde sich das Chartbild aufhellen, was weitere Kursgewinne in Richtung 110 und 115 USD ermöglichen würde. Im Endeffekt bewegt sich die Aktie in Fünf-Dollar-Schritten.
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