Im Vorfeld der am Dienstagabend gemeldeten Quartalszahlen hatte die SAP-Aktie gegen den Trend des Gesamtmarkts nachgegeben. Die Trader fürchteten Enttäuschungen … aber die blieben aus. Die Aktie machte einen Satz nach oben, aber ist der Weg nach oben damit frei?
SAP wächst weiter. Der Umsatz legte im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12 Prozent zu, der Bruttogewinn verbesserte sich um 15 Prozent. Nach Steuern gelang nach dem Verlust im ersten Quartal des Vorjahres wieder ein stattlicher Gewinn von 1,8 Milliarden Euro, der Gewinn pro Aktie lag bei 1,52 Euro. Und wie zuletzt immer war es das Cloud-Geschäft, welches das Wachstum befeuerte.
Die bisherige Gesamtjahresprognose blieb unverändert: Umsatzwachstum zwischen 11 und 13 Prozent, beim Betriebsergebnis (in Q1 2,33 Mrd.) will man im Gesamtjahr auf 10,3 bis 10,6 Milliarden kommen, 2024 hatte man 8,15 Milliarden Euro erzielt.
Der Gewinn lag dabei über der durchschnittlichen Prognose der Analysten, der Umsatz aber einen Tick darunter. Der kräftige Anstieg der Aktie wurde daher vermutlich mit entscheidend dadurch ausgelöst, dass viele im Vorfeld den Kopf eingezogen hatten, weil sie böse Überraschungen fürchteten, die dann eben doch nicht kamen. Kann das ausreichen, um der Aktie einen Befreiungsschlag zu bescheren?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur SAP Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Das könnte es. Die SAP-Aktie war bis Mitte Februar aufgrund ihrer immens hohen Gewichtung zum Zugpferd der DAX-Bullen geworden und mit dem Rekordhoch von 283,50 Euro, das am 19. Februar erreicht wurde, eher zu teuer bewertet. Ein da erreichtes Kurs-/Gewinn-Verhältnis um 45 war angesichts der zunehmenden Unsicherheiten in Bezug auf das weltweite Wachstum gewagt.
Jetzt, nachdem die Aktie unmittelbar vor Vorlage der Ergebnisse bis 215,60 Euro nachgegeben hatte und die Zahlen insgesamt etwas besser ausfielen als prognostiziert, ließe sich eine Überbewertung nicht mehr unterstellen. Es sei denn natürlich, die derzeit wieder aufkommende Hoffnung, dass die US-Wirtschaftspolitik das weltweite Wachstum nur moderat oder nur für eher kurze Zeit ausbremst, würde platzen.

Allerdings war auffällig, dass die SAP-Aktie die für freie Bahn nach oben entscheidende Februar-Abwärtstrendlinie zwar gleich zum Handelsstart des Mittwochs erreichte, dann aber nicht weiter vorankam. Hier lagen offenbar größere Verkaufsorders derer im Markt, die nicht erwarten, dass die Aktie über eine größere Gegenreaktion hinaus Boden gutmachen könnte. Jetzt kommt es also darauf an, wer sich an dieser Linie zuerst „abarbeitet“, die Bullen oder die Verkäufer.
Gelingt es, dort im Markt liegende Verkaufsorders komplett „wegzukaufen“, wäre das ein Signal dafür, dass der Optimismus nach der Bilanz stark genug wurde, um auch noch mehr zu erreichen. Dafür sollte die Aktie heute oder in den kommenden Tagen klar über dem gestrigen Tages-Verlaufshoch von 244,20 Euro schließen. Dreht der SAP-Kurs indes an dieser Linie nach unten ab, sollte man besser vorsichtig bleiben.
Aber auch, wenn es gelingt, diese Hürde zu nehmen: Das Umfeld ist derzeit nicht so erfreulich, dass man sicher erwarten dürfte, dass das bisherige Hoch von 283,50 Euro schnell erreicht oder gar überboten würde, dazu war die Bilanz und ist das Umfeld dann doch zu ungünstig. Luft nach oben wäre also möglich, ein Sturmlauf auf neue Rekorde aber derzeit unwahrscheinlich.
Quellen:
Ergebnis des 1. Geschäftsjahresquartals, 22.04.2025: https://www.sap.com/docs/download/investors/2025/sap-2025-q1-mitteilung.pdf
Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2025? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top Flop – MDAX Top Flop – Euro Stoxx Top Flop – Dow Jones Top Flop – Nasdaq 100 Top Flop
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen