Tiefer als am Freitag notierte die Siltronic-Aktie das letzte Mal im Januar 2017. Zugleich ist das erstmals ein Schlusskurs unterhalb einer entscheidenden Supportzone. Noch ist es knapp und nur ein einziger Tag. Aber soll der weitere Abstieg verhindert werden, dann sofort!
Nach der US-Notenbanksitzung am Mittwoch standen Technologietitel in den USA besonders stark unter Druck. Hierzulande folge man der Vorlage insofern, als die heimischen Tech-Werte und die Zulieferer ab Donnerstag ebenfalls verkauft wurden wie sauer Bier. Auch den Wafer-Hersteller Siltronic, der die „Kekse“ als Basiselemente der Chipherstellung fertigt, erwischte es heftig – und am Freitag gleich nochmal. Das Ergebnis sehen wir im Chart auf Wochenbasis:
Die Aktie rutschte durch die markante, aus den Jahrestiefs 2019, 2020 und 2022 bestehende Unterstützungszone zwischen 46,56 und 51,65 Euro, nachdem der zu Monatsbeginn erfolgte Versuch, sich aus dieser Zone nach oben hinaus zu retten, abverkauft wurde. Jetzt ist diese Zone durch den Selloff der letzten zwei Handelstage um knapp drei Prozent unterboten. Was signifikant klingt, es aber angesichts der hohen Schwankungsbreite der Siltronic-Aktie noch nicht ist. Aber jetzt würde ein weiterer, schwacher Tag reichen, dann läge das Kind im Brunnen. Die Frage ist also:
Kommen die Bullen im letzten Moment doch noch, zum Beispiel, weil sie ausgerechnet mitten in das Getümmel der am Freitag absolvierten Terminmarkt-Abrechnung nicht eingreifen wollten? Sehen viele die Aktie auf diesem Level als kaufenswert an, obgleich diese wichtige Auffangzone gefallen ist? Und könnte man hier mitziehen und einen Short-Trade wagen, wenn die Käufer ausbleiben oder der Versuch, die Kurve zu kriegen, abverkauft wird?
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Expertenmeinung: Dass die Margen des Wafer-Herstellers durch die Nachfrageflaute in der Halbleiterindustrie unter Druck stehen, ist richtig, da reißt der Bereich KI das Ruder nicht herum. Aber man kann nicht abschätzen, wie weit der Druck gehen und wie lange er anhalten wird. Denkbar ist auch ein Szenario, in dem Siltronic wieder in die roten Zahlen rutscht. Aber es ist eben das Worst Case-Szenario und nichts, wovon man derzeit sicher ausgehen müsste. Angesichts eines Kurs/Gewinn-Verhältnisses von nur 20 für die 2024er-Gewinnschätzung der Analysten hat man aber viel davon bereits eingepreist.
Aber das heißt nicht, dass die Käufer deswegen umgehend zurückkommen müssten. Das hätten sie dann auch innerhalb der Unterstützungszone tun können, warum sollten sie es also jetzt versuchen, wo die Ausgangslage deutlich ungünstiger ist? Allerdings muss man auch die Bären, die Leerverkäufer, mit in die Rechnung einbeziehen. Haben die mehrheitlich mit mehr gerechnet als mit einem Test des unteren Bereichs dieser Unterstützungszone? Wenn nicht, könnte dieser Ausbruch nach unten, vor allem., wenn er heute noch weitergehen sollte, die perfekte Chance für die Bären sein, die leer verkauften Aktien in den Verkaufsdruck hinein zurückzukaufen und so satte Gewinne zu sichern. Solche „Eindeckungen“ von Leerverkäufen ziehen indes den Kurs nach oben, wenn die Verkäufe zu früh versiegen sollten. Also?
Also ist die Sache erst einmal offen, steht aber zur Entscheidung an, und das heute oder zumindest in den kommenden Handelstagen. Raten, wie das ausgeht, sollte man dabei aber lieber nicht … muss man ja auch gar nicht.
Denn im Endeffekt wäre ein erneuter, abverkaufter Versuch einer Aufwärtswende eine Chance für rein charttechnisch orientierte Short-Trades mit konsequenten Stop Loss und vorsichtigem Kapitaleinsatz – immerhin spielt man damit diese Worst Case-Karte, das ist immer eine riskante Sache.
Oder aber es gelingt, was gerade erst im ersten Anlauf schiefging: Die Rückeroberung dieser Unterstützungszone 46,56 zu 51,65 Euro und, nur dann ist da wirklich ein bullisches Signal, ein Schlusskurs oberhalb dieser Zone. Dann hätte man eine Basis für einen Long-Trade, der sich zunächst unterhalb der gesamten Supportzone, im Fall eines um fünf oder mehr Prozent über die Zone hinausgelaufenen Kurses aber direkt unter dem oberen Ende des dann wieder als Support dienenden Bereichs absichern ließe.
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