SAP Aktie Prognose SAP setzt neue Maßstäbe. Lohnt sich der Einstieg noch?

News: Aktuelle Analyse der SAP Aktie

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Die Transformation hin zur Cloud hat SAP auf neue Höhen katapultiert, es bleibt jedoch die Frage, wie nachhaltig dieser Erfolg ist.

SAP ist omnipräsent

SAP ist einer der weltweit führenden Anbieter von Unternehmenssoftware und entwickelt Lösungen, um Geschäftsprozesse zu optimieren und Unternehmen jeder Größe und in allen Branchen zu unterstützen.

Die Produkte von SAP, insbesondere die ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning), bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihre Ressourcen – von Finanzen über Personal bis hin zu Logistik – effizient zu verwalten.

SAP unterstützt Unternehmen dabei, komplexe Geschäftsprozesse zu automatisieren, zu analysieren und zu verbessern. Der Einfluss von SAP auf den globalen Markt ist unbestreitbar. Über 400.000 Kunden weltweit nutzen SAP-Produkte, und es wird geschätzt, dass rund 77 % der weltweiten Transaktionen durch ein SAP-System laufen. Das zeigt, wie stark SAP in der globalen Wirtschaft verankert ist.

Die anfängliche Vision der Gründer war es, ein Echtzeit-Datenverarbeitungssystem zu schaffen, das verschiedene Geschäftsfunktionen miteinander verbindet. Diese Idee führte in den 70er Jahren zur Entwicklung des SAP R/2-Systems.
In den 1990er Jahren folgte SAP R/3, dass wesentlich flexibler und benutzerfreundlicher war.

Ab in die Cloud

Heute ist SAP S/4HANA das Herzstück der SAP-Produktlandschaft. Um Echtzeitanalysen und -verarbeitung zu ermöglichen, laufen die neuen Systeme überwiegend in der Cloud. Diese Plattform revolutionierte die Art und Weise, wie Unternehmen mit Daten umgehen, da sie schnelle und datenintensive Prozesse in Sekundenschnelle ermöglicht.

Neben der ERP-Plattform bietet SAP auch eine Vielzahl von weiteren Lösungen an, darunter SAP SuccessFactors für das Personalmanagement, SAP Ariba für den Einkauf und die Lieferkette sowie SAP Concur für das Reisekostenmanagement.
Dadurch ist eine ganzheitliche Sicht unternehmensinterne Prozesse und Daten möglich.

Die Umstellung auf SAP S/4HANA hat jedoch zu erheblicher Reibung geführt, intern wie extern. Die Kunden von SAP mussten einen erheblichen Aufwand betreiben, um zu den neuen Systemen zu wechseln.
Das hat dazu geführt, dass einige Kunden zur Konkurrenz gewechselt haben. Daher waren die geschäftlichen Ergebnisse von SAP für einige Zeit eher mittelprächtig.

Aus strategischer Sicht hatte SAP keine Wahl. Vermutlich hätte man die Umstellung schon viel früher durchführen sollen, denn durch das Abogeschäft in der Cloud, sind Umsatz, Gewinn und Cashflow von SAP wesentlich besser planbar.
Die meisten Konkurrenten von SAP, wie zum Beispiel Oracle, Intuit oder Microsoft, haben die Umstellung auf die Cloud bereits vor vielen Jahren vollzogen.

Es hat sich ausgezahlt

Inzwischen trägt diese Transformation Früchte. Daher hatte ich mich seit Anfang 2022 sechs Mal positiv zum Unternehmen geäußert. In diesem Zeitraum ist der Kurs von etwa 80 auf 222 Euro gestiegen.
Inzwischen ist SAP der wertvollste Technologie-Konzern in Europa.

Nach den jüngsten Quartalszahlen hat die Aktie heute ein neues Allzeithoch markiert. Nun stellt sich die Frage, ob das ein guter Zeitpunkt ist, um auf den Zug aufzuspringen, oder über Gewinnmitnahmen nachzudenken.

Kurzfristig ist es immer wahrscheinlicher, dass sich ein laufender Trend fortsetzt. Im Fall von SAP ist der Trend eindeutig. Es ist deutlich wahrscheinlicher, dass SAP in einigen Wochen höher steht als heute.
Mittel- bis langfristig kann die Sache jedoch vollkommen anders aussehen. Ist die Bewertung zu hoch, kann der Kurs in 1-2 Jahren niedriger sein als heute – obwohl das Geschäft gut läuft.

SAP Aktie: Chart vom 22.10.2024, Kurs: 222 - Kürzel: SAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SAP Aktie: Chart vom 22.10.2024, Kurs: 222 – Kürzel: SAP | Quelle: TWS

Bei SAP dürften wir inzwischen an diesem Punkte angekommen sein, denn SAP war nie höher bewertet als heute – ganz egal, welche Kennzahl man heranzieht.
Das KUV liegt derzeit bei 7,5 und damit weit über dem Höchstwert der letzten beiden Dekaden.

Langsam wird es…

Das P/EBITDA war in dieser Zeit niemals höher als 22, derzeit liegt es bei 28,8. Das KGV hat mit 46 ebenfalls einen Spitzenwert erreicht und das bisherige Hoch von 35 aus dem Jahr 2006 deutlich übertroffen.

Tatsächlich wurden alle bisherigen Rekorde im Jahr 2006 aufgestellt. Anschließend dauerte es 6 Jahre, bis SAP ein neues Hoch erreichen konnte.
Das muss nicht wieder passieren, aber es könnte wieder passieren.

Die Luft wird dünn, trotz der starken Quartalszahlen und dem guten Ausblick. Werden die Prognosen erfüllt, läge das KGV auch Ende des kommenden Jahres noch bei 37 – 40 und der P/FCF bei 32 – 35.

Das bedeutet, dass SAP nicht mal ein Schnäppchen wäre, wenn der Kurs in 12-15 Monaten keinen Cent höher wäre. Das bedeutet nicht, dass die Rallye morgen enden wird.
Es bedeutet jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es mittelfristig zu einer nennenswerten Korrektur kommen wird.

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Vorherige Analysen der SAP Aktie

Nach dem Ziel ist vor dem Ziel – ein typisches Motto bullischer Trader. SAP hat jetzt zwar gleich zwei Ziele erreicht, aber warum nicht einfach weitermachen, wenn es doch gerade so gut läuft? Es gäbe durchaus ein paar Aspekte, die zu großen Optimismus dämpfen könnten.

In einem starken Aufwärtstrend wird die Party oft erst beendet, wenn der Kurs überschießt, d.h. aus einem Aufwärtstrendkanal nach oben hinausläuft. Erst, wenn ihm dann die Käufer ausgehen, ist ein solches „Overshooting“ vorbei und die Zeit gekommen, um die Segel zu streichen. Und die SAP-Aktie hat schließlich bislang nur das obere Ende ihres Aufwärtstrendkanals erreicht – könnte man denken. Aber das „Overshooting“ läuft längst, denn:

Aus dem eigentlichen Aufwärtstrendkanal ist die Software-Aktie längst nach oben ausgebrochen, das ist bereits im Januar passiert. Denn der eigentliche Trendkanal, der im Herbst 2022 entstand, wurde da bereits überboten. Was man jetzt als obere Begrenzung des Trendkanals sehen kann, diese Anfang der Woche erreichte Linie bei 204 Euro, ist eine obere Parallele zu diesem originären Trendkanal, also eine Art „Trendkanal über dem Trendkanal“. Die obere Begrenzungslinie des eigentlichen Kanals, aktuell bei 180 Euro, ist dabei die untere Linie dieser „Filiale“. Was indes für sich genommen kein Problem ist. Sicher, ein erneutes Überschießen wäre nicht zwingend, aber immerhin läuft es in Sachen Unternehmensgewinn doch wie geschmiert … oder?

Expertenmeinung: Das wäre der nächste Aspekt, der jetzt, nachdem die Aktie erstens dieses Kursziel in Form der oberen Begrenzung des Trendkanals und dadurch zweitens auch noch die „magische“ runde Marke von 200 Euro erreicht hat, zur Vorsicht anhält. Ja, das Cloud-Geschäft läuft gut, aber insgesamt liegen die Gewinne pro Aktie derzeit nicht auf Rekordniveau, die Aktie aber schon. Man setzt hier darauf, dass u.a. der KI-Aspekt SAP in den kommenden Jahren stark steigende Gewinne einbringen wird. Aber eine korrekte Bewertung hätten wir aktuell nur, wenn man sich dessen sicher sein könnte. Würde der Gewinn 2026 nicht 60 Prozent über dem liegen, was die Experten im Schnitt für 2024 erwarten, wäre die Aktie jetzt zu teuer.

Faktisch ist der Kurs zuletzt deutlich schneller gestiegen als der Gewinn, zugleich ist die Aktie charttechnisch im Prinzip „oben“. Würde der Ausbruch nach oben gelingen, könnte die SAP-Aktie zwar trotzdem im Zuge eines solchen Überschießens schnell noch zehn, zwanzig Euro draufsatteln. Aber gerade so etwas kann, wenn die Rahmenbedingungen nicht ausreichend überzeugen können, Gewinnmitnahmen auslösen, die das Überschießen in eine herbe Bullenfalle verwandeln. So gesehen: Der Gedanke, hier auch mal Gewinne mitzunehmen, ist nicht unbedingt abwegig.

SAP Aktie: Chart vom 17.09.2024, Kurs 200,65 Euro, Kürzel: SAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SAP Aktie: Chart vom 17.09.2024, Kurs 200,65 Euro, Kürzel: SAP | Quelle: TWS

Mit beeindruckenden Ergebnissen und einem starken Cloud-Geschäft setzt SAP neue Maßstäbe, aber ist das Kursfeuerwerk gerechtfertigt?

Wie hoch kann es jetzt gehen?

Die jüngsten Quartalszahlen von SAP wurden an der Börse freudig aufgenommen und haben die Aktie auf ein neues Allzeithoch gehievt.
Beim wertvollsten Unternehmen Deutschlands läuft es prächtig.

Die Umstellung auf die Cloud trägt zunehmend Früchte, das Wachstum ist wieder in vollem Gange. Für unsere Leser ist das keine Überraschung, als die Aktie noch um die 100 Euro gehandelt wurde, hatten wir bereits ein Kursziel von 170 Euro identifiziert.
Inzwischen wurde das Kursziel nicht nur erreicht, sondern übertroffen.

SAP Aktie: Chart vom 23.07.2024, Kurs: 195,80 - Kürzel: SAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SAP Aktie: Chart vom 23.07.2024, Kurs: 195,80 – Kürzel: SAP | Quelle: TWS

Aus technischer Sicht ist eine Trendfortsetzung wahrscheinlicher als eine Umkehr. Mit dem Ausbruch über 190 Euro wurde ein Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 200 und 210 Euro ausgelöst.
Eine weitere Anlaufstelle könnte bei 228 – 230 Euro liegen.

Doch aus fundamentaler Sicht muss man sich langsam die Frage stellen, ob das Ende der Fahnenstange langsam erreicht ist. Denn eins ist sicher: Der Aktienkurs hat sich innerhalb von knapp über einem Jahr verdoppelt, der Umsatz und Gewinn aber nicht. Dasselbe gilt für den Cashflow, den SAP in den kommenden Jahren erwirtschaften wird.

Ist das Ende der Fahnenstange erreicht?

Die Quartalsergebnisse und Fortschritte sind beachtlich, aber sie rechtfertigen sicherlich keine Kursverdopplung.
Die wurde vor allem dadurch herbeigeführt, dass sich das Sentiment geändert hat und die Bewertung massiv gestiegen ist.

SAP konnte den Cloud Backlog (ähnlich Auftragsbestand) um 28% auf 14,8 Mrd. Euro steigern.
Die Zeichen stehen demnach auf Wachstum.

Der Umsatz konnte um 10% auf 8,29 Mrd. Euro gesteigert werden, wobei das Cloud-Segment um 25% auf 4,15 Mrd. Euro wachsen konnte.
Das Ergebnis kletterte um 22% auf 0,75 Euro je Aktie.

Daraufhin erhöhte SAP die Prognose für den Gewinn (non-IFRS) im kommenden Jahr von 10,0 auf 10,2 Mrd. Euro.

Die größte Aussagekraft hat jedoch der freie Cashflow, der in den ersten sechs Monaten von 2,56 auf 3,78 Mrd. Euro gesteigert werden konnte.
Daher scheint es plausibel, dass SAP im kommenden Jahr wie geplant einen freien Cashflow von 8,0 Mrd. Euro erreichen kann.

Ausblick und Bewertung

Unternehmen mit planbaren und wiederkehrenden Cashflows werden gerne für einen P/FCF von 25 und mehr gehandelt
Nun stellt sich die Frage, wie viel mehr man SAP zugestehen möchte, denn bei einem P/FCF ist auf Sicht von 18 Monaten kein Kurspotenzial mehr vorhanden. Die Rallye könnte demnach kurzfristig weitergehen, aber mittelfristig in sich zusammenklappen.

Selbst wenn man einen P/FCF von 30 unterstellt, ist bis Ende kommenden Jahres nur noch 10% Potenzial vorhanden.
Es bleibt jedem selbst überlassen, welche Bewertung er für gerechtfertigt hält, die Realität ist aber, dass SAP sicherlich kein Schnäppchen mehr ist und mindestens so viel Abwärts- wie Aufwärtspotenzial mitbringt.

SAP wurde am Donnerstag zum zweitgrößten DAX-Verlierer. Auslöser waren starke Verluste beim Dow Jones-Unternehmen Salesforce, das ein ähnliches Geschäftsfeld aufweist. Aber „Auslöser“ und „guter Grund“ können zweierlei sein. Und noch ist bei SAP nichts angebrannt.

Die Salesforce-Aktie brach nach enttäuschenden Quartalszahlen am Donnerstag in den USA um knapp 20 Prozent ein. Aber wenn man sich diese Zahlen ansieht, findet man auch einen Aspekt, der für SAP zum Problem werden könnte: die Erwartungshaltung.

Denn eigentlich lagen die Salesforce-Zahlen nur geringfügig unter den Analysten-Prognosen, auch der Ausblick auf das laufende Quartal lag, bei Umsatz und Gewinn gleichermaßen, nur um die zwei Prozent unter der durchschnittlichen Analysten-Prognose. Wie kann das eine Basis für einen solchen, kapitalen Kurseinbruch sein?

Das kann dann passieren, wenn die Anleger bei einer Aktie massiv überziehen, sie immer höher treiben, der Kurs damit schneller steigt als der Gewinn. Dann ist die Bewertung zu hoch und positive Überraschungen werden förmlich zur Notwendigkeit, um diese teure Bewertung zu rechtfertigen. Zugleich verlängern viele die steigenden Unternehmensgewinne mit dem Lineal in die Zukunft. Und wenn es mal so weit ist, können kleine Enttäuschungen große Wirkungen haben. Und damit lässt sich der Bogen zu SAP schlagen, denn:

Expertenmeinung: SAP ist aktuell die DAX-Aktie mit der höchsten Marktkapitalisierung. Und das basiert auf einer immensen Kaufwelle der Anleger. Diese Aktie stieg wie auf Schienen, auch hier hat man schnell und nonstop weiter steigende Unternehmensgewinne längst vorweggenommen, so dass SAP im Vergleich zu den Vorjahren mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis um 37 untypisch teuer ist.

Auch hier würden also womöglich bereits kleine Irritationen genügen, um ein großes Beben auszulösen, daher ist es zumindest nachvollziehbar, weshalb SAP mit ins Rutschen kam. Dass das nachlassende Tempo bei Salesforce aber zwingend den ganzen Markt betrifft, ist keineswegs sicher. So gesehen drückte die SAP-Aktie erst einmal nur ein mulmiges Gefühl einiger Akteure und keine echten „bad news“, die SAP direkt angehen müssten. Und vor allem:

SAP Aktie: Chart vom 30.05.2024, Kurs 168,58 Euro, Kürzel: SAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SAP Aktie: Chart vom 30.05.2024, Kurs 168,58 Euro, Kürzel: SAP | Quelle: TWS

Das drückte die Aktie an, aber nicht unter eine Supportlinie, die, wenn sie verteidigt werden kann, sogar ein ideales Sprungbrett für den nächsten Aufwärtsimpuls wäre. Wir sehen das im Chart: SAP fiel dadurch an die obere Begrenzungslinie des im Herbst 2022 etablierten Aufwärtstrendkanals. Und selbst, wenn diese Linie fiele, wäre knapp darunter noch das Zwischentief vom April bei 163,82 Euro da, welches den Kurs auffangen könnte. Aber:

Ob die Bullen stark und willens genug sind, dieses potenzielle Sprungbrett auch zu nutzen, muss sich erst erweisen. Sollte das schiefgehen und SAP unter dieses April-Tief rutschen, würde die Sache aus charttechnischer Sicht sofort ins Gegenteil umschlagen. Dann wäre ein Doppeltopp vollendet und die Aktie wieder in diesem Trendkanal drin … und dann wäre, mit Blick auf die teure Bewertung und das „Schicksal“ der Salesforce-Aktie, auch die Angst mit von der Partie und nach unten erst einmal nichts unmöglich.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Gestern hat das bekannte deutsche Softwareunternehmen seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert. Hierbei wurden die Gewinnerwartungen der Analysten jedoch recht deutlich verfehlt. Gleichzeitig konnte aber der Umsatz um +8% auf 8.04 Milliarden EUR gesteigert werden. Zufrm hat der Konzern seine Umsatzerwartungen für das Gesamtjahr 2024 bestätigt.

Somit scheint alles nicht so schlimm, wie es die Zahlen auf den ersten Blick erscheinen lassen. SAP meldete seine Zahlen kurz nach 22 Uhr deutscher Zeit, also nach Börsenschluss in den USA und das an der Wall Street notierte ADR gab daraufhin kurzfristig um mehr als 5% nach, konnte sich schlussendlich aber erholen und am Ende ein leichtes Plus verteidigen.         

Expertenmeinung: Aber wie geht es nun generell mit der Aktie weiter? Zunächst muss man schauen, wie die Aktie bei Öffnung der deutschen Börse reagiert. Der Aufwärtstrend wurde vorige Woche durch den Bruch des Pivot-Tiefs von Mitte März erstmals seit Monaten gebrochen. Somit befindet sich das Papier in einer Korrekturphase. Eine kurzfristige Rallye kann das Gesamtbild vorerst nicht retten. Im Bereich bei 172/173 EUR befinden sich die 20- und 50-Tage-Linie. Diese werden als Widerstände auf den Kursverlauf einwirken. Erst wenn der Sprung über diese Durchschnitte gelänge, wäre die Aktie wieder zurück auf Kurs. Vorerst bleibe ich hier bei einer neutralen Bewertung.

Aussicht: NEUTRAL

SAP SE Aktie: Chart vom 22.04.2024, Kurs: 167.38 EUR, Kürzel: SAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SAP SE Aktie: Chart vom 22.04.2024, Kurs: 167.38 EUR, Kürzel: SAP | Quelle: TWS

Quelle:
Earningswhispers.com; https://www.earningswhispers.com/epsdetails/SAP

In den Börsenmedien wird oft darüber gesprochen, wie konzentriert der S&P 500 ist. Das ist korrekt, doch beim DAX ist es noch schlimmer.

SAP, Siemens und Allianz dominieren

In den Börsenmedien wird oft darüber gesprochen, wie konzentriert der S&P 500 ist und dass phasenweise die gesamten Kursgewinne auf eine Handvoll Aktien zurückzuführen ist.
Das ist korrekt, daher haben wir in den letzten Tagen die Schwergewichte für Sie durchleuchtet. Das Fazit war überraschend oft positiv.

Während der S&P 500 überbewertet zu sein scheint, sind es die meisten Schwergewichte nicht. Hier finden Sie die Analysen zu Apple (Link), Microsoft (Link), Alphabet (Link), Amazon (Link), Nvidia (Link) und Meta (Link).

Was bei der Diskussion, um die hohe Konzentration in den US-Indizes gerne vergessen wird, ist, dass es bei uns nicht besser ist.
Beim S&P 500 kommen die sechs größten Unternehmen gemeinsam auf eine Gewichtung von mehr als einem Viertel, beim Dax sind es nur drei.

SAP, Siemens und die Allianz stehen für 27% des Dax. Darauf folgen weitere Schwergewichte wie Airbus und die Deutsche Telekom.
Die acht größten Unternehmen repräsentieren mehr als die Hälfte des Dax.

Am anderen Ende der Spanne stehen 14 Unternehmen, die jeweils für weniger als 1% des Dax stehen. Ihre Kursentwicklung ist für den Index geradezu bedeutungslos, ganz im Gegensatz zu den Schwergewichten.

Daher werden wir sie jetzt ebenfalls durchleuchten. Vielleicht kommen wir zu einem ähnlich positiven Fazit wie in den USA.

SAP im Fokus: Kursziel erreicht, aber wie geht es weiter?

Seit den letzten Analysen zu SAP ist bereits einige Zeit vergangen. Damals notierte die Aktie noch bei 91, 104 und 121 Euro.
In allen Analysen wurden Kursziele zwischen 144,69 und 147,70 Euro genannt.
Warum wir zu einem positiven Schluss gekommen sind und wie die Kursziele errechnet wurden, können Sie hier nachlesen:
SAP: Wo würde ich zuschlagen?

Inzwischen wurde das Kursziel erreicht. Ist das Ende der Fahnenstange damit erreicht?

SAP Aktie: Chart vom 19.01.2024, Kurs: 148 - Kürzel: SAP | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
SAP Aktie: Chart vom 19.01.2024, Kurs: 148 – Kürzel: SAP | Quelle: TWS

Kurzfristig betrachtet ist die Fortsetzung einer Rallye immer wahrscheinlicher als ein abruptes Ende.
Gelingt jetzt ein Ausbruch über das bisherige Allzeithoch, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 158 – 160 Euro.

Für Trader ist die Sache damit klar, aus fundamentaler Sicht ist die Lage weitaus komplizierter.

SAP’s Bewertung: Zwischen Wachstum und möglichen Risiken

Das Geschäft von SAP läuft gut und die Umstellung auf die Cloud und Subskriptionen ist strategisch der richtige Schritt.

Da die Kurse jedoch deutlich schneller gestiegen sind, als man den Gewinn oder freien Cashflow steigern konnte, ist die Bewertung jedoch grenzwertig.
Das KGV liegt inzwischen bei 42,1 und damit auf dem höchsten Niveau seit vielen Jahren.
Höher war das KGV zuletzt 2019 und darauf folgte für die Aktionäre eine mehrjährige Durststrecke.

Das könnte wieder passieren. Sinkt das KGV wieder auf das für SAP übliche Niveau von 28-30, stünde die Aktie Ende des kommenden Jahres auf demselben Niveau wie heute.

Das wäre zwar denkbar, jedoch ein eher pessimistisches Szenario. Denn die Wachstumsdynamik bei SAP hat wieder deutlich zugenommen.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte der Umsatz zwar nur um 4% auf 7,74 Mrd. Euro gesteigert werden, das Cloudgeschäft legte jedoch um 16% auf 3,47 Mrd. Euro zu und S/4Hana wuchs um 67% auf 0,91 Mrd. Euro.

Ausblick und Bewertung

Gleichzeitig hat sich die Marge verbessert, wodurch das Betriebsergebnis um 11% auf 1,72 Mrd. Euro kletterte.

Da sich das Geschäft immer mehr in die Cloud und zu S/4Hana verlagert, dürften die Margen und vor allem der Cashflow in den kommenden Jahren deutlich steigen.
Der stark gestiegene Backlog im Bereich S/4Hana, um 58% auf 4,2 Mrd. Euro, spricht dafür, dass die kommenden Quartale erfreulich ausfallen werden.

Bereits in der kommenden Woche, am 24. Januar, werden die Zahlen zum Schlussquartal vorgelegt.
Bisher wird davon ausgegangen, dass der Gewinn auf 3,30 Euro je Aktie steigen wird. Für die kommenden beiden Geschäftsjahre werden ebenfalls Wachstumsraten von mehr als 20% p.a. erwartet.

Beim freien Cashflow sieht es ähnlich aus. Solange diese Wachstumsraten erzielt werden, ist es unwahrscheinlich, dass das KGV wieder auf das früher übliche Niveau sinken wird.

Unterstellt man ein KGV von 35, was bei den erwarteten Gewinnsprüngen vertretbar wäre, ergibt sich bis Ende 2025 ein Kursziel von 180,25 Euro.

Für den Dax sind das gute Vorzeichen.