Salzgitter Aktie Prognose Salzgitter: Der ewige Verlierer oder doch eine Comeback-Chance?

News: Aktuelle Analyse der Salzgitter Aktie

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Salzgitter
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Zur Salzgitter Aktie

Wer Salzgitter schon lange verfolgt, kennt das Muster: Steile Kursanstiege, gefolgt von ebenso heftigen Einbrüchen. Könnte es diesmal anders kommen?

Die Aktionäre von Salzgitter haben es nicht leicht. Seit anderthalb Jahrzehnten gilt: Man muss nur lange genug investiert sein, um Geld zu verlieren.

In den letzten Monaten ging es jedoch spürbar aufwärts und das erinnert mich an mehrere Analysen aus der Vergangenheit, denn das alles ist nicht neu. Von Zeit zu Zeit kommt es bei Salzgitter zu massiven Rallyes, die am Ende wieder in sich zusammenfallen, und so wird es wohl auch hier wieder geschehen.

Wenn Sie wissen wollen, wie Sie sich vor derartigen Fallen schützen, dann habe ich vielleicht einige Tipps für Sie. Das gilt nicht nur für Investoren, sondern auch für Trader.

Ohne das wird es schwer

Man tradet, was man sieht. Ich möchte allerdings zu bedenken geben, dass man auch als kurzfristiger Trader etwas weiterdenken sollte.
Wer aktiv handelt, der weiß, dass es sich um ein Spiel mit dem Chance-Risiko-Verhältnis sowie Wahrscheinlichkeiten handelt.

Wenn man erfolgreich sein will, sollte man auch alle Faktoren nutzen, die einem statistische Vorteile bringen.
Jeder kann sich die folgenden Fragen selbst beantworten.

Ist die Wahrscheinlichkeit bei einem „guten“ Unternehmen höher, einen erfolgreichen Longtrade abzusetzen, oder bei einem Unternehmen mit einer mittelprächtigen Geschäftsentwicklung oder gar ernsthaften Problemen?

Ist die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Longtrade, bei einer Aktie, die den Großteil der Zeit zur Oberseite tendiert, größer? Oder ist sie bei einem Mauerblümchen größer?

Die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Longtrade ist selbstverständlich bei starken und übergeordnet bullischen Unternehmen höher.
Obendrein sind die Risiken für einen dauerhaften Kapitalverlust auch niedriger.

Denkt man die Sache jetzt zu Ende, kommt man zu einem einfachen Schluss:
Wenn es einem statistische Vorteile bietet, nur noch herausragende Unternehmen long zu handeln, warum sollte man etwas anderes tun?

Konsequent durchdenken

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man keine Nieten mehr handelt. Also keine Trades mit Problemkandidaten, Underperformern und Unternehmen in Schwierigkeiten.

Und genau das ist eines der Argumente, warum man beim Trading nicht auf die Einbeziehung von Fundamentaldaten verzichten sollte.

Kurzfristig spielen sie zwar keine große Rolle für den Kursverlauf, aber ein Trader-Leben besteht eben nicht nur aus einem Trade, sondern aus unzähligen.
Und in Summe schlagen sich statistische Effekte eben erheblich aus.

Der Frage, wie hoch das Risiko in Wirklichkeit ist und ob es sich um ein „gutes“ Unternehmen handelt, kann man sich von mehreren Seiten nähern.

Am naheliegendsten ist ein Blick in die Geschäftszahlen der Vergangenheit. Im Fall von Salzgitter ist eine Interpretation einfach.
Das Stahlgeschäft ist notorisch kapitalintensiv, zyklisch und obendrein margenschwach. Die günstigsten Produzenten bestimmen den Marktpreis.

In den Zahlen von Salzgitter drückt sich das dadurch aus, dass der Umsatz seit mehr als einer Dekade stagniert und zuletzt sogar rückläufig ist.
Darüber hinaus war man in dieser Zeit in sechs von zehn Jahren nicht profitabel.

Günstiger Strom, wenig Bürokratie: So punktet Europa (nicht)

Die schwachen Ergebnisse sind vor allem den Rahmenbedingungen geschuldet. Die Auflagen in Deutschland sind im internationalen Vergleich auf vielen Ebenen hoch, die Bürokratie erdrückend und die Energiepreise nicht wettbewerbsfähig.

Wie soll ein Stahlhersteller in Anbetracht dieser Tatsachen im internationalen Wettbewerb bestehen? Es ist kein Wunder, dass das Unternehmen ständig in Problemen steckt und selbst in guten Jahren nicht viel verdient. Es ist vielmehr ein Wunder, dass es das Unternehmen geschafft hat, zu überleben.
Mit Gewinn meine ich den realwirtschaftlichen Gewinn, nicht die horrenden gemeldeten Gewinne wie beispielsweise 2021 und 2022. Ich habe damals in einer Analyse detailliert aufgezeigt, dass das mit der realwirtschaftlichen Lage überhaupt nichts zu tun hatte.

Derzeit kann von einem Gewinn aber ohnehin keine Rede sein. Der Umsatz von Salzgitter ist im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr von 10,79 auf 10,01 Mrd. Euro gesunken.
Das EBIT ist von +355 auf -179 Mio. Euro eingebrochen und das Ergebnis von +3,70 auf -6,51 Mio. Euro kollabiert.

Die Nettoverschuldung ist von -214 auf -574 Mio. Euro gestiegen. Daraufhin hat man eine Verdopplung der Sparmaßnahmen beschlossen, was bleibt einem auch anderes übrig?

Warum der CO₂-Preis zur existenziellen Bedrohung wird

Es macht mir keinen Spaß, das zu schreiben, aber perspektivisch sieht es für das Unternehmen mindestens so schlecht aus, wie rückblickend. Es sei denn, die Rahmenbedingungen verbessern sich nachhaltig.
Doch damit ist nicht zu rechnen, ganz im Gegenteil.

Der Standort Europa und vor allem Deutschland wird für die Stahlproduktion immer unattraktiver. Der Sektor verliert durch die steigenden CO₂-Preise immer mehr an Wettbewerbsfähigkeit und ich habe die Sorge, dass ETS II der finale Sargnagel sein wird.

Wir zerstören fahrlässig unsere eigene Industrie. Nicht zum Nutzen, sondern zum Schaden der Umwelt und des Klimas.
Es hilft dem Klima überhaupt nichts, wenn deutsche Industriebetriebe abwandern und andernorts unter sehr viel lascheren Rahmenbedingungen produzieren, ganz im Gegenteil: Dadurch steigt der CO₂-Ausstoß.

Ich bin in einem Artikel zu ThyssenKrupp bereits ausführlich auf dieses Thema eingegangen:
ETS-II könnte Sie tausende Euro kosten und Thyssen den Fortbestand

Salzgitter Aktie: Chart vom 21.03.2025, Kurs: 25,36 EUR - Kürzel: SZG | Online Broker LYNX
Salzgitter Aktie: Chart vom 21.03.2025, Kurs: 25,36 EUR – Kürzel: SZG | Quelle: TWS

Sollte der CO₂-Preis von derzeit 50 auf 200 Euro je Tonne steigen, führt das zu einer erheblichen Mehrbelastung der Haushalte und auch der Industrie.
Das gilt vor allem für energieintensive Unternehmen wie ThyssenKrupp und Salzgitter. Den Schätzungen zufolge würde ein CO₂-Preis von 200 Euro je Tonne dazu führen, dass die Herstellungskosten in der Stahlproduktion um 120 Euro je Tonne steigen würden.
Leider ist das in der Regel das Vielfache der Gewinnspanne von Salzgitter.

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Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value. Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch. Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
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