Bodenbildung vollendet, mittelfristiger Abwärtstrend überboten, 200-Tage-Linie dito: Die RWE-Aktie ist aus dem Gröbsten raus, auch befeuert durch die Erwartungen an das Infrastruktur-Paket des Bundes. Aber jetzt muss auch der Ausblick passen, der steht übermorgen an.
Grundsätzlich ist die Überlegung, dass Energieversorger wie RWE von der geplanten, durch Schulden angeschobenen Wiederbelebung der deutschen Wirtschaft profitieren werden, schon richtig. Aber in welchem Ausmaß sich das abspielen könnte, ist völlig offen. 500 Milliarden für Infrastruktur, das ist viel. Über zwölf Jahre verteilt, wie das derzeit vorgesehen ist, ist das aber dann nicht unbedingt ein Faktor, der alles auf den Kopf stellen müsste. Kurz: So genau weiß man bislang nicht, was das konkret an Umsatz und Gewinn für die deutschen Großunternehmen bringen wird, für RWE ebenso wenig wie für andere.
Daher ist weniger die am 20. März anstehende 2024er-Bilanz von Bedeutung als der zugleich zu erwartende Ausblick auf das laufende Jahr. Wie sieht der Energieversorger die aktuelle Lage, was erwartet man in Bezug auf diese neue Entwicklung in Sachen Staatsausgaben? Was da kommuniziert wird, könnte darüber entscheiden, ob die Aktie erneut im Abseits des Anlegerinteresses landet oder aber trotz des bisherigen, durchaus respektablen Raumgewinns weiter zulegt und die im Chart wartende Phalanx an potenziellen Bremsmarken angeht.
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Expertenmeinung: Das Problem bei dieser Aktie ist, dass sie viele Marktteilnehmer vermutlich schon längere Zeit abgeschrieben haben und gar nicht mehr hinschauen. Immerhin waren die Analysten jahrelang bullisch, selbst die niedrigsten Kursziele lagen weit über dem Aktienkurs, trotzdem fuhr sich die RWE-Aktie 2022 und 2023 zwischen 42 und 44 Euro fest und ging dann 2024 in einen Abwärtstrend über. Der ist jetzt erst einmal überboten … und nicht nur das:
Nachdem die Aktie zuletzt aus ihrer seit Dezember geltenden Seitwärtsspanne hinauslief, gelang zügig der Ausbruch über die im April 2024 etablierte Abwärtstrendlinie und Ende vergangener Woche auch ein signifikanter Anstieg über die 200-Tage-Linie. Gestoppt wurde sie jetzt erst einmal auf Höhe des Zwischenhochs vom November bei 32,81 Euro. Aber dieser Widerstand ist, ebenso wie die darüber liegenden, kein zwingender „Bremspunkt“ für den Kurs. Dass da alle paar Euro potenzielle Zwischenhochs warten, liegt nach einem längeren Abwärtstrend ja in der Natur der Sache. Die alle könnten bezwingbar sein … vorausgesetzt, RWE liefert am Donnerstag einen Ausblick, der die Käufer mobilisiert und die Analysten in ihrer mehrheitlich weiterhin bullischen Sichtweise bestätigt.
Sollte es zu einem Rückschlag kommen, wäre ein kurzzeitiges Unterschreiten der 200-Tage-Linie noch kein Beinbruch. Der wäre erst dann zu unterstellen, wenn der RWE-Kurs die Kreuzunterstützung aus der „alten“ Abwärtstrendlinie, der 20-Tage-Linie und der jetzt als Support fungierenden, ehemaligen Widerstandszone 30,08/30,50 Euro auf Schlusskursbasis unterschreitet. Käme es dazu, würde die Aktie wohl schnell wieder in ihr Mauerblümchen-Dasein zurückversetzt.

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