Sanofi hat in kürzester Zeit mehr als ein halbes Dutzend Medikamente zugelassen. Eins davon hat 100 Milliarden Dollar Umsatzpotenzial.
In nur 40 Jahren an die Weltspitze
Sanofi ist ein multinationaler Pharmakonzern und hat sich in den knapp 40 Jahren seit der Gründung zu einem der weltweit profitabelsten Pharmaunternehmen der Welt entwickelt.
Heute deckt das Unternehmen ein breites Spektrum ab, das von der Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe bis hin zur Behandlung von seltenen und chronischen Krankheiten reicht.
Sanofi ist in über 100 Ländern aktiv und beschäftigt mehr als 100.000 Mitarbeiter.
Ein zentraler Schwerpunkt von Sanofi liegt in der Forschung und Entwicklung neuer Arzneimittel. Das Unternehmen investiert jährlich mehrere Milliarden Euro in F&E, was seine strategische Ausrichtung auf Innovation und die Entwicklung lebensverändernder Medikamente verdeutlicht. In den letzten Jahren hat Sanofi seine F&E-Kapazitäten weiter gestärkt, indem man in Technologien wie Biotechnologie und digitale Gesundheitslösungen investiert hat.
Im letzten Quartal hat man 1,85 Mrd. Euro für Forschung & Entwicklung ausgegeben, was 14% des Umsatzes entspricht.
Ein Beispiel dafür ist die Integration künstlicher Intelligenz und Big-Data-Analysen in die Forschung, um die Entdeckung neuer Wirkstoffe zu beschleunigen und effizienter zu gestalten.
Personalisierter Medizin gehört die Zukunft
Diese Technologieinvestitionen ermöglichen es Sanofi, personalisierte Medizinansätze zu entwickeln, die individuell auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind.
Personalisierte Medikamente gelten als die Zukunft der Medizin, das notwendige Kapital, um in diesem Bereich mitspielen zu können, hat jedoch nur eine Handvoll Unternehmen.
Sanofi gliedert sich in mehrere Geschäftsbereiche, darunter die General Medicines Division, Specialty Care, Vaccines und Consumer Healthcare. Die General Medicines Division konzentriert sich auf die Bereitstellung von Arzneimitteln für weit verbreitete chronische Erkrankungen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Insbesondere im Bereich Diabetes nimmt Sanofi mit Medikamenten wie Lantus® und Toujeo eine wichtige Rolle ein. Diese Medikamente bieten Patienten mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 innovative Insulintherapien, die zur besseren Kontrolle des Blutzuckerspiegels beitragen.
Der Bereich Specialty Care ist auf die Entwicklung und Bereitstellung von Therapien für seltene und schwer behandelbare Erkrankungen spezialisiert. Sanofi hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte in der Onkologie und Immunologie erzielt. Beispielsweise hat das Unternehmen in Partnerschaft mit Regeneron das Medikament Dupixent entwickelt, das bei atopischer Dermatitis, Asthma und anderen immunologischen Erkrankungen Anwendung findet.
Dupixent: Mehr 100 Milliarden Dollar Umsatzpotenzial
Dupixent hat sich schnell zu einem der wichtigsten Umsatzträger entwickelt und Sanofi ermöglicht, seine Position im Markt für Immuntherapien zu stärken. Mit dem Medikament hat man zuletzt einen Quartalsumsatz von 3,5 Mrd. USD erzielt, was auf Jahressicht einem Plus von 24% entspricht. Dupixent ist einer der stärksten Wachstumstreiber des Unternehmens und einer der Gründe, warum Sanofi ein gutes Investment sein könnte.
Die Patentlaufzeit in den USA wurde kürzlich von 2026 auf 2031 verlängert, das wichtigste Patent in Europa läuft bis 2032.
Selbst wenn Dupixent in Zukunft keinerlei Wachstum mehr verzeichnen sollte, was äußerst unwahrscheinlich ist, würde Sanofi mit Dupixent bis zum Auslaufen der Patente in etwa einen Umsatz von 105 Mrd. USD erzielen (wenn das Patent nicht verlängert wird).
Aktuell kommt Sanofi auf einen Börsenwert von 136 Mrd. USD.
Die Impfstoffsparte Sanofi Pasteur ist ein weiterer wesentlicher Bestandteil des Unternehmens. Sanofi ist einer der weltweit größten Impfstoffhersteller und bietet ein umfassendes Portfolio, das Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten wie Influenza, Tollwut und Gelbfieber umfasst.
Durch den zunehmenden Wohlstand, beispielsweise in Afrika und Ost-Asien, haben immer mehr Menschen Zugang zu Impfstoffen, wodurch das Geschäft in diesem Segment stetig zunimmt.
Im letzten Quartal hat Sanofi in diesem Bereich ein Wachstum von 26% verzeichnet.
Die Dynamik zieht erheblich an
Ein zunehmend wichtiger Bereich für Sanofi ist die Consumer Healthcare-Sparte, die rezeptfreie Arzneimittel und Gesundheitsprodukte umfasst. Durch die steigende Nachfrage nach Produkten, die das Wohlbefinden fördern und die Selbstversorgung unterstützen, hat Sanofi diesen Bereich zu einer wichtigen Säule seines Geschäftsmodells ausgebaut.
Das Segment umfasst vor allem rezeptfreie Erkältungsmedikamente, Vitamine, Nahrungsergänzungs- und Schmerzmittel.
In den letzten Jahren hat man die Ausgaben für Forschung & Entwicklung massiv erhöht, was zu einer ganzen Reihe von Erfolgen und neuen Zulassungen geführt hat. Diese Investitionen sind gerade dabei, erste Früchte zu tragen.
Daher wird in den kommenden Jahren eine erhebliche Beschleunigung des Wachstums und der Profitabilität erwartet.
Es zeichnet sich jedoch ab, dass die Schätzungen zu niedrig sind.
Nachdem Sanofi im ersten Quartal ein Wachstum von 6,7% verzeichnet hat, waren es in Q2 bereits 10,2% und im dritten 15,7%.
Das sind Wachstumsraten, wie sie für Sanofi seit vielen Jahren unvorstellbar waren. Ein Umsatzplus von 15,7% hat Sanofi seit 2005 nicht mehr erzielt.
Viel mehr als erwartet wurde
Das hatten die Prognostiker nicht kommen sehen und daher ist die Aktie nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen am vergangenen Freitag auch sprunghaft angestiegen. Aus charttechnischer Sicht wurde eine handfeste Kehrtwende vollzogen.
Der Gewinn lag mit 2,86 je Aktie weit über den Erwartungen von 2,50 USD. Der Umsatz übertraf mit 13,4 Mrd. die Analystenschätzungen von 12,8 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 15,7% und einem Gewinnsprung von 12,2%.
Das Wachstum wurde vor allem von Dupixent, Impfstoffen und neuen Zulassungen befeuert. Die neuen Zulassungen haben im letzten Quartal einen Umsatzsprung um 67% auf 0,7 Mrd. USD verzeichnet.
Sanofi hat in kürzester Zeit mehr als ein halbes Dutzend neuer Medikamente auf den Markt gebracht (Nexviazyme, Rezurock, Sarclisa, Cablivi, Xenpozyme, Enjaymo, Tzield), die das Geschäft in der Zukunft erheblich antreiben dürften.
3,9% Dividende und erhebliches Kurspotenzial
Nach den Quartalszahlen von vergangenem Freitag müssen die bisherigen Konsensschätzungen deutlich angepasst werden. Einige Analysten waren bisher sogar davon ausgegangen, dass der Gewinn in diesem Jahr leicht sinken wird.
Da Sanofi erneut die Erwartungen übertroffen hat und eine zunehmende Wachstumsdynamik verzeichnet, haben sich diese pessimistischen Prognosen als falsch herausgestellt.
Nachdem man in den ersten 9 Monaten bereits 6,37 Euro je Aktie verdient hat, ist es wahrscheinlich, dass die bisherigen Konsensschätzungen in Höhe von 7,73 Euro je Aktie zu niedrig sind.
Verdient Sanofi im Schlussquartal wieder so viel wie in Q3 läge das Ergebnis bei 9,23 Euro je Aktie.
Je nachdem, was eintritt, liegt das KGVe irgendwo zwischen 12,9 und 10,8. In beiden Fällen ist Sanofi nicht sonderlich teuer. Das gilt vor allem, wenn das Ergebnis wie erwartet in den kommenden beiden Jahren nochmal erheblich steigt. Hinzu kommt eine ordentliche Dividendenrendite von 3,9%.
Nach der am Freitag erfolgten Kehrtwende, könnte die Aktie jetzt wieder auf das Allzeithoch bei 105 Euro durchstarten. Darüber ergeben sich extrapolierte Kursziele bei 113-115 und 125 Euro.
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