Manchmal ist Panik ein Geschenk – jedenfalls für alle, die mutig zugegriffen haben. Ausblick und Quartalszahlen zeigen: Das Unternehmen ist stärker denn je.
Manchmal ist Panik ein Geschenk
Kürzlich hatte ich die Frage gestellt, ob man den Crash nicht nutzen und damit beginnen sollte, die Perlen einzusammeln (Jetzt die Perlen einsammeln?). Die Antwort darauf haben wir inzwischen erhalten.
ServiceNow ist seitdem von 794 auf 938 USD gestiegen.

Ich hatte damals aufgezeigt, dass der Abverkauf bei ServiceNow wenig Sinn ergibt. Zitat: „Auf Platz 11 der Kellerkinder taucht mit ServiceNow jedoch ein Unternehmen auf, bei dem der Abverkauf vollkommen unverständlich erscheint.“
ServiceNow hatte die Erwartungen übertroffen, das Geschäft lief blendend und es gab auch keine anderen Neuigkeiten, die einen Abverkauf in diesem Umfang (-45%) auch nur annähernd gerechtfertigt hätte.
Zitat: „Nach einer Begründung für den Kursverfall sucht man meiner Meinung nach vergeblich. Es scheint schlichtweg so zu sein, dass unter 1.000 USD eine Lawine von Stopps ausgelöst wurde und dann schrittweise eine Panik entstanden ist.“
Wieder wach?
Die jüngsten Quartalszahlen vom 23. April scheinen einige Anleger wachgerüttelt zu haben. Jedenfalls wurde dadurch auch Kurssprung um 15 % auf 938 USD ausgelöst.
Der Gewinn lag mit 4,04 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 3,80 USD. Mit einem Umsatz von 3,09 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 3,08 Mrd. USD ebenfalls knapp übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 18,5 % und einem Gewinnsprung von 18,5 %.
Der freie Cashflow konnte auf Jahressicht um 14,3 % auf 1,40 Mrd. USD gesteigert werden, die FCF-Marge lag bei 48 %.
Wie bereits in der letzten Analyse komme ich auch jetzt wieder zu demselben Fazit: „Perspektivisch stehen die Zeichen ebenfalls auf Wachstum.“
Denn der Wert der ausstehenden Aufträge (RPO, remaining performance obligations) ist um 25 % auf 22,1 Mrd. USD gestiegen. Zeitnah fallen davon 10,3 Mrd. USD an.
Daher hat man die Umsatzprognose für das Abo-Geschäft im laufenden Geschäftsjahr trotz negativer Währungseffekte von 12,60 – 12,70 auf 12,64 – 12,70 Mrd. USD leicht erhöht.
KI als Gamechanger – intern und extern!
ServiceNow hat starke Zahlen abgeliefert, die laut CEO Bill McDermott vor allem auf die führende Rolle des Unternehmens im Bereich KI für Unternehmen zurückzuführen sind.
Besonders stark habe sich die Performance im Bereich „Now Assist“ sowie bei neuen Verträgen gezeigt – hier habe man die eigenen Zielvorgaben deutlich übertroffen, was sich auch in einem signifikanten Anstieg des Auftragsbestands widerspiegle.
Auch intern habe der Einsatz von KI zu einer effizienteren Nutzung der Betriebskosten geführt und somit sowohl die Profitabilität als auch den freien Cashflow gestärkt. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten konzentrierten sich Unternehmen stärker auf die Maximierung ihrer Kapitalrendite und das Senken von Kosten – genau hier setze ServiceNow mit seiner Plattform an und sei in einer Vorreiterrolle, um mit KI noch mehr Wert für seine Kunden zu schaffen.
Die Zahl der „KI Pro+“-Verträge hat sich im Jahresvergleich mehr als vervierfacht. In 39 Fällen wurden sogar drei oder mehr Produkte in einem Deal kombiniert.
Auch die interne Nutzung generativer KI zeige Erfolge: Durch den KI-gesteuerten Vertriebsansatz konnte die Umwandlungsrate von Interessenten zu Kunden um das 16-Fache gesteigert werden, während 86 Prozent der Routinetätigkeiten automatisiert wurden.
Der erste Hype mit Substanz
Daher bleibe ich bei dem, was ich seit Jahren zum Thema zu sagen habe:
KI ist der erste berechtigte Hype, den ich in meiner Zeit an der Börse gesehen habe, und nicht mit all dem Unsinn zu vergleichen, der bei Marihuana, Lithium, Wasserstoff, 3D-Druck und vielen anderen Fällen geschehen ist.
Die Gründe dafür sind simpel und ich habe sie in zahllosen Artikeln immer wieder aufgezeigt:
Die Anwendung liegt nicht in ferner Zukunft, sondern hat sofort begonnen, nachdem die dafür notwendigen Durchbrüche erzielt wurden. Das war spätestens Anfang 2023 der Fall, ChatGPT ging schon einige Monate zuvor live. Das führte unmittelbar zu Investitionen und weiteren Durchbrüchen in allen möglichen Bereichen.
Darüber hinaus waren die meisten „KI-Aktien“, egal ob ServiceNow oder Nvidia, auch ohne KI bereits hochprofitable Milliardenkonzerne. Ihr Geschäft hatte Substanz und wurde durch KI zusätzlich befeuert.
Das steht in einem diametralen Gegensatz zu den meisten Aktien in den zuvor angesprochenen Hype-Sektoren – dort wurden größtenteils substanzlose und unprofitable Buden mit Milliardenbewertungen gehandelt.
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