Rheinmetall Aktie Prognose Rheinmetall: Achterbahn … was passiert hier gerade?

News: Aktuelle Analyse der Rheinmetall Aktie

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Rheinmetall
ISIN: DE0007030009
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Zur Rheinmetall Aktie

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Die Überzeugung, dass die meisten DAX-Unternehmen durch den US-Druck ins Wanken geraten, Rüstungsaktien wie Rheinmetall aber wegen der quer durch Europa steigenden Verteidigungsausgaben außen vor sind, bekam gestern massive Risse. Was war da los?

Rheinmetall Aktie: Chart vom 07.04.2025, Kurs 1.244 Euro, Kürzel: RHM | Online Broker LYNX
Rheinmetall Aktie: Chart vom 07.04.2025, Kurs 1.244 Euro, Kürzel: RHM | Quelle: TWS

Am Tagestief lag die Rheinmetall-Aktie am Montag unglaubliche 27,3 Prozent im Minus. Alles, was über Absicherungen für langfristig ausgelegte Investments hinausging, dürfte damit ausgestoppt worden sein. Am Ende des Tages aber lag der Kurs nur noch 2,51 Prozent im Minus. Was bedeutet: Wer eine in diesem extrem riskanten Gesamtmarkt grundsätzlich sinnvolle Stop-Loss-Verkaufsorder eingegeben hatte, wurde aus dem Markt geworfen und steht, vor allem, wenn man das erst am Abend gesehen hat, vor der Frage: Was nun?

Das kommt darauf an, wo man ausgestoppt wurde. Hätte man seinen Stop-Loss sinnvollerweise mit dem Anstieg der Aktie nachgeführt, so dass er gestern Früh knapp unterhalb der Supportzone 1.206/1.219 Euro lag, wäre der Kurs jetzt nicht so weit höher, dass man mit seinem Stopp hadern müsste. Hat man das aber nicht getan und der Stop-Loss lag noch in einer Region, die nur bis Mitte März noch Sinn ergab, z. B. knapp unter der Unterstützungszone 1.071/1.077 Euro, wird die Entscheidung deutlich schwieriger.

Denn nur weil sich die Aktie derart schnell und deutlich erholt hat, heißt das nicht, dass der Weg nach unten zugestellt wäre. Was klar wird, wenn man überlegt, wie es überhaupt zu diesem morgendlichen Crash kommen konnte.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Rheinmetall Aktie finden Sie hier.

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Expertenmeinung: In Bezug auf das Unternehmen selbst gab es keine negativen Nachrichten, auch keine drastisch gesenkten Kursziele von Analysten. Der Abriss muss also andere Gründe gehabt haben. Und die langen vermutlich darin, dass wir hier eine der wenigen DAX-Aktien vor uns haben, die so richtig „Speck“ drauf hat, sprich trotz des so starken Abrisses des Index noch eine stark positive Jahresperformance zeigt. Und wenn einem die Kurse nur so um die Ohren fliegen und man die Kapitalexposition herunterfahren will, greift man als Anleger oft zu solchen Aktien, weil sich das Realisieren von Gewinnen nun einmal besser anfühlt als das von Verlusten.

An diesem Montagmorgen waren Kauforders, die solche Abgaben hätten auffangen können, aber rar. Viele, die da Kauflimits im Markt hatten, dürften diese am Morgen blitzschnell gestrichen haben, angesichts der drastischen Verluste der asiatischen Indizes und der weit im Minus liegenden US-Futures. Und damit setzte hier eine Verkaufslawine ein:

Wenn es bei massiven Verkäufen an Käufern fehlt, werden unlimitierte Verkaufsorders eben auf dem Level abgerechnet, zu dem sich die nächstgelegene Kauforder findet. Ist die gefüllt, geht es mit der nächsten weiter. In einem Markt, in dem weit und breit keiner kaufen will, kann so etwas schon mal zu derartigen Verlusten bei Einzelwerten führen, zumal die Aktie dadurch gleich mehrere Supportzonen riss, unter denen Stop-Loss-Verkaufsorders gelegen haben dürften – 1.206/1.219 Euro und 1.071/1.077 Euro. Der Bruch der oberen Zone erhöhte den Überhang an Verkaufsorders so stark, dass gleich die untere Zone riss, noch mehr Stop-Loss-Verkäufe keine Käufer fanden und die Aktie dadurch dramatisch nach unten rutschte.

Zumindest für einen kurzen Augenblick, denn der Rheinmetall-Kurs sauste sofort nach der Crash-Eröffnung wieder nach oben, zur Mittagszeit war das Minus nur noch gering. Aber was tut man, wenn man nicht zu denen gehörte, die das am Morgen sofort sahen und zugriffen, sondern erst abends nach Hause kam und diese Bescherung vorfand – man selbst ausgestoppt, aber die Aktie hat sich erholt?

Richtig ist, dass Rheinmetall in der Tat durch das Eurozone-Verteidigungsproblem eine Art Sonderstellung hat, zumal man da auch in Bezug auf die Trump-Zölle relativ gut dasteht. Richtig ist aber auch, dass der „Verteidigungs-Hype“ die Aktie sehr weit nach oben getrieben hat. Mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 35 ist die Aktie jetzt schon ziemlich satt bewertet. In Rücksetzer zu kaufen, kann man allemal überlegen. Aber dieser Aufholjagd noch hinterherlaufen … das kann gutgehen, ist aber riskant, zumal:

Rein charttechnisch würde jetzt erst ein Verkaufssignal entstehen, wenn die Aktie das gestrige Tagestief bei 933 Euro doch noch unterbieten sollte. Vom gestrigen Schlusskurs aus gesehen also ein sehr weiter Weg als naheliegendste Orientierung für einen Stoppkurs. Und ohne einen solchen zu agieren, wäre in einem Markt wie diesem brandgefährlich, auch wenn sich ein Stopp gestern für manche als Falle erwiesen hat. Denn jetzt ist bei der Aktie ja erneut der „Speck“ einer starken Performance da … Es kann also gut sein, dass sich, wenn der Markt insgesamt instabil bleibt und seine Abwärtstendenz aufrechterhält, das Szenario vom Montag wiederholt.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Top Flop Aktien – Übersicht der Gewinner und Verlierer

Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2025? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top FlopMDAX Top FlopEuro Stoxx Top FlopDow Jones Top FlopNasdaq 100 Top Flop

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Rheinmetall Aktie

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Als Anfang März ein „Sondervermögen“ nebst Lockerung der Schuldenbremse in den Raum gestellt wurde, sprang die Rheinmetall-Aktie auf neue Hochs. Als das gestern den Bundestag passierte, erneut. Wie oft werden die Trader auf den gleichen Aspekt hin noch kaufen?

Wie oft stößt man gemeinhin auf denselben Anlass hin an, ohne zu merken, dass man immer dasselbe feiert? Die Antwort ist simpel: So lange, bis alle gekauft haben, die kaufen wollten, und/oder den Käufern das Geld ausgeht. Wann das aber so ist, ist weit weniger einfach zu beantworten. Schließlich zieht eine Hausse immer neues Geld an, daher ist in solchen Situationen, in denen eine Aktie „off limits“ läuft, weil sie in aller Munde und zugleich auf neuen Rekorden bar jeglicher charttechnischer Widerstände unterwegs ist, nie absehbar, wann es zu einem Zwischenhoch oder gar dem Ende der Rallye kommt. Denkbar wäre, dass, wenn man sowieso jeden Schritt hin zu dieser massiven Intensivierung der Verteidigungsausgaben einzeln feiert, auch noch das Passieren im Bundesrat am Freitag Käufer anlockt. Aber dann?

Was passiert, wenn es dann keine kurzfristigen „News“ mehr gibt und man warten muss, dass Rheinmetall in seinen Quartalszahlen zu liefern beginnt, was man hier als Vorschusslorbeeren eingepreist hat? Denn das kann nicht nur dauern, das wird dauern. Bis klar wird, wer welche Neuaufträge für den Verteidigungsbereich oder den Zivilschutz bekommt, werden Monate vergehen. Bis klar wird, wie bald dann zu welchen Konditionen geliefert werden kann, dauert es noch länger. Und bis daraus Umsatz und Gewinn werden, reden wir von Jahren. Und das steht einer Aktie gegenüber, die sich, seit man Mitte Februar erkannt hat, dass Europa sich in Bezug auf seine Sicherheit nicht mehr auf die USA verlassen kann, im Kurs mehr als verdoppelt hat. Das ist auf dem jetzt erreichten Kursniveau, auch ohne einen Blick auf die brandheiß gelaufene Markttechnik auf allen Zeitebenen werfen zu müssen, eine ziemlich gewagte Spekulation geworden, zumal:

Expertenmeinung: Es ist bemerkenswert, dass seit Freitag schon drei Aufsichtsräte eigene Aktien verkauft haben. Nicht drastisch viele Aktien, aber man erkennt daran, dass diejenigen, die mittendrin sitzen, den Eindruck haben, dass es zu Kursen wie diesen nicht schadet, auch mal ein bisschen Kasse zu machen. Während die Anleger weiter kaufen.

Es ist nicht minder bemerkenswert, dass die Kursziele der Analysten der wilden Hatz der Bullen anfangs nicht hinterherkamen, jetzt aber einige mit der vollen Kelle ausschenken: 1.600, 1.800, sogar 2.000 Euro wurden in den vergangenen Tagen aufgerufen. Es stellt sich indes die Frage, von welchem Zeithorizont die einzelnen Analysten da jeweils ausgehen, denn:

Im Moment sieht man seitens der Analysten für 2025 im Schnitt einen Gewinn pro Aktie um die 30 Euro, das wären in etwa 50 Prozent mehr als 2024. Daraus würde sich ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von knapp 50 ergeben. Für eine Aktie, deren Gewinn in den kommenden Jahren weiter zwischen 20 und 30 Prozent zulegen wird, wäre das durchaus akzeptabel. Aber wird es denn so laufen?

Derzeit stürzt man sich auf alles, was direkt oder auch nur indirekt mit Rüstung zu tun hat. Nicht bei allen können und werden die Gewinne so durch die Decke gehen, dass der Kursanstieg von heute von den Gewinnen in zwei, drei Jahren nachträglich gerechtfertigt wird. Dieser „Hype“ ist genauso undifferenziert, wie es alle Hypes zuvor waren, inklusive des KI-Hypes. Und wenn man sich dann ansieht, wie heftig die zuvor von so vielen als „unfallbar“ angesehene Nvidia korrigierte, sollte man sich daran erinnern, dass nichts an der Börse ewig steigt. Vor allem nicht, wenn die Bullen zwar für sich ins Feld führen, dass die Gewinnphantasie so lange den Kurs treiben kann, bis irgendwann, in Jahren, das Gegenteil ersichtlich würde, dieser Gedanke aber eine Achillesferse hat:

Da es lange dauert, bis klar wird, wie sich Umsatz und Gewinn bei Rheinmetall in dieser neuen Ausgangslage wirklich darstellen werden, wäre der Gedanke, zwischenzeitig auch mal Gewinne mitzunehmen, umso verlockender, je größer diese geworden sind. Daher:

Rheinmetall Aktie: Chart vom 18.03.2025, Kurs 1.445,50 Euro, Kürzel: RHM | Online Broker LYNX
Rheinmetall Aktie: Chart vom 18.03.2025, Kurs 1.445,50 Euro, Kürzel: RHM | Quelle: TWS

Dass die Aktie jetzt grundsätzlich bullisch ist und bleibt, mag schon sein. Aber wenn man sich ansieht, wie schnell der Kurs gestiegen ist und wie weit er von der aktuell gerade einmal bei 620 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie entfernt ist, sollte man jederzeit auf eine auch mal größere Korrektur gefasst sein und daher nicht ohne Stop-Loss agieren. Selbst bis zur gerne als Leitstrahl der Bullen fungierenden 20-Tage-Linie waren es am Dienstagabend 29 Prozent Abstand, daher: Obacht!

About the author

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysis methodology

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Die am Mittwochmorgen von Rheinmetall vorgelegten Ergebnisse des Vorjahres zeugten von Wachstum; der Ausblick davon, dass man weiterwachsen will und wird. Die Frage ist aber, wie viel davon nach dem erneuten Rekordhoch gestern mittlerweile eingepreist ist.

Der Umsatz stieg 2024 um 36 Prozent, der operative Gewinn sogar um 61 Prozent, dank einer von 12,8 auf 15,2 Prozent gesteigerten Marge. Das waren starke Zahlen, wenngleich sie im Rahmen der Erwartungen lagen. Für 2025 sieht der vorwiegend im Verteidigungssektor agierende Konzern einen weiteren Anstieg der Umsätze um 25 bis 30 Prozent und eine operative Marge um 15,5 Prozent. Auch das war in etwa in dieser Größenordnung unter den Analysten Konsens gewesen. Heißt das nicht, dass der erneute Satz auf neue Rekorde, dieses gestrige Plus von 9,62 Prozent auf 1.265 Euro, eine Übertreibung nach oben ist?

Richtig ist schon, dass die Aktie damit binnen eines Monats, vom Tagestief des 13. Februar bis zum gestrigen Verlaufshoch bei 1.279,50 Euro, um sagenhafte 86 Prozent gestiegen ist. Das Kurs-/Gewinn-Verhältnis läge auf Basis des 2024er-Gewinns um die 55. Das ist angesichts eines aus Umsatz- und Margenausblick ableitbaren Gewinnanstiegs von um die 30 Prozent so gerade noch im Rahmen des Hinnehmbaren. Aber auch nur, wenn man unterstellen könnte, dass es zumindest 2026 vergleichbar kräftiges Wachstum und keinen Stillstand oder gar einen Rückschritt beim Gewinn pro Aktie gäbe. Also: Ist die Luft jetzt so dünn, dass man besser die Gewinne mitnimmt, solange sie noch da sind?

Expertenmeinung: Richtig ist schon, dass die Aktie gegenüber früheren Jahren ziemlich teuer bewertet wird. Aber da gab es diese Wachstumsdynamik ja noch nicht. Und was die Akteure am Mittwoch animierte, trotz der bereits so immensen Kurssteigerungen weiter zuzugreifen, ist eine Aussage im Rahmen des 2025er-Ausblicks. Die da lautete:

„Dieser Ausblick berücksichtigt noch nicht die Verbesserung des Marktpotenzials, die sich insbesondere in den für Rheinmetall besonders relevanten Märkten in Europa, Deutschland und der Ukraine aufgrund der geopolitischen Entwicklungen in den zurückliegenden Wochen voraussichtlich ergeben wird.“

Das hieße: Es wäre nicht nur 2025 womöglich noch deutlich mehr Wachstum denkbar, sondern auch über das laufende Jahr hinaus. Und damit sieht die Aktie für die Trader nach oben offen aus. Aber wie viel mehr da an Umsatz und Gewinn konkret möglich sein könnte, ist eben offen. Und eine Aktie, die alleine auf Basis eines „Vielleicht“ haussiert, ist anfällig für scharfe Korrekturen, und sei es nur, weil die Käufer mal kurzzeitig knapp werden und im selben Moment zu viele den Gewinn mitnehmen wollen.

Die Chance, dass dieser 2025er-Ausblick nach oben korrigiert wird, ist eine, die einen auf jeden Fall davon abhalten sollte, hier über die Short-Seite nachzudenken. Auch könnte, wer dabei ist, am Ball bleiben. Jetzt aber erst neu einzusteigen, erscheint hochriskant. Und wer hier eine Position hat, sollte, nachdem in den letzten vier Wochen bereits zwei große Gaps (Kurslücken) entstanden sind, nicht ohne Stoppkurs, ggf. sogar mit einer Stop-Loss-Order agieren.

Selbst das Schließen des jüngsten Gaps würde einen Rücksetzer auf um die 1.000 Euro bedingen – auf dem aktuellen Kurslevel wäre das ein Rücksetzer von gut 20 Prozent. Das sollte man als Möglichkeit einkalkulieren. Wer einen solchen, jederzeit denkbaren größeren Rücksetzer nicht aussitzen will oder wegen einer zu hoch gehebelten Position nicht kann, orientiert sich besser am oberen Ende dieses Gaps bei 1.071/1.077 Euro … und selbst die Distanz bis dorthin ist nicht ohne, daher:

Zu teuer ist die Rheinmetall-Aktie zwar eher noch nicht, aber wegen der extremen Volatilität dennoch nur für langfristige Investoren oder Trader mit Erfahrung und Disziplin anzuraten.

Quellen:
Ergebnis 2024 und Ausblick 2025, 12.03.2025: https://www.rheinmetall.com/de/media/news-watch/news/2025/03/2025-03-12-rheinmetall-bilanzvorlage-geschaeftsjahr-2024

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysis methodology

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des deutschen Rüstungskonzerns zeigt seit einigen Wochen eine starke Kursentwicklung und hat die Aufmerksamkeit vieler Anleger auf sich gezogen. Zuletzt hatte ich die Rheinmetall-Aktie im Januar besprochen und meine Erwartungen auf „bullisch“ hochgestuft.

Nach dem Breakout über den psychologisch wichtigen Bereich von rund 590/600 EUR verteidigten die Bullen dieses Niveau im Dezember während des Pullbacks erfolgreich. Von hier aus wurde eine solide Basis für weitere Anstiege geschaffen. Das entscheidende technische Kaufsignal wurde am 08. Januar geliefert. Der Trend befindet sich in einer bullischen Phase, und es scheint nicht mehr viel zu fehlen, um die nächste psychologisch wichtige Marke bei 1.000 EUR ins Visier zu nehmen.

Expertenmeinung: Der Aktie wäre es durchaus zuzutrauen, in den kommenden Tagen die magische 1.000-EUR-Marke zu erreichen. Ein Investment auf dem aktuellen Niveau könnte jedoch herausfordernd sein, da die Kurse sich weit von der 50-Tage-Linie entfernt haben.

Die Aktie befindet sich in einer deutlich überkauften Gesamtsituation. Ein Pullback oder eine Zwischenkorrektur könnte attraktivere Einstiegsmöglichkeiten bieten. Dennoch bleibt die Gesamteinschätzung bullisch, da es derzeit keine charttechnischen Verkaufssignale gibt und die Bären sich weiterhin zurückhalten.

Aussicht: BULLISCH

Rheinmetall Aktie: Chart vom 26.02.2025, Kurs: 967.40 EUR, Kürzel: RHM | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Rheinmetall Aktie: Chart vom 26.02.2025, Kurs: 967.40 EUR, Kürzel: RHM | Quelle: TWS
About the author

Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysis methodology

Die Aktienanalysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Abgabedruck zu Monatsbeginn nach neuen Rekordhochs, danach Wassertreten. Am Donnerstag dann startete die Rheinmetall-Aktie mit einem deutlichen Minus, das sich indes in einen Intraday-Turnaround wandelte, dem am Freitag neue Hochs folgten. Was geht hier vor?

Kurz und bündig: Die Trader haben hier offenbar die Kontrolle über ihr Handeln verloren und agieren emotional und ohne Maß. Ein Verhalten, das bei zunehmender Volatilität immer extremer wird, eben diese Volatilität noch weiter hochschaukelt und das Risiko drastisch erhöht, dass es zu abrupten Gegenbewegungen kommt. So etwas beobachtet man oft, wenn ein Auf- oder Abwärtstrend in die Eskalationsphase eintritt, die einer Wende nicht selten vorausgeht. Was aber in keiner Weise zu „timen“ ist, denn wenn Emotionen zur treibenden Kraft werden, ist alles möglich, ein „sudden death“ der Aufwärtsbewegung ebenso wie eine weitere Intensivierung der Rallye.

Aber woran lässt sich überhaupt festmachen, dass dieses Kursverhalten bei der Rheinmetall-Aktie auf dem Verlust der Ratio bei zu vielen Tradern basiert? Das liegt dann nahe, wenn man die einlaufenden Nachrichten mit den Kursreaktionen vergleicht.

Rheinmetall Aktie: Chart vom 14.02.2025, Kurs 817,00 Euro, Kürzel: RHM | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Rheinmetall Aktie: Chart vom 14.02.2025, Kurs 817,00 Euro, Kürzel: RHM | Quelle: TWS

Die Aktie brach am 6. Februar ein, nachdem Donald Trump verkündet hatte, er werde sich in Kürze mit dem russischen Präsidenten treffen. Da wurde suggeriert, eine Einigung im Ukraine-Konflikt könne nahe sein, das aber würde die seitens der Trader immer höher geschraubte Umsatz- und Gewinnerwartung von Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall infrage stellen. Die Aktie fiel an diesem Tag um 5,7 Prozent.

Am Folgetag, dem 7. Februar, wurde gemeldet, dass Rheinmetall mit der Bundeswehr einen Rahmenvertrag zur Digitalisierung von Infanterie-Equipment abgeschlossen habe, der bis 2030 laufen und 3,1 Milliarden Euro ausmachen werde. Wenn man sich ansieht, dass die Analysten für 2024 einen Umsatz von zehn Milliarden schätzen, ist das, auch, wenn sich das über fünf Jahre verteilt, ein ziemlich beeindruckendes Volumen. Aber die Aktie reagierte kaum.

Dafür war die Reaktion am 13. Februar umso extremer, als Trump am Vorabend von seinem Telefonat mit Putin berichtete und Zuversicht hinsichtlich eines baldigen Waffenstillstands und einer endgültigen Lösung des Ukraine-Konflikts suggerierte. Die Aktie startete am Donnertag mit einer Abwärts-Kurslücke von 4,5 Prozent, um am Handelsende aber knapp vier Prozent in der Gewinnzone zu schließen. Weil?

Weil man im Handelsverlauf auf die Idee kam, dass andererseits eine Lösung des Konflikts Europa mehr in die Pflicht nehmen könnte und die USA im Rahmen der Münchener Sicherheitskonferenz klarmachen würden, dass man da mehr Engagement der EU erwarte. Und dies wiederum die Europäer zu noch höheren Verteidigungsausgaben nötigen werde.

Von einem Moment auf den anderen wurde also eine für Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall scheinbar massiv bärische Gemengelage, sprich eine nahende Lösung oder zumindest Beruhigung des Ukraine-Konflikts, zu einer massiv bullischen uminterpretiert. Was dann am Freitag für weitere, extrem ausfallende Käufe auf die nächsten Rekordmarken führte. Und das ist nichts andere als ein Kontrollverlust der Spekulanten, denn:

Expertenmeinung: Weiß man, ob und wann es zu realen Fortschritten in Sachen Ukraine kommen wird? Man weiß es nicht. Weiß man, inwieweit eine eventuelle Lösung die Europäer zu höheren Ausgaben im Verteidigungssektor nötigt? Man weiß es nicht. Weiß man, wie stark speziell Rheinmetall dann profitieren würde? In keiner Weise. Man weiß ja nicht einmal, wie dort das vierte Quartal gelaufen ist und wie das Unternehmen das angelaufene Geschäftsjahr einschätzt, denn Zahlen sind erst für den 12. März vorgesehen.

Ein Fehlausbruch nach unten aus der kurzfristigen Handelsspanne, der durch einen fulminanten Ausbruch nach oben gekontert wird, das ist ein solides Kaufsignal, wenn wirklich fundierte Nachrichten dahinterstehen. Wilde Spekulation über ein „könnte“ aber zeigt nur, dass der Anteil an Zockern in dieser Aktie (und derzeit beileibe nicht nur in dieser) so stark gestiegen ist, dass, wer hier engagiert ist, zwingend mit Stop Loss-Absicherungen arbeiten muss, die regelmäßig angehoben werden sollten.

Und es zeigt dass, wer hier noch nicht dabei ist, besser nicht einmal über den Einstieg nachdenkt, bevor man absehen könnte, wie sich das Verhältnis von Kurs und Gewinnerwartung wirklich darstellt. Immerhin ist diese Aktie seit der Reaktion auf die Vorlage der jüngsten Quartalsbilanz (am 7. November) bis zum gestrigen, neuen Verlaufsrekord bei 832,20 Euro um über 52 Prozent gestiegen, ohne, dass man wirklich absehen könnte, ob man damit auf dem richtigen oder eben auf dem falschen Dampfer unterwegs ist.

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des deutschen Rüstungsunternehmens scheint auch im neuen Jahr den Weg nach Norden gehen zu wollen. Mit dem Rückenwind des DAX und dem globalen Säbelrasseln geht der Anstieg der Rheinmetall-Aktie vorerst weiter.

Die letzte größere Korrektur wurde Anfang November beendet. Nach dem Ausbruch über das bisherige Allzeithoch bei 588 EUR ging es zunächst bis auf 668 Euro. Danach setzte eine kleinere Korrektur ein, hierbei stellte das ehemalige Allzeithoch bei 588 Euro im Dezember eine wichtige Unterstützung im Chart dar. Vorige Woche wurde das neue Allzeithoch bei 668 EUR ebenfalls durchbrochen. Diese Ebene wird jetzt erneut zu einer wichtigen Unterstützung im Chart.   

Expertenmeinung: Die Aktie bewegt sich treppenförmig nach Norden und respektiert sowohl Widerstände als auch Unterstützungen. Auch technischer Sicht eine gute Sache, welche den Handel mit der Aktie vereinfacht.

Ich gehe mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon aus, dass wir bis Februar die Ebene des den letzten Breakouts 668 EUR nochmals testen werden. Dies könnte eine gute Basis liefern, um das Papier bei Schwäche erneut unter die Lupe zu nehmen. Die Bullen bleiben hier vorerst am Ball.

Aussicht: BULLISCH

Rheinmetall Aktie: Chart vom 22.01.2025, Kurs: 724.60 EUR Kürzel: RHM | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Rheinmetall Aktie: Chart vom 22.01.2025, Kurs: 724.60 EUR Kürzel: RHM | Quelle: TWS
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

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Die Aktienanalysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.