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Am Montagabend korrigierte Antriebs-Spezialist Vitesco die Jahresprognose nach unten, der Schaeffler-Konzern folgte mit einer Abwärts-Korrektur auf dem Fuße, weil man das Gros der Vitesco-Aktien hält. Die Reaktion der Anleger war moderat – aber das muss nicht so bleiben.
Der vor allem im Automobilsektor agierende Zuliefer-Konzern Schaeffler gab im Herbst 2023 ein Übernahmeangebot für den Antriebs-Spezialisten Vitesco ab. Aktuell hat der Konzern bereits um die 90 Prozent der Vitesco-Anteile, im Herbst soll die Übernahme dann vollständig abgeschlossen sein. Dementsprechend schlägt sich der gesenkte Ausblick von Vitesco auch bei der „Mutter“ nieder.
Vitesco führt eine langsamer als gedacht ablaufende Marktbelebung im Bereich der Elektrofahrzeuge als Hauptgrund für die schwächere Prognose an, die Vitesco-Aktie selbst verlor daraufhin am Dienstag 3,63 Prozent. Auch der Schaeffler-Kurs kam eher moderat zurück, konkret um 3,13 Prozent. Aber nicht nur aus charttechnischer Sicht muss die Messe damit noch nicht gelesen sein, denn nicht nur der Gesamtjahres-Ausblick war ernüchternd, sondern auch die zeitgleich mit vorgelegten, vorläufigen Ergebnisse des zweiten Quartals.
Die vorläufigen Zahlen (die endgültigen Daten stehen am 6. August an) weisen einen Umsatz von 4,191 Milliarden Euro aus. Mehr als die 4,056 Milliarden im Vorjahreszeitraum, mehr als im Schnitt von den Analysten erwartet (4,1 Milliarden). Allerdings rutschte die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) deutlich von 7,1 Prozent im Vorjahr auf 4,9 Prozent ab, d. h. der Gewinn wird deutlich sinken … und das war so nicht erwartet worden.
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Expertenmeinung: Und diese Marge wurde dann eben auch für das Gesamtjahr 2024 nach unten genommen, von einer Range zwischen 6,0 bis 9,0 auf eine Spanne zwischen 5,0 und 8,0 Prozent. Das wäre zwar immer noch gut, wenn man bedenkt, dass die EBIT-Marge 2023 nur bei 5,1 Prozent lag. Aber wenn die Sache erst einmal zu wackeln beginnt, pflegen die Anleger ihren Optimismus schnell einzumotten. Daher ist dieses Minus des Dienstags durchaus als glimpflich einzuordnen. Doch das Problem ist hier, dass nicht nur die Stimmung bröckelt, sondern auch das charttechnische Gesamtbild nicht gerade dazu einlädt, umgehend die Hand aufzuhalten.
Wir sehen im Chart, dass die Schaeffler-Aktie durch das gestrige Minus eine Bodenbildung abbrach und die steilere der beiden Abwärtstrendlinien, die im Mai ihren Ursprung hat, bestätigte. Damit wäre die nächstgelegene charttechnische Auffanglinie das 2023er-Jahrestief bei 4,64 Euro. Und dass diese Linie in nächster Zeit getestet wird, sollte man angesichts dieses gesenkten Ausblicks besser nicht ausschließen.
Quellenangaben: Prognose-Anpassung 2024, 22.07.2024: https://www.schaeffler.com/de/investor-relations/veranstaltungen-publikationen/ad-hoc-mitteilungen/adhoc-releases-detail.jsp?newsID=2809135
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