Seit Langem warten die Anleger auf eine Belebung der Nachfrage im Chipsektor. Das gilt auch für den Wafer-Hersteller Siltronic … und der Ausblick, den das Unternehmen am Dienstag lieferte, zeigt: Das Warten geht weiter. Die Aktie fiel. Aber ein klein wenig Hoffnung gibt es.
Die vorläufigen Ergebnisse des Jahres 2024 kamen zwar erst am Dienstag, aber schon am Montagabend konnten sich die Anleger darauf einstellen, dass Ungemach auf dem Weg ist. Denn da teilte Siltronic mit, dass man die Dividende massiv von 1,20 auf 0,20 Euro eindampfen werde, im Schnitt hatten die Analysten nur mit einer Kürzung auf 0,85 Euro gerechnet.
Dabei gelang es Siltronic durchaus, die zuletzt kommunizierten Ziele für 2024 zu erreichen. Man hatte einen Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich und eine EBITDA-Marge zwischen 24 und 26 Prozent avisiert. Es wurde ein Umsatzminus von sieben Prozent und eine EBITDA-Marge von 26 Prozent. Man hätte also konstatieren könnten: Es hätte schlimmer kommen können. Aber damit war die Meldung ja noch nicht zu Ende.
Siltronic blickte auch schon voraus. Und was man für 2025 erwartet, war alles andere als erfreulich. Aktuell geht man davon aus, dass man auch 2025 noch auf eine deutlichere Belebung der Nachfrage warten muss. Statt der seitens der meisten Analysten erwarteten Steigerung des Umsatzes sieht das Unternehmen für 2025 einen zum Vorjahr in etwa gleichbleibenden Umsatz und eine EBITDA-Marge zwischen 22 und 27 Prozent.
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Expertenmeinung: Also weiter mit Wasser und Brot und noch weiter sinkende Gewinne. Die Aktie reagierte entsprechend negativ, aber ein kleines Licht könnte es da doch geben … auch, wenn offenbleibt, ob es das Ende des Tunnels sein könnte.
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Sie sehen im Chart, dass die Aktie bis zu 16 Prozent fiel, das Minus dann aber zum Handelsende auf 8,06 Prozent halbierte. Das Interessante daran ist, dass das Tagestief bei 36,44 Euro ziemlich genau auf Höhe der letzten nennenswerten Supportlinie, vor dem ins Jahr 2016 zurückreichenden Rekordtief von 12,17 Euro lag. Bei 36,72 Euro hatte Siltronic, das kurz zuvor von der Mutter Wacker Chemie an die Börse gebracht wurde, im Juli 2015 ihr erstes Zwischenhoch ausgebildet.
Natürlich könnte es Zufall sein, dass das gestrige Tief nahe an dieser alten Supportlinie lag. Aber es kann auch andeuten, dass einige Akteure sehr wohl noch Unterstützungen im Blick haben und aktiv zum Kauf nutzen. Und wenn man sich überlegt, dass der lange Abstieg der Aktie schon viel Krise und Gewinndruck eingepreist hat, könnte diese Supportlinie halten.
Aber bei weitem nicht alle Trader agieren auf rationaler Basis, zumal auch für Siltronic gilt: Auch dieser ernüchternde Ausblick könnte noch schlechter werden, daher wäre der Gedanke daran, auf diesem gedrückten Level einzusteigen, nur einer für erfahrene Trader mit Geduld und guten Nerven. Und sobald der Kurs das Dienstags-Tagestief von 36,44 Euro doch noch unterschreiten sollte, muss man unterstellen, dass es sich um ein Irrlicht gehandelt hat.
Quellenangaben: Vorab-Ergebnisse 2024 und Ausblick auf 2025: https://www.siltronic.com/de/presse/presseinformationen/siltronic-erreicht-ziele-fuer-das-jahr-2024-anhaltend-hohe-vorratsbestaende-verzoegern-nachfrageerholung.html
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