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SMA Solar steht sinnbildlich für die Risiken an der Börse. So könnten Sie die entscheidenden Warnsignale erkennen und Ihr Kapital besser schützen.
Die Grundlagen des Investierens: Die richtigen Fragen
An der Börse muss man die richtigen Fragen stellen und glücklicherweise sind die meisten davon simpel.
Was spricht für steigende Kurse und was dagegen?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Aktienkurs von SMA Solar steigen oder fallen wird?
Gibt es bessere Alternativen in der Branche?
Dafür wird der Autor dieses Artikels vermutlich keinen Preis für Innovation erhalten, aber es ist wichtig, sich diese Fragestellungen immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Damit lassen sich die gröbsten Fehler einfach vermeiden.
Bei der Aufklärung hilft beispielsweise ein Blick in den Trackrecord. Damit lassen sich die meisten Aktien binnen weniger Minuten abhaken und man kann sich besseren Unternehmen zuwenden.
Wenn man diese Übung bei SMA Solar vollzieht, hat sich die Sache schnell erledigt. Wir haben es mit einem strauchelnden Wechselrichter-Hersteller zu tun, der der Solarbranche über viele Jahre hinterhergehinkt hat, nicht von dem Wachstum der Branche profitieren konnte und Probleme mit der Profitabilität hatte.
SMA Solar: Chancen und Risiken im Blick
Anders kann man die Geschäftszahlen nicht interpretieren. Während sich die Branche erheblichem Wachstum erfreute, stagnierte bei SMA Solar ein Jahrzehnt lang der Umsatz.
Gleichzeitig waren die Margen rückläufig, in den letzten fünf Geschäftsjahren war man dreimal unprofitabel.
Für mich persönlich hätte sich die Aktie damit erledigt. Nicht, weil es in Zukunft nicht besser werden könnte, schlichtweg, weil man sich das Leben deutlich einfacher machen kann, als sich mit Problemkandidaten auseinanderzusetzen.
Die Kursentwicklung spiegelt das wider. Bei SMA Solar kam es immer wieder, wenn sich die Lage zu verbessern schien, zu größeren Rallyes, doch am Ende kollabierte die Aktie wieder.
Man sollte also vorsichtig sein, wenn es bei solchen Unternehmen etwas besser läuft. Vielleicht endet es wieder auf dieselbe Art und Weise wie bei den vorherigen Malen. Statistisch gesehen ist das sogar sehr wahrscheinlich.
Eine Studie über einen Zeitraum von 20 Jahren hat gezeigt, dass 80 % der Underperformer auch Underperformer bleiben und in den seltensten Fällen zu Top-Performern werden (siehe Gautam Baid – The Joys of Compounding).
Man muss die Konsequenzen ziehen
Was Sie bisher gelesen haben, stammt wortwörtlich aus einer Analyse vom 23.02.2024: SMA Solar: Stellen Sie sich die richtigen Fragen?
Damals notierte die Aktie noch bei 48 Euro, heute stehen wir bei 13,73 Euro. An der Börse gibt es eine ganze Reihe von Methoden, um sich vor groben Fehlinvestitionen zu schützen. Das ist eine davon.
Nachdem der Kurs massiv abgestürzt ist, dürften sich all die Anleger, die leider noch immer investiert sind, die Frage stellen, ob noch Hoffnung besteht oder ob es sich jetzt noch lohnt, die Reißleine zu ziehen.
Diese Frage ist keine Theorie, denn irgendwer muss die Aktien von SMA Solar, die derzeit immerhin noch 500 Millionen Euro wert sind, im Depot haben. Die meisten davon dürften bei Kleinanlegern liegen, denn 60 % der Aktien befinden sich im Streubesitz.
Erfahrungsgemäß realisieren die meisten Anleger große Verluste nicht. Stattdessen hofft man darauf, dass man irgendwann wieder zum Einstandskurs verkaufen kann. Ich kann Ihnen nur davon abraten.
Wenn man einen Fehler erkannt hat, sollte man auch die Konsequenzen ziehen. Es bringt Ihnen nichts, gegen besseres Wissen zu handeln.
Wer bei 48 oder 30 Euro erkannt hat, dass der Kauf von SMA Solar falsch war, wäre gut beraten gewesen, danach zu handeln.
Da gibt es wenig zu deuten
Das zeigt der Kursverlauf von SMA Solar eindrücklich. Sicher, irgendwann kann es mit den Kursen auch wieder bergauf gehen, aber sicher ist das nicht.
Was viele Anleger außerdem außer Acht lassen, sind Opportunitätskosten. Es ist natürlich möglich, dass SMA Solar irgendwann mal wieder ihren Einstiegskurs bei 20, 30 oder 48 Euro erreicht.
Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch hoch, dass das Geld in dieser Zeit andernorts besser angelegt gewesen wäre.
Wer nachhaltigen Erfolg an der Börse haben möchte, muss Problemkandidaten wie SMA Solar konsequent aus dem Portfolio verbannen und die richtigen Schlussfolgerungen daraus ziehen.
Die Geschäftszahlen von SMA Solar sprechen eine klare Sprache, da gibt es nichts zu deuten. In den letzten fünf Jahren war man dreimal unprofitabel und über weite Strecken lag das Wachstum weit unter dem der Branche, man verliert also Marktanteile.
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ist der Umsatz um 20,8 % auf 1,06 Mrd. Euro und der Konzerngewinn von 180,4 auf 34,7 Mio. Euro eingebrochen.
Das Ergebnis je Aktie verschlechterte sich von 5,20 auf 1,00 Euro je Aktie.
Nachdem man im ersten Halbjahr noch Geld verdient hatte, war man im dritten Quartal wieder unprofitabel. Das Ergebnis lag bei -0,27 Euro je Aktie.
Da der Auftragsbestand auf Jahressicht von 2,02 auf 1,44 Mrd. eingebrochen ist, ist nicht davon auszugehen, dass sich die Lage zeitnah verbessern wird.
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Daher besteht die ernstzunehmende Gefahr, dass die Konsensschätzungen für 2025 zu hoch sind. Denn bisher wird erwartet, dass SMA Solar in diesem Jahr wieder Geld verdienen wird und ein Ergebnis von 1,02 Euro je Aktie erzielt. Ich teile diesen Optimismus in Anbetracht von sinkenden Umsätzen und einer schwachen Nachfrage nicht.
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