Sea Ltd Aktie Prognose Dieses Unternehmen hat mehr als 500 Millionen aktive Kunden

News: Aktuelle Analyse der Sea Ltd Aktie

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Sea Ltd
ISIN: US81141R1005
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Es gibt nur eine Handvoll Unternehmen, die mehr als 500 Millionen aktive Kunden haben und keins davon ist so unbekannt wie dieses.

Selbst in Anlegerkreisen dürfte die absolute Mehrheit nie von Sea Ltd. gehört haben.

Irgendwann wird es passieren

Timing ist schwierig. Selbst wenn ein Unternehmen massive Fortschritte erzielt, kann es Monate dauern, bis eine Bodenbildung vollendet wird und eine Aktie endlich ausbricht. Ein gutes Beispiel dafür ist Coupang.

Die südkoreanische Amazon-Kopie verzeichnet ein anhaltend hohes Wachstum, hat eine saubere Bilanz (keine Nettoschulden) und hat bereits vor mehr als einem Jahr den Sprung in die Profitabilität vollzogen und sich zu einer Cashcow entwickelt.

Trotzdem ging es mit den Kursen nicht nachhaltig aufwärts. Der Ausbruch über 20 USD ist erst vor wenigen Tagen erfolgt.

Das Problem daran ist, dass teilweise genau das Gegenteil passiert und es zu einer schnellen Trendwende kommt.

In Ungnade gefallen

Bei Sea haben wir es vielleicht mit einer ähnlichen Situation zu tun. Das in Singapur ansässige Unternehmen betreibt die führende Gaming-Plattform in Südostasien.
Das Geschäft in diesem Bereich schwächelt allerdings, was die Erfolge im E-Commerce und Payment-Segment überschattet.

Darüber hinaus hat man die Marketingausgaben massiv gesenkt, um schneller profitabel werden zu können. Doch das hat die Wachstumsraten unter Druck gebracht, was bei Anlegern nicht gut angekommen ist.

All das hat dazu geführt, dass die Aktie bei so gut wie jedem Anlegertyp in Ungnade gefallen ist.
Für Growth-Anleger ist die Sache uninteressant und dasselbe gilt für Schnäppchenjäger, die niedrige KGVs bevorzugen. Nach den Vorfällen der letzten Jahre (Alibaba lässt grüßen) und dem Kurssturz des Hang Seng, haben die meisten Anleger auch kein Interesse mehr an (Südost-) Asien.
Man hat zu viele schlechte Erfahrungen gemacht.

Aber China ist China und Singapur ist Singapur. Die beiden Länder könnten nicht unterschiedlicher sein, das gilt in nahezu allen Aspekten, von der Größe bis hin zu der Art und Weise wie regiert wird und wie rechtssicher die Länder sind.

Was Anlegerschutz und Rechtssicherheit angeht, belegt Singapur weltweit einen Spitzenplatz. Über China sprechen wir besser nicht.

Mehr als 500 Millionen aktive Kunden

Sea Ltd. wurde trotzdem immer wieder in Sippenhaft genommen, wenn in den USA chinesische Aktien unter Druck gekommen sind.
Hinzu kamen all die anderen Themen, die ich bereits angesprochen hatte.

Dabei wurden die Fortschritte im E-Commerce und Payment-Segment schlichtweg ignoriert, obwohl die beiden Bereiche sehr viel mehr Potenzial mitbringen als das Gaming-Geschäft.

Im E-Commerce-Bereich hat man sich in den ASEAN-Ländern als Marktführer etabliert, in der Region leben 650 Millionen Menschen.

ASEAN ist Abkürzung für den Verband Südostasiatischer Nationen, einem Zusammenschluss von Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam.

Auf dieser Basis hat man das Payment-Geschäft aufgebaut. Wenn man über 500 Millionen aktive Kunden hat, ist das nicht nur der logische Schritt, sondern potenziell auch außerordentlich profitabel. (Quartalsbericht Seite 3 – „Quarterly active users were 528.7 million“)

Zwischen Payment-Erfolg und Gaming-Flaute

Um zu erkennen, wohin die Reise geht, muss man sich nur die Zahlen anschauen. Im letzten Quartal kletterte der Umsatz im E-Commerce-Geschäft um 23,2 % auf 2,6 Mrd. USD.
Davon entfielen 1,6 Mrd. USD auf „Core marketplace revenue“, also vor allem transaktionsbasierte Gebühren und Werbeeinnahmen. Das Wachstum in diesem Bereich lag bei 40,6 %.
Da man noch vollends auf Expansion setzt, ist die Sparte allerdings noch nicht profitabel. Das EBITDA lag zuletzt bei -225,3 Mio. USD.

Finanziert wird dies durch das profitable Gaming-Geschäft, welches zuletzt einen Umsatz von 510,8 Mio. USD und ein EBITDA von 217,4 Mio. USD erzielt hat.

Das Kronjuwel im Konzern ist jedoch das Payment-Geschäft. Es gibt zahllose Beispiele, die belegen, wie profitabel dieses Business langfristig sein kann.
Im letzten Quartal legte der Umsatz um 24,3 % auf 472,4 Mio. USD und das EBITDA um 96,4 % auf 148,5 Mio. USD zu.

Sprung in die Gewinnzone

Unter dem Strich erzielte der Sea-Konzern im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 13,1 Mrd. USD (+4,9 %), einen Anstieg des Bruttogewinns um 12,5 % auf 5,8 Mrd. USD und einen Gewinn von 162,7 Mio. USD, nach -1,7 Mio. USD im Vorjahr.
Das EBITDA kletterte von -878 Mio. auf +1,2 Mrd. USD.

Es gibt hier nicht viel zu deuten. Das E-Commerce-Geschäft wächst rasant und produziert im Verhältnis dazu akzeptable Verluste, die durch die anderen Bereiche getragen werden.
Das Gaming-Geschäft durchlebt eine Flaute, ist aber hochprofitabel und dürfte bei steigenden Umsätzen überproportionale Gewinnsteigerungen erzielen.

Beides dient als Plattform, um das Payment-Geschäft voranzubringen. Es wird vermutlich nicht lange dauern, bis man in dem Bereich Milliardengewinne einfahren wird.

Es ist schwer vorzustellen, dass Sea dann noch immer auf einen Börsenwert von 28,9 Mrd. USD kommen wird.

Aktuell geht man davon aus, dass der Umsatz von Sea in diesem Jahr um 30 % steigen wird.
Das Ergebnis soll sich von 0,25 auf 1,32 USD je Aktie mehr als verfünffachen und der freie Cashflow soll auf 1,70 USD je Aktie steigen.

Sea kommt demnach auf eine forward P/E und P/FCF von 42 und 33. Das ist nicht wenig, aber das Unternehmen hat auch gerade erst den Sprung in die Profitabilität vollzogen.
Den Konsensschätzungen zufolge könnte der Gewinn und der freie Cashflow in den kommenden beiden Jahren jeweils nochmal um 40-60 % p. a. steigen.

Sea Ltd. Aktie: Chart vom 18.04.2024, Kurs: 55,63 USD - Kürzel: SE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Sea Ltd. Aktie: Chart vom 18.04.2024, Kurs: 55,63 USD – Kürzel: SE | Quelle: TWS

Gelingt jetzt ein Anstieg über 60 USD, kommt es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 65 und 70,00 – 72,50 USD.
Darüber könnte der Widerstand bei 88,50 USD angesteuert werden.

Fällt die Aktie jedoch unter 50 USD, droht ein erneuter Rückfall in Richtung 46,50 oder 40 USD.

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Vorherige Analysen der Sea Ltd Aktie

Sehen wir gerade dabei zu, wie der nächste Aufwärtstrend beginnt? Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Kursziele der Sea Aktie.

Von Erfolg und vermeintlichem Scheitern

Zeitweise wurde Sea als gigantische Erfolgsgeschichte wahrgenommen, heute wird das Unternehmen als geradezu gescheitert betrachtet.
Der Kurs ist in den letzten beiden Jahren von 370 auf derzeit 53,90 USD abgestürzt, obwohl die zugrundeliegende Geschäftsentwicklung des Unternehmens in dieser Zeit beeindruckend war.

Doch um das zu sehen, muss man vergleichsweise tief eintauchen, denn oberflächlich betrachtet sieht es eher mittelprächtig aus.
Bisher erwirtschaftet man kaum einen Gewinn und als der Kurssturz in vollem Gang war, steckte man noch in den roten Zahlen.

Als dann die Wachstumsraten zurückgingen, war das für dieses „Wachstumsunternehmen“ der kurstechnische Todesstoß.

Inzwischen erinnert mich Sea aber zunehmend an die Geschichte von Amazon. Damit will ich nicht unterstellen, dass Sea in Zukunft ähnlichen Erfolg haben wird, aber die zugrundeliegende Entwicklung ist ähnlich.

Die Parallelen zu Amazon: Eine Lektion für Sea?

In den frühen 2000er Jahren sah sich Amazon dazu gezwungen, umzusteuern und die Rentabilität drastisch zu verbessern. Sonst wäre man womöglich in die Insolvenz geschlittert.
Nachdem man die Rentabilität deutlich verbessert hatte, richtete man sich wieder auf Wachstum aus, verlor den Profitabilität aber nie mehr aus den Augen.

Tatsächlich erzielte Amazon danach nie mehr einen negativen operativen Cashflow. Das laufende Geschäft war damals schon profitabel.
Nachdem Sea in den letzten beiden Jahren die Kosten massiv reduziert und den Sprung in die Profitabilität vollzogen hat, dürfte man sich zukünftig auch wieder vermehrt auf Wachstum konzentrieren.

Wenn man bei Sea die Lektion gelernt hat, wird man die Rentabilität ebenfalls nie mehr aus dem Auge verlieren. Genau das hat der Vorstand signalisiert.
Das bedeutet, dass das Unternehmen zukünftig wieder stärker wachsen sollte als in den letzten beiden Jahren, als man den Fuß auf der Bremse hatte.

Um profitabel zu werden, hat man beispielsweise die Marketing-Ausgaben um etwa die Hälfte gesenkt. Dass sich das negativ auf das Wachstum auswirkt, dürfte klar sein.

3 Teile

Um Sea zu verstehen, muss man wissen, dass der Konzern aus drei Unternehmensbereichen besteht, die vollkommen andere Dynamiken auszeichnet.

Das Unternehmen wurde 2009 von Forrest Li gegründet, ursprünglich als Garena, und wurde 2017 dann in Sea Ltd. umbenannt. Forrest Li ist immer noch CEO und größter Einzelaktionär des Unternehmens.

Im Jahr 2010 stieg Tencent ein und gewährte Garena fortan einen bevorzugten Zugang zu dem Spiele-Portfolio. Dadurch konnte Garena zur größten Gaming-Vertriebsplattform in Südostasien aufsteigen.

Dadurch war es Garena möglich, den Kunden Services anzubieten, die für kleinere Wettbewerber keinen Sinn ergaben. Darunter beispielsweise die Möglichkeit, an physischen Schaltern Geld einzahlen zu können, um es online zu verwenden.

Daraus entwickelte sich mit der Zeit SeaMoney, heute einer der größten Zahlungsdienstleister der Region. Als Sea damals seine Pläne bekanntgab, in dieses Geschäft einzusteigen, wurde das Unternehmen belächelt.

Dasselbe geschah, als Sea in das E-Commerce-Geschäft einstieg. Die Konkurrenz nahm Sea nicht wirklich ernst, heute ist man der Marktführer in Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Singapur, Vietnam und Thailand.
In diesen Ländern wohnen fast 600 Millionen Menschen, es ist ein riesiger Markt.

Wieder in der Erfolgsspur

Sea besteht also aus dem Gaming-Geschäft Garena, dem Payment-Bereich SeaMoney und dem E-Commerce-Geschäft Shopee.

Garena dominiert die Branche, aber das Wachstum ist gering. Nach dem Boom in den Jahren 2020 und 2021, war das Geschäft sogar rückläufig. Das sollte zwar niemanden überraschen und hat mit der Qualität des Unternehmens wenig zu tun, aber an der Börse kommt das alles andere als gut an.

Dieses Thema hat die Fortschritte, die in allen anderen Bereich erzielt wurden, überschattet. Sie wurden schlichtweg ignoriert.

Bevor wir zu den jüngsten Quartalszahlen kommen, schauen wir uns zunächst das Geschäftsjahr 2022 an.
Der Umsatz konnte damals zwar um 25% auf 12,4 Mrd. USD gesteigert werden, obwohl der Umsatz im Gaming-Geschäft von 4,3 auf 3,9 Mrd. USD eingebrochen war.

Darüber hinaus kletterte das Bruttoergebnis überproportional (+33%) und der Verlust verringerte sich. Im Schlussquartal war man sogar profitabel.

Wie wir heute wissen, hat das den Kurssturz aufgehalten, doch eine Trendwende ist bis heute nicht erfolgt.

Das überschattet alles

Das Gaming-Geschäft überschattet weiterhin die Erfolge in den anderen Geschäftsbereichen, denn der Umsatz ist 2023 von 3,9 auf 2,2 Mrd. USD weiter gefallen.
Dabei wird vermutlich übersehen, dass die Sparte trotzdem einen Gewinn von 921 Mio. USD erzielt hat.

Im E-Commerce-Segment konnte der Umsatz 2023 um 23,5% auf 9,0 Mrd. USD gesteigert werden, der Verlust ist von 1,70 Mrd. USD auf 0,21 Mrd. USD geschrumpft. Der Bereich ist kurz davor, den Sprung in die Profitabilität zu vollziehen. Der Vorstand peilt die zweite Jahreshälfte an.

Das Payment-Geschäft verzeichnete ein Umsatzwachstum um 44% auf 1,8 Mrd. USD und das Ergebnis verbesserte sich von -214 Mio. auf +550 Mio. USD.
In früheren Analysen hatte ich das Payment-Geschäft als potenzielle Cashcow bezeichnet, inzwischen ist es offensichtlich, dass das der Fall ist.

Ausblick und Bewertung

Da die drei Geschäftsbereiche an einem grob unterschiedlichen Punkt stehen, ist es vermutlich die beste Lösung, sie getrennt voneinander zu bewerten.

Nehmen wir an, dass das Gaming-Geschäft nie mehr in die Erfolgsspur zurückkehren wird und das operative Ergebnis auf ewig stagniert.
Wenn wir es mit dem fünffachen des operativen Gewinns bewerten, ist es trotzdem noch 4,6 Mrd. wert.

Beim E-Commerce-Geschäft ist es schon etwas schwieriger. Es gibt wenige sinnvolle Vergleichswerte, Amazon kommt beispielsweise auf ein KUV von 3 und Mercadolibre auf 5,5.
Bei einem KUV von 2 wäre die Sparte aktuell 18 Mrd. USD wert. Steigt der Umsatz in diesem Jahr auch wieder um 20%, wären es bereits 21,6 Mrd. USD.

Beim Payment-Geschäft könnte man in Anbetracht der Wachstumsraten, Profitabilität und des Potenzials und problemlos das 15x des EBITDA ansetzen. Das bedeutet, dass die Sparte 2023 rund 8,25 Mrd. USD wert war.
Steigt das EBITDA in diesem Jahr auf 800 Mio. oder 1 Mrd., wären es 12 oder 15 Mrd. USD.

Hinzu kommen auf Konzernebene 8,5 Mrd. USD an Barmitteln, abzüglich der Schulden bleiben etwa 5 Mrd. USD Netto-Cash.

Die Summe aller Teile ergibt einen intrinsischen Wert von 35,85 Mrd. USD – zum Ende des vergangenen Jahres.
Sollten die gestellten Annahmen richtig sein, würde der intrinsische Wert von Sea bis Ende dieses Jahres auf 43,2 Mrd. USD steigen.

Aktuell liegt der Börsenwert bei 28,0 Mrd. USD.

Sea Ltd. Aktie: Chart vom 05.03.2024, Kurs: 53,90 - Kürzel: SE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Sea Ltd. Aktie: Chart vom 05.03.2024, Kurs: 53,90 – Kürzel: SE | Quelle: TWS

Mit dem Ausbruch über 46,50 und 50 USD wurde ein Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 55, 60 und 65 USD ausgelöst.
Darüber würde sich das Chartbild weiter aufhellen, was den Weg in Richtung 72,50 USD und mehr freimachen würde.