Donald Trump nominiert Robert F. Kennedy als neuen US-Gesundheitsminister und die Sartorius-Aktie beendet den Freitag mit -6,0 Prozent als schwächste Aktie im DAX. Da kann man einen Zusammenhang konstruieren – aber war der wirklich für das Minus entscheidend?
Dass der Neffe von US-Präsident John F. Kennedy in vielen Dingen eine von der Schulmedizin drastisch abweichende Sicht der Dinge hat, weiß man. Dass er Impfungen ablehnend gegenübersteht, ist einer dieser Aspekte. Und ja, man könnte jetzt zudem vermuten, dass die schon von mehreren Regierungen angegangenen, aber nie wirklich durchschlagenden Maßnahmen, um „margenstarke“ Medikamente für die Patienten deutlich günstiger zu machen, jetzt wahrscheinlicher werden. Und zuletzt ist nicht zu erwarten, dass das Thema einer allgemeinen, verpflichtenden Krankenversicherung vorerst noch einmal auf den Tisch kommt. All das könnte den gesamten Medizinsektor womöglich belasten, also auch Zulieferer wie das Labor- und Medizintechnikunternehmen Sartorius. Aber:
Dass Kennedy diesen Posten bekommen würde, war vor dieser Nominierung bereits hoch wahrscheinlich. Dass Donald Trump das Thema Medikamentenpreise im Auge hat, weiß man schon lange. Und ob Unternehmen aus dem Bereich der Medizin- und Labortechnik wirklich dadurch sehr viel schlechter dastehen werden, ist keineswegs gesichert, denn es geht hier ja nicht um eine Rückkehr in die Medizin des 19. Jahrhundert. Und vor allem nur um einen, wenngleich großen Markt und nicht um die ganze Welt. Und damit nicht genug:
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Expertenmeinung: Es fiel auf, dass andere Medizintechnikunternehmen wie Carl Zeiss oder Siemens Healthineers am Freitag nicht unter die Räder kamen und Fresenius Medical Care, die in den USA einen immens wichtigen Markt haben, am Freitag kräftig zulegten. Daher bietet es sich an, hier nach einer möglichen anderen Ursache außerhalb dieses „Kennedy-Effekts“ für das starke Minus zu suchen. Und den könnte man in dem Umstand finden, dass am Freitag die Abrechnung am Terminmarkt stattfand.
Seit der letzten Abrechnung am 18. Oktober ist die Sartorius Vorzugsaktie wie ein Strich nach unten gelaufen. Und intensive Trends werden, in beide Richtungen, zu einer Abrechnung der Optionen oft intensiviert. Und da rein technisch agierende Trader diese Trends stützen, indem sie auch in Trendrichtung agieren, ist es durchaus machbar, Aktien in Trendrichtung dorthin zu „lotsen“, wo die großen Terminmarkt-Akteure zur Abrechnung den größten Profit erzielen.
Dass dieser Faktor die Aktie am Freitag mehr drückte, als Kennedys Nominierung, ist zwar nicht sicher feststellbar. Aber es ist denkbar genug, um in Sachen weiteren Abwärtspotenzials jetzt vorsichtig zu sein. Die Bilanz liegt längst auf dem Tisch, die weiterhin schwache Nachfrage ist nichts Neues und längst eingepreist und auch die Hoffnungen auf eine baldige Belebung in China dürfte jetzt, nach vier Wochen Abwärtsbewegung, eher vom Tisch sein. So gesehen ist es durchaus denkbar, dass bärische Trader, die darauf setzen, dass Sartorius die jetzt erreichte Supportzone 199,50 zu 215,30 Euro bricht, schief liegen werden.
Es wäre zwar äußerst ratsam zu warten, bis die Aktie nach dem gescheiterten Ausbruchsversuch vom Oktober einen zweiten Ausbruch durch Schlusskurse über der aktuell bei 271 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie erfolgreich abschließt, bevor man über mittelfristige Investments nachdenkt. Aber es wäre genauso ratsam, sich frische Short-Trades hier, allem Anschein dieses Freitags zum Trotz, lieber zweimal zu überlegen!
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