Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Solarunternehmen gehörten im Jahr 2024 eher zu den Verlierern an den globalen Börsen. Die Schwäche wurde durch Unternehmen wie First Solar und Enphase eingeleitet und dieser konnte sich auch der deutsche Solarkonzern SMA nicht entziehen.
Die Kurse sind von rund 60 EUR auf mittlerweile 15 EUR eingebrochen. Dennoch gibt es auch positive Nachrichten, denn zumindest die Serie von tieferen Hochs und tieferen Tiefs konnte mittlerweile beendet werden. Die Kurse konnten vorige Woche erstmals seit Monaten die 20- als auch die 50-Tage-Linie zurückerobern. Somit befindet sich die SMA Solar-Aktie aktuell in einer neutralen Kaufphase.
Expertenmeinung: Der Trendwechsel befindet sich noch auf dünnem Eis. Je länger sich die Kurse oberhalb der erwähnten gleitenden Durchschnitte halten können, desto besser wäre die Ausgangslage für eine mögliche nachhaltige Erholung.
Sollten die Kurse jedoch wieder unter diese fallen, wäre die Rallye wohl schneller zu Ende, als so manchem Anleger lieb wäre. Es bleibt abzuwarten, ob die Bullen diese Chance nutzen können. Vorläufig bleibe ich hier bei einer neutralen Bewertung.
Aussicht: NEUTRAL
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SMA Solar kann sich nicht aus dem Abwärtstrend lösen. Die Aktie, für die im Sommer 2023 noch über 110 Euro bezahlt wurde, hat vom Hoch aus knapp 90 Prozent verloren. Das wirkt, als könnte man nicht viel falsch machen, wenn man die Hand aufhält. Kann man aber doch.
Man sollte sich hüten, einfach ins fallende Messer zu greifen, das war mein Fazit zu SMA Solar, als ich die Aktie am 30.9. letztmalig an dieser Stelle auf dem Tisch hatte. Damals hatte sie bei 18,61 Euro notiert. Gestern schloss sie bei 11,93 Euro und ist dadurch ein weiterer der vielen Belege dafür, dass der alte Börsenspruch „was billig wirkt, kann leicht noch viel billiger werden“, seine Berechtigung hat. Was führte zu dem gestrigen, x-ten Selloff, der den Kurs diesmal um 13,68 Prozent auf den tiefsten Stand seit fast zehn Jahren drückte?
Natürlich Unternehmenszahlen, in diesem Fall die Kombination aus ernüchternden Zahlen zu den ersten drei Quartalen und einer erneut gesenkten Jahresprognose. Der Umsatz des Herstellers von Solar-Wechselrichtern ist in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 20 Prozent gefallen. Zugleich gingen die Margen in die Knie, so dass der operative Gewinn, gerechnet als EBITDA, um knapp 64 Prozent auf 83,5 Millionen Euro zurückkam. Eine drastische Entwicklung, geschuldet dem Preisdumping aus Richtung Asien und dem zunehmend schwieriger werdenden Solarmarkt an sich.
Als Konsequenz musste SMA Solar die 2024er-Prognose erneut senken. Jetzt erwartet das Unternehmen nur noch ein EBITDA um die Nulllinie, zwischen -20 und +20 Millionen Euro. Bis dahin galt ein Ausblick von 80 bis 130 Millionen. Das ist ein Wort …
Expertenmeinung: … und ja, dass die Aktie daraufhin „nur“ 13,68 Prozent einbrach, liegt in der Tat daran, dass sie schon so weit gefallen ist. Und, vielleicht, auch ein wenig an der Charttechnik. Denn der Kurs fing sich gestern am unteren Ende des extrem steilen Juni-Abwärtstrendkanals und schloss, trotz des zum Vortag großen Abschlags, knapp über dem Eröffnungskurs und weit über dem Tagestief von 10,94 Euro. Hinzu kommt, dass es, man mag es nicht meinen, auch hier noch eine potenzielle Supportlinie gibt: das bisherige Rekordtief, das am 29. Januar 2015 bei 10,275 Euro markiert wurde.
Da könnte man auf den Gedanken kommen, dass man jetzt nicht mehr viel riskiert, wenn man zugreift, jetzt, wo die Aktie wirklich am Boden liegt. Aber dass Letzteres der Fall ist, wirkt eben nur so, dieser Eindruck muss nicht richtig sein. Immerhin ringt SMA Solar jetzt mit Verlusten, der Markt ist extrem hart und auch, wenn man ein Sparprogramm initiiert hat: Es braucht eine steigende Nachfrage und ein weniger volatiles Marktumfeld, sonst könnte bald aus „schlimm“ ein „schlimmer“ werden, ohne dass SMA Solar etwas dagegen tun könnte.
Und auch das alte Rekordtief bei 10,275 Euro ist kein Punkt, den der Kurs nicht unterschreiten könnte. Das muss nicht so kommen, aber es kann … und das kann man im Vorfeld schlichtweg nicht wissen. Und wenn es darum geht, „billige“ Aktien zu kaufen, zählt nie ein Kurs, den eine Aktie irgendwann einmal erreicht hat, denn keine Aktie fällt so weit ohne Grund. Es zählt das „Jetzt“ und das „Morgen“. Und wenn man nicht weiß, wie es morgen aussieht, sind eben auch knapp zwölf Euro ein Einstiegspreis, bei dem man heftige Verluste erleiden kann. Fällt SMA Solar jetzt noch drei, vier Euro weiter, käme es für jemanden, der bei 100 Euro eingestiegen war, in der Tat nicht mehr darauf an. Für jemanden, der bei zwölf Euro kauft, aber sehr wohl.
SMA Solar gab am Mittwochabend ein Restrukturierungsprogramm bekannt, dass Kosteneinsparungen in Höhe von 150 bis 200 Millionen erzielen soll. Üblicherweise reagieren Anleger auf solche Meldungen positiv, aber die Aktie kam nicht recht in Fahrt. Verständlich?
In diesem Fall schon. 150 bis 200 Millionen weniger Kosten, das ist bei einem Umsatz, der 2023 bei 1,6 Milliarden Euro lag, zwar durchaus respektabel. Aber zum einen sind die genannten Bereiche eher vage, man schreibt da von Optimierung der Kostenstruktur, Anpassung der Organisationsstruktur und einer strategischen Repositionierung am Markt. Zweitens war der Meldung nicht zu entnehmen, von welchem Zeitrahmen man da spricht.
Im Gegenzug waren die genannten Gründe für die Sparmaßnahmen weit konkreter: Weiterhin hohe Lagerbestände bei den Kunden und ein sehr herausforderndes Marktumfeld in zwei der drei Hauptgeschäftsbereiche … das klingt, als würde man auf positive Überraschungen in der am 14.11. anstehenden Bilanz zum jetzt endenden, dritten Quartal wohl vergebens hoffen.
Und dass diese typische Reaktion „Kosten sparen, Aktie rauf“ ausblieb und der Kurs nur eher wenig vom am Mittwoch markierten, bisherigen Jahres-Verlaufstief bei 17,10 Euro wegkam, lag sicherlich auch daran, dass die Analysten, die daraufhin ihre Kursziele anpassten, überraschend drastisch reagierten:
Das Bankhaus Metzler nahm sein Kursziel von 28 auf 20 Euro zurück, ODDO BHF von 32 auf 22 Euro und die Deutsche Bank sogar von 40 auf 21 Euro, alle mit der Empfehlung „Neutral“ bzw. „Halten“. Das dämpft jedwede hoffnungsvolle Stimmung auf Basis sinkender Kosten zusätzlich. Aber reagiert man da bei den Analysten nicht zu extrem?
Expertenmeinung: Das kann man derzeit nicht sicher wissen, immerhin ist völlig offen, wie sich die Lage seit den letzten Zahlen, die die Zeit April bis Juni abdeckten, entwickelt hat. Ob SMA Solar dieses Restrukturierungsprogramm erstellen wollte, um sich besser auszustellen oder es erstellen musste, weil es langsam in der Bilanz brennt. Dafür müssen sich Analysten wie Anleger gleichermaßen bis zu diesem 14. November, wenn die Bilanz des dritten Quartals kommt, gedulden, sofern keine Vorab-Zahlen kommen.
Klar ist zumindest, dass das Umfeld weiter ungünstig ist. Auch, wenn Solarenergie unverändert ein Wachstumsmarkt ist und es ohne die von SMA Solar gefertigten Wechselrichter nicht geht: Andere stellen die eben auch her. Die Produktionskapazitäten sind insgesamt hoch, der Markt umkämpft, die Margen folgerichtig unter Dauerdruck.
Die Aktie wird bislang konsequent durch die 20-Tage-Linie abwärts geführt, was indiziert, dass das bärische Lager die Sache völlig im Griff hat. Das Erreichen des Corona Crash-Tiefs vom März 2020 bei 17,84 Euro löste auch keine Käufe oder Eindeckungen aus. Da sollte man sich hüten, einfach ins fallende Messer zu greifen, SMA Solar sollte es mindestens über 22 Euro und damit über die zwei den Kurs seit dem Juni-Crash führenden Abwärtstrendkanäle hinaus schaffen, bevor man hier über einen (auch dann noch hochspekulativen) Einstieg nachdenkt.
Quellenangaben: Meldung über Restrukturierungsprogramm, 25.09.2024: https://www.sma.de/investor-relations/corporate-news/detail/eqs-news-sma-initiiert-konzernweites-restrukturierungs-und-transformationsprogramm
Auf einen Auftragsboom folgt meist ein Auftragsloch. Was viele, solange eine Aktie steigt, nicht wahrhaben wollen, dann aber eiskalt von der Realität abgeholt werden, so auch bei SMA Solar. Aber dass der Kurs derart weit fällt, ist das nicht längst eine Übertreibung nach unten?
Möglicherweise ja. Aber diejenigen, die die Aktie derzeit immer weiter drücken, haben einen Vorteil: das Wörtchen „möglicherweise“. Denn wie sich die Lage beim Hersteller von Solar-Wechselrichtern seit Ende Juni entwickelt hat, ob die ohnehin bereits kurz vor Halbjahresende drastisch zusammengestrichene Prognose (EBITDA-Erwartung von 220–290 auf 80–130 Millionen gesenkt) womöglich noch weiter gesenkt werden muss, man weiß es ja nicht. Im Zweifel entscheidet dann der Trend. Und der ist bislang stabil abwärts gerichtet.
Richtig ist zwar schon, dass das jetzt im Ansatz zu sehende „Undershooting“, d.h. der Ausbruch aus dem ohnehin schon steilen, nach der Prognosesenkung etablierten Abwärtstrendkanal nach unten, eine Übertreibung sein könnte. Und das könnte viele, die die SMA Solar-Aktie leer verkauft haben, um von fallenden Kursen zu profitieren, locken, diese Positionen zu schließen, um den Gewinn einzufahren. Und solche Short-Positionen zu schließen heißt: Man muss die zuvor geliehenen und dann am Markt verkauften Aktien zurückkaufen. Was den Kurs nach oben bringen würde. Aber auch hier hält ein Wort den besonnenen Investor davon ab, deswegen jetzt einzusteigen: „könnte“.
Dass die Short-Seller, sprich die Bären, hier Kasse machen und die Aktie aus ihren Fängen lassen, ist immer nur ein „kann“, nie ein „muss“. Denn wie gesagt: Übertreibung hin oder her, der Trend passt. Also, wie geht man mit dieser Aktie um? Etwas riskieren, jetzt, wo der Kurs sowieso schon so niedrig ist?
Expertenmeinung: Für Marktteilnehmer, die hier nahe am gerade erst von 14 Monaten bei 112,70 Euro markierten Rekordhoch eingestiegen sind, mag der aktuelle Kurslevel, immerhin der niedrigste seit dem Corona Crash-Tief (März 2020, 17,84 Euro) ja niedrig sein. Aber für jemanden, der jetzt über den Einstieg nachdenkt, ist ein Euro Abschlag in der Aktie eben nicht wie für jemanden, der „oben“ gekauft hat, auch kein Beinbruch mehr, sondern es zählt ja letztlich der Kaufkurs. Und fällt die Aktie jetzt beispielsweise noch fünf Euro weiter, würde ein Kauf hier und heute eben doch zum Waterloo. Und die Charttechnik muss da nicht zwingend stützen, „Undershooting“ hin oder her, denn:
Ob dieser potenzielle, jetzt in Schlagdistanz gekommene Support bei 17,84 Euro die Leerverkäufer zum Eindecken bewegt, ist offen … und die nächste Auffanglinie aus charttechnischer Sicht wäre dann erst das 2018er-Tief bei 14,53 Euro.
Und angenommen, die Lage bei SMA Solar würde sich tatsächlich weiter verschärfen, wäre dieser Kursabstieg auch keine Übertreibung aus fundamentaler Sicht. Denn es geht hier um eine äußerst konjunktursensible Branche, in der die Margen bei starkem Wachstum zwar rasant zulegen, in einem kritischen Umfeld aber ebenso rasant wegbrechen. Fazit:
So überzogen der Abverkauf auch wirkt, er muss nicht kurz vor seinem Ende stehen. SMA Solar bleibt vorerst ein „fallendes Messer“ … und in so etwas hinein einzusteigen, geht gerne mal übel aus. Hier sollte man bullische Fakten, beispielsweise den Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal (den der Kurs gerade nach unten verlässt) nach oben abwarten, bevor man einsteigt und sich besser nicht vom scheinbar „billigen“ Kurs locken lassen.
Bei Aktien, die im Vorfeld dramatisch gesunken sind, erlebt man öfter, dass auch eher mäßige Quartalszahlen zu steigenden Kursen führen, weil viele noch Schlimmeres befürchtet hatten oder weil Leerverkäufer ihr Ziel erreicht sehen und sich eindecken. Bei SMA Solar lief es anders.
Zwar übertitelte der Hersteller von Solar-Wechselrichtern die Halbjahreszahlen mit „solides erstes Halbjahr“, aber das Minus von 7,7 Prozent zum Handelsende machte deutlich, dass viele Marktteilnehmer das anders sahen. Dabei kamen die Ergebnisse durchaus so herein, wie man es erwarten bzw. befürchten konnte:
Der Umsatz fiel moderat von 778,9 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023 auf jetzt 759,3 Millionen. Der Gewinn reduzierte sich, bedingt durch den immensen Margendruck durch Konkurrenzprodukte mit Dumping-Preisen, deutlich. Operativ, als EBITDA gerechnet, von 125,3 auf 80,6 Millionen, netto noch dramatischer von 103,5 auf 44,1 Millionen Euro.
Expertenmeinung: Doch damit hätte man rechnen können. Und eigentlich waren solche schwachen Zahlen auch eingepreist, denn der Chart zeigt, wie extrem die Abwärts-Reaktion im Juni ausfiel, als SMA Solar seine Gesamtjahresprognose zusammenstreichen musste. Und diese Prognose wurde immerhin bestätigt.
Einige nahmen das positiv auf, denn die Aktie startete am Donnerstag als unmittelbare Reaktion auf das Zahlenwerk mit einem Plus. Das jedoch schon nach der ersten Viertelstunde dahin war. Dann ging es bis 10 Uhr steil abwärts, bevor der Kurs bis zum Handelsende tief im Minus seitwärts dümpelte. Von echter Kaufneigung war da bis zum Schluss nichts zu sehen. Was hindert die Akteure, bei dieser derart stark gefallenen Aktie zuzugreifen?
Vermutlich das Problem der Neuaufträge, denn die sehen gar nicht gut aus. Das manifestierte sich in einem von 2,45 Milliarden im Vorjahreszeitraum auf 1,35 Milliarden Euro eingedampften Auftragsbestand. Dies in Kombination mit dem massiven Margendruck war für einige ein klares Indiz dahingehend, dass SMA Solar so schnell nicht wieder zu alter Gewinndynamik zurückkehren würde.
Das führte dazu, dass das Lager der Leerverkäufer, sprich der Bären, gar nicht daran dachte, die ausstehenden Aktien einzudecken. Und dass diejenigen, die über einen Einstieg nachdachten, ihre Orders entweder gar nicht erst eingaben oder diese, als der Kurs ins Minus abdrehte, schnell zurückzogen.
Zwar hat der Kurs dadurch das untere Ende des nach der Prognose-Kappung etablierten Abwärtstrendkanals erreicht. Aber dass auch das zum Handelsende keine Reaktion hervorrief, macht klar: Hier einfach die Hand aufzuhalten wäre wie ein Griff in ein weiterhin fallendes Messer. Anders sähe es aus, wenn es gelänge, zumindest diesen kleinen Abwärtstrendkanal zu überwinden, dessen obere Begrenzung aktuell bei 26,70 Euro verläuft. Aber auch dann wäre der Weg nach oben von vielen Charthürden begleitet und entsprechend steinig.
Seit SMA Solar am 18. Juni den 2024er-Ausblick senkte, hat die Aktie gut 36 Prozent verloren. Eine drastische Quittung für eine nicht minder drastische Senkung der Umsatz- und Gewinn-Prognose. Aber die Aktie kann ja nicht endlos weiter fallen, ein Boden müsste nahe sein. Oder?
Diese Sache mit dem „oder“ sollte man auf jeden Fall nicht unterschätzen. Denn diese Prognose-Senkung war nicht nur sehr massiv. Sie dürfte auch psychologisch nachwirken. Aber zunächst zu den Zahlen:
Der Hersteller von Solar-Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen führt einen volatilen Markt und weltweit hohe Lagerbestände bei Händlern und Installateuren als Grund dafür an, dass man das 2024er-Umsatzziel von bislang 1,95 – 2,22 auf 1,55 – 1,7 Milliarden Euro senkte. Was indes auffiel, war, dass das Ziel für das EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) prozentual weit stärker nach unten korrigiert wurde, nämlich von zuvor 220 – 290 auf nur noch 80 – 130 Millionen Euro.
Das zeigt, dass nicht nur der Umsatz nicht läuft, sondern auch die Gewinnmarge ganz erheblich unter Druck steht. Was nach einem „Käufermarkt“ aussieht, in dem die Käufer mangels Nachfrage in einer hinreichend starken Position sind, um die Preise zu drücken. Nicht gut. Und damit nicht genug:
Expertenmeinung: Die Aussage, dass der Lagerbestand bei den Abnehmern unerwartet hoch und die Nachfrage damit geringer als gedacht ist, lässt umgehend den Gedanken aufkommen, dass es sich hier um ein Phänomen handeln könnte, das man so schnell nicht vom Tisch bekommt. Denn immerhin hatten wir 2022/2023, auch befeuert durch die Energie-Unsicherheit als Folge des Ukraine-Krieges, einen gewaltigen Boom. Gut möglich also, dass jetzt Angebot und Nachfrage auf Jahre hinaus nicht mehr zusammenpassen, zumal man nicht nur hierzulande ein Zurückrudern in Sachen politischer Unterstützung bei den erneuerbaren Energien beobachten kann.
Dass die SMA-Solar-Aktie zwingend irgendwo nahe unter dem derzeitigen Kurslevel drehen müsste, weil sie dann unterbewertet wäre, ist also kein belastbares Argument. Die Anleger sind jetzt ebenso aufgerüttelt wie misstrauisch. Und so manche frühere Mode-Aktie am deutschen Aktienmarkt, bei der große Erwartungen durch ernüchternde Fakten abgelöst wurden, zeigt beispielhaft, dass ein solcher Abstieg nicht allzu bald enden muss.
Richtig ist zwar, dass die Aktie markttechnisch überverkauft ist und bereits im Bereich 24,42/25,10 Euro eine Supportlinie hätte, die somit nahe am derzeitigen Kurs läge. Nicht richtig ist, dass der Abverkauf dort stoppen muss. Besser wäre abzuwarten, bis das Chartbild wirklich wieder einen Silberstreif zu bieten hat, indem gebrochene Chartmarken zurückerobert werden. Was konkret in diesem Fall die jetzt als Widerstand fungierende Zone 35,00/38,90 Euro wäre. Und das zu schaffen, könnte aus derzeitiger Sicht ein ziemlich großes, womöglich zu großes Stück Arbeit für die Bullen werden.
Quellenangaben: Korrektur der 2024er-Prognose, 18.06.2024: https://www.sma.de/investor-relations/ad-hoc-mitteilungen/detail/eqs-adhoc-sma-solar-technology-ag-korrigiert-umsatz-und-ergebnisprognose-fuer-das-laufende-geschaeftsjahr-2024