ServiceNow Aktie Prognose Kursfeuerwerk: Jetzt bei ServiceNow aufspringen?

News: Aktuelle Analyse der ServiceNow Aktie

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ServiceNow
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1 Woche
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Neutral
Zur ServiceNow Aktie

Die Aktienanalysen von Tobias Krieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.

Manchmal ist Panik ein Geschenk – jedenfalls für alle, die mutig zugegriffen haben. Ausblick und Quartalszahlen zeigen: Das Unternehmen ist stärker denn je.           

Manchmal ist Panik ein Geschenk

Kürzlich hatte ich die Frage gestellt, ob man den Crash nicht nutzen und damit beginnen sollte, die Perlen einzusammeln (Jetzt die Perlen einsammeln?). Die Antwort darauf haben wir inzwischen erhalten.
ServiceNow ist seitdem von 794 auf 938 USD gestiegen.

ServiceNow Aktie: Chart vom 25.04.2025, Kurs: 938 USD - Kürzel: NOW | Online Broker LYNX
ServiceNow Aktie: Chart vom 25.04.2025, Kurs: 938 USD – Kürzel: NOW | Quelle: TWS

Ich hatte damals aufgezeigt, dass der Abverkauf bei ServiceNow wenig Sinn ergibt. Zitat: „Auf Platz 11 der Kellerkinder taucht mit ServiceNow jedoch ein Unternehmen auf, bei dem der Abverkauf vollkommen unverständlich erscheint.“

ServiceNow hatte die Erwartungen übertroffen, das Geschäft lief blendend und es gab auch keine anderen Neuigkeiten, die einen Abverkauf in diesem Umfang (-45%) auch nur annähernd gerechtfertigt hätte.

Zitat: „Nach einer Begründung für den Kursverfall sucht man meiner Meinung nach vergeblich. Es scheint schlichtweg so zu sein, dass unter 1.000 USD eine Lawine von Stopps ausgelöst wurde und dann schrittweise eine Panik entstanden ist.“

Wieder wach?

Die jüngsten Quartalszahlen vom 23. April scheinen einige Anleger wachgerüttelt zu haben. Jedenfalls wurde dadurch auch Kurssprung um 15 % auf 938 USD ausgelöst.

Der Gewinn lag mit 4,04 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 3,80 USD. Mit einem Umsatz von 3,09 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 3,08 Mrd. USD ebenfalls knapp übertroffen.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 18,5 % und einem Gewinnsprung von 18,5 %.
Der freie Cashflow konnte auf Jahressicht um 14,3 % auf 1,40 Mrd. USD gesteigert werden, die FCF-Marge lag bei 48 %.

Wie bereits in der letzten Analyse komme ich auch jetzt wieder zu demselben Fazit: „Perspektivisch stehen die Zeichen ebenfalls auf Wachstum.“

Denn der Wert der ausstehenden Aufträge (RPO, remaining performance obligations) ist um 25 % auf 22,1 Mrd. USD gestiegen. Zeitnah fallen davon 10,3 Mrd. USD an.

Daher hat man die Umsatzprognose für das Abo-Geschäft im laufenden Geschäftsjahr trotz negativer Währungseffekte von 12,60 – 12,70 auf 12,64 – 12,70 Mrd. USD leicht erhöht.

KI als Gamechanger – intern und extern!

ServiceNow hat starke Zahlen abgeliefert, die laut CEO Bill McDermott vor allem auf die führende Rolle des Unternehmens im Bereich KI für Unternehmen zurückzuführen sind.

Besonders stark habe sich die Performance im Bereich „Now Assist“ sowie bei neuen Verträgen gezeigt – hier habe man die eigenen Zielvorgaben deutlich übertroffen, was sich auch in einem signifikanten Anstieg des Auftragsbestands widerspiegle.

Auch intern habe der Einsatz von KI zu einer effizienteren Nutzung der Betriebskosten geführt und somit sowohl die Profitabilität als auch den freien Cashflow gestärkt. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten konzentrierten sich Unternehmen stärker auf die Maximierung ihrer Kapitalrendite und das Senken von Kosten – genau hier setze ServiceNow mit seiner Plattform an und sei in einer Vorreiterrolle, um mit KI noch mehr Wert für seine Kunden zu schaffen.

Die Zahl der „KI Pro+“-Verträge hat sich im Jahresvergleich mehr als vervierfacht. In 39 Fällen wurden sogar drei oder mehr Produkte in einem Deal kombiniert.

Auch die interne Nutzung generativer KI zeige Erfolge: Durch den KI-gesteuerten Vertriebsansatz konnte die Umwandlungsrate von Interessenten zu Kunden um das 16-Fache gesteigert werden, während 86 Prozent der Routinetätigkeiten automatisiert wurden.

Der erste Hype mit Substanz

Daher bleibe ich bei dem, was ich seit Jahren zum Thema zu sagen habe:
KI ist der erste berechtigte Hype, den ich in meiner Zeit an der Börse gesehen habe, und nicht mit all dem Unsinn zu vergleichen, der bei Marihuana, Lithium, Wasserstoff, 3D-Druck und vielen anderen Fällen geschehen ist.

Die Gründe dafür sind simpel und ich habe sie in zahllosen Artikeln immer wieder aufgezeigt:
Die Anwendung liegt nicht in ferner Zukunft, sondern hat sofort begonnen, nachdem die dafür notwendigen Durchbrüche erzielt wurden. Das war spätestens Anfang 2023 der Fall, ChatGPT ging schon einige Monate zuvor live. Das führte unmittelbar zu Investitionen und weiteren Durchbrüchen in allen möglichen Bereichen.

Darüber hinaus waren die meisten „KI-Aktien“, egal ob ServiceNow oder Nvidia, auch ohne KI bereits hochprofitable Milliardenkonzerne. Ihr Geschäft hatte Substanz und wurde durch KI zusätzlich befeuert.
Das steht in einem diametralen Gegensatz zu den meisten Aktien in den zuvor angesprochenen Hype-Sektoren – dort wurden größtenteils substanzlose und unprofitable Buden mit Milliardenbewertungen gehandelt.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

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Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value. Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch. Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.

Vorherige Analysen der ServiceNow Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Tesla, Deckers, West Pharma und ServiceNow gehören aktuell zu den größten Verlierern. Steckt in diesen Aktien vielleicht mehr Potenzial, als der Markt glaubt?

45 % Minus seit Jahreswechsel

Wenn es mal wieder crasht, lohnt sich immer auch ein Blick auf die Aktien, die am stärksten gefallen sind.
Mit einem Verlust von 45,0 % in diesem Jahr nimmt Tesla die wenig ruhmreiche Spitzenposition im S&P 500 ein.

Auf dem zweiten Platz liegt Deckers mit -40,4 %, doch zu dieser Aktie hatte ich bereits gestern etwas geschrieben. Darauf folgen einige Werte, deren Setup mir nicht sonderlich gefällt.
Zum Beispiel West Pharma mit -31,0 %. Da das Unternehmen bereits im letzten Jahr einen rückläufigen Gewinn verzeichnet hat und es dieses Jahr vermutlich auch wird, sind die Kursverluste gut begründet.

Auf Platz 11 der Kellerkinder taucht mit ServiceNow jedoch ein Unternehmen auf, bei dem der Abverkauf vollkommen unverständlich erscheint.
Seitdem ServiceNow Ende Januar Quartalszahlen vorgelegt hat, ist die Aktie in den freien Fall übergegangen. Der Kurs ist von 1.200 auf 784 USD regelrecht kollabiert.

Ein Rätsel

Der Gewinn lag mit 3,67 USD je Aktie jedoch über den Erwartungen von 3,58 USD. Mit einem Umsatz von 2,96 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 2,95 Mrd. USD knapp übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 21 % und einem Gewinnsprung um 18 %.

Im gesamten Geschäftsjahr 2024 konnte der Umsatz um 22,5 % auf 10,98 Mrd. USD und der Gewinn um 29 % auf 13,92 USD je Aktie gesteigert werden.
Der freie Cashflow lag bei 3,46 Mrd. USD, wovon 1,40 Mrd. USD im Schlussquartal erzielt wurden.

Darüber hinaus wurden erneute Aktienrückkäufe mit einem Volumen von 3,0 Mrd. USD beschlossen.

Perspektivisch stehen die Zeichen ebenfalls auf Wachstum, denn der Wert der ausstehenden Aufträge (RPO, remaining performance obligations) ist um 23 % auf 22,3 Mrd. USD gestiegen. Zeitnah fallen davon 10,3 Mrd. USD in Aussicht.

Nach einer Begründung für den Kursverfall sucht man meiner Meinung nach vergeblich. Es scheint schlichtweg so zu sein, dass unter 1.000 USD eine Lawine von Stopps ausgelöst wurde und dann schrittweise eine Panik entstanden ist.

Weitere Neuigkeiten?

Seit den Quartalszahlen gab es noch einige andere Neuigkeiten, aber keine davon ist ein Game-Changer und obendrein sind sie weitgehend positiv. ServiceNow hat beispielsweise die Partnerschaft mit Google Cloud ausgebaut und eine Integration in Oracle-Systeme erreicht.

In einem CNBC-Interview hat der CEO darauf hingewiesen, dass das KI-Geschäft im Schlussquartal um 150 % gewachsen ist – jedoch nicht im Vergleich zum Vorjahr, sondern zum vorangegangenen Quartal.

Anfang März stellte man weitere KI-Agenten für die Telekommunikationsbranche vor.

Gestern gab man die Übernahme von Moveworks für 2,85 Mrd. USD bekannt. Wer das als Grund für den gestrigen Abverkauf von fast 8 % heranzieht, steht argumentativ auf wackeligen Beinen.
Denn der Kaufpreis entspricht weniger als 2 % des Börsenwerts von ServiceNow.

Ausblick und Bewertung

Für 2025 stellt man ein Umsatzplus von 18,5 – 19,0 % und einen leichten Anstieg der FCF-Marge von 31,5 % auf 32 % in Aussicht.
Das würde einem Anstieg des FCF von 3,46 auf 4,17 Mrd. USD entsprechen, also einem Plus von 21 %.

ServiceNow kommt demnach auf einen forward P/FCF von 38,7. Das ist absolut betrachtet nicht wenig. Aber es gibt auch wenige Unternehmen, die demnächst in das zehnte Geschäftsjahr in Folge mit einer FCF-Steigerung von über 20 % gehen und ein gut skalierbares Geschäftsmodell mit enormer Kundenbindung vorzeigen können.

Daher lag der P/FCF von ServiceNow seit dem Börsengang 2012 nie unter 33 und in den letzten fünf Jahren durchschnittlich bei 62.

Das KUV liegt derzeit bei 14,4 und forward bei 12,6. In den letzten fünf Jahren lag es durchschnittlich bei 18,7, obwohl die Profitabilität in dieser Zeit zugenommen hat.

ServiceNow Aktie: Chart vom 11.03.2025, Kurs: 784 USD - Kürzel: NOW | Online Broker LYNX
ServiceNow Aktie: Chart vom 11.03.2025, Kurs: 784 USD – Kürzel: NOW | Quelle: TWS

ServiceNow ist übergeordnet bullisch, kurzfristig jedoch angeschlagen. Sollte die Aktie die Unterstützung bei 793 – 810 USD nachhaltig durchbrechen, muss mit weiteren Kursverlusten bis etwa 740 USD und 680 – 700 USD gerechnet werden. Bei 680 USD wäre die Bewertung in etwa auf Allzeittief.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

ServiceNow hat eine beeindruckende Rallye hinter sich. Seit Anfang 2023 kletterte die Aktie von 400 auf 1.200 USD. Gestern kam es jedoch zu einem Kurseinbruch. Könnte die Rallye damit final zu Ende sein?

ServiceNow ist ein Problemlöser

ServiceNow bietet eine breite Palette von cloudbasierten Anwendungen, die nicht nur IT-Teams unterstützen, sondern auch andere Bereiche wie HR, Kundenservice, Sicherheit und mehr.

Diese Plattform ermöglicht es Unternehmen, ihre Prozesse zu vereinheitlichen und ihre gesamte Organisation auf einer einzigen, leicht zugänglichen Plattform zu verwalten.

Durch Predictive Analytics und automatisierte Entscheidungsfindung können Unternehmen proaktiv auf potenzielle Probleme reagieren und Ausfallzeiten minimieren.
Dadurch hat ServiceNow die Art und Weise verändert, wie Unternehmen ihre internen Abläufe gestalten. Von der Optimierung bis hin zur Automatisierung von Arbeitsabläufen: ServiceNow hat die Lösung.

Das ist ein gut skalierbares und hochprofitables Geschäft, das durch wiederkehrende Einnahmen geprägt ist.
Hat ein Unternehmen erst die Systeme von ServiceNow in den Arbeitsalltag integriert, ist ein Wechsel zur Konkurrenz kaum mehr möglich.

Hochprofitable Wachstumsmaschine

Das ist den Kunden ebenfalls bewusst und daher liegt die durchschnittliche Vertragslaufzeit für ServiceNow-Kunden in etwa bei 3 Jahren.
Derzeit hat man weltweit 8.100 Unternehmenskunden.

Darüber hinaus baut ServiceNow das Serviceangebot stetig aus und schafft neue Produkte, die die bestehenden ergänzen.
Daher wächst man nicht nur dadurch, dass man Neukunden gewinnt, sondern auch dadurch, dass der durchschnittliche Umsatz je Kunde über die Jahre hinweg massiv gestiegen ist.

Dadurch konnte der Umsatz in den letzten fünf Geschäftsjahren von 3,46 auf 8,97 Mrd. USD gesteigert werden.
Gleichzeitig hat sich die Profitabilität verbessert, der freie Cashflow kletterte von 4,92 auf 10,15 USD je Aktie.

Daher hatte ich über die Jahre hinweg immer wieder auf die Aktie hingewiesen. Wie bereits in den vorangegangenen Analysen besprochen, hat sich diese starke Entwicklung auch 2024 fortgesetzt.

Das hat den Kurssturz ausgelöst

Das gilt auch für das vierte Quartal, das einen Kurssturz um 11 % ausgelöst hat, obwohl der Gewinn mit 3,67 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 3,58 USD lag. Mit einem Umsatz von 2,96 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 2,94 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.

Das entspricht einem Umsatzplus von 21 % und einem Gewinnsprung um 18 %. Der freie Cashflow, und das ist bei diesem Geschäftsmodell die wichtigste Kennzahl, konnte sogar um 47 % auf 1,40 Mrd. USD gesteigert werden.
Das ist nicht nur ein erheblicher Anstieg, sondern zeigt auch, wie profitabel ServiceNow ist.

Daher hat man Aktienrückkäufe mit einem Volumen von 3,0 Mrd. USD beschlossen.

Darüber hinaus hat man neue KI-Funktionen vorgestellt, mit denen selbst komplexe Unternehmensprozesse automatisiert und über verschiedene Abteilungen hinweg koordiniert werden können.
Eine detaillierte Beschreibung der neuen Funktionen finden Sie hier (Link).

Für die nähere Zukunft stehen die Zeichen weiter auf Wachstum, denn der Wert aller ausstehenden Verträge ist 2024 um 23 % auf 22,3 Mrd. USD gestiegen. Ohne negative Währungseffekte wären es 26 % gewesen.

Für 2025 stellt ServiceNow ein Umsatzwachstum von 18,5 – 19,0 % und eine FCF-Marge von 32 % in Aussicht.
Das entspricht einer unveränderten Marge, der FCF würde demnach um 18,5 – 19,0 % steigen.

Das ist das eigentliche Problem

Davon zeigt man sich an der Börse enttäuscht, denn die bisherigen Konsensschätzungen lagen bei einem Plus von 21 %. Es ist fragwürdig, ob das einen derartigen Kurssturz rechtfertigt, wie wir ihn gestern erlebt haben.

Das gilt umso mehr, da ServiceNow eine Historie konservativer Prognosen hat. Das letzte Geschäftsjahr ist exemplarisch.
ServiceNow hat die anfängliche Prognose für 2024 im ersten Quartal erhöht, im zweiten Quartal erhöht, im dritten Quartal erhöht und im vierten Quartal trotzdem übertroffen.

Der „enttäuschende“ Ausblick wird in den Börsenmedien zwar als Grund für den Kurssturz genannt, für mich greift das jedoch zu kurz. Das eigentliche Problem ist die hohe Bewertung. Ein P/FCF von 61 und ein forward P/FCF von 51 sind mindestens grenzwertig.

Ich habe mich in den Monaten vor der Rallye und während der Rallye ein halbes dutzendmal positiv zur Aktie geäußert. Die erste Analyse zur Aktie erschien am 31.08.2022 bei einem Kurs von 436 USD.
In der letzten Analyse hatte ich jedoch erstmals mahnende Worte, Zitat: „Wer nach den vorherigen Analysen gekauft hat und inzwischen auf erheblichen Buchgewinnen sitzt, sollte langsam über Gewinnmitnahmen nachdenken.“

Sollte es zu einem größeren Rücksetzer kommen, könnte es eine Gelegenheit sein.

ServiceNow Aktie: Chart vom 31.01.2025, Kurs: 1012 USD - Kürzel: NOW | Online Broker LYNX
ServiceNow Aktie: Chart vom 31.01.2025, Kurs: 1012 USD – Kürzel: NOW | Quelle: TWS

Fällt die Aktie jetzt unter 1.000 USD, muss eine Ausdehnung der Korrektur eingeplant werden. Mögliche Kursziele liegen bei 950, 900 und 850 – 870 USD.
Besonders interessant wäre die Unterstützungszone bei 790 – 810 USD.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Während viele Tech-Aktien abstürzen, bricht ServiceNow auf ein neues Allzeithoch aus. Sollte man jetzt noch aufspringen?

ServiceNow trotzt der Marktschwäche

Von einem Tag auf den anderen hat die Rallye ein Ende gefunden und plötzlich herrscht Panik. Einige der Highflyer der letzten Monate werden regelrecht in den Boden gehämmert.

Diesem Druck können sich nur wenige Aktien entziehen. Selbst wenn Quartalszahlen passabel bis gut ausfallen, wie beispielsweise bei Alphabet, geht es abwärts.

ServiceNow markierte gestern jedoch ein neues Allzeithoch, nachdem die Zahlen einen Kurssprung um 13,4% auf 828,79 USD ausgelöst hatten.
Was ist passiert?

Das Unternehmen hat nicht nur sehr starke Quartalszahlen vorgelegt, sondern auch interne Untersuchung beendet.

Interne Untersuchung? Hört sich nicht gut an

Der ehemalige President und Chief Operating Officer (COO) von ServiceNow, Chirantan Desai, ist zurückgetreten. Dieser Schritt erfolgte nach einer internen Untersuchung, die ergab, dass Desai bei der Einstellung des ehemaligen CIO der US-Armee gegen die internen Einstellungsverfahren von ServiceNow verstoßen hat.

Obwohl dieser Vorfall bedeutsam ist, hat ServiceNow erklärt, dass es sich um einen Einzelfall handelt und das Führungsteam den Weggang beider Personen bewältigen kann.

Die Prüfung wurde scheinbar durch einen Regierungskunden von ServiceNow angestoßen. Wie man gestern mitgeteilt hat, hat dieser Kunde, der nicht näher benannt wurde, die Verträge mit ServiceNow verlängert.

Damit scheint die Sache vom Tisch zu und für ServiceNow nochmal glimpflich ausgegangen zu sein.
Negative Auswirkungen auf das Geschäft lassen sich ohnehin nicht erkennen.

Hervorragende Geschäftsentwicklung trotz Turbulenzen

Der Gewinn lag in Q2 mit 3,13 je Aktie weit über den Erwartungen von 2,85 USD. Der Umsatz übertraf mit 2,63 Mrd. die Analystenschätzungen von 2,60 Mrd. USD ebenfalls.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 23% und einem Gewinnsprung um 32%.
In ähnlicher Weise dürfte sich das in naher Zukunft fortsetzen, denn der Wert der ausstehenden vertraglichen Verpflichtungen, die in den kommenden 12 Monaten erfüllt werden (current remaining performance obligations, cRPO), konnte um 22% auf 8,78 Mrd. USD gesteigert werden.

Der Wert aller ausstehenden Aufträge (remaining performance obligations) konnte sogar um 31% auf 18,6 Mrd. USD gesteigert werden.
ServiceNow hat die nächsten 18,6 Mrd. USD an Umsatz also bereits eingetütet.

Vermutlich hat die Nachricht, dass die KI-Anwendungen von ServiceNow gut bei den Kunden ankommen, auch zum Kurssprung beigetragen.
Aber die Zahlen waren auch ohne Schlagworte zu bedienen, hervorragend.

Ausblick und Bewertung

Die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr wurde von 10,56 – 10,58 auf 10,57 – 10,58 Mrd. USD marginal angehoben.
Damit lässt man genug Raum, um auch in den kommenden Quartalen die Erwartungen zu übertreffen.

Die FCF-Marge soll weiterhin bei 31% liegen. ServiceNow würde demnach einen FCF von 3,28 Mrd. USD erzielen.
Der forward P/FCF liegt also bei 51,8. Die Aktie ist also definitiv kein Schnäppchen mehr und vermutlich sogar überbewertet.

Wer nach den vorherigen Analysen gekauft hat und inzwischen auf erheblichen Buchgewinnen sitzt, sollte langsam über Gewinnmitnahmen nachdenken.
Das Geschäft mag sich blendend entwickeln und ServiceNow dürfte ein Outperformer bleiben, aber die kurzfristigen Kursrisiken sind erheblich.

ServiceNow Aktie: Chart vom 26.07.2024, Kurs: 828,79 - Kürzel: NOW | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
ServiceNow Aktie: Chart vom 26.07.2024, Kurs: 828,79 – Kürzel: NOW | Quelle: TWS

Vorerst könnte die Rallye trotzdem weitergehen, denn Trader schenken der Bewertung kaum Aufmerksamkeit. Das ist einer der Gründe dafür, dass Rallyes und Crashs in vielen Fällen viel zu weit führen.

Mit dem Ausbruch über 810 USD hat die Aktie ein prozyklisches Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 850 und 890 – 900 USD ausgelöst.

Fällt ServiceNow jedoch unter 790 USD zurück, haben die Bullen ihre Chance vertan. In diesem Szenario wäre ein erneuter Rücksetzer bis 740 oder an den Aufwärtstrend nahe 700 USD denkbar.