Der Mittwoch war kein guter Tag, um auf der Short-Seite zu stehen. Für den Gesamtmarkt nicht, für viele Einzelwerte nicht, aber ganz besonders nicht bei SMA Solar. Eine Kursexplosion von 33,92 Prozent war wie ein „Crash nach oben“. Was steckte dahinter?
Der Ausblick auf 2025. Der Hersteller von Solarwechselrichtern lieferte am Mittwochmorgen vorläufige Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr ab und legte zugleich eine Prognose für 2025 vor. Der Blick zurück war grausig, aber 2024 ist ja nicht nur längst vorbei, der Chart zeigt, dass man den Umsatzrückgang nebst Abstieg in die Verlustzone ja bereits eingepreist hatte. Wichtig war daher nur, was kommen soll. Und da konnte SMA Solar ein paar Lichtblicke liefern:

Der Umsatz soll mit 1,50 bis 1,65 Milliarden Euro tendenziell etwas besser ausfallen als die 1,53 Milliarden des Jahres 2024. Die bisherigen Erwartungen der Analysten hatten im Schnitt knapp unter 1,5 Milliarden gelegen – das war also durchaus schon mal gut. Der Haken dabei ist allerdings, dass SMA Solar mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 70 und 110 Millionen Euro plant. Nach dem Verlust von 16 Millionen im Vorjahr natürlich ein Schritt nach vorne, nur hatten die Experten, die mit weniger Umsatz rechneten, beim Gewinn dafür mehr erwartet:
Die durchschnittliche Prognose des 2025er-EBITDAs lag bei 105 Millionen Euro und damit am oberen Ende der jetzt avisierten Range. Warum gab es dann eine derart extreme Reaktion der Aktie?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur SMA Solar Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Zum einen, weil dabei die wichtige Widerstandszone 16,88 bis 17,15 Euro überboten wurde. Das dürfte so manchen Kauf im Rahmen von Stop-Loss-Eindeckungen der Leerverkäufer, sprich der Bären, ausgelöst haben. Zudem dürften rein technisch orientierte Trader auf die mit dem Anstieg über diese Zone vollendete Bodenbildung reagiert haben. Zum anderen aber vermutlich auch, weil die Aktie dadurch auf einmal an einem Tag im Fokus stand, an dem am Gesamtmarkt zügellos gekauft wurde, wie man es selten sieht. Da dürfte so mancher eher unlimitiert auch hier mit zugegriffen haben. Was indes für die Tragfähigkeit der Aufwärtswende ein Problem werden könnte.
Denn bis gegen 10 Uhr bekam man die Aktie noch unter 16 Euro. Wer da bereits früh am Vormittag einstieg, sitzt jetzt auf dicken Gewinnen und blickt womöglich beim Vergleich des Kursanstiegs in Relation zu SMA Solars EBITDA-Prognose ein wenig skeptisch auf den Chart. Zumal der Sprung über eine wichtige Hürde nur eine Annäherung an eine andere bedeutet, denn die 200-Tage-Linie, die heute um die 20,75 Euro notieren dürfte, ist bereits sehr nah gekommen. So gesehen ist es offen, ob die Bullen hier wirklich gekommen sind, um zu bleiben.
Diesen Kursgewinn mit einem Stoppkurs abzusichern, für den man diese gerade genommene Hürde bei 16,88 zu 17,15 Euro als Orientierung hernehmen könnte, ist daher zwingend. Jetzt noch diesem gewaltigen Satz hinauf in eher dünne Luft hinterherzulaufen, eher nicht.
Quellen:
Vorläufiges Ergebnis 2024, 05.03.2025: https://www.sma.de/investor-relations/corporate-news/detail/eqs-news-sma-gruppe-veroeffentlicht-vorlaeufige-ungepruefte-zahlen-fuer-das-gesamtjahr-2024-und-gibt-prognose-fuer-das-geschaeftsjahr-2025-bekannt
Sie möchten ein Depot für Ihre GmbH, AG oder UG eröffnen und Betriebsvermögen in Wertpapieren anlegen? Informieren Sie sich jetzt über unser Wertpapierdepot für Geschäftskunden: Mehr zum Firmendepot über LYNX
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen