Snowflake Aktie Prognose Wie Snowflake vom Überflieger zur Vollkatastrophe wurde

News: Aktuelle Analyse der Snowflake Aktie

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Snowflake
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Zur Snowflake Aktie

Der Hype um den Börsengang von Snowflake war riesig, doch vier Jahre später ist die Aktie nur noch die Hälfte Wert, obwohl sich der Umsatz verzehnfacht hat.

Vom Börsenstar zum Schnäppchen?

Es gab wohl selten so einen Hype um einen Börsengang, wie wir es damals bei Snowflake erlebt haben.
Anleger sowie Analysten und Researchhäuser waren begeistert. Als bekannt wurde, dass Berkshire Hathaway investiert hatte, war selbst die Value-Gemeinde Feuer und Flamme.
Viel genützt hat das allerdings nicht.

Seit der IPO sind zwei Jahre vergangen, das mediale Interesse ist längst verflogen und die Kurse sind weit unter dem Ausgabepreis.
Dadurch hat sich das Chance-Risiko-Profil dramatisch verschoben.

Immerhin bekommt man heute ein Unternehmen mit dem vielfachen Umsatz und obendrein zum halben Preis.
Das KUV ist seit dem Börsengang von sagenhaften 145 auf 11 gesunken. Und neben erheblichem Wachstum, hat man auch an anderen Stellen ernstzunehmende Fortschritte erzielt.

Daten und die Cloud: Die Stärke von Snowflakes Geschäftsmodell

Aber was macht Snowflake so besonders? Das Unternehmen hat eine der leistungsfähigsten Cloud-Datenplattformen der Welt entwickelt, womit die Kunden ihre Daten nicht nur speichern, katalogisieren und analysieren, sondern sie auch aus allen Quellen zusammenführen können.

Das macht Snowflake zu einem Partner für andere Cloud-Anbieter wie Amazon und Microsoft, jedoch auch zu einem Rivalen in diesem gigantischen Markt.

Das Unternehmen selbst drückt es wie folgt aus:
Snowflake wurde für die Data Cloud entwickelt, in der Tausende von Unternehmen nahtlosen Zugriff haben, um ihre Daten zu analysieren und zu teilen und deren Potenzial voll auszuschöpfen.

Nach eigenen Angaben erzielen die Kunden von Snowflake durch die Nutzung einen Return on Investment von mehr als 600%.
Selbst wenn der Mehrwert für die Kunden auch nur annähernd so groß ist, dürfte das ein schlagendes Argument und einer der Hauptgründe sein, warum die Bestandskunden das Geschäft mit Snowflake im Eiltempo ausbauen.

Zuletzt lag die Net Revenue Retention Rate (NRR) bei 127%. Das bedeutet, dass die Kunden die Angebote von Snowflake Jahr um Jahr in einem größeren Umfang nutzen.

Das ist ein klares Signal

Das ist ein klares Votum und führt neben dem Neukundengeschäft zu einem erheblichen Wachstum.

Darüber hinaus ist es natürlich sehr viel lukrativer das Geschäft mit Bestandskunden auszubauen, als neue zu gewinnen.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind unterdessen schier endlos (Link). Die Kunden von Snowflake kommen aus allen möglichen Branchen, zum Beispiel dem Gesundheitswesen, Life Science, Finanzen, Marketing, Einzelhandel, Bildung oder Industrie.

Das hat zu einem atemberaubenden Wachstumstempo geführt und dürfte einer der Hauptgründe für den Hype um die Aktie gewesen sein.
Enormes Wachstum, ein geringer Cashburn, ein gigantischer adressierbarer Markt. Das ist eine Kombination von Eigenschaften, die bei Anlegern natürlich ankommt.

In Summe ist der Umsatz seit dem Börsengang im Jahr 2020 von 265 Mio. USD auf 2,81 Mrd. USD explodiert.
Seit 2022 ist man durchweg profitabel (non GAAP).

Der freie Cashflow ist ebenso lange positiv und hat sich seitdem von 0,27 auf 2,37 USD je Aktie verbessert.

Erfolgszahlen im Schatten der Kursverluste

Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die starke Entwicklung fortgesetzt. In den ersten sechs Monaten konnte der Umsatz um 31% von 1,30 auf 1,70 Mrd. USD massiv gesteigert werden.
Der freie Cashflow kletterte von 352,1 Mio. auf 390,3 Mio. USD.

Der Wert der ausstehenden Aufträge (remaining performance obligations, RPO) verbesserte sich um 48% auf 5,2 Mrd. USD. Vorerst stehen die Zeichen also weiterhin auf Wachstum.

Doch bisher hat das den Abverkauf der Aktie nicht gestoppt. Snowflake notiert am Allzeittief und ist nicht mal halb so viel Wert wie fast vier Jahre zuvor beim Börsengang.

Die Vorgänge zeigen beispielhaft, dass selbst das beste Unternehmen der Welt nicht unendlich viel Wert ist.
Wer zu viel bezahlt, zahlt am Ende mit Zeit. Wie es auch hier geschehen ist: Ist die Bewertung beim Einstieg zu hoch, steigen die Kurse nicht, selbst wenn das Geschäft blendend läuft.

Da sich der Umsatz in dieser Zeit jedoch mehr als verzehnfacht hat und Snowflake einen nachhaltig positiven Cashflow erzielt, hat sich das Chance-Risiko-Verhältnis dramatisch verbessert.

Das Chance-Risiko-Profil hat sich dramatisch verbessert

Die Bewertung von Snowflake ist endlich auf einem annehmbaren Niveau angekommen. Ein P/FCF von 44 ist sicherlich nicht wenig, aber in Anbetracht der Erwartungen vertretbar.

In den letzten Quartalen hat Snowflake in den meisten Fällen die Prognosen übertroffen, das gilt sowohl für den Umsatz als auch beim Gewinn. Daher liegt die Vermutung nahe, dass unter den Prognostikern kein überbordender Optimismus herrscht und die Erwartungen realistisch sind.

Derzeit geht man davon aus, dass der freie Cashflow im laufenden und den kommenden beiden Geschäftsjahren jeweils um 11-29% steigen soll.
Der FCF würde demnach in etwas mehr als zwei Jahren bei 4,30 USD je Aktie liegen.

Daraus lässt sich ein äußerst simples Szenario ableiten. Entweder sinkt der P/FCF von Snowflake auf 26,3 oder die Aktie steigt.
Sollten der FCF in dem erwarteten Ausmaß steigen, ist es in Anbetracht des Geschäftsmodells und allen anderen Faktoren unwahrscheinlich, dass die Bewertung von Snowflake auf dieses Niveau fällt.

Snowflake Aktie: Chart vom 24.09.2024, Kurs: 110 - Kürzel: SNOW | Quelle: Fastgraphs | Online Broker LYNX
Snowflake Aktie: Chart vom 24.09.2024, Kurs: 110 – Kürzel: SNOW | Quelle: Fastgraphs

Snowflake klebt seit mehreren Wochen an der Unterstützung bei 110 USD, die Volatilität tendiert gegen Null.
Es wäre daher gut möglich, dass eine oder mehrere größere Anleger die Aktie auf diesem Niveau einsammeln.

Solange die Aktie nicht unter 110 USD fällt, besteht die Chance auf eine zeitnahe Erholung in Richtung 125 – 130 USD. Darüber käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 140 und 165 USD.

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Vorherige Analysen der Snowflake Aktie

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Das Cloud-basiertes Software-as-a-Service-Unternehmen gehörte im letzten Halbjahr zu den großen Gewinnern an der Wall Street. So war die Snowflake-Aktie bislang unter Tech-Fans sehr beliebt, doch die jüngsten Quartalsergebnisse haben die Kurse eine 180-Grad-Wende machen lassen.

Die Zahlen für das abgelaufene Quartal selbst waren eigentlich recht gut. Es konnten sowohl die allgemeinen Gewinn- als auch die Umsatzerwartungen geschlagen werden. Lediglich die Flüsterschätzungen wurden verfehlt. Da fragt sich mancher Anleger, warum der Kurs der Aktie derart stark abgestraft wurde.

Expertenmeinung: Es waren die Aussichten für das laufende Quartal und für das Gesamtjahr 2024, welche den Anlegern gar nicht gefallen haben. So soll der Umsatz im Q1 lediglich im Bereich von 745 bis 750 Millionen USD liegen. Bislang waren Analysten von über 805 Millionen USD ausgegangen. Gleichzeitig wurden die Aussichten für das Gesamtjahr von 3.64 Milliarden auf 3.25 Milliarden USD nach unten korrigiert.

Das ist ein harter Schlag für eine Aktie, die jüngst mehr als 60% zugelegt hat und sich nahezu perfekt entwickelte. Aber perfekt waren die Zahlen und vor allem die Aussichten nicht, so dass der Kurs fiel. Aus technischer Sicht ist der Kampf rund um den Boden bei 180 USD entbrannt.

Aussicht: NEUTRAL

Snowflake Aktie: Chart vom 01.03.2024, Kurs: 186.39 USD Kürzel: SNOW | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Snowflake Aktie: Chart vom 01.03.2024, Kurs: 186.39 USD Kürzel: SNOW | Quelle: TWS

Seit dem letzten Artikel zu Snowflake ist die Aktie um 35% gestiegen. Das Chance-Risiko-Verhältnis könnte heute trotzdem so gut sein wie damals.

High Risk, high Reward

Im Verhältnis zu einem Kauf beim Börsengang macht man ein echtes Schnäppchen. Am ersten Handelstag eröffnete die Aktie bei 245 USD. Aktuell liegt der Kurs bei 184 USD, obwohl sich der Umsatz in dieser Zeit vervielfacht hat.
Das KUV ist dadurch von 145 auf 23 gesunken.

Das bedeutet, dass das KUV aktuell in etwa auf dem Niveau liegt, wie zum Zeitpunkt der letzten Analyse.
Die Aktie ist seitdem zwar massiv gestiegen, der Umsatz von Snowflake jedoch auch.

Der freie Cashflow dürfte im laufenden Geschäftsjahr um 45% auf 2,26 USD je Aktie steigen.
Snowflake kommt demnach auf einen P/FCF von 82. Im nächsten Geschäftsjahr dürfte der P/FCF auf 61 sinken.

Für preissensitive Anleger ist das sicherlich nichts, wer allerdings nach massivem Wachstum sucht, könnte fündig werden.
Derartige Bewertungen bringen aber ohne jeden Zweifel ein deutlich erhöhtes Risiko mit sich.

Zum Erfolg verdammt

Stellen sich die erwarteten Wachstumsraten als zu optimistisch heraus, beispielsweise, weil ein anderes Unternehmen ein ernstzunehmendes Konkurrenzprodukt auf den Markt bringt, kann es zu massiven Kursverlusten kommen.

Darüber sollte man sich unbedingt bewusst sein.

Snowflake ist zum Erfolg verdammt. Es muss hervorragend laufen, sonst sieht es für die Aktionäre schlecht aus. Und die sitzen unter anderem auch im Vorstand, denn mehr als 8% aller ausstehenden Aktien werden von Insidern gehalten.

CEO Slootman besaß zuletzt 295.000 Aktien, SVP Kleinerman hatte 658.000, CFO Scarpelli 342.000, Direktor McMahan 582.000 und Direktor Speiser 1,55 Millionen Stück.
In Bezug auf die medienscheuen Gründer sind die Meldungen widersprüchlich, vermutlich halten sie einen Großteil ihre Aktien indirekt über eine Holding oder ähnliches.

Eine Sache ist jedoch auch eindeutig: Es finden so gut wie keine Insider-Käufe statt, jedoch nennenswerte Verkäufe, sowohl im Umfang als auch der Zahl.
In einigen Fällen wurden sogar deutlich mehr Aktien abgestoßen, als man im Zeitverlauf in Form von Optionen erhalten hat.

Insider stopfen sich die Taschen voll

Und das, obwohl die Gehaltspakete einiger Führungspersonen absurd hoch sind. CEO und CFO dürften zu den bestbezahlten Vorständen unseres Planeten gehören (Fortune Artikel).
All das geht natürlich zulasten der anderen Aktionäre. Sie zahlen für die üppige Kompensation, direkt und indirekt über die Verwässerung der Aktienbasis.
Auf den Kursverlauf von Snowflake wird das nur eine untergeordnete Rolle spielen, es stößt mir aber sauer auf und ich sehe es als meine Pflicht, unseren Lesern diese Fakten nicht zu verschweigen.

Operativ läuft es bei Snowflake jedoch blendend. Im letzten Quartal lag der Gewinn mit 0,25 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,16 USD. Der Umsatz übertraf mit 734 Mio. die Analystenschätzungen von 710 Mio. USD ebenfalls.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 34% und einem Gewinnsprung von 127% auf 72 Mio. USD.

So sieht es jedenfalls aus, wenn man aktienbasierte Vergütungen ignoriert. Ich bin kein dogmatischer Gegner von SBC, aber in diesem Fall scheint die Sache komplett aus dem Ruder zu laufen.

Snowflake hat im laufenden Geschäftsjahr 862,5 Mio. USD für aktienbasierte Vergütungen aufgewendet, im dritten Quartal waren es 298,3 Mio. USD.
Berücksichtigt man diese Kosten, lag das Ergebnis im letzten Quartal nicht bei +72 Mio. USD, sondern bei -215 Mio. USD.

Ein kritischer Blick und ein Fazit

Und es wird noch schlimmer. Die Lücke zwischen dem operativen Gewinn und SBC sind nicht besser geworden.
Der operative Cashflow ist auf Jahressicht von 328 auf 504 Mio. USD gestiegen, die Aufwendungen für SBC jedoch von 610 auf 862 Mio. USD.

Snowflake hat operativ 176 Mio. USD mehr verdient, dafür aber 252 Mio. USD mehr an Aktienoptionen verteilt.

Das führt zu einem schwierigen Fazit:
Snowflake ist ein tolles Unternehmen, das Wachstum ist hoch, die Margen steigen, das Produkt ist gut, der adressierbare Markt ist gigantisch.
Umsatz und Cashflow dürften in den kommenden Jahren mit erheblichem Tempo steigen (30% p.a. und mehr).
Die Aktie könnte daher trotz der astronomisch hohen Bewertung laufen.

Auf der anderen Seite verhält man sich absolut verantwortungslos gegenüber den Aktionären. Der Vorstand scheint Snowflake als Selbstbedienungsladen zu betrachten.

Snowflake Aktie: Chart vom 04.12.2023, Kurs: 184 - Kürzel: SNOW | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Snowflake Aktie: Chart vom 04.12.2023, Kurs: 184 – Kürzel: SNOW | Quelle: TWS

Aus technischer Sicht steht eine Richtungsentscheidung an. Die Bullen dürften jedoch die besseren Chancen haben. Kann der Abwärtstrend überwunden werden, wäre der Weg in Richtung 200 USD frei. Darüber würde sich das Chartbild deutlich aufhellen.

Scheitert der Ausbruch jedoch wieder, ist ein erneuter Rücksetzer in Richtung 170 USD oder an den Aufwärtstrend nahe 140 USD denkbar.