Seit dem Zwischenhoch vom 11. November hat die Aktie der Online-Apotheke Redcare Pharmacy drastisch korrigiert. Am Freitag brach dabei die im Mai 2024 etablierte, mittelfristige Aufwärtstrendlinie. Aber zugleich bringt es die Aktie einer markanten Supportzone näher.
Der Chart zeigt diese interessante „einerseits, andererseits“-Konstellation: Mit dem Bruch des Mai-Aufwärtstrends wurde die Aktie am Freitag zum größten Verlierer im MDAX. Aber auch, wenn wir damit ein grundsätzlich bärisches Signal sehen, so hielt zugleich einigermaßen die untere Begrenzungslinie eines diese Korrektur führenden Abwärtstrendkanals. Und die Aktie nähert sich dadurch der Unterstützungszone 115,70/119,20 Euro, deren Ursprung auf den Sommer 2023 zurückgeht und die seither mehrfach als untere Wendemarke fungierte. Zugleich ist die Markttechnik, hier im Chart der RSI-Indikator, überverkauft. Die Frage ist damit:
Gibt es Argumente für das bullische Lager, die Redcare-Aktie trotz dieses frischen Trendlinien-Bruchs auf einem noch ein wenig tiefer liegenden Level, im Bereich dieser markanten Auffangzone, einzusammeln? Oder spricht mehr dafür, dass sie dort einfach durchrutscht?
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Expertenmeinung: Wäre die Antwort einfach und eindeutig, wäre der Kurs gar nicht erst so weit durchgereicht worden, immerhin hatte die Aktie keine zwei Monate zuvor bei gut 170 Euro noch Käufer gefunden. Aber dass Redcare Pharmacy seither so deutlich an Boden verlor, hatte ja Gründe. Die gälte es, auf ihre Tragweite abzuklopfen.
Als erstes drückte den Tradern aufs Gemüt, dass das Unternehmen mitteilte, dass der operative Gewinn vorerst weniger stark ausfallen werde als allgemein erwartet, weil man mehr Geld in gezieltes Marketing in Bezug auf das E-Rezept stecken wolle. Kurzfristig natürlich unerfreulich. Aber gelingt es, sich einen größeren Anteil am Kuchen verschreibungspflichtiger Medikamente zu sichern, wäre das eine Strategie, die mittel- und langfristig deutlich mehr einbringt als sie jetzt kostet.
Der zweite Faktor, der für Druck sorgte, waren die Pläne der Drogeriemarktkette dm, in das Online-Apotheken-Geschäft einzusteigen. Man fürchtet, dass dm etablierten Unternehmen wie Redcare und DocMorris spürbar Marktanteile abnehmen könnte. Aber ob das auch wirklich passiert, ist zumindest offen, denn Redcare Pharmacy ist mit seinen Portalen gut etabliert.
Ob das, was die Aktie gedrückt hat, also am Ende wirklich so negativ wirkt, wie man es nach diesem markanten Kursabstieg eingepreist hat, ist fraglich. Und die bislang aktuellsten Zahlen, die Anfang November für das dritte Quartal vorgelegt wurden, weisen ein zügiges und konstantes Kunden- und Umsatzwachstum aus, so dass die grundsätzlich bullische Perspektive bis dato ungebrochen ist.
Aber eine Chance auf eine Aufwärtswende und die Wende selbst sind zwei Paar Schuhe. Die Aktie in die Watchlist zu packen, wäre sicher angebracht, sie im Fall eines Tests der Zone 115,70 zu 119,20 Euro genau zu beobachten, ebenfalls. Aber erst, wenn sie dort klare Signale eines Turnarounds zeigt oder – wenn sie nicht bis dort hinunter durchgereicht wird – wenn sie den Kreuzwiderstand im Bereich 132/134 Euro zurückerobert, wäre der Punkt erreicht, an dem man darüber nachdenken könnte, hier auch tatsächlich zuzugreifen.
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