Renault Aktie Prognose Renault: Da ist nicht alles Gold, was glänzt

News: Aktuelle Analyse der Renault Aktie

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Zur Renault Aktie

Ein solides Plus der Renault-Aktie als Antwort auf die am Donnerstagmorgen vorgelegten Quartalzahlen befeuerte neben den Tesla-Zahlen die Aktien der europäischen Autobauer. Nicht wenige dachten offenbar, Renault sei ein Beleg für eine Besserung der Lage. Ist das so?

Das ist es nicht. Und dass die Renault-Aktie zwar 4,74 Prozent zulegte, am Tageshoch aber bereits 8,15 Prozent vorne gelegen hatte, dort allerdings an einer wichtigen Widerstandslinie scheiterte zeigt, dass das nicht wenige auch erkannt haben. Richtig ist zwar, dass Renault im dritten Quartal seinen Umsatz um 1,8 Prozent steigerte, ohne Berücksichtigung von Währungsschwankungen wären es sogar fünf Prozent gewesen. Doch das ist kein Silberstreif am Horizont der Autobranche. Es ist nicht einmal zwingend ein Silberstreif für Renault selbst.

Denn der Umsatz legte zwar zu, aber es bleibt offen, ob sich auch die Gewinnmarge und der Gewinn selbst haben steigern lassen oder wenigstens gut gehalten haben, denn das komplette Zahlenwerk kommt, wie bei französischen Konzernen üblich, erst zum Ende eines Halbjahres und damit für das laufende Halbjahr erst Ende Januar. Zwar bestätigte Renault seinen bisherigen Gesamtjahresausblick. Aber ob das laufende, noch recht junge Quartal ebenso solide läuft wie das dritte, bleibt offen. Grund:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Renault Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Renault profitierte davon, dass im dritten Quartal zahlreiche neue Modelle erstmals ausgeliefert wurden, auf die die Käufer zuvor gewartet hatten. Dabei waren vor allem teurere Modelle mit einer traditionell höheren Gewinnmarge besonders gefragt. Doch solche Wellen ebben eben schnell ab. Und der Umstand, dass Renault im dritten Quartal zwar etwas mehr umgesetzt hat, aber rein von der Zahl der verkauften Fahrzeuge 5,6 Prozent unter dem Vorjahresquartal blieb, zeigt: Da ist beileibe nicht alles Gold, was glänzt.

Daher wundert es nicht, dass die Aktie nicht einfach steil davonschoss, sondern auf Höhe der wichtigen 200-Tage-Linie abgefangen wurde. Diese bei derzeit 43,65 Euro verlaufende Linie bildet mit dem August-Hoch bei 43,74 Euro einen entscheidenden Kreuzwiderstand – und genau da setzten die Gewinnmitnahmen ein. Gut ist zweifellos, dass Renault nicht wie die deutschen Autobauer seine Jahresprognose senken musste, aber:

Erst, wenn die Aktie diese gestern gerissene Hürde sauber überspringen könnte, wäre erkennbar, dass die Marktteilnehmer das als ausreichend für umfassendere Käufe sehen. Und selbst dann wäre noch Vorsicht geboten, denn bereits bei 45,79 Euro wartet gleich der nächste markante Widerstand in Form der Nackenlinie der zwischen April und Juli vollzogenen Toppbildung. Jetzt bereits die Wende auszurufen, das wäre daher womöglich ein wenig voreilig.  

Renault Aktie: Chart vom 24.10.2024, Kurs 42,18 Euro, Kürzel: RNO | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

 

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Vorherige Analysen der Renault Aktie

Schaut man sich an, wie massiv einige Aktien des französischen CAC 40 nach der Europawahl und der daraus folgenden Ankündigung von Neuwahlen eingebrochen sind, hält sich Renault noch wacker. Aber das Chartbild macht klar: Das ist ein seidener Faden!

Renault ist, was die Aktien europäischer Autobauer angeht, ein echter Fels in der Brandung. Was auch nicht unbegründet ist, denn während die meisten Autobauer für das erste Quartal Umsatzeinbußen meldeten, legte der Umsatz bei Renault zu, währungsbereinigt sogar um 5,9 Prozent. Hinzu kommt, dass man bei Renault ein funktionierendes E-Fahrzeuge-Konzept zu haben scheint. Denn der Anteil an E-Fahrzeugen gegenüber allen verkauften Fahrzeugen des Konzerns, die in Europa verkauft wurden, stieg im ersten Vierteljahr an, während er bei den meisten anderen teilweise deutlich zurückging.

Allerdings ist das nur ein Argument für die bisherige, starke Performance der Aktie, die als eine von ganz wenigen Auto-Titeln überhaupt per Halbjahresende ein Plus vorweisen konnte. Ein Ruhekissen für das zweite Halbjahr ist es definitiv nicht, denn:

Expertenmeinung: Die Leitzinsen bleiben vorerst hoch. Und sollten sie schneller sinken als erwartet, dann nur, wenn noch zurückhaltender als jetzt agierende Verbraucher Preisdruck erzeugen und das die Inflation im Handumdrehen verschwinden lässt, eventuell sogar zu deflationären Tendenzen führt. Was für Autobauer aber auch kein rosiges Szenario wäre.

Renault Aktie: Chart vom 28.06.2024, Kurs 47,84 Euro, Kürzel: RNO | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Renault Aktie: Chart vom 28.06.2024, Kurs 47,84 Euro, Kürzel: RNO | Quelle: TWS

Hinzu kommt, dass die Frankreich-Wahl die Trader zu Recht nervös macht. Das wird die zuletzt hohe Volatilität bei französischen Aktien womöglich in den nächsten zwei, drei Wochen noch steigern. Und auch eine „aus Versehen“ dadurch vollendete Toppbildung bei der Renault-Aktie, die dann gegeben wäre, wenn der Kurs unter 45,80 Euro schließen sollte, würde durch ausgelöste Stop Loss-Orders und die Reaktionen von rein technisch aufgestellten Handelsprogrammen und Tradern schwer zu heilen, sprich in eine Bärenfalle zu verwandeln sein.

Grundsätzlich steht Renault gut da, die Bewertung ist zwar nicht ganz so günstig wie bei Stellantis und die Dividendenrendite nicht ganz so hoch. Aber attraktiv wäre beides. Und die Analysten sind hier fast durch die Bank bullisch, das durchschnittliche Kursziel liegt mit 58 Euro solide über dem aktuellen Niveau. Aber wie gesagt:

In den kommenden Tagen wäre bei allen französischen Aktien nichts unmöglich, auch bei Renault nicht. Sollte es indes zu einem „Panik-Abriss“ des Kurses kommen, könnte, wer mittelfristig agiert und die nötigen Nerven mitbringt, überlegen, bei einem Test der markanten Supportzone 39,50 zu 41 Euro zuzugreifen. Denn die internationale Ausrichtung des Konzerns könnte allemal dazu führen, dass politische Börsen hier, bei Renault, eben doch eher kurze Beine haben.