SMA Solar Aktie Prognose SMA Solar: Sie verkaufen immer noch … wo könnte der Boden sein?

News: Aktuelle Analyse der SMA Solar Aktie

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Seit SMA Solar am 18. Juni den 2024er-Ausblick senkte, hat die Aktie gut 36 Prozent verloren. Eine drastische Quittung für eine nicht minder drastische Senkung der Umsatz- und Gewinn-Prognose. Aber die Aktie kann ja nicht endlos weiter fallen, ein Boden müsste nahe sein. Oder?

Diese Sache mit dem „oder“ sollte man auf jeden Fall nicht unterschätzen. Denn diese Prognose-Senkung war nicht nur sehr massiv. Sie dürfte auch psychologisch nachwirken. Aber zunächst zu den Zahlen:

Der Hersteller von Solar-Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen führt einen volatilen Markt und weltweit hohe Lagerbestände bei Händlern und Installateuren als Grund dafür an, dass man das 2024er-Umsatzziel von bislang 1,95 – 2,22 auf 1,55 – 1,7 Milliarden Euro senkte. Was indes auffiel, war, dass das Ziel für das EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) prozentual weit stärker nach unten korrigiert wurde, nämlich von zuvor 220 – 290 auf nur noch 80 – 130 Millionen Euro.

Das zeigt, dass nicht nur der Umsatz nicht läuft, sondern auch die Gewinnmarge ganz erheblich unter Druck steht. Was nach einem „Käufermarkt“ aussieht, in dem die Käufer mangels Nachfrage in einer hinreichend starken Position sind, um die Preise zu drücken. Nicht gut. Und damit nicht genug:

Expertenmeinung: Die Aussage, dass der Lagerbestand bei den Abnehmern unerwartet hoch und die Nachfrage damit geringer als gedacht ist, lässt umgehend den Gedanken aufkommen, dass es sich hier um ein Phänomen handeln könnte, das man so schnell nicht vom Tisch bekommt. Denn immerhin hatten wir 2022/2023, auch befeuert durch die Energie-Unsicherheit als Folge des Ukraine-Krieges, einen gewaltigen Boom. Gut möglich also, dass jetzt Angebot und Nachfrage auf Jahre hinaus nicht mehr zusammenpassen, zumal man nicht nur hierzulande ein Zurückrudern in Sachen politischer Unterstützung bei den erneuerbaren Energien beobachten kann.

Dass die SMA-Solar-Aktie zwingend irgendwo nahe unter dem derzeitigen Kurslevel drehen müsste, weil sie dann unterbewertet wäre, ist also kein belastbares Argument. Die Anleger sind jetzt ebenso aufgerüttelt wie misstrauisch. Und so manche frühere Mode-Aktie am deutschen Aktienmarkt, bei der große Erwartungen durch ernüchternde Fakten abgelöst wurden, zeigt beispielhaft, dass ein solcher Abstieg nicht allzu bald enden muss.

SMA Solar Aktie: Chart vom 26.06.2024, Kurs 26,28 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 26.06.2024, Kurs 26,28 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Richtig ist zwar, dass die Aktie markttechnisch überverkauft ist und bereits im Bereich 24,42/25,10 Euro eine Supportlinie hätte, die somit nahe am derzeitigen Kurs läge. Nicht richtig ist, dass der Abverkauf dort stoppen muss. Besser wäre abzuwarten, bis das Chartbild wirklich wieder einen Silberstreif zu bieten hat, indem gebrochene Chartmarken zurückerobert werden. Was konkret in diesem Fall die jetzt als Widerstand fungierende Zone 35,00/38,90 Euro wäre. Und das zu schaffen, könnte aus derzeitiger Sicht ein ziemlich großes, womöglich zu großes Stück Arbeit für die Bullen werden.

Quellenangaben: Korrektur der 2024er-Prognose, 18.06.2024:
https://www.sma.de/investor-relations/ad-hoc-mitteilungen/detail/eqs-adhoc-sma-solar-technology-ag-korrigiert-umsatz-und-ergebnisprognose-fuer-das-laufende-geschaeftsjahr-2024

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Vorherige Analysen der SMA Solar Aktie

SMA Solar hat die Prognose komplett zusammengestrichen. Die Aktie implodiert. Wir zeigen Ihnen, wie Sie solche Probleme in Zukunft vermeiden.

Die Grundlagen des Investierens: Die richtigen Fragen

An der Börse muss man die richtigen Fragen stellen und glücklicherweise sind die meisten davon simpel.
Was spricht für steigende Kurse und was dagegen?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Aktienkurs von SMA Solar steigen oder fallen wird?
Gibt es bessere Alternativen in der Branche?

Dafür wird der Autor dieses Artikels vermutlich keinen Preis für Innovation erhalten, aber es ist wichtig, sich diese Fragestellungen immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Damit lassen sich die gröbsten Fehler einfach vermeiden.

Bei der Aufklärung hilft beispielsweise ein Blick in den Trackrecord. Damit lassen sich die meisten Aktien binnen weniger Minuten abhaken und man kann sich besseren Unternehmen zuwenden.

Wenn man diese Übung bei SMA Solar vollzieht, hat sich die Sache schnell erledigt. Wir haben es mit einem strauchelnden Wechselrichter-Hersteller zu tun, der der Solarbranche über viele Jahre hinterhergehinkt hat, nicht von dem Wachstum der Branche profitieren konnte und Probleme mit der Profitabilität hatte.

SMA Solar: Chancen und Risiken im Blick

Anders kann man die Geschäftszahlen nicht interpretieren. Während sich die Branche erheblichem Wachstum erfreut hat, stagnierte bei SMA Solar ein Jahrzehnt lang der Umsatz.
Gleichzeitig waren die Margen rückläufig, in den letzten fünf Geschäftsjahren war man dreimal unprofitabel.

Für mich persönlich hätte sich die Aktie damit erledigt. Nicht, weil es in Zukunft nicht besser werden, schlichtweg, weil man sich das Leben deutlich einfacher machen kann, als sich mit Problemkandidaten auseinanderzusetzen.

Die Kursentwicklung spiegelt das wider. Bei SMA Solar kam es immer wieder, wenn sich die Lage zu verbessern schien, zu größeren Rallyes, doch am Ende kollabierte die Aktie wieder.

Man sollte also vorsichtig sein, wenn es bei solchen Unternehmen etwas besser läuft. Vielleicht endet es wieder auf dieselbe Art und Weise wie bei den vorherigen Malen. Statistisch gesehen ist das sogar sehr wahrscheinlich.
Eine Studie über einen Zeitraum von 20 Jahren hat gezeigt, dass 80% der Underperformer auch Underperformer bleiben und in den seltensten Fällen zu Top-Performern werden (Siehe Gautam Baid – The Joys on Compounding).

Hausgemacht, oder nicht?

Eine weitere wichtige Frage ist die, ob Probleme oder Erfolge hausgemacht sind. Im Fall von SMA Solar drängt sich die Vermutung auf, dass die Erfolge im laufenden Geschäftsjahr nicht hausgemacht sind.

Die Nachfrage in der Branche ist schlichtweg so groß, dass selbst für SMA Solar noch genug übrigbleibt, um ordentliche Gewinne zu schreiben.

Das Unternehmen hat in den letzten Jahren zwar einige neue oder verbesserte Produkte auf den Markt gebracht, aber nichts Bahnbrechendes, was man nicht auch bei der Konkurrenz bekommen würde.

Sobald die Nachfrage in der Branche wieder etwas abkühlt, oder die Konkurrenz die Produktionskapazitäten hochgefahren hat, könnte es für SMA Solar wieder schwieriger werden.

Es ist nicht zufällig geschehen, dass Unternehmen wie Enphase den Umsatz in den letzten zehn Jahren verzehnfacht haben, während SMA auf der Stelle trat.
Das könnte ein dezenter Hinweis darauf sein, dass es bessere Unternehmen im Sektor gibt.

Das spricht eine klare Sprache

Die Marktanteile von SMA sind über die Jahre hinweg stetig gesunken. Für lange Zeit war man einer der führenden Hersteller von Wechselrichtern und hatte einen weltweiten Marktanteil von über 30%, heute liegt der Marktanteil je nach Quelle bei 5-8%.

Entweder platzt der Knoten bei SMA Solar und dieser Trend kehrt sich um, oder die Aktie wird in Zukunft genauso „gut“ performen wie in der Vergangenheit.

Schlüssel zum Erfolg: Checklisten und systematisch investieren

Diese Worte stammen aus einer Analyse vom Februar (SMA Solar: Stellen Sie sich die richtigen Fragen?), doch sie könnten heute nicht relevanter sein.
Es handelt sich um grundlegende Fragestellungen und Analysemethoden, die Ihnen viele Probleme ersparen können.

Wer damals dem Rat gefolgt ist, hat sich einen schmerzlichen Verlust erspart.

Wenn Sie an der Börse erfolgreich sein wollen, müssen Sie Ihren Investment-Prozess systematisieren und klare Regeln aufstellen.
Je höher Ihre Anforderungen für mögliche Investments sind, desto besser.

Dazu gehören beispielsweise Checklisten, die Fähigkeit Geschäftsberichte zu lesen und einzuordnen und sinnvolle Bewertungsmodelle. Entweder erarbeiten Sie diese selbst (ich habe damit einige Jahre zugebracht) oder lassen sich von Experten schulen.
Hinzu kommen Themen wie Mindset, Haltedauer, Portfolio- und Positionsmanagement, die im Investmentprozess ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.

Doch am besten beginnt man mit den Strategien, mit denen man am schnellsten am meisten Probleme beseitigen kann und das sind aus meiner Sicht Checklisten und Fundamentalanalyse.

Aus dem vorherigen Artikel lassen sich mehrere Punkte ableiten, die man in eine Checkliste aufnehmen könnte:
1. Wie sieht der Trackrecord aus? Wächst das Unternehmen und ist solide profitabel?
2. Wie schlägt sich das Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz?
3. War die Aktie bisher ein Overperformer?
4. Besitzt das Unternehmen Wettbewerbsvorteile?
5. Steigen oder sinken die Marktanteile?

Wer diese 5 Fragen in der Checkliste hat, hat bei SMA Solar fünfmal eine negative Antwort erhalten.

Ganz üble Nummer

Zitat aus der letzten Analyse: Sobald die Nachfrage in der Branche wieder etwas abkühlt, oder die Konkurrenz die Produktionskapazitäten hochgefahren hat, könnte es für SMA Solar wieder schwieriger werden.

Dazu ist es inzwischen gekommen, der zwischenzeitlichen Erfolge von SMA Solar lösen sich wieder in Luft auf.

Das Unternehmen hat bekanntgegeben, dass man die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr von 1,95 – 2,22 auf 1,55 – 1,70 Mrd. Euro massiv senken muss.
SMA Solar selbst bezeichnet das als Korrektur und Anpassung.

SMA Solar Aktie: Chart vom 19.06.2024, Kurs: 28,78 - Kürzel: S92 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 19.06.2024, Kurs: 28,78 – Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rudert man von 220 – 290 auf 80 – 130 Mio. Euro zurück. Der Kurs ist daraufhin um mehr als 30% eingebrochen.

Grund für die Anpassung der Prognose ist neben einem anhaltend volatilen Markt der verzögerte Anstieg des Auftragseingangs infolge der weiterhin hohen Lagerbestände bei Distributoren und Installateuren.

Ausblick und Bewertung

Da man im ersten Quartal bereits ein EBITDA von 49,9 Mio. Euro erzielt hat, bedeutet das, dass man in den restlichen neun Monaten des Jahres nicht mehr sonderlich viel verdienen wird.
Darüber hinaus ist ein positives EBITDA keinesfalls damit gleichzusetzen, dass ein Unternehmen auch profitabel ist.

Erzielt man ein EBITDA von 80 Mio. Euro und zahlt 80 Mio. Euro Zinsen, hat man unter dem Strich keinen Cent verdient.

Wie viel bei SMA Solar am Ende übrigbleiben könnte, zeigt eine einfache Näherung. Im ersten Quartal lag das EBITDA bei 49,9 Mio. Euro und das Konzernergebnis bei 28,5 Mio. Euro.

Für Zinsen, Steuern und Abschreibungen sind demnach 21,4 Mio. Euro angefallen. Nehmen wir an, dass in den anderen drei Quartalen eine ähnliche Summe anfällt, dann kommen wir auf 85,6 Mio. Euro.

Ein EBITDA von 80 – 130 Mio. Euro entspräche demnach einem Konzernergebnis von minus 5,6 bis plus 44,4 Mio. Euro.
Dabei handelt es sich nur um eine Näherung, doch damit hat man eine grobe Richtung, wohin die Reise gehen könnte. Leider liefert uns das Unternehmen keine konkreteren Informationen.

Am 8. August wird SMA Solar den Halbjahresbericht vorlegen.

Bin ich investiert?

Als Reaktion auf die gestrige Teladoc-Analyse hat mich eine Frage erreicht:
„Hallo Herr Krieg, nach dem Lesen dieses Artikels frage ich mich, ob Sie hier investiert sind (wie im Disclaimer steht) oder nicht? Danke für eine Antwort und beste Grüße“

In der Analyse hatte ich geschrieben, dass ich niemals in Teladoc investieren würde. Und wenn Sie den heutigen Artikel zu SMA Solar gelesen haben, dürften Sie richtigerweise vermuten, dass ich auch keine Aktien von SMA Solar besitze.

Im Disclaimer werden Sie dennoch wieder einen Hinweis darauf finden, dass der Autor investiert ist – wie bei nahezu allen Aktien, wie negativ die Einschätzung auch sei.
Das hat einen einfachen Grund: Ich bin indirekt über einen ETF investiert und das gilt auch, wenn nur der Bruchteil eines Prozents auf die jeweilige Aktie entfällt und mein „Investment“ in Teladoc oder SMA Solar einen Centbetrag wert ist.

SMA Solar hatte im 1. Quartal weniger Umsatz, aber mehr Gewinn erreicht als seitens der Analysten erwartet. Zwar fiel die Aktie nach den Zahlen trotzdem aus ihrer Handelsspanne heraus, aber es gelang, sie wieder in diese hinein zu ziehen. Doch das reicht noch nicht.

Eine massive Konkurrenzsituation, Margendruck, unsichere Planungsgrundlagen für die Solarbranche: All das macht SMA Solar, einem Hersteller von Solar-Wechselrichtern, zu schaffen. Aber obwohl absehbar war, dass die Gewinne, die man in der Boom-Phase erzielte, nicht für die Ewigkeit waren, wurde hier bis Mitte 2023 immer weiter gekauft. Erst dann kamen die Gewinnmitnahmen, die Zweifel … und für die Aktie die Baisse. Aber immerhin, seit Herbst 2023 befindet sich der Kurs in einer Bodenbildungsphase.

Eine Bodenbildung, die um ein Haar zwar vom Tisch gewesen wäre, als SMA Solar Anfang Mai als Reaktion auf diese Quartalsergebnisse zunächst aus der breiten Trading-Range zwischen 45,20 und 62,96 Euro nach unten herausfiel. Aber die Aktie notierte an diesem 8. Mai nur intraday unter der Spanne. Zum Handelsende lag sie wieder innerhalb der Range. Das motivierte die Käuferseite, weiter zuzugreifen – was zumindest dazu geführt hat, dass der Kurs diese untere Begrenzungszone der Bodenbildung bei 45,20 zu 48,96 Euro unter sich ließ. Viel mehr gelang aber bislang nicht. Und da wird es für die Bullen langsam Zeit, denn:

Expertenmeinung: Je länger die Aktie von dieser Zone nicht wegkommt, obwohl aus rein charttechnischer Sicht jetzt das Potenzial dafür wäre, sich in Richtung der oberen Begrenzungszone bei 60,26 zu 62,96 Euro zu orientieren, desto geringer wird die Chance, dass die Käufer kurzfristig doch noch auftauchen. Bis zur nächsten Quartalsbilanz, die am 8. August erwartet wird, ist es noch lange hin. Die Rahmenbedingungen bleiben schwierig. Und die Analysten bleiben skeptisch, da dominiert derzeit die Einschätzung „halten“. Nur Trenddynamik könnte neue Käufer in die Aktie bringen, die Zuversicht käme mit steigenden Kursen von alleine dazu … zumindest bis zum oberen Ende dieser Bodenbildungsspanne. Um die zu überwinden, wären echte „good news“ vermutlich zwingend.

SMA Solar Aktie: Chart vom 23.05.2024, Kurs 51,00 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 23.05.2024, Kurs 51,00 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Aber wenigstens das, eine Orientierung in Richtung dieser Spanne 60,26 zu 62,96 Euro, wäre nötig, denn ansonsten wird die Aktie zu einer leichten Beute bärischer Trader. Der Kurs hat sich nahe der entscheidenden Unterstützungszone festgefahren und eine nennenswerte Verbesserung der Rahmenbedingungen ist kurzfristig weniger wahrscheinlich: Das macht potenzielle Käufer nervös, die Bären hingegen lockt es an. Würde man eine gezielte Attacke an die Unterstützungszone 45,20 zu 48,96 Euro bzw. an das Verlaufstief des 8. Mai bei 42,20 Euro starten, hätte man eine gute Chance, durchzukommen. Den Bullen läuft also momentan die Zeit davon, wenn hier nach oben etwas gehen soll, muss es schnell angegangen werden!

Quellenangaben: Ergebnis 1. Quartal 2024, 08.05.2024:
https://cdn.sma.de/fileadmin/content/global/Investor_Relations/Documents/Publications/Finanzberichte/2024/20240508_SMA_Quartalsmitteilung_Januar-Maerz_2024.pdf?v=1715107480

Das Ergebnis des ersten Quartals war zwar nur „gemischt“ ausgefallen, aber schlecht war es nicht. Trotzdem wurde die SMA Solar-Aktie am Mittwoch nach Vorlage der Ergebnisse kräftig verkauft. Doch trotz neuem Jahres-Verlaufstief traten dort Käufer auf. Ein gutes Zeichen?

Der Hersteller von Solar-Wechselrichtern lag in den ersten drei Monaten des Jahres mit einem Umsatz von 361,8 Millionen Euro zwar leicht unter dem des Vorjahres (367,2 Millionen) und deutlich unter der Erwartung der Analysten, die im Schnitt mit 392 Millionen einen Umsatzanstieg prognostiziert hatten. Aber auf operativer Basis (EBITDA) gelang es dem Unternehmen, mit 49,9 Millionen Euro mehr Gewinn herauszuholen als von den Experten erwartet (44 Millionen). Das war zwar trotzdem deutlich weniger als die 60 Millionen, die im Vorjahreszeitraum erreicht wurden. Was für den von 51,7 auf 28,5 Millionen gesunkenen Nettogewinn erst recht galt, aber:

Das konnte bzw. durfte niemanden überraschen. Und das galt auch für den Auftragsbestand, der erheblich von den 2,47 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 1,47 Milliarden zusammengeschmolzen war. Bedenkt man, dass die im Zuge der Zahlen bestätigte Prognose für das Gesamtjahr einen Umsatz von 1,95 bis 2,22 Milliarden avisiert, ist dieser Auftragsbestand immer noch gut. Zumal man eben damit rechnen konnte, dass der Anfang 2022 losgetretene Boom über kurz oder lang auf Normalniveau zurückkommen werde. Und genau das, das „Normalniveau“, könnte ein Aspekt gewesen sein, der diejenigen motivierte, die in die Schwäche nach den Zahlen gekauft haben.

SMA Solar Aktie: Chart vom 09.05.2024, Kurs 46,90 Euro, Kürzel: S92 | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 09.05.2024, Kurs 46,90 Euro, Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Expertenmeinung: Denn während die Aktie nach der Super-Hausse zwischen Oktober 2022 und Juli 2023 von 38,42 Euro bis auf 112,70 Euro gelaufen war und jetzt beinahe wieder am Ausgangspunkt angelangt ist, gilt das für die Geschäftslage nicht. Das bislang nicht in Zweifel stehende Erreichen der 2024er-Prognose eines Umsatzes zwischen 1,95 bis 2,22 Milliarden (2023: 1,9 Mrd.) und eines EBITDA zwischen 220 und 290 Millionen Euro (2023: 311 Mio.) entspricht keineswegs dem Level von damals. Das „neue Normal“ in Sachen Umsatz und Gewinn bewegt sich auf komfortabel höherem Niveau als zu Beginn des Booms. Die Folge:

Die Aktie ist von der Bewertung her verblüffend günstig, weist auf Basis der momentanen, durchschnittlichen 2024er-Gewinnschätzung der Analysten ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von gerade einmal 12 aus. Das ist für ein Unternehmen aus der insgesamt ja wachsenden Solarbranche ungewöhnlich. Und es deutet an, dass die Marktteilnehmer, die es im Zuge der vorherigen Hausse auf der Oberseite übertrieben hatten, jetzt auf der Unterseite „überziehen“. Das sehen auch die Analysten so, denn einschließlich der unmittelbaren Reaktionen auf das Zahlenwerk, die in der unternehmenseigenen Übersicht am 9.5. noch nicht berücksichtigt waren, läge das durchschnittliche Kursziel der Experten momentan um 63 Euro.

Aber auch, wenn da einige am Mittwoch und Donnerstag in diese Schwäche hinein gekauft haben: Das ist noch kein Beweis dafür, dass SMA Solar vorerst sein Tief gesehen hat. Denn das Verteidigen der Supportzone aus den Tiefs von Januar, Februar und April kann ebenso dadurch entstanden sein, dass bärische Trader ihre zuvor leer verkauften Aktien eingedeckt und dadurch als „Nebenwirkung“ den Kurs höher gezogen haben. Erst, wenn Widerstände bezwungen wurden, der Kurs mindestens über das jüngste Zwischenhoch (52,55 Euro am 3.5.) hinaus gelaufen ist, könnte man vermuten, dass das bärische Lager sich zurückzieht.

Quellen:
Ergebnis 1. Quartal 2024, 08.05.2024: https://cdn.sma.de/fileadmin/content/global/Investor_Relations/Documents/Publications/Finanzberichte/2024/20240508_SMA_Quartalsmitteilung_Januar-Maerz_2024.pdf?v=1715107480
Analysten-Kursziele: https://www.sma.de/investor-relations/analyst-coverage-consensus

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Ende der vorigen Woche konnten an der Wall Street besonders Solarunternehmen ordentlich zulegen. Angeführt von First Solar waren einige nette Kurssprünge in der Branche erkennbar. Sofern es sich hier um eine nachhaltige Trendwende handeln sollte, dürfte auch die SMA Solar-Aktie von diesen neuen Tendenzen bald profitieren.

Die technische Gesamtsituation hat sich seit meiner letzten Analyse nicht stark geändert, aber leicht verbessert. So hat zum einen der Boden knapp unter der Marke von 46 EUR gehalten. Zum anderen scheint sich nun bei 52 EUR eine klare Widerstandsebene aufgebaut zu haben. Dies dürfte an der Börse aktuell der Wegweiser für eine mögliche Erholung der Aktie werden.

Expertenmeinung: Sollte es der Aktie gelingen, den oberen Widerstandsbereich zu brechen, wären klare Kaufsignale auf dem Tisch. Am Widerstandsbereich befindet sich mittlerweile auch die 50-Tage-Linie, welche vor allem beim mittelfristigen Trendverlauf eine wichtige Rolle spielt. Der Durchbruch nach oben wäre demnach noch erfolgreicher, da somit auch der gleitende Durchschnitt zurückerobert werden würde.

Ein schneller Anstieg in Richtung 60 bis 62 EUR wäre in Folge unter Umständen möglich. Die Lage sieht vielversprechend aus. Nun müssten nur noch die Bullen diese Chance für sich nutzen.

Aussicht: NEUTRAL

SMA Solar Aktie: Chart vom 03.05.2024, Kurs: 50.05 EUR, Kürzel: S92 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 03.05.2024, Kurs: 50.05 EUR, Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Derzeit findet in Europa eine massive Wende in Richtung erneuerbarer Energien statt. Das lässt vermuten, dass es an der Börse aktuell eigentlich mit Aktien aus dem Solarbereich steil nach oben gehen müsste. Doch seit Monaten ist exakt das Gegenteil der Fall.

Dies liegt vor allem daran, dass sich die Preise für Photovoltaikanlagen und Solarmodule weiterhin im Sinkflug befinden. Lag der Preis pro KWp im Jahr 2006 noch bei 6.000 EUR, so ist dieser mittlerweile auf 1.200 EUR zurückgegangen – Tendenz weiter fallend. Dies belastet die Branche und somit natürlich auch die SMA Solar-Aktie, welche sich seit Mitte 2023 im Sinkflug befindet. Nach wie vor sehen wir hier einen intakten mittel- als auch langfristigen Abwärtstrend.      

Expertenmeinung: Ein Investment in einen fallenden Trend ist immer mit besonders hohen Risiken verbunden. Dementsprechend gefährlich präsentiert sich auch die aktuelle technische Lage der Aktie. Zuletzt wurde das Jahrestief bei 45.20 EUR getestet. Danach bildete sich eine Gegenbewegung. Sollte es zu einem erneuten Test nach unten kommen, dürfte der Boden wohl gebrochen werden. Danach könnte sich der Fall der Aktie in Richtung der Marke von 38.38 EUR weiter fortsetzen. Hier befindet sich das nächste wichtige Pivot-Tief aus dem Jahr 2022. Vorerst sehe ich hier mehr Gefahren als Chancen.

Aussicht: BÄRISCH

SMA Solar Aktie: Chart vom 24.04.2024, Kurs: 49.06 EUR, Kürzel: S92 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SMA Solar Aktie: Chart vom 24.04.2024, Kurs: 49.06 EUR, Kürzel: S92 | Quelle: TWS

Quelle:
Grünes Haus; https://gruenes.haus/photovoltaik-preisentwicklung/